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Digitalisierung im Krankenhaus

Digitalisierung unterstützt Krankenhaus-Team
Unterstützt das Team – eine Krankenhaussoftware | © ASDF_MEDIA / shutterstock.com

Die Digitalisierung in der Medizin sowie im Gesundheitswesen ist ein zentrales Thema der Politik. So sieht der Koalitionsvertrag aktuell vor, jedem Patienten bis 2021 die sogenannte elektronische Patientenakte (ePA) zur Verfügung zu stellen. Auch in Krankenhäusern soll die flächendeckende Einführung von Software zur Verbesserung der internen Arbeitsabläufe führen.

Der aktuelle Stand der Digitalisierung in Krankenhäusern geht bisher allerdings vielerorts nicht über einzelne Grundlagen hinaus. So wurden in einer quantitativen Erhebung von McKinsey & Company in den Jahren 2016 und 2017 mehrere Krankenhäuser zum Status quo und zum Potenzial der Digitalisierung in Kliniken befragt. Laut dieser Studie verfügen drei von fünf Krankenhäusern bisher über keine Digitalisierungsstrategie. Ähnliches gilt für viele Praxen, die eine eigene Praxissoftware nach und nach einführen.

Eine Krankenhaussoftware kann dazu genutzt werden, um beispielsweise Falldaten zu digitalisieren. Darüber hinaus garantiert ein digitales Datenmanagement die Aktualität der Informationen sowie den zeit- und ortsunabhängigen Zugriff auf dieselben. Auch elektronische Workflows über alle Bearbeitungs- und Organisationsebenen hinweg können durch eine Software bereitgestellt werden. All dies führt zu einem schnellen und reibungslosen Arbeitsablauf im Krankenhaus.

Arten, Preise und Anbieter von Krankenhaussoftware

Es existieren verschiedene Möglichkeiten, die Daten eines Krankenhauses zu digitalisieren. Dabei können Sie zwischen Komplettlösungen wie einem Krankenhausinformationssystem (KIS) oder einzelnen Lösungen wählen. Ein KIS vereint häufig viele der Funktionen, die Sie einzeln für die Bereiche Administration, Ambulanz, Organisation und Klinik erwerben können. In der nachfolgenden Tabelle finden Sie die gängigsten Arten von Krankenhaussoftware sowie beispielhaft ausgewählte Anbieter.

Software-Art Funktion Anbieter Produkte
Krankenhausinformationssystem (KIS) Erfassung, Bearbeitung und Weitergabe medizinischer, klinischer und administrativer Daten im Krankenhaus Agfa Healthcare Orbis
Cerner medico
Meierhofer AG M-KIS Akut
Nexus AG Nexus KIS
I-Solutions ClinicCentre
Telekom Healthcare Solutions iMedOne
CompuGroup CGM CLINICAL
Klinischer Bereich Dokumentenmanagement, digitale Archivierung, Hygiene, Medikamentenmanagement, OP-Management Agfa Healthcare TIP HCe
Meierhofer AG Station und Pflege
SoulTek GmbH ArciSoft
Funktioneller Bereich Anästhesieplanung, Laborinformationssystem, Medizingeräteanbindung, Radiologieinformationssystem, medizinisches Bildmanagement Cerner Cerner Millennium
Philips Tasy
Meierhofer AG M-PDMS
Ambulanter Bereich Ambulanzmanagement, Ambulanzsysteme I-Solutions LabCentre
medatixx medatixx
Administrativer Bereich Finanzbuchhaltung, Materialwirtschaft, Logistik, Qualitätsmanagement, digitale Archivierung, Dokumenten- und Patientenmanagement Telekom Healthcare Solutions i.s.h.med
Nexus AG Nexus PDMS
Cerner Smarter Care
I-Solutions BusinessCentre Materialmanagement
Salesforce Health Cloud
SAP SAP Digital Healthcare

KIS

Systeme zur Erfassung, Bearbeitung und Weitergabe von medizinischen, klinischen sowie administrativen Daten innerhalb eines Krankenhauses werden unter dem Begriff Krankenhausinformationssystem (KIS) zusammengefasst. So stellt das KIS eine Art Komplettpaket für die Digitalisierung von Krankenhäusern dar.

Zum Funktionsumfang eines KIS zählt in der Regel das Erstellen von Dokumenten wie OP-Berichten, Arztbriefen oder Entlassungsbescheinigungen auf Basis der im System eingepflegten Informationen. Darüber hinaus umfasst es Möglichkeiten zur Abrechnung bei Krankenkassen, Versicherungen und Privatpatienten. Auch die abgestufte detaillierte Erfassung von klinikspezifischen Daten ist mithilfe eines KIS möglich.

Zusätzlich zu den genannten Funktionen kann ein KIS noch weitere Anforderungen erfüllen und Schnittstellen mit Geräten und Fachbereichen bedienen. Dies hängt mitunter auch vom jeweiligen Hersteller des KIS ab. Auf Anfrage bei den einzelnen Software-Anbietern erhalten Sie weitere Informationen über mögliche Preise und Tarifmodelle.

Administrativer Bereich

Software-Produkte für den administrativen Bereich eines Krankenhauses können unterschiedliche Aufgaben übernehmen. Einen Überblick über die Anschaffungs- und Haltungskosten erhalten Sie auf Anfrage beim Hersteller. Zu den Grundfunktionen von Software-Produkten dieser Kategorie zählen meist die Finanzbuchhaltung, das Dokumentenmanagement sowie die Kontrolle von Material und dessen Verbrauch.

Eine weitere wichtige Funktion stellt das Patientenmanagement dar, das beispielsweise die übersichtliche Verlegung, Belegung und Verteilung freier Betten an Patienten ermöglicht. Dank der digitalen Archivierung sind alle notwendigen Daten schnell und unkompliziert abrufbereit.

Weiterhin bietet eine Software für den administrativen Bereich die Möglichkeit der Erstellung von Schichtplänen für das Personal. Das schließt auch die Abrechnung von Lohn und Leistungen mit ein. Je nach Anbieter kann der Funktionsumfang einer Software in diesem Bereich variieren und sollte deshalb vorab auf seine Notwendigkeit geprüft werden.

Klinischer Bereich

Pflegeplanung, Fall- und Entlassungsmanagement sowie eine Schnittstelle zur Medikamentendatenbank – nur einige der Funktionen, die eine Software für den klinischen Bereich eines Krankenhauses übernehmen kann. Auch die Bereitstellung der elektronischen Patientenakte (ePA) ist über eine solche digitale Lösung in der Regel möglich.

Neben der digitalen Bildarchivierung bietet ein PACS-System ebenfalls die Möglichkeit, Dokumente anzufertigen, zu übermitteln und auszuhändigen. Dadurch verkürzen sich verschiedene Arbeitswege, sodass der Workflow im klinischen Feld effizienter gestaltet wird.

Auch die Dokumentation von Hygienestandards ist mit solch einer Software möglich. Dies ist besonders dienlich für große Klinken, die potenziell einem höheren Keimrisiko ausgesetzt sind. Weiterhin können Sie mit einer Krankenhaussoftware sicherstellen, dass die gesetzlichen Anforderungen an den Hygienestandard in Klinken erbracht werden.

Funktioneller Bereich

Eine Software-Lösung im funktionellen Bereich einer Klinik übernimmt alle Aufgaben in Bezug auf medizinische Organisation. Gemeint ist damit beispielsweise das OP-Management oder die Anästhesieplanung. Weiterhin bietet eine Software für dieses Feld die Möglichkeit zur Implementierung von Schnittstellen mit beispielsweise dem Labor (Laborinformationssystem) oder technischen Geräten (Medizingeräteanbindung).

Für unterschiedliche Fachbereiche steht gleichfalls die Spezifikation der Software zur Verfügung. So kann die Radiologie-Abteilung eines Krankenhauses zum Beispiel zusätzlich das Radiologieinformationssystem (RIS) zur Dokumentation und Verwaltung von Daten des Bereichs nutzen. Um mögliche Schnittstellen einer Software für andere Fachbereiche zu prüfen, sollten Sie die Angebote der einzelnen Anbieter genau studieren. Auch Preise erhalten Sie auf Anfrage beim Hersteller.

Ambulanter Bereich

Im Krankenhaus dient die Ambulanz der Versorgung nicht-stationärer Patienten. Der Einsatz einer Software in diesem Bereich konzentriert sich somit vornehmlich auf das Ambulanzmanagement. Darunter fallen beispielsweise die Aufnahme von Patientendaten, die Planung von Wartezeiten sowie die effiziente Gestaltung des Patientendurchlaufs.

Mit einer Software für die Ambulanz lassen sich ebenfalls die Sichtung und Einteilung von Notfällen optimal organisieren. Dabei besteht dank der Krankenhaussoftware zwischen Ambulanz und Station die Möglichkeit zur Kommunikation und damit zur schnellen sowie effektiven Behandlung der Patienten.

Welche Software ist wirklich notwendig?

Ärzte besprechen Digitalisierungs-Strategie
Funktionsumfang der Krankenhaussoftware festlegen | © Yellowj / shutterstock.com

Bei Ihrer Entscheidung für ein Produkt sollten Sie vor allem die Größe der Klinik sowie den gewünschten Funktionsumfang der Software berücksichtigen. Müssen mehrere Anwendungen kombiniert und Schnittstellen mit anderen Abteilungen eingerichtet werden, empfiehlt es sich, über die Anschaffung eines KIS nachzudenken.

So ist es ratsam, sich von einem IT-Experten beraten zu lassen und frühzeitig die Endanwender der jeweiligen Software miteinzubeziehen. Dabei gelten der digitale Austausch und die Speicherung von Vital- und Behandlungsdaten als besonders vielversprechend für Krankenhäuser. So können Abläufe innerhalb der Klinik optimiert, Zeit eingespart und gegebenenfalls Fehler vermieden werden.

Es existieren Anbieter auf dem Markt für Krankenhaussoftware, die “KIS-as-a-Service”-Lösungen anbieten. Dabei handelt sich um ein cloudbasiertes Software-Modell, das den mobilen Zugriff auf die abgespeicherten Daten erlaubt. Dabei werden allerdings nur die Leistungen in Rechnung gestellt, die tatsächlich verwendet werden. Für Krankenhäuser bietet dieses Prinzip eine optimale Grundlage, die Digitalisierung ohne finanzielles Risiko voranzutreiben.

Software untereinander abstimmen

Patientendaten digitalisieren
Patientendaten schnell austauschen mittels Krankenhaussoftware | © Idutko / shutterstock.com

Eine einheitliche Krankenhaus-IT ist für einzelne Kliniken, aber auch beim Zusammenwachsen mehrerer Einrichtungen wichtig. In der Praxis entstehen häufig Probleme bei dem Versuch, Software-Lösungen unterschiedlicher Anbieter miteinander zu verbinden und den Austausch von Daten zu ermöglichen.

Auch die Branche für Krankenhaussoftware hat diese Problematik erkannt. Die Initiative Integrating the Healthcare Enterprise (IHE) von Software-Anbietern des Bereichs sowie Anwendern möchte die heterogene IT-Landschaft harmoniesieren. Ziel ist es, den Austausch von Daten zwischen verschiedenen Software-Systemen zu ermöglichen und zu standardisieren. Denn dieser ist notwendig, um die Effizienz von digitalisierten Abläufen im Krankenhaus voll ausschöpfen zu können.

Eine reibungslose Abstimmung einzelner Software-Bausteine ist vor allem dann möglich, wenn Sie sich für die Einführung eines Krankenhausinformationssystems entscheiden. Die Komplettlösung stammt dann vollständig von einem Anbieter, sodass alle Programme und Funktionen aufeinander abgestimmt sind. Dies verkürzt nicht nur die Einrichtungszeit des Systems. Auch Service-Fragen lassen sich somit einfacher klären, da nur ein Ansprechpartner kontaktiert werden muss.

Redundanz und Wartezeiten vermeiden

Sind die Software-Pakete für die einzelnen Bereiche im Krankenhaus erst einmal miteinander vernetzt, bringt dies viele Vorteile mit sich. Beispielsweise können Patientendaten und medizinische Dokumente auf digitalem Wege schnell weitergeleitet werden. Das verkürzt vor allem die Wartezeiten der Patienten in den einzelnen Abteilungen, da alle wichtigen Informationen von überall abrufbar sind. Eine erneute Abfrage des Anliegens sowie bereits durchgeführter Untersuchungen wird dadurch erleichtert.

Darüber hinaus unterstützt eine gut abgestimmte Krankenhaussoftware das Personal des Hauses. In Krankenhäusern ohne Digitalisierungs-Strategie kann es zur doppelten Eingabe von patientenbezogenen Informationen kommen. Das hält das Personal auf und führt häufig auch zu unübersichtlichen Strukturen im Dokumenten-Archiv. In der digitalen Klinik können dank passender Software-Lösungen doppelte Arbeiten wie diese vermieden werden.

Erfahrungen und Wirtschaftlichkeit

Arzt berechnet Kosten für Krankenhaussoftware
Schneller und effizienter dank Krankenhaussoftware

Die Einführung eines KIS oder einer Krankenhaussoftware optimiert die Arbeitsabläufe innerhalb der Klinik. Dadurch werden nicht nur die Patienten schneller versorgt, sondern auch Kosten gespart. So können durch die Digitalisierung des Krankenhauses beispielsweise die Kosten für Material und medizinische Instrumente übersichtlich erfasst und gegebenenfalls optimiert werden.

Einige Nutzer von Krankenhaussoftware tauschen sich in Internetforen über ihre Erfahrungen aus. Dabei wird beispielsweise an der Krankenhaussoftware Medico von Cerner die punktuelle Dokumentation kritisiert. Orbis von Agfa Healthcare wird von mehreren Nutzern als benutzerfreundlich beschrieben. Darüber hinaus bewerten die Nutzer mögliche Anbindungen von Orbis, beispielsweise ans Labor, als positiv.

Gerade in Sachen Nutzerfreundlichkeit und Anwendbarkeit sollten Sie sich vor der Einrichtung einer Krankenhaussoftware einen Überblick verschaffen. Die einzelnen Hersteller bieten dafür Präsentationen der Software an. Diese sind gut, um einen ersten Eindruck zu erhalten und für die Klinik wichtige Fragen zu stellen. Darüber hinaus ist es ratsam, die Vorführung mehrerer Anbieter in Anspruch zu nehmen.

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