Was ist sonoGDT?

Die “sonoGDT”-Schnittstelle (Gerätedatentransfer) ist ein standardisiertes Protokoll für Ultraschallgeräte, das die nahtlose Übertragung von medizinischen Daten, einschließlich Ultraschallbildern und zugehörigen Patienteninformationen, von Ultraschallgeräten zu medizinischen Informationssystemen wie PVS-Systemen (Praxisverwaltungssystemen) oder Krankenhausinformationssystemen (KIS) ermöglicht. Der GDT-Standard ist vor allem im deutschsprachigen Raum verbreitet und wird hauptsächlich im medizinischen Bereich eingesetzt.

Wie funktioniert sonoGDT?

Während die Praxissoftware lediglich Text in einer Karteikarte speichert, sind es beim Ultraschallgerät Ultraschallbilder und -videos. sonoGDT konvertiert die Ultraschallbilder und -clips in Karteieinträge, sodass diese in das Praxisverwaltungssystem exportiert werden können.

Das Ultraschallgerät wird in Ihr Praxisnetzwerk eingebunden und fungiert wie ein zusätzlicher Computer. Nach erfolgter Ultraschalluntersuchung sendet das Gerät die Ultraschallbilder an den Server.

Viele Ultraschallgeräte-Hersteller nutzen für den Datenversand DICOM. sonoGDT kennt all diese Formate inkl. DICOM, sodass auch ein Import von Patientendaten in das Ultraschallgerät möglich ist. Voraussetzung ist, dass das Ultraschallgerät über die Funktion “DICOM Worklist” verfügt. Die Ultraschallbilder inkl. Patientendaten werden in eine GDT-Datei geschrieben, woraus die Praxissoftware den Karteikarteneintrag erstellen kann. Alternativ zu DICOM kann auch die Patientennummer, welche als Identifikator dient, manuell am Ultraschallgerät eingegeben werden.

Über den gespeicherten Karteieintrag können die Ultraschallbilder an jedem Arbeitsplatz in der Arztpraxis aufgerufen und mit Hilfe des GDTViewer betrachtet werden.

Voraussetzungen für den Datenaustausch mit sonoGDT

Praxissoftware

Die Praxissoftware muss lediglich über eine GDT-Schnittstelle verfügen. Es wird keine Bildverwaltung, kein DICOM und kein Framegrabber benötigt. Verfügt Ihre Praxissoftware über keine GDT-Schnittstelle, so ist diese meistens sehr preiswert nachrüstbar.

Ultraschallgerät

Das Ultraschallgerät muss entweder über eine Netzwerkexportfunktion oder DICOM verfügen. Mit einem dieser beiden Setups ist der unidirektionale Datenaustausch (manuelle Patientendateneingabe) sichergestellt.

Verfügt das Ultraschallgerät über die DICOM-Worklist Funktion, dann ist auch ein bidirektionaler Datenaustausch möglich. Das bedeutet, dass Patientendaten vom Ultraschallgerät auch empfangen werden können.

Wie teuer ist sonoGDT?

sonoGDT kann kostenlos für 30 Tage getestet werden. Nach den 30 Tagen kann ein Lizenzschlüssel gekauft werden. Den Preis erhält man nur auf Anfrage. Da es keine monatlichen Wartungskosten gibt, handelt es sich jedoch um einen einmalig zu zahlenden Preis. In der Regel ist sonoGDT günstiger als eine DICOM-Lizenz.

Wo kann man sonoGDT kaufen bzw. herunterladen?

Vorteile von sonoGDT

Vorteile
Interoperabilität: Die GDT-Schnittstelle ermöglicht die einfache Integration von Ultraschallgeräten in bestