MFA-Mangel: Die unsichtbare Krise in deutschen Arztpraxen
Rückmeldung innerhalb von 24 Stunden
Wir wählen aus +500 Anbietern die besten für Sie aus
Unsere Erfahrung: Vergleichen lohnt sich!
Inhaltsverzeichnis
Wie viele MFA fehlen in Deutschland?
Obwohl es keine exakte Zahl für ganz Deutschland gibt, deuten die verfügbaren Daten auf einen erheblichen Mangel an Medizinischen Fachangestellten (MFA) hin. Eine Umfrage der Kassenärztlichen Vereinigung Bremen belegt, dass fast die Hälfte der Praxen in Bremen und Bremerhaven bereits MFA an andere Einrichtungen verloren hat. Die Hauptgründe hierfür sind schlechte Rahmenbedingungen und die unzureichende finanzielle Ausstattung der ambulanten Medizin.
- 47,2 % der befragten Praxen gaben an, dass ihnen MFA aktiv abgeworben wurden, häufig durch Krankenhäuser, Krankenkassen oder Pflegeeinrichtungen, die bessere Vergütungen bieten.
- Fast 25 % der Praxen konnten in den letzten 12 Monaten keine freien MFA-Stellen besetzen.
- Eine deutliche Mehrheit der Praxen (75,6 %) rechnet mit längeren Wartezeiten für Patienten, während 72,2 % ihr Leistungsangebot bereits einschränken mussten.
- Mehr als die Hälfte der Ärzte und Psychotherapeuten (57,8 %) müssen zusätzliche MFA-Aufgaben selbst übernehmen, was die Arbeitsbelastung weiter erhöht.
Ähnliche Entwicklungen zeigen sich auch in der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Laut einer aktuellen Mitgliederbefragung des Deutschen Berufsverbandes der Hals-Nasen-Ohrenärzte e. V. sind 50 % aller HNO-Arztpraxen derzeit auf der Suche nach Medizinischen Fachangestellten. Fast zwei Drittel der Praxen haben in den letzten zwölf Monaten Mitarbeiter verloren – an Praxen anderer Fachrichtungen, an Krankenhäuser sowie an den Öffentlichen Gesundheitsdienst oder Krankenkassen. Als Hauptgründe für den Jobwechsel wurden eine zu hohe Arbeitsbelastung bei zu geringem Gehalt sowie aggressive und unfreundliche Patienten genannt.
Die Folgen des Personalmangels sind spürbar: In 67,2 % der HNO-Praxen können weniger Untersuchungen angeboten werden, beispielsweise Allergiediagnostik oder Schwindeluntersuchungen. Die Wartezeiten steigen, weil weniger Patienten behandelt werden können (47,7 %). Zudem haben 42,3 % der Befragten Probleme bei der Umsetzung des Qualitätsmanagements und der behördlichen Vorgaben.
Trotzdem gaben 88,1 % der HNO-Ärzte an, dass sie nach Tarif (37,7 %) oder sogar über Tarif (50,4 %) bezahlen. Dennoch können viele Praxen den Konkurrenzkampf um Fachpersonal nicht bestehen, da die Verdienstmöglichkeiten in Krankenhäusern oder bei Krankenkassen deutlich höher sind. Laut Gehaltstarifvertrag für Medizinische Fachangestellte/Arzthelferinnen beträgt das Einstiegsgehalt in Arztpraxen 2.700 €, während MFAs gemäß Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst im ersten Berufsjahr in öffentlichen Krankenhäusern 2.928,99 € verdienen
Regionale Unterschiede beim MFA-Mangel in Deutschland
Der Mangel an Medizinischen Fachangestellten ist ein wachsendes Problem, das in verschiedenen Regionen Deutschlands unterschiedlich stark ausgeprägt ist. Laut dem Bundesvorsitzenden des Hausärzteverbandes Dr. Markus Beier sind besonders ländliche Gebiete und strukturschwache Regionen stark betroffen.
Während in urbanen Zentren das Angebot an Arbeitskräften höher ist, steigt in ländlichen Regionen der Bedarf an medizinischer Versorgung aufgrund einer alternden Bevölkerung. Dies führt zu einer Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage von MFAs auf dem Land.
Was sind die Faktoren, die zu diesem Mangel führen?
Mehrere Faktoren tragen zum Mangel an MFA in Deutschland bei:
- Geringe Vergütung: MFA verdienen vergleichsweise wenig, insbesondere im Vergleich zu anderen Berufen im Gesundheitswesen wie Pflegepersonal in Krankenhäusern. Niedergelassene Ärzte müssen die Gehälter aus eigenen Mitteln zahlen und können oft nicht mit den höheren Gehältern in Kliniken oder bei Krankenkassen konkurrieren.
- Die Tarifverhandlungen für MFA beginnen in der zweiten Oktoberhälfte zwischen dem Verband medizinischer Fachberufe e.V. (vmf) und der Arbeitgeberseite AAA. Vorab führt der vmf eine Umfrage zur Gehaltssituation durch, um die Interessen der MFA besser zu vertreten. Der aktuelle Gehaltstarifvertrag läuft zum 31.12. 2024 aus, und ab 01.01.2025 soll eine Gehaltserhöhung verhandelt werden. Zudem wird über Sonderzahlungen entschieden, die im Manteltarifvertrag geregelt sind. Eine Umfrage im Sommer 2023 ergab, dass 70 % der MFA nach Tarif oder darüber entlohnt werden, doch die Lohndifferenzen zu anderen Berufen im Gesundheitswesen bleiben erheblich, was die Abwanderung von Fachkräften fördert.
- Hohe Arbeitsbelastung: Die Arbeitsbedingungen in vielen Praxen sind durch steigende Patientenzahlen und Personalmangel gekennzeichnet. Diese Überlastung führt zu einer hohen Fluktuation und oft auch zu einem Wechsel der MFA in andere, weniger belastende Berufe.
- Wettbewerb mit Kliniken und anderen Einrichtungen: MFA werden häufig von größeren Medizineinrichtungen, wie Krankenhäusern oder Krankenkassen, abgeworben, da diese bessere Arbeitsbedingungen und Gehälter bieten können. In diesem Wettbewerb haben kleinere Praxen oft das Nachsehen. So gaben in einer Umfrage der Kassenärztlichen Vereinigung Bremen knapp die Hälfte der befragten Praxen (47,2%) an, dass ihnen schon MFA aktiv abgeworben wurden.
- Fehlende Wertschätzung: MFA beklagen oft, dass sie im Vergleich zu anderen Berufen im Gesundheitswesen weniger Anerkennung erfahren, sowohl von der Politik als auch von der Öffentlichkeit. Dies äußert sich beispielsweise in der unzureichenden Berücksichtigung bei staatlichen Prämienzahlungen, wie dem Corona-Bonus, welcher nur an Pflegekräfte in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen gezahlt wurde.
- Schwierige Rahmenbedingungen in der ambulanten Versorgung: Viele MFA wandern aus der ambulanten Versorgung ab, weil die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Arztpraxen seit Jahren schwierig sind. Niedergelassene Ärzte stehen unter starkem finanziellen Druck, was es ihnen erschwert, attraktive Arbeitsbedingungen zu bieten.
Was bedeutet der MFA-Mangel?
Der derzeitige Mangel an Medizinischen Fachangestellten wirkt sich spürbar auf die medizinische Versorgung in Kliniken und Praxen aus. MFAs sind das Rückgrat vieler medizinischer Einrichtungen: Sie koordinieren Termine, assistieren bei Behandlungen und sind oft die ersten Ansprechpartner für Patienten.
Auch für Patienten hat der aktuelle Mangel an Medizinischen Fachangestellten direkte Auswirkungen. MFAs sind oft der erste Kontaktpunkt in einer Praxis und spielen eine entscheidende Rolle für einen reibungslosen Ablauf. Ohne genügend qualifiziertes Personal kann es zu einer Überlastung der verbleibenden Mitarbeiter kommen, was die persönliche Betreuung jedes Einzelnen beeinträchtigt. Wichtige Aufgaben wie die sorgfältige Durchführung von Laborarbeiten, das gewissenhafte Führen von Patientendokumentationen und die einfühlsame Begleitung während Behandlungen könnten darunter leiden. Für Patienten bedeutet dies möglicherweise weniger Zeit für individuelle Anliegen und eine Abnahme der Servicequalität.
Für Ärzte bedeutet der MFA-Mangel mehr Stress und ein erhöhtes Risiko für Burnout, da sie administrative Aufgaben zusätzlich zu ihren medizinischen Pflichten übernehmen müssen. So gaben in einer repräsentativen Umfrage 80% der Ärzte an, sich von ihrer Arbeit belastet zu fühlen. Zu den größten Belastungen im ärztlichen Arbeitsalltag zählten hierbei der Bürokratie- / Dokumentationsaufwand (62%) und Nichtärztliche Tätigkeiten (47%) –also Aufgaben, die eigentlich in den Zuständigkeitsbereich von Medizinischen Fachangestellten (MFAs) fallen.
Der MFA-Mangel gefährdet insbesondere die Krebsprävention in Deutschland. Ohne die Assistenz von MFAs sind wichtige Vorsorgeuntersuchungen wie Darmspiegelungen kaum durchführbar. Die Felix Burda Stiftung, die sich seit Jahren für die Darmkrebsvorsorge einsetzt, warnt davor, dass Praxen zunehmend Schwierigkeiten haben, qualifizierte MFAs zu finden. Dies erschwert die Früherkennung von Krebs erheblich. Chronisch Kranke und Krebspatienten, die auf regelmäßige medizinische Betreuung angewiesen sind, sind dadurch besonders betroffen, was negative Auswirkungen auf ihren Gesundheitsverlauf haben kann.
Warum gibt es keine MFA mehr?
Der Mangel an neuen Bewerbern für den Beruf der Medizinischen Fachangestellten lässt sich laut einer Umfrage des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung in Deutschland auf fünf Hauptursachen zurückführen:
- Zu geringe Verdienstmöglichkeiten: Fast 70 % der befragten Ärzte und Psychotherapeuten geben an, dass die Löhne für MFAs zu niedrig sind. Besonders kleinere Praxen können finanziell nicht mit Krankenhäusern oder anderen Gesundheitseinrichtungen mithalten. Auch die Ausbildungsvergütung wird als zu gering empfunden, was junge Menschen zusätzlich abschreckt.
- Destruktives Patientenverhalten: Über 60 % der Befragten sehen im aggressiven und unfreundlichen Verhalten von Patienten einen Grund für die abnehmende Attraktivität des MFA-Berufs. Der Umgang mit schwierigen Patienten erhöht die Belastung im ohnehin anspruchsvollen Arbeitsumfeld und schreckt potenzielle Bewerber ab.
- Gestörte Work-Life-Balance: Rund 54 % der Befragten sehen eine gestörte Work-Life-Balance als Hindernis für die Attraktivität des Berufs. Hoher Stress, lange Arbeitszeiten und die Belastung durch direkten Patientenkontakt erschweren die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. In Zeiten, in denen Flexibilität und eine gesunde Work-Life-Balance geschätzt werden, wirkt der MFA-Beruf weniger attraktiv.
- Geringe Wertschätzung des Berufs: Mehr als 50 % der Befragten beklagen die mangelnde gesellschaftliche Anerkennung des MFA-Berufs. Diese geringe Wertschätzung spiegelt sich in der Bezahlung und den Arbeitsbedingungen wider. Es wird gefordert, den Beruf durch gezielte Kampagnen stärker in den Fokus zu rücken, um die Bedeutung und Wert dieser Fachkräfte zu betonen.
- Fehlende Karriereperspektiven: Fast 40 % der Befragten sehen den Mangel an Aufstiegschancen als entscheidenden Faktor. Junge Menschen streben nach Berufen mit langfristigen Entwicklungs- und Karrieremöglichkeiten. Der MFA-Beruf bietet jedoch, insbesondere in kleineren Praxen, kaum Aufstiegschancen, was das Streben nach „Größerem“ unbefriedigt lässt.
Maßnahmen gegen den MFA-Mangel in Deutschland
Digitalisierung von Arztpraxen: Effektive Lösung gegen den Fachkräftemangel bei MFAs
Der akute Fachkräftemangel bei Medizinischen Fachangestellten stellt das deutsche Gesundheitswesen vor erhebliche Herausforderungen. Eine vielversprechende und effektive Maßnahme, um diesem Defizit entgegenzuwirken, ist die umfassende Digitalisierung von Arztpraxen. Laut einer Studie der Stiftung Gesundheit nutzen bereits 37,1 % der Arztpraxen in Deutschland digitale Tools, um interne Prozesse zu optimieren, den administrativen Aufwand zu reduzieren und den Arbeitsalltag für Ärzte und MFAs zu erleichtern.
Durch den gezielten Einsatz moderner digitaler Lösungen können MFAs deutlich entlastet und administrative Aufgaben effizienter gestaltet werden. Dies führt zu einer verbesserten Arbeitsqualität und ermöglicht dem medizinischen Personal, sich verstärkt auf die Kernaufgaben der Patientenbetreuung zu konzentrieren. Mögliche Anwendungsbeispiele hierfür sind:
- Digitale Anamnese: Patienten können bereits vor dem Arzttermin online detaillierte Informationen zu ihrer Krankengeschichte, aktuellen Symptomen und Vorerkrankungen übermitteln. Dies spart wertvolle Zeit in der Praxis und ermöglicht eine individuellere Behandlung.
- Online-Terminbuchung: Durch Online-Portale oder Praxis-Apps können Patienten rund um die Uhr eigenständig Arzttermine buchen. Dies reduziert den Verwaltungsaufwand erheblich und erhöht die Patientenzufriedenheit durch flexible Terminvereinbarungen.
- Elektronische Patientenakte (ePA): Die Einführung der elektronischen Patientenakte ermöglicht einen schnellen Zugriff auf alle relevanten Patientendaten, Laborergebnisse und Behandlungshistorien. Dies erleichtert die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Fachärzten und steigert die Effizienz der Patientenversorgung.
- Telemedizinische Dienstleistungen: Video-Sprechstunden und telemedizinische Beratungen ermöglichen Patienten, ortsunabhängig medizinischen Rat einzuholen. Dies ist besonders vorteilhaft für Menschen in ländlichen Regionen oder mit eingeschränkter Mobilität und entlastet gleichzeitig die Praxisorganisation.
- Moderne Praxisverwaltungssysteme: Moderne Praxissoftware integriert verschiedene administrative Aufgaben wie Terminplanung, Dokumentation und Abrechnung in einer einzigen Plattform. Dies vereinfacht die Arbeitsabläufe, reduziert Fehlerquellen und ermöglicht MFAs, ihre Zeit effizienter zu nutzen und sich stärker auf die Patientenbetreuung zu konzentrieren.
Politische Initiativen zur Bekämpfung des MFA-Mangels in Deutschland
Der MFA-Mangel stellt das deutsche Gesundheitswesen vor erhebliche Herausforderungen. Um diesem entgegenzuwirken, haben Politik und Gesundheitsorganisationen verschiedene Maßnahmen ergriffen.
- Imagekampagnen: Um das Interesse junger Menschen für den Beruf der Medizinischen Fachangestellten zu wecken, werden gezielte Imagekampagnen gestartet. Ein Beispiel ist die Initiative “Etwas für dich” der Ärztekammer Westfalen-Lippe, in der umfassend über die MFA-Ausbildung informiert wird. Mit zielgruppengerechten Inhalten, Videobeiträgen von Auszubildenden und Plakaten für Arztpraxen wird die Vielseitigkeit des Berufs hervorgehoben und versucht sein Ansehen zu steigern.
- Digitalisierung: Mit dem Krankenhaus Zukunftsgesetz (KHZG) fördert das Bundesministerium für Gesundheit die Digitalisierung der Krankenhäuser. Die Einführung von elektronischen Patientenakten und digitalen Terminmanagement-Systemen soll administrative Aufgaben reduzieren und MFAs entlasten.
- Förderung von Weiterbildungen: Durch das Qualifizierungschancengesetz werden MFAs bei Weiterbildungsmaßnahmen finanziell unterstützt. Die Agentur für Arbeit übernimmt dabei auf Grundlage dieses Gesetzes voll oder anteilig, je nach Art der Qualifizierung und abhängig von der Unternehmensgröße, die Weiterbildungskosten und erstattet dem Arbeitgeber bis zu 100 % der Gehaltskosten, um die Spezialisierung und Qualifizierung im Beruf zu fördern.
Wie Ärzte und Arztpraxen den Beruf der MFA attraktiver gestalten können
Zusätzlich zu den genannten Initiativen können Arztpraxen folgende Maßnahmen umsetzen, um für MFA attraktiver zu sein:
- Attraktive Vergütung
Eine faire und leistungsgerechte Bezahlung, die die Verantwortung und den Einsatz der MFAs widerspiegelt, ist entscheidend. - Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten
Angebote für regelmäßige Schulungen und Weiterbildungen ermöglichen MFAs, ihre Fähigkeiten zu erweitern und sich beruflich weiterzuentwickeln. - Gutes Arbeitsklima
Ein respektvoller Umgang, offene Kommunikation und Teamgeist fördern ein positives Betriebsklima und steigern die Mitarbeiterzufriedenheit. - Flexible Arbeitszeiten
Flexible Modelle helfen MFAs, Beruf und Privatleben besser zu vereinbaren, was besonders in Familienphasen wichtig ist. - Moderne Arbeitsumgebung
Eine gut ausgestattete Praxis mit zeitgemäßer Technik erleichtert den Arbeitsalltag und zeigt Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitern.
So kann der Manteltarifvertrag den MFA-Mangel reduzieren
Der Fachkräftemangel bei Medizinischen Fachangestellten stellt viele Arztpraxen vor große Herausforderungen. Der Manteltarifvertrag für MFAs von 2021–2023 spielt eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung der Arbeitsbedingungen und kann somit Einfluss auf die Attraktivität des Berufs nehmen.
Was regelt der Manteltarifvertrag? Der Manteltarifvertrag legt die allgemeinen Arbeitsbedingungen für MFAs fest, unabhängig von der Vergütung, die im separaten Gehaltstarifvertrag geregelt ist.
So kann der Manteltarifvertrag den MFA-Mangel reduzieren:
- Verbesserung der Arbeitsbedingungen
- Arbeitsschutz und Sicherheit: Einführung von Richtlinien und Schulungen zum Umgang mit aggressiven Patienten. Dies kann den Stress reduzieren und das Sicherheitsgefühl der MFAs erhöhen.
- Gesundheitsförderung: Regelungen zur Förderung der körperlichen und psychischen Gesundheit, wie z. B. Angebote für Stressmanagement oder ergonomische Arbeitsplätze.
- Förderung der Work-Life-Balance
- Flexible Arbeitszeitmodelle: Einführung von Gleitzeit, Teilzeit und individuellen Arbeitszeitmodellen, um persönliche Bedürfnisse besser zu berücksichtigen.
- Regelungen zu Überstunden: Klare Vorgaben zur Begrenzung von Überstunden und deren Ausgleich durch Freizeit oder Zuschläge.
- Unterstützung bei der Karriereentwicklung
- Fort- und Weiterbildungsansprüche: Verankerung von Ansprüchen auf regelmäßige Fortbildungen und Bildungsurlaub im Tarifvertrag.
- Karrierepfade: Schaffung von klar definierten Entwicklungsmöglichkeiten innerhalb der Praxis, z. B. zur Praxismanagerin oder Fachwirtin im Gesundheitswesen.
- Zusätzliche Benefits zur indirekten Vergütungsverbesserung
- Sachleistungen und Zuschüsse: Einführung von Benefits wie Essenszuschüsse, Fahrtkostenerstattungen oder Kinderbetreuungszuschüsse.
- Betriebliche Altersvorsorge: Ausbau der Vorsorgemöglichkeiten als zusätzlicher Anreiz.
FAQ
Wie viel verdient eine MFA?
Eine MFA verdient gemäß Tarifvertrag, je nach Aufgabenfeld und absolvierten Fortbildungen zwischen 2.700 – 4.544 € (brutto). Die tarifliche Ausbildungsvergütung beträgt ab dem 01.03.2024 im 1. Jahr 965 €, im 2. Jahr 1.045 € und im 3. Jahr 1.130 € brutto pro Monat.
Ist der Beruf der MFA stressig?
Laut einer Studie der Universität Düsseldorf beschreiben 73,77% MFA ihren Beruf als stressig. Zu den häufigsten Stressfaktoren im Beruf der medizinischen Fachangestellten zählen ein hohes Arbeitspensum, unerwartete Ereignisse sowie zwischenmenschliche Herausforderungen in der Zusammenarbeit mit Vorgesetzten, Kollegen und Patienten.
Ist der MFA-Beruf zukunftssicher?
Der Beruf der Medizinischen Fachangestellten gilt als zukunftssicher, da der Bedarf an medizinischen Dienstleistungen durch den demografischen Wandel, medizinischen Fortschritt und die zunehmende Digitalisierung im Gesundheitswesen stetig wächst. Trotz Automatisierung und digitaler Tools, die administrative Aufgaben erleichtern können, bleibt der persönliche Patientenkontakt unverzichtbar. Zudem bietet der MFA-Beruf dank zahlreicher Fortbildungsmöglichkeiten, wie etwa zur Fachwirtin für die ambulante medizinische Versorgung, hervorragende Karriereperspektiven.
__________
Quellen: