Wie viel verdient ein Arzt?

  • Einstiegsgehalt: 4.711 € brutto
  • Gehaltsspanne: 4.711 € bis 9.044 € brutto pro Monat
  • Brutto-Durchschnittsgehalt: 89.539 € brutto pro Jahr

Bei der Vergütung von Ärzten ist ein konsequenter Anstieg zu beobachten: So haben im Jahr 2020 die Krankenkassen rund 42,7 Milliarden Euro für die Gesamtvergütung von Ärzten zur Verfügung gestellt. Das ist ein Plus von 5,1 % im Vergleich zum Vorjahr. In der Statistik steht das Arzt Gehalt ebenfalls ganz oben: Der Durchschnittslohn sowohl unter Akademikern als auch im Ranking der Berufsgruppen ist der höchste, der in Deutschland verdient wird. Welches Arzt Gehalt im Einzelfall auf dem Konto landet, ist sehr individuell. Verschiedene Faktoren spielen in die Berechnung des Einkommens für Ärzte und Ärztinnen hinein. Spitzenverdiener sind meist die niedergelassenen Fachärzte in eigener Praxis. Angestellte bekommen nach Tarif unterschiedliche Löhne, abhängig davon, ob sie in einer öffentlichen Klinik, bei christlichen oder privaten Trägern oder in einer Praxis arbeiten.

Die aktuelle Gehaltsspanne für die medizinischen Experten beginnt bei einem monatlichen Bruttogehalt von rund 4.711 € pro Monat (Einstiegsgehalt) und kann bis zu über 9.044 € brutto pro Monat (mehr als 25 Jahre Erfahrung) reichen. Im Mittel entspricht dies einem Monatsgehalt von etwa 7.461,58 € brutto, so der StepStone Gehaltsreport 2021. Das Median-Gehalt liegt hingegen nur bei 6.750 € brutto pro Monat. Mit wachsender Erfahrung steigt der Lohn, allerdings nur bis ins 13. Berufsjahr hinein. Ist dieser Punkt erreicht, bekommen Fachärzte, die nach Tarif bezahlt werden, keine weiteren Gehaltserhöhungen. Hier empfiehlt sich die Bewerbung auf eine Stelle als Oberarzt, wo außertarifliche Verträge verhandelt werden können. Hier erhalten Sie nähere Informationen zum Oberarzt Verdienst.

Im Jahr 2020 weist die Statistik für medizinisches Personal in den Kliniken die folgenden Gehälter pro Jahr im Median aus:

EntgeltgruppeGehalt (brutto)
Chefarzt, -ärztin142.557 €
Oberarzt, -ärztin121.083 €
Facharzt, -ärztin80.378 €
Quelle: Statista

Arzt Gehalt: Welcher Arzt verdient am meisten?

Ärzte arbeiten in vielen verschiedenen Fachrichtungen und Einrichtungen, die ganz unterschiedlich zahlen können. Doch schon bei der Wahl des Facharztbereiches werden Weichen für das künftige Gehalt gestellt: Hier gibt es ganz klare Unterschiede, wer wie viel verdient. Grundsätzlich verdienen selbstständige Ärzte mehr als Angestellte, und sie haben Zugang zu den bestbezahlten Positionen. Die folgende Tabelle zeigt, in welcher medizinische Fachrichtung der Verdienst am Höchsten ist:

FachrichtungReinertrag je Praxis
Radiologie, Nuklearmedizin, Strahlentherapie1.128.000 €
Augenheilkunde538.00 €
Haut- und Geschlechtskrankheiten342.000 €
Orthopädie341.000 €
Urologie334.000€
Chirurgie, Mund-Kiefer-Gesicht, Neurochirurgie325.000 €
Innere Medizin321.000 €
Allgemeinmedizin252.000 €
Frauenheilkunde und Geburtshilfe251.000 €
Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde243.000 €
Kinder- und Jugendmedizin239.000 €
Neurologie, Psychiatrie
und Psychotherapie, Kinder- und
Jugendpsychiatrie und -psychotherapie,
Psychosomatische Medizin und
Psychotherapie
238.000 €
Quelle: Statistisches Bundesamt

Der durchschnittliche Reingewinn aller Arztpraxen lag im Jahr 2019 bei rund 296.000 €.

Arzt Gehalt mit einer eigenen Praxis

Wer sich in der eigenen Praxis niederlässt, ist nicht von den Löhnen im Tarifvertrag abhängig, die etwa angestellte Klinik-Ärzte bekommen. Hier zählt vor allem die Fachrichtung, wenn es um den Reinerlös geht. Unterschiede kommen z. B. durch verschiedene Behandlungsabläufe zustande: So kann die bestbezahlte Radiologie pro Tag wesentlich mehr Sitzungen anbieten als etwa ein Psychotherapeut, der für die einzelnen Patienten und Patient/innen deutlich mehr Zeit aufwenden muss. Allerdings hat die technisch aufwändige Radiologie auch wesentlich höhere Investitionskosten für die medizinischen Geräte, die in der Psychotherapie nicht bezahlt werden müssen. Nicht zuletzt zeigen sich auch bei niedergelassenen Ärzten Unterschiede im Gehalt, die mit der Region und dem Bundesland zusammenhängen.

Der anteilige Reinertrag von niedergelassenen Ärzten und Ärztinnen

Im Jahr 2019 kamen die durchschnittlichen Einnahmen pro Arztpraxis, über alle Fachbereiche hinweg gerechnet, auf rund 602.000 €. Von diesen Einnahmen abzuziehen sind die nötigen Aufwendungen, die bei rund 306.000 € lagen. Im Schnitt ergibt sich also pro Arztpraxis ein Reinertrag von 296.000 € beziehungsweise von rund 317.000 €, wenn die fachübergreifenden Berufsausübungsgemeinschaften und medizinischen Versorgungszentren herausgerechnet werden. Das Statistische Bundesamt berichtet Ende 2021, dass die Praxen ihre Einnahmen zu etwa drei Viertel aus kassenärztlichen, zu einem Viertel aus privatärztlichen Abrechnungen beziehen. Je nach Fachgebiet variiert der Reinerlös einer Arztpraxis, in die aktuelle Statistik flossen sowohl Allgemeinarzt-Praxen als auch die Fachpraxen mit ein.

Wie viel verdient ein Arzt in einem Klinikum?

In öffentlichen Kliniken und Krankenhäusern bekommen Fachärzte und -Ärztinnen ein Tarifgehalt. Die Vergütung fällt je nach Bundesland unterschiedlich aus. In Krankenhäusern gibt es den Tarif der TV-Ärzte VKA (Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände), in Universitätskliniken heißt er TV-Ärzte TdL (Tarifgemeinschaft deutscher Länder).

Das Assistenzarzt Gehalt sieht gemäß dem TdL-Tarif in einer Uniklinik wie folgt aus:

  • Stufe 1: 4.938,79 € brutto pro Monat
  • Stufe 6: 6.339,66 € brutto pro Monat

Als Facharzt steigen Bewerber auf der ersten Stufe mit 6.518,41 € ein, Oberärzte verdienen im ersten Jahr 8.164,68 €. Leitende Oberärzte und Chefärzte haben meist die Möglichkeit zur Gehaltsverhandlung.

An kommunalen Krankenhäusern sieht die tarifliche Entlohnung folgendermaßen aus:

EntgeltgruppeStufe 1Stufe 2Stufe 3Stufe 4Stufe 5Stufe 6
I – Assistenzarzt4.852,02 (1. Jahr)5.127,08 (2. Jahr)5.323,50 (3. Jahr)5.663,98 (4. Jahr)6.069,96 (5. Jahr)6.2369,95 (6. Jahr)
II Facharzt6.403,90 (1. Jahr)6.940,83 (4. Jahr)7.412,30 (7. Jahr)7.687,33 (9. Jahr)7.955,76 (11. Jahr)8.224,22 (13. Jahr)
III – Oberarzt8.021,27 (1. Jahr)8.492,71 (4. Jahr)9.167,18 (7. Jahr)
IV Ltd. Oberarzt9.435,59 (1. Jahr)10.110,10 (4. Jahr)
Tarifvertragliches Arzt Gehalt (VKA)
  • Assistenzarzt Stufe 1: 4.852,02 €, Stufe 6: 6.236,95 €
  • Facharzt Stufe 1: 6.403,90 €, Stufe 6: 8.224,22 €
  • Oberarzt Stufe 1: 8.021,27 €, ab Stufe 5 verhandelbar.

Gehalt bei privaten Einrichtungen

Private Kliniken haben nicht selten eigene Tarifvereinbarungen, die deutlich von den öffentlichen abweichen. Manche haben gar keine tarifliche Einigung, sondern legen eigene Gehälter fest. Hier muss das Gehalt für jede einzelne Stelle verhandelt werden. Als Beispiel sei der Asklepios Konzern genannt:

  • Assistenzarzt im 1. Jahr: 4.830 €, ansteigend auf bis 6.195 € im 6. Jahr
  • Facharzt: 6.370 € im 1. Jahr, ansteigend auf 8.060 € im 6. Jahr

Gehalt im öffentlichen Dienst

Das Gehalt für Ärzte im öffentlichen Dienst richtet sich nach der Berufserfahrung und der Fachrichtung. Folgende Tarife gelten im Jahr 2021:
• Assistenzärzte TV-Ärzte VKA im 1. Jahr: 4.695 €, ansteigend bis auf 6.035 € im 6. Jahr.
• TV-Ärzte TdL im 1. Jahr: 4.938 € im ersten Jahr, ansteigend auf bis zu 6.339 € im 6. Jahr.
• Facharzt, -Ärztin im 1. Jahr: 6.196 €

Gehalt bei kirchlichen Einrichtungen

Die kirchlichen Einrichtungen haben meist eigene Tarife, die AVR genannt werden. Hier gibt es folgendes Arzt Gehalt zu verdienen:

  • AVR DD (Arbeitsvertragsrichtlinien der Diakonie Deutschland) Ärzte, Assistenzarzt im 1. Jahr: 4.770 €, ansteigend auf bis zu 6.131 € im 6. Jahr
  • Facharzt: im 1. Jahr: 6.295 € und damit das höchste Einstiegsgehalt.

Ärztinnen- und Arzt-Gehalt: Region und Größe der Einrichtung ist nicht so entscheidend

Da viele Stellen an tarifliche Regelungen gebunden sind, kommt es nicht allzu sehr auf die Größe oder die Region der Einrichtung an. Von Bundesland zu Bundesland variieren die Tarife allerdings. Die höchsten Löhne gibt es in Hessen und Baden-Württemberg, am niedrigsten fallen Tariflöhne in Mecklenburg-Vorpommern aus.

Einflussfaktoren auf das Arzt Gehalt

Der wichtigste Punkt bei der Frage nach dem künftigen Einkommen als Arzt ist die Wahl der Fachrichtung. Dann kommt es auf die Wahl der Einrichtung an, falls Absolventen sich für ein Angestelltenverhältnis entscheiden. Weiterbildungen bringen den Karriereweg voran. Weitere Faktoren, die auf die Höhe des Gehalts Einfluss haben, sind das Alter und die eigene Berufserfahrung. Wo keine Tarifregelung festgelegt ist, ist nach wie vor ein Unterschied nach Geschlechtern festzustellen: Hier verdienen Fachärztinnen noch immer rund 900 € weniger als ihre männlichen Kollegen, so gehaltsvergleich.com.

Was verdient ein Arzt in den USA?

Unter Ärzten und Ärztinnen gibt es in den USA regelrechte Stars, die mit ihrer Arbeit Millionen verdienen. So findet sich in den Top 10 der reichsten Ärzte weltweit etwa der Facharzt für orthopädische Chirurgie Dr. James Andrews, der erfolgreiche Sportler behandelt. Sein Vermögen wird auf rund 100 Millionen Dollar geschätzt. Auch als Schönheitschirurg lohnt sich der Einsatz: Die Liste führt auf Platz acht Terry Dubrow auf, der mit plastischer Chirurgie für Stars und solche, die es gerne werden möchten, rund 30 Millionen Dollar verdiente. Der Blick auf die US-Amerikanischen „Normalbürger“ unter den Ärzten zeigt ebenfalls attraktive Löhne: Liegt das jährliche Durchschnittsgehalt für Einsteiger noch bei rund 36.000 € und damit unter dem in Deutschland, steigt der Lohn auf bis zu 450.000 €, die Ärzte und Ärztinnen in leitender Funktion mit Berufserfahrung verdienen können. (Quelle: Grundlage der Zahlen sind die Ergebnisse der Auswertungen von KPMG und Deutschem Krankenhausinstitut (DKI)). Auch hier kommt es, wie in Deutschland, auf die Spezialisierung, auf den Facharzt-Abschluss und auf die eigene Berufserfahrung an.

Was benötige ich für die Arbeit als Arzt oder Ärztin?

Die medizinischen Experten übernehmen in ihrer täglichen Arbeit viel Verantwortung. Umso wichtiger sind fundiertes Wissen und praktische Erfahrung im jeweiligen Fachgebiet. Ein abgeschlossenes Studium ist für die Arbeit als Arzt zwingend vorausgesetzt. Für das Medizinstudium benötigen Absolventen und Absolventinnen in der Regel zwölf Semester, plus drei Monate für Praktika. Im Anschluss an das Studium absolvieren Studierende das praktische Jahr, in dem sie jeweils 16 Wochen auf verschiedenen Stationen erste Erfahrungen sammeln. Diese Stationen gehören zum Programm des praktischen Jahrs:

  • Innere Medizin
  • Chirurgie
  • Allgemeinmedizin

Im Anschluss an die Approbation folgt die Zeit als Assistenzarzt oder -Ärztin. Diese dauert meist fünf bis sechs Jahre und kann an Krankenhäusern, in Kliniken oder Arztpraxen absolviert werden. Als letzte Etappe folgt für viele noch die Ausbildung zum Facharzt, zur Fachärztin.

FAQ

Wie viel verdient man als Arzt im Monat?

Der lange Ausbildungsweg und die hohen Anforderungen in der alltäglichen Arbeit rechtfertigen ein überdurchschnittliches Gehalt. Darum verdienen Ärzte und Ärztinnen in Deutschland, mit deutlichen Unterschieden nach oben und unten, durchschnittlich rund 7.461,58 € brutto im Monat, was 89.539 € brutto pro Jahr entspricht.

Ist ein Arzt reich?

Nicht selten hängt das Leben von Patienten und Patientinnen von der Arbeit der medizinischen Experten ab. Darum verdienen sie gut, im Vergleich zum bundesdeutschen Durchschnittsgehalt ist das Arzt Gehalt sehr attraktiv: Durchschnittlich 7.461,58 € brutto sind deutlich mehr als das durchschnittliche Gehalt, das bei rund 3.975 € brutto für eine Vollzeit-Stelle liegt. Da auch deutlich höhere Einkommen für Ärzte und Ärztinnen möglich sind, etwa bei Selbständigen oder solchen, die in und mit Pharma-Unternehmen arbeiten, finden sich auch zahlreiche Millionäre unter den Ärzten und Ärztinnen.

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Autor: Medizinio Redaktion, zuletzt aktualisiert am