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Was ist ein B-Autoklav?

Ein B-Autoklav ist ein Dampfsterilisator, der der Instrumentenaufbereitung dient. Er sterilisiert mithilfe von Sattdampf, Hitze und einem Vakuum. Bei Autoklaven handelt es sich um gasdicht verschließbare Druckbehälter zur thermischen Behandlung von Materialien und Gegenständen im Überdruckbereich. Die sichere Sterilisation von Instrumenten und anderem Sterilisiergut wird durch die Temperatur des gesättigten Wasserdampfes und die Beachtung der Haltezeit gewährleistet.

Der B-Autoklav ist in der Lage Instrumente aller Art zu sterilisieren, daher gilt er als beste Wahl unter den aktuell erhältlichen Autoklaven. Er ermöglicht es, sowohl verpackte, als auch poröse oder massive Gegenstände aufzubereiten. Auch Hohlkörperinstrumente sterilisiert er zuverlässig. Autoklaven der Klasse B bedienen sich des fraktionierten Vorvakuumverfahrens und müssen den Hohlkörpertest nach DIN EN 867-5 bestehen. Die Überwachung erfolgt anhand eines Helixtests.

Das “B” in B-Autoklav ist nicht eindeutig definiert. Einigen Anbietern zufolge steht es für “Big Small Sterilizers”, laut anderen bedeutet es “Big Range”.


Autoklaven gibt es in den Klassen B, S und N. S-Autoklaven können keine komplexen Hohlkörper sterilisieren. Klasse N Autoklaven finden inzwischen kaum noch Verwendung im medizinischen Bereich, da sie nur einfach verpackte oder unverpackte, massive Gegenstände sterilisieren können.

Welche Instrumente können mit einem B-Autoklav sterilisiert werden?

Mit einem B-Autoklav können einfach und komplex verpackte Instrumente, Textilien und massive sowie poröse Produkte aufbereitet werden.

Im Gegensatz zu einfachen Sterilisatoren, die nur durch trockene Hitze sterilisieren, lassen sich mit einem B-Autoklav auch komplexe Hohlkörperinstrumente zuverlässig aufbereiten.

Zu den sterilisierbaren Instrumenten und Textilien gehören z.B.:

Sterilisationsassistent legt medizinische Instrumente in einen B-Autoklaven zur Sterilisation.
Ein Sterilisationsassistent führt medizinische Instrumente in einen B-Autoklaven ein.
  • Zahnmedizin
    • Zahnextraktionszangen
    • Wurzelkanalinstrumente
    • Pinzetten
    • Sonden
    • Mundspiegel
  • Podologie
    • Nagelzangen
    • Skalpellklingen
    • Hohlmeißel
    • Nagelfeilen
    • Pinzetten
  • Tätowierer/Piercer
    • Nadeln
    • Pinzetten
    • Zangen
    • Piercingzubehör
    • Griffstücke für Tätowiermaschinen
Medizinisches Personal legt sterilisierte Instrumente in einen Autoklaven.
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Chirurgische Instrumente werden in den Autoklaven zur Sterilisation eingelegt.

Wie funktioniert ein Autoklav der Klasse B?

Der B-Autoklav funktioniert mittels Vorvakuumverfahren. Der Sterilisationsprozess erfolgt in sechs Schritten:

