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Was ist ein Intraoralscanner?

Ein Intraoralscanner ist ein tragbares Handheld, das in der Zahnmedizin und Kieferorthopädie zur digitalen Abformung von Zähnen, Implantaten und Zahnfleisch (Gingiva) verwendet wird. Das Gerät scannt die Mundhöhle und erstellt mit der Software aus den Scandaten ein 3D-Modell. Der Intraoralscan dauert nur 1 – 3 Minuten pro Kiefer, sodass der digitale Gebissabdruck im Anschluss unmittelbar im Beisein des Patienten am Bildschirm begutachtet werden kann. Dies ist nur ein Vorteil gegenüber dem analogen Abdruck mit Silikonmasse/Alginat und Gipsmodell. Intraoralscanner gibt es in zwei verschiedenen Versionen zu kaufen: integriert auf einem Gerätewagen (Cart) oder ohne Gerätewagen mit Direktanschluss an den Laptop.

Der Dentalmarkt bietet nicht nur kabelgebundene, sondern auch kabellose Intraoralscanner an.

Wofür werden Intraoralscanner verwendet?

Mit einem Intraoralscanner lässt sich die Position der Zähne im Kiefer digital abbilden. Der Zahntechniker im Labor benötigt dieses Lagebild, um passenden Zahnersatz für den Patienten herzustellen. Dank Nahinfrarot-Technologie (NIRI) werden die 3D-Zahnscanner auch in der Kariesdiagnostik eingesetzt. Weitere Anwendungsbereiche sind z. B. das Nachweisen von Veränderungen in der Mundhöhle über die Zeit.

  • Herstellung von Zahnersatz
  • Kariesdiagnostik
  • Verlaufskontrolle
    • Zahnwanderung
    • Zahnfleischrückgang (Parodontitis, Parodontose)

Wofür eignen sich Intraoralscanner nicht? Indikation und Kontraindikation wurden hier detaillierter gegenübergestellt:

Zahnmedizinische Fachrichtung Indikation Kontraindikation
Prothetik Harzinlays/Onlays Weitspannige festsitzende Teilprothesen und/oder festsitzende Vollprothesen (6–8 Elemente)
Kappen aus Zirkonoxid Weitspannige implantatgetragene festsitzende Teilprothesen und/oder festsitzende Vollprothesen (6–8 Implantate)
Einzelzahn-Restaurationen aus Lithium-Disilikat, Zirkonoxid, Vollkeramik Vollständige herausnehmbare Prothesen
Gerüste und festsitzende Teilprothesen aus Zirkoniumdioxid (4-5 Elemente)
Kronen auf Einzelimplantaten
Implantatbrücken (4-5 Implantate)
Implantatgetragene Stege (≤4 Implantate)
Teilweise herausnehmbarer Zahnersatz
Digitales Smile-Design
Obturatoren
Implantologie Geführte Implantatchirurgie
Kieferorthopädie Diagnostik und Behandlungsplanung
(maßgeschneiderte) Aligner
der virtuelle Patient (simulierte Patientenmodelle auf der Grundlage dreidimensionaler Skelett-, Gesichts- und Zahnaufnahmen)

Wie funktioniert ein Intraoralscanner?

Der Intraoralscanner wird vom Zahnarzt in die Mundhöhle des Patienten eingeführt und (nahezu) berührungslos an den Zahnoberflächen entlanggeführt. Je nach Gerät können die Scanobjekte auf zwei verschiedene Weisen digital erfasst werden:

  • über ein LED-Streifenlichtmuster und optische Kamerasysteme
  • mit einem Laser, der die Informationen in einem digitalen STL-Datensatz generiert

Alle Intraoralscanner nutzen das Prinzip der unterschiedlichen Brechung von Lichtstrahlen auf geometrischen Oberflächen und deren Erfassung über ein Kamerasystem. Allerdings unterscheiden sich 3D-Zahnscanner nach dem optischen Aufnahmeprinzip:

  • konfokale Mikroskopie
    • Parallel ausgesandte Lichtstrahlen beleuchten ein kleines Areal des Objektes und werden im gleichen Strahlengang reflektiert. Je nach Objekt-Fokus-Abstand werden sie auf unterschiedlichen Tiefenschärfenebenen scharf dargestellt. Dabei entsteht zu keinem Zeitpunkt ein vollständiges Bild des Objektes. Erst das Abtasten des Objektes im Rasterverfahren ermöglicht dessen dreidimensionale Berechnung und Darstellung.
    • Geräte-Beispiele: Trios 3, iTero Element oder GC Aadva Scanner
  • Triangulation mit Echtfarbendarstellung
    • Die Lichtstrahlen werden in einem bekannten Winkel ausgesendet. Die durch das Scanobjekt reflektierten Strahlen treffen je nach Objektoberfläche wiederum in einem bestimmten Winkel auf das optische Kamerasystem. Anhand von Winkelverschiebung wird das gescannte Objekt dreidimensional errechnet.
    • Geräte-Beispiele: Cerec Omnicam, Carestreams 3600 oder Planmeca Emerald
  • Stereovermessung
    • Mehrere Kamerasysteme innerhalb des Scankopfes nehmen das Objekt aus unterschiedlichen Winkeln heraus auf und vergleichen die entstandenen Bilder anschließend miteinander, um so ein dreidimensionales Bild des Objektes zu berechnen.
    • Active Wavefront Sampling – eine Weiterentwicklung dieser Methodik: Dieses Aufnahmeprinzip beruht ebenfalls auf einem Videosystem, welches eine räumliche Trennung der Abbildung bewirkt. Das Kamerasystem besitzt eine statische Lochblende mit drei Öffnungen. Die Strahlengänge werden so umgeformt, dass sie auf je einem Detektor abgebildet werden. Die Übereinanderlagerung der entstanden Bilder führt zur Darstellung des gesamten Scanobjektes
      • Gerät-Beispiel: LAVA C.O.S von 3M

Weit verbreitet ist vor allem die Triangulation mit Echtfarbendarstellung (aktive Triangulation), bei der ein Streifenlichtmuster auf die Zähne projiziert wird. Früher war ein Auftragen eines Scanpuders (Titanoxidpulver) notwendig, damit eine gleichmäßige Reflektionen in allen Bereichen des Scanobjektes erzielt werden konnte. Die 3 oben genannten Intraoralscanner arbeiten jedoch puderfrei, da sie Licht unterschiedlicher Wellenlängen nutzen, das zusammen mit Winkelverschiebung zur Berechnung ausreicht.

Nachdem die Zähne vom Scanner digital erfasst worden sind, werden die Daten von der Scansoftware zu Punktwolken in einem universellen ASCII-Format (American Standard Code for Information Interchange) generiert. Das fertige 3D-Oberflächenmodell (Mesh) des Gebisses ist entstanden und dient nun als Vorlage für die Herstellung von Zahnersatz usw.Die Herstellung von Zahnersatz auf Basis der Scan-Daten kann entweder intern in der eigenen Praxis (chairside) oder extern in einem Dentallabor (labside) erfolgen. In jedem Fall werden die Daten von einer Software für computergestütztes Design (Computer Aided Design, CAD) importiert und anschließend an die computergestützte Fertigungssoftware (Computer Aided Manufacturing, CAM) exportiert. Abschließend wird der Zahnersatz per 3D-Druck (additives Verfahren) oder CNC-Fräsmaschine (subtraktives Verfahren) hergestellt.

Eine Zahnärztin scannt die Zähne einer Patientin mit einem Intraoralscanner in einer Zahnarztpraxis
Eine Zahnärztin scannt die Zähne einer Patientin mit einem Intraoralscanner in einer Zahnarztpraxis

Ist ein digitaler Intraoralscanner besser als ein analoges Gipsmodell?

Ein Gipsabdruck von einem Gebiss

Diese Übersichtsarbeit ging der Frage nach, ob der optische Abdruck mit einem Intraoral-Scanner besser oder schlechter als herkömmliche Verfahren ist. Unter herkömmliche Verfahren versteht man die analoge Bissnahme (Kieferrelationsbestimmung) mit Konfektionslöffel. Analysiert wurden 132 Studien der Jahre 2007 – 2017. Konkret wollte man diese 2 Fragen beantworten:

  • Welche Vor- und Nachteile haben optische Abdrücke gegenüber konventionellen Abdrücken?
  • Sind optische Abdrücke so genau wie herkömmliche Abdrücke?

Vorteile und Nachteile von Intraoralscannern

VorteileNachteile
patientenfreundlichSchwierigkeiten beim Erkennen tiefer Randlinien an präparierter Zähnen oder bei Blutungen
kein Würgereizzunächst erhöhter Lernaufwand
effizienter (Zeit und Kosten), da kein Gipsabdruck notwendig istzunächst hohe Investitionskosten
Einsparung von Verbrauchsmaterialien
Vereinfachte klinische Prozesse
Bessere Kommunikation mit dem Zahntechniker
Bessere Kommunikation mit Patienten
Fusionsbildgebung mit DVT oder CT möglich
einfache und platzsparende  Datenarchivierung
Nachbearbeiten per Software möglich. Teure Wiederholungsabdrücke gehören der Vergangenheit an.
Vorteile und Nachteile von Intraoralscannern. Quelle (unter anderem)

Der Intraoralscanner vereinfacht im Vergleich zum analogen Abdruckverfahren viele Prozessschritte. Im Großen und Ganzen ist es günstiger, schneller und patientenfreundlicher, mit einem Zahnscanner zu arbeiten. Im Gegensatz dazu wird der physische Abdruck mit Konfektionslöffel von Patienten eher als unangenehm empfunden. Dies betrifft vor allem Patienten mit sensiblem Würgereflex oder Abneigung gegen den Geschmack des verwendeten Abformmaterials.

Die Zeitersparnis des Intraoralscanners kommt nicht nur durch den Scanvorgang selbst zustande, sondern vor allem durch die nachgelagerten Prozesse. Das Gießen eines Gipsabdrucks entfällt. Stattdessen wird das digitale 3D-Modell nach dem Scanvorgang (bis zu 3 Minuten, Full-Arch-Scan bis zu 5 Minuten) komfortabel per E-Mail oder Cloud-Plattform und nicht umständlich per Post oder Dentallabor versendet.

Zwar muss man bei Anschaffung zunächst etwas Zeit für das Erlernen des neuen Scanners einplanen, doch auf lange Sicht zahlt sich der Lernaufwand aus. Vor allem in komplexen Fällen kann der Zahn-Scanner seine Vorteile ausspielen: z. B. bei Vorhandensein mehrerer Implantate oder schwerer Unterschnitte. Hingegen kann der konventionelle Abdruck in diesen Fällen schwierig und heimtückisch sein. Der 3D-Scanner vereinfacht den Prozess auch insofern, als das der Zahnarzt den Scan punktuell wiederholen kann. Sind Sie mit einigen Detailaufnahmen nicht zufrieden, dann können Sie betreffende Areale erneut scannen, ohne komplett von vorne anfangen zu müssen.Der 3D-Scanner für Zähne vereinfacht die Kommunikation zwischen Zahnarzt und Zahntechniker. Der Zahntechniker kann nahezu ohne zeitliche Verzögerung auf den digitalen Abdruck reagieren, nachdem er die E-Mail oder den Downloadlink aus der Cloud  erhalten hat. Er kann unmittelbar darauf reagieren und ggf. einen neuen Abdruck per Telefon anfordern. Weiter wird auch die Kommunikation zwischen Zahnarzt und Patient verbessert, da sich der Patient stärker eingebunden fühlt. Zusätzlich führt die moderne Technik zu hoher Aufmerksamkeit und Interesse: Das spricht sich unter den Patienten herum und kann zu einer positiven Bewertung Ihrer Praxis auf einem Arztbewertungsportal führen. Der Intraoralscanner ist nicht nur ein Gerät, sondern auch ein Praxismarketing Instrument, das Ihrer Corporate Identity eine moderne Außendarstellung verleiht.

Die Digitalisierung der Arzt- und Zahnarztpraxis ist bereits in vollem Gange: Digitale Anamnese, Videosprechstunde, Online Terminmanagement und Co. Ebenso analysieren Ärzte anderer Fachrichtungen ihre Röntgenbilder, Ultraschallbilder und MRT-Bilder bereits computergestützt (mit Künstlicher Intelligenz). Dass sich diese Entwicklung zunehmend auch auf die Zahnmedizin ausweiten wird, gilt als wahrscheinlich. Der Kauf eines Intraoralscanners ist ein Schritt Richtung Zukunft.

Ist die Genauigkeit eines Intraoralscanners genauso hoch wie die eines analogen Abdrucks?

In der Wissenschaft wird die Genauigkeit optischer Abdrücke bei der Einzelzahnversorgung und festsitzenden Teilprothesen mit bis zu 4 – 5 Elementen als klinisch zufriedenstellend und ähnlich wie bei konventionellen Abdrücken angesehen. Auch die Präzision von Intraoralscannern für diese Art von Restaurationen mit kurzer Spannweite ist vergleichbar mit einem konventionellen Abdruck.

Die Abformung durch einen 3D-Scanner kommt bei weitspannigen Restaurationen (z. B. festsitzende Teilprothesen mit mehr als 5 Elementen oder Vollbogenprothesen) allerdings an ihre Grenzen. In solchen Fällen ist der herkömmliche Abdruck besser als ein Intraoralscan. Man muss allerdings erwähnen, dass Intraoralscanner und deren Software sich fortlaufend weiterentwickeln. Scanner der neuesten Generation weisen nur geringe Fehler auf, auch bei Ganzbogenabdrücken. Studien, die sich mit der Genauigkeit von Scannern befassen und schon einige Jahre alt sind, sind dementsprechend mit Vorsicht zu genießen.

Diese Übersichtsstudie hat systematische Reviews sowie Meta-Studien der Jahre 2019 – 2021 analysiert und ebenfalls die Frage “Liefern Intraoralscanner präzisere Ergebnisse, als konventionelle Abdrücke?” in den Fokus gestellt. Daraus die wichtigsten Erkenntnisse, die den vorangegangenen ähneln bzw. zum Teil identisch sind:

  • Die Genauigkeit von Intraoralscannern ist bei festsitzenden Rekonstruktionen in klinischen Szenarien mit weniger als 2 Brückengliedern mit der von herkömmlichen Abdrücken vergleichbar.
  • Die Genauigkeit der konventionellen Abdrücke ist den Intraoralscannern in klinischen Szenarien mit weit gespannten Bereichen überlegen.
  • Die Patientenpräferenz und die Zeitersparnis in Verbindung mit intraoralen Scannern sind den konventionellen Abdrücken überlegen.

Wie viel kostet ein Intraoralscanner?

Ein Intraoralscanner kostet ungefähr zwischen 8.000 € – 50.000 € netto. Der Preis für einen soliden 3D-Scanner inkl. Software-Lizenz fängt erst ab etwa 15.000 € netto an. Optional kann noch für ca. 2.000 € netto pro Jahr ein zusätzlicher Servicevertrag abgeschlossen werden, der z. B. eine verlängerte Garantie, erweiterte Funktionen, Softwareupdates, technischen Support usw.) beinhaltet. Bei geschlossenen Systemen oder Scanner, die nur proprietäre Dateiformate ausgeben, muss meist eine jährliche oder monatliche Gebühr gezahlt werden, um die Dateien „freizuschalten“ und sie für jede CAD-Software oder jedes Dentallabor nutzbar zu machen. Es ist zu erwarten, dass mit einem steigenden Angebot auf dem Dentalmarkt der Kaufpreis abnehmen wird.

Kaufe Sie einen gebrauchten Intraoralscanner, dann können Sie mit einem Preisnachlass von 20 % – 40 % rechnen. Alternativ können Sie auch einen Zahnscanner mieten oder leasen. Die Miete kostet je nach Gerät zwischen 400 € – 700 € pro Monat. Leasing kann bis zu 900 € pro Monat kosten. Entscheiden Sie sich für mieten oder leasen, dann denken Sie an die Vertragslaufzeit. Diese kann je nach Anbieter bis zu 4 Jahre betragen.

Worauf sollte man beim Intraoralscanner kaufen achten?

Ein wichtiger Aspekt von Zahnärzten beim Kauf von Intraoralscanner sind die Kosten. Hier lohnt sich ein Vergleich mehrerer Angebote. Achten Sie nicht nur auf den reinen Kaufpreis, sondern auch auf laufende monatliche Servicegebühren. Wenn Sie noch nie mit einem Intraoralscanner gearbeitet haben, kann es aber durchaus sinnvoll sein, für zusätzliche Serviceleistungen zu zahlen. Zu erwähnen sind hier bspw. die Integration des Scanners in Ihr IT-Netzwerk oder Schulungen am Gerät. Berücksichtigen Sie in Ihrer Amortisationsrechnung ggf. auch neu anzuschaffende Hardware wie z. B. einen leistungsstärkeren Laptop, Einweghüllen, autoklavierbaren Scan-Spitzen usw. Bei einigen Anbietern kann eine Garantieverlängerung dazu gekauft werden. Möglicherweise ist der Kauf eines Neugerätes nicht die beste Option für Sie, sondern ein Gebrauchtgerät oder Leasing?

Die Genauigkeit ist eines der wichtigsten Qualitätsmerkmale von Intraoralscannern, denn der Scan ist die Vorlage für den späteren Zahnersatz, Aligner usw. Mit der Zeit ist die Scangenauigkeit immer besser geworden, insbesondere auch bei Ganzkiefer-Scans. Neuere Modelle sind dementsprechend besser als ältere. Hier können Sie sich die Ergebnisse einige ausgewählten Studien anschauen, die die 3D-Zahnscanner hinsichtlich der der Genauigkeit miteinander vergleichen.

Weiter wird zwischen geschlossenen und offenen Systemen unterschieden. Besitzt der 3D-Zahnscanner ein offenes System, dann können die Scandaten über die Schnittstelle auch von CAD-Konstruktionsprogrammen anderer Hersteller importiert werden. Ermöglicht wird dies in der Regel über den STL-Datenexport (StereoLithography Surface Tesselation Language). Bei einem offenen System handeln Sie jedoch eigenverantwortlich – Kompatibilitätsprobleme sind nicht auszuschließen. Auf der sicheren Seite sind Sie mit einem geschlossenen System, denn dieses ist optimal aufeinander abgestimmt. Der Nachteil ist jedoch, dass Sie ausschließlich an dieses System gebunden sind.

Intraoralscanner der älteren Generation setzen das Auftragen von Scanpuder voraus. Geräte dieser Generation werden jedoch kaum noch auf dem Markt gehandelt. Vor allem bei intraoperativen Implantatabformungen ist Scanpuder von Nachteil. Systeme mit Scanpuder müssen zwar nicht unbedingt schlechter sein, allerdings erfordern Sie viel Erfahrung und Geschick (bei Ganzkiefererfassungen).

Einige Zahnärzte nutzen Ihren Intraoralscanner auf einem rollbaren Gerätewagen (Cart), da er so praktikabler anwendbar ist. Andere wiederum präferieren den Direktanschluss zum Laptop ohne Cart, um flexibler von A nach B zu kommen. Bevor Sie einen Intraoralscanner kaufen, sollten Sie die Größe Ihrer Zahnarztpraxis im Blick behalten. Ist das Behandlungszimmer nicht groß genug für einen für einen Gerätewagen, dann kommt für Sie nur eine Scanner-Laptop Kombination in Frage.

Ein Intraoralscanner auf einem rollbaren Cart (Gerätewagen).

Wünschen Sie sich Echtfarbmodelle, dann achten Sie darauf, dass der Intraoralscanner den Farbmodus auch unterstützt. Die klinische Relevanz des Farbmodus hat eine geringe klinische Relevanz, ist jedoch bei der Patientenkommunikation durchaus hilfreich. Bedenken Sie zudem, dass nicht jede Scansoftware das Nachbearbeiten von Scans ermöglicht.

Aus Gründen des Patientenkomforts ist die Scannerspitze im Optimalfall eher klein als groß, vor allem wenn es um die zweiten und dritten Molaren (den hinteren Bereichen des Oberkiefers/Unterkiefers) geht. Abgesehen davon können aber auch große Scannerspitzen gute Ergebnisse im Seitenzahnbereich liefern. Einige Geräte besitzen eine beheizbaren Spiegel/Scannerspitze, sodass diese nicht beschlagen können.Der Workflow mit einem Intraoralscanner kann sich unterscheiden, je nachdem ob dieser “labside” oder “chairside” ist. Chairside bedeutet, dass die gesamte Behandlung in nur einer Sitzung durchgeführt werden kann. Der Konstruktions- und Fertigungsprozess findet in der eigenen Zahnarztpraxis oder im Praxislabor statt. Im Gegensatz dazu bedeutet labside, dass die Scandaten zum Zahntechniker ins Labor gesendet werden müssen. Im externen Labor findet dann die Herstellung des Zahnersatzes statt.

Berücksichtigen Sie auch die Anwenderfreundlichkeit des Intraoralscanners, schließlich müssen Sie mit ihm arbeiten. Im Optimalfall können Sie den Scanner vor dem Kauf auf einer Messe oder in einem Showroom testen. Achten Sie insbesondere auf die Griffigkeit des Handstücks, das Gewicht, die Größe und die Scangeschwindigkeit. Wussten Sie, dass es auch kabellose Intraoralscanner gibt? Hier kann vor allem die Akkulaufzeit als Unterscheidungsmerkmal herangezogen werden. Dr. Moritz Zimmermann hat überdies einige Fragen zusammengestellt, die die Kaufentscheidung verfeinern. Kaufinteressierte sollten diese für sich oder zusammen mit uns beantworten können:

  • Erlaubt das Scanbild die unmittelbare Beurteilung der Präparationsgrenzen an der Behandlungseinheit, evtl. mit Vergrößerungsmodus?
  • Ist hinsichtlich des Workflows ein geschlossenes System zu bevorzugen oder ist ein offenes System erwünscht? Geschlossene Systeme und deren Schnittstellen stützen sich auf die Kompetenz und auf das gesicherte Knowhow eines definitiven Herstellers. Beim offenen System können Datensätze im STL-Format zur weiteren CAM-Verarbeitung an Dritte weitergegeben werden. An Schnittstellen mit fremder Software handelt der Anwender eigenverantwortlich – unter Umständen können Kompatibilitätsprobleme auftreten.
  • Welche Indikationen möchte ich abdecken? Will ich mich auf Einzelzahn-Restaurationen beschränken oder sollen umfangreiche prothetische Restaurationen, auch auf Implantaten, durchgeführt werden?
  • Möchte ich Restaurationen chairside herstellen und Patienten für Standardversorgungen möglichst in einer Sitzung behandeln?
  • Möchte ich mein Praxislabor in den digitalen Workflow einbeziehen oder meine Datensätze in ausgewählten Fällen an Fremdlabors geben?
  • Sollen meine Datensätze mit anderen digitalen Systemen, z.B. mit DVT-Gerät oder CT-Gerät, fusionsfähig sein?

Welcher Intraoralscanner hat die höchste Genauigkeit?

Die Frage nach der Genauigkeit eines Intraoralscanners ist eine wichtige, denn eine ungenaue Abformung zieht negative Konsequenzen für die nachgelagerte Prothetik nach sich. Der Vergleich der Scangenauigkeit zwischen verschiedenen Geräten ist schwierig, denn jeder Zahnscanner nutzt seine eigene Aufnahmetechnik und Scangeschwindigkeit. Intraoralscanner der ersten Generation benötigen bspw. Scanpuder, welches bei unsachgemäßen Auftragen (durch einen unerfahrenen Zahnarzt) das gesamte Ergebnis negativ beeinträchtigen kann.

Operationalisiert wird die Genauigkeit von Intraoralscannern, indem die Abweichung von einem Referenzmodell gemessen wird oder die direkt hergestellte Restauration nach Passform oder Randspalt untersucht wird. Bei der Herstellung größerer Restaurationen, ist vor allem die Dimensionsstabilität ein wichtiger Faktor hinsichtlich der Genauigkeit.

Die Genauigkeit lässt sich aufspalten in Genauigkeit, Richtigkeit, Präzision und Streuung. Manchmal werden diese Begriffe synonym verwendet oder auch „wild“ als „Präzisionsabformung, Hochpräzisionsscanner, Abformgenauigkeit und Scangenauigkeit, Passgenauigkeit und präzise Passform“ bezeichnet. Im Allgemeinen versteht man sie jedoch wie folgt:

  • Genauigkeit und Richtigkeit: Wie nah kommt das Scan-Ergebnis der Realität?
  • Präzision: Wie nah liegen die einzelnen Scan-Ergebnisse beieinanderliegen?

Christopher Roland Benedickt hat die Bedeutung der Genauigkeit in seiner Dissertation anschaulich dargestellt:

Genauigkeit von Intraoralscannern
Graphische Erklärung zur Richtigkeit und Präzision: a) Richtig und präzise, b) nicht richtig und präzise, c) richtig und unpräzise, d) nicht richtig und unpräzise. Quelle: Christopher Roland Benedickt

Weiter hat er in seiner Dissertation folgende Intraoralscanner hinsichtlich der Genauigkeit miteinander verglichen: CEREC AC mit Omnicam von Sirona, True Definition von 3M Espe und Cara TRIOS von Heraeus. Vor allem der True Definition und Cara TRIOS erfüllten bei Ganzkieferscans und Kieferabschnittscans die klinischen Anforderungen. Der CEREC AC mit Omnicam kann hingegen eindeutig bei Einzelzahnscans seine Stärken ausspielen.

Weitere Studien, die sich mit der Genauigkeit von Intraoral-Scannern befassen, und deren Ergebnisse können Sie der nachfolgenden Tabelle entnehmen. Bitte bedenken Sie, dass sich die Technik und die Software fortlaufend und rasant weiterentwickeln. Ein Vergleich ist daher begrenzt aussagekräftig:

Ergebnis Studie
Sortiert von genau nach ungenau (Abweichung):
  1. Cerec Primescan (25 und 10 µm)
  2. Trios 3 (40,5 und 11 µm)
  3. Cerec Omnicam (41,5 µm und 18 µm)
  4. Virtuo Vivo (52 und 37 µm)
  5. iTero Element 2 Version (70 und 12 µm)
  6. Planmeca Emerald (73.5 und 60 µm)
  • Die genauesten Ergebnisse erzielten die Scanner Trios 3 wireless und Omnicam und sind mit ihren Ergebnissen vorbehaltlos im prothetischen und kieferorthopädischen Bereich einsetzbar
  • Ähnlich gute Ergebnisse wiesen die Scanner CS3600 und iTero element auf und sind im kieferorthopädischen Nutzungsbereich klinisch akzeptabel
  • Signifikant zu große Abweichungen vom Goldstandard zeigten die Scanner True Definition, Aadva IOS und Emerald und sind dementsprechend für den klinischen Gebrauch nicht uneingeschränkt empfehlenswert.
  • Die höchste Richtigkeit und Präzision im Sextantenszenario hatte der Planscan. Die niedrigste hatte der 3Shape Trios.
  • Richtigkeit im Ganzbogenszenario (sortiert von genau nach ungenau):
    • 3Shape D800
    • iTero
    • 3Shape TRIOS 3
    • Carestream 3500
    • Planscan
    • CEREC Omnicam
    • CEREC Bluecam
  • Präzision im Ganzbogenszenario (sortiert von genau nach ungenau):
    • CS3500
    • iTero
    • 3Shape D800
    • 3Shape TRIOS 3
    • CEREC Omnicam
    • Planscan
    • CEREC Bluecam
  • Es konnte ein starker Zusammenhang beim Full Arch Scan zwischen Scangeschwindigkeit und Richtigkeit und Präzision festgestellt werden. Der 3Shape Trios hatte das beste Scangeschwindigkeit-Genauigkeit-Verhältnis.
Sortiert von genau nach ungenau (Abweichung):
  1. Primescan (29 μm ± 6 μm)
  2. iTero (39 μm ± 6 μm)
  3. Medit i500 (48 μm ± 18 μm)
  4. Vatech EZ Scan (118 μm ± 24 μm)
  5. Alle Intraoralscanner sind in der Lage, eine digitale vollständige Implantatabformung in vitro gemäß dem in der Literatur angegebenen durchschnittlichen Abweichungswert (150 μm) zu erstellen; die 3D-Abstandsanalyse zeigte jedoch, dass nur Primescan und iTero vernachlässigbare systematische Fehlerquellen aufweisen.
Sortiert von genau nach ungenau (Abweichung):
  1. True Definition (31 μm ± 8 μm)
  2. Trios (32 μm ± 5 μm)
  3. Cerec Omnicam (71 μm ± 55 μm)
  4. CS3600 (61 μm ± 14 μm)
  5. CS3500 (107 μm ± 28 μm)
  6. Planmeca Emelard (101 μm ± 38 μm)
  7. Dental Wings (148 μm ± 64 μm)
  8. 3D progress (344 μm ± 121 μm)
  • Full arch digital scanning systems performances for implant-supported fixed dental prostheses: a comparative study of 8 intraoral scanners
    • Vergleich der Intraoralscanner-Genauigkeit von 8 Geräten bei intraoralen digitalen Abformungen bei implantatgetragenem festsitzendem Vollzahnersatz.

Intraoralscanner im direkten Vergleich

Eigenschaft Modellbezeichnung
Cerec Primescan AC iTero Element 5D Mobile True Definition Scanner Trios 4
Hersteller Dentsply Sirona Align Technology 3M 3Shape
Preis (zzgl. MwSt.) 30.000 € – 50.000 € ca. 40.000 € Auf Anfrage 24.000 € – 35.000 €
Markteinführung 2019 2019 2014 2019
Betriebssystem Windows 10 Windows / Windows
Offenes/Geschlossenes System offen offen offen offen
Gewicht 457 g (Kunststoffhülse), 524,5 g (Metallhülse) 470 g (Handstück ohne Kabel), ~ 2 kg (Transportkoffer), 13,6 kg (Rollenständer) 233 g (Handstück), 34 kg (Wagen mit Monitor) 375 g
Maße (B x H x L) 50,9 x 58,8 x 253 mm 50 x 68 x 346 mm 16,2 x 14,4 x 254 mm 40 x 50 x 250 mm
Sichtfeld (FOV) 16 x 16 mm 18 x 14 mm 10 x 13 mm 17 x 16 mm
Scantiefe 20 mm 15 mm 17 mm 17 mm
Labside/Chairside-Workflow Beides. Kann zu Chairside mittels Cerec SVD Software upgegradet werden. Beides Beides Beides

Abrechnung

Die digitale Abformung mit einem Intraoralscanner kann nach GOZ-Ziffer 0065 abgerechnet werden:

GOZ-ZifferLeistungPunktzahl1,0 fach2,3 fach3,5 fach
0065Optisch-elektronische Abformungeinschließlich vorbereitender Maßnahmen, einfache digitale Bissregistrierung und Archivierung, jeKieferhälfte oder FrontzahnbereichNeben der Leistung nach derNummer 0065 sind konventionelleAbformungen nach diesem Gebührenverzeichnis für dieselbeKieferhälfte oder denselben Frontzahnbereich nicht berechnungsfähig804,5010,3515,75

Konventionelle Abformungen im Sinne der nachgelagerten Abrechnungsbestimmungen sind ausschließlich die Abformungen nach GOZ 5170, 5180, 5190. Die PC-gestützte Auswertung zur Diagnose und Planung ist bei dieser Gebührennummer nicht enthalten und muss daher analog berechnet werden, so die BZÄK im Jahr 2018.

Ähnlich wie bei der Berechnung des GOÄ Faktors, kann der Intraoralscan bei der Abrechnung gesteigert werden. Gründe hierfür könnten z. B. sein: erschwerte Behandlung mit Würgereiz oder sogar Erbrechen, Nutzung einer Bissschablone, erschwerte Zuordnung der Kiefermodelle zur Bisslageeinstellung usw. Zusätzlich berechnungsfähige Leistungen sind z. B.:

  • Planungsmodelle (GOZ 0050/GOZ 0060)
  • Oberflächenanästhesie (GOZ 0080)
  • Anwendung von Methoden zur Analyse von Kiefermodellen (GOZ 6010)
  • Registrieren der gelenkbezüglichen Zentrallage des Unterkiefers GOZ 8010
  • PC-gestützte Auswertung einer optoelektronischen Abformung analog gem. § 6 (1) GOZ
  • u.v.m.

Faq: Häufig gestellte Fragen

Sendet ein Intraoralscanner gesundheitsgefährdende Strahlung aus?

Nein, Intraoralscanner senden keine gesundheitsgefährdende Strahlung wie z. B. Röntgenstrahlung aus. Die Scanner nutzen lediglich sichtbare Lichtstrahlung. Das Energieniveau der elektromagnetischen Strahlung dieses Lichts ist so niedrig, dass kein bekanntes Risiko für biologisches Gewebe besteht. Intraoralscanner besitzen ungefähr so ​​viel Strahlungsrisiko wie das Fotografieren mit einem Smartphone.

Wie erfolgt der Datentransfer von einem Intraoralscanner?

Der Datentransfer von einem Intraoralscanner an die CAD-Software erfolgt in der Regel per E-Mail oder per Download aus der Cloud.

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