  1. Entlüftungsphase: Die Entlüftungsphase setzt sich zusammen aus der Konditionierungs- und ggf. Evakuierungsphase. Während der Konditionierungsphase wird ein Überdruck in der Sterilisierkammer durch die Einführung von Dampf erzeugt. Die entstandene Mischung aus Luft und Dampf wird anschließend abgesaugt. Dieser Vorgang wird bis zu drei Mal im Sterilisator wiederholt. Dies stellt sicher, dass sich keinerlei Luft mehr in der Sterilisierkammer oder im Inneren von Instrumenten mit Hohlkörpern befindet.
  2. Aufheizphase: In der Aufheizphase wird fortlaufend Wasserdampf eingeleitet, was einen Druck- und Temperaturanstieg in der Sterilisierkammer zur Folge hat.
  3. Sterilisierphase: Bei Erreichen der programmspezifischen Sterilisierparameter startet die Sterilisationsphase. Der B-Autoklav sterilisiert die Instrumente bei bis zu 144 Grad Celsius für einen Zeitraum von 5 bis 20 Minuten. Für hitzeempfindliche Gegenstände bietet der B Klasse Autoklav ein Schonprogramm, bei dem sie bei 121 Grad Celsius über einen Zeitraum von mindestens 20,5 Minuten sterilisiert werden.
  4. Druckablass: Nach erfolgter Sterilisation wird der Druck aus der Kammer abgelassen.
  5. Trocknungsphase: Je nach Sterilisationsverfahren und der Verpackung durchlaufen die Instrumente entweder eine Trocknung mithilfe eines Vakuums oder eine Überdrucktrocknung.
  6. Belüftungsphase: Durch den Belüftungsfilter gelangt nun sterile Luft in die Kammer des Autoklav und der Umgebungsdruck wird angeglichen. Nun können die fertig sterilisierten Instrumente entnommen werden.

Was ist der Unterschied zwischen einem B-Autoklav und einem S-Autoklav?

Im Unterschied zu Autoklaven der Klasse S ist der B-Autoklav in der Lage, alle verpackten und unverpackten Medizinprodukte unabhängig von ihrer Komplexität sicher zu sterilisieren. Ebenfalls ist er in der Lage, Textilien zuverlässig aufzubereiten. Er erlaubt zudem nicht nur die Aufbereitung von porösen sowie massiven Produkten, sondern auch die Sterilisation von komplexen Hohlkörpern, wie beispielsweise chirurgischen Handstücken, Winkelstücken oder Endoskopen.

Autoklaven der Klasse B bedienen sich zur Aufbereitung der Instrumente des vorteilhaften fraktionellen Vorvakuumverfahrens.

Mit S-Autoklaven lassen sich einfach verpackte Instrumente, Kleinteile und poröse Produkte, massive Instrumente und einfache Hohlkörper z.B. Gelenkinstrumente wie Scheren, Klammern oder Nadelhalter sterilisieren. S-Autoklaven nutzen zur Sterilisation je nach Programm entweder das fraktionelle Strömungsverfahren oder ein Vorvakuum.

Bei einigen B-Autoklav Modellen lassen sich die Programme der S-Autoklaven hinzuschalten.

Aufbau eines B-Autoklaven

Autoklaven der B Klasse setzen sich aus folgenden Einzelstücken zusammen:

  • Sterilisationskammer
  • Tür oder Deckel
  • Dampferzeuger
  • Temperaturanzeige
  • Druckanzeige (Manometer)
  • Sicherheitsventil zur Druckentlastung
  • Vakuumgenerator
  • Ggf. Wasserkühlung

Welches Wasser kann für den Autoklav verwendet werden?

Autoklaven der B Klasse sind auf eine Wasseraufbereitungsanlage angewiesen, da der Autoklav demineralisiertes Wasser ohne Salze, Ionen und Mineralien benötigt. Alternativ kann man auch entsprechendes Wasser separat in Kanistern kaufen. Diese könnten die Oberflächen des Geräts angreifen und seine Haltbarkeit verringern. Die genauen Anforderungen an Anlagen zur Wasseraufbereitung sind in der Norm DIN EN 13060 vorgeschrieben.

Sie können eine vollständige Wasseraufbereitungsanlage ab einem Preis von 2.000 € netto selbst kaufen oder separat einen Filter zur Demineralisierung (ab ca. 400 € netto) und ein Gerät zum Destillieren (ab ca. 100 € netto) erwerben.

Einige B-Autoklaven haben bereits eine eingebaute Wasseraufbereitungsanlage, für die Sie einen Festwasseranschluss benötigen. Wahlweise können Sie auch ein Kombi-Paket kaufen, in dem sowohl der gewünschte Autoklav als auch das benötigte Zubehör zur Wasseraufbereitung enthalten sind oder einen Stand-alone Autoklav mit integrierter Aufbereitungsanlage, für die kein Festwasseranschluss notwendig ist. Bei diesem müssen Sie jedoch den Wassertank manuell befüllen und ablassen.

Wo kommen B-Autoklaven zum Einsatz?

B-Autoklaven kommen aufgrund ihrer vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten in zahlreichen Bereichen zum Einsatz, wie z.B.:

  • Arztpraxis
  • Zahnarztpraxis
  • Medizinische Klinik
  • Podologische Praxis
  • Tierarztpraxis
  • Augenklinik

Doch auch in anderen Kliniken, kosmetischen Branchen, Tattoo- und Piercinggeschäften oder beim Juwelier findet der B-Autoklav Anwendung. B Klasse Autoklaven kommen überall dort zum Einsatz, wo Instrumente und Textilien sicher sterilisiert werden müssen.

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Welche B-Autoklaven eignen sich für die Zahnarztpraxis?

Als Sterilisatoren für die Zahnarztpraxis empfehlen sich Klein-Dampf-Sterilisatoren mit einem Fassungsvermögen von bis zu 25 Litern. Es empfehlen sich kleinere Tisch- oder Einbautoklaven. Sie benötigen weniger Platz als Groß-Autoklaven, sodass der Standort flexibel gewählt werden kann. Zudem sterilisieren sie das medizinische Zubehör mit geringerem Zeitaufwand zwischen 10-60 Minuten, abhängig vom gewählten Programm. Jedoch muss darauf geachtet werden, dass die Qualität eines Dampf-Klein-Sterilisators Anforderungen im medizinischen Bereich nach der Europäischen Norm EN 13060 entspricht.

Für eine größere Klinik eignen sich große Standautoklaven mit Kammergrößen von bis zu 150 Litern. Sie ermöglichen die Aufbereitung von Sterilisiergut bis zu 35 kg oder 7 kg für Textilien. Mit Groß-Autoklaven ist eine Sterilisation ab 20 Minuten bei Teilbeladung und 30 Minuten bei Vollbeladung möglich.

Hersteller

Hersteller Produktname
Euronda E10
E9
EXL
Melag Cliniclave 45
Cliniclave 45 D
Cliniclave 45 M
Cliniclave 45 MD
Vacuclave 23 B+
Vacuclave 24 B+
Vacuclave 24 BL+
Vacuclave 30 B+
Vacuclave 31 B+
Vacuclave 40 B+ Evolution
Vacuclave 41 B+ Evolution
Vacuclave 43 B+ Evolution
Vacuclave 44 B+ Evolution
Vacuclave 550
Miele Cube
Cube X
Tuttnauer T-Edge 10
Hersteller und deren B-Autoklaven

Wie teuer ist ein B-Autoklav?

Der Preis eines B-Autoklaven hängt stark von der gewählten Größe, Kapazität und Marke des Geräts ab. Während für kleinere Praxen geeignete Klein-Autoklaven ab einem Preis zwischen 1.600 €8.000 netto zu erwerben sind, bewegen sich für Klinken Groß-Autoklaven in einem Preisbereich von 11.000 € – 45.000 € netto. Eine günstigere Alternative stellt der Kauf von gebrauchten Autoklaven dar. Auch sind die Kosten der gesetzlich vorgeschriebenen Validierungen und die Anschaffung von Zusatzmaterial, wie z.B. einer separaten Wasseraufbereitungsanlage oder Sterilisationsindikatoren zu bedenken.

Eine Einweisung ist ebenfalls verpflichtend, um die korrekte Anwendung des B-Autoklav zu garantieren. Die Preise werden anhand des Aufwands berechnet und können in der Regel beim Anbieter erfragt werden.

B-Autoklav kaufen: Worauf muss man achten?

Beim Kauf eines B-Autoklavs sollten Sie auf folgende Punkte achten:

  • Größe und Kapazität
    • Wählen Sie den passenden Autoklav für Ihre Anforderungen (z.B. Praxisgröße, Anzahl der Instrumente).
    • Man unterscheidet zwischen kleinem Tischautoklav und großem Standautoklav.
  • Sterilisationszyklen
    • Achten Sie darauf, dass der Autoklav verschiedene Sterilisationszyklen (z.B. Universal, Schnell, Textilien, Flüssigkeiten) anbietet.
    • Es stehen Kombi-Geräte, die sowohl den B- als auch den S-Zyklus ermöglichen, zur Verfügung.
  • Bedienung und Anzeige
    • Das Gerät sollte einfach zu bedienen und programmieren sein.
    • Eine gut ablesbare Anzeige ist ebenfalls wichtig.
  • Sicherheitsfunktionen
    • Achten Sie auf Sicherheitsfunktionen wie Überdruck- und Temperaturschutz, Türverriegelung und Alarme bei Störungen.
  • Validierung und Dokumentation
    • Der B Autoklav sollte über eine integrierte Dokumentation der Sterilisationszyklen verfügen und validierbar sein.
  • Energieeffizienz
    • Achten Sie auf einen energieeffizienten Autoklav, der den Energieverbrauch und die Betriebskosten reduziert.
  • Wartung und Service
    • Informieren Sie sich über Wartungsintervalle und die Verfügbarkeit von Ersatzteilen und Service.
  • Qualität und Zuverlässigkeit
    • Wählen Sie ein Gerät von einem renommierten Hersteller, der für Qualität und Langlebigkeit bekannt ist.
  • Zertifizierung und Konformität
    • Der Autoklav sollte den geltenden Normen und Vorschriften entsprechen (z.B. CE-Kennzeichnung, ISO 9001, ISO 13485).
    • Achten Sie darauf, dass der B-Autoklav auch der Europäischen Norm EN 13060 entspricht, damit er den Anforderungen im medizinischen Bereich gerecht wird.
  • Garantie und Kundensupport
    • Achten Sie auf eine ausreichende Garantie und einen guten Kundenservice.
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Validierung eines B-Autoklaven

Um sicherzustellen, dass Autoklaven der Klasse B die Dampfsterilisation unter den Betriebsbedingungen in der Praxis zuverlässig und mit reproduzierbaren Ergebnissen erzielen, ist zunächst eine Erstvalidierung notwendig. Dieser Prozess ist nach § 4 MPBetreibV gesetzlich vorgeschrieben.

Zur Validierung können Sie in der Medizintechnik für medizinische und zahnärztliche Praxen mehrere qualifizierte Dienstleister beauftragen. Die Kosten einer Erstvalidierung belaufen sich im Schnitt auf 450 € – 750 € netto. Der B-Autoklav muss alle 12 Monate revalidiert werden. Die Kosten fallen hier etwas geringer aus. In der Regel liegt der Preis zwischen 300 € – 500 € netto.

Begonnen wird die Validierung mit der Kommissionierung, bei der geprüft wird, ob das Gerät an seinem Platz im Betrieb den gegebenen Anforderungen entspricht. Dies erfolgt in mehreren Schritten, in denen technische, organisatorische und betriebliche Bedingungen geprüft werden.

Es folgt eine Leistungsbeurteilung, bei der überprüft wird, ob die gewünschten Bedingungen der Dampfsterilisation bei jedem einzelnen Vorgang und bei jeder Beladung eingehalten werden.

Daraufhin wird eine Re-Kommissionierung durchgeführt, die im Prinzip dem Ablauf der Kommissionierung zu Beginn der Validierung entspricht, ebenso wie eine erneute Beurteilung der Leistung des Autoklaven.

Die Anforderungen an die Dampfsterilisation richten sich in erster Linie nach DIN EN 554, doch es lohnt sich, auch andere Normen und Richtlinien im Blick zu behalten. Diese sind wie folgt:

  • DIN 58946
  • DIN EN 285
  • EN ISO 17665
  • EN ISO 15883
  • Leitlinien des DGSV, DGKH und AKI

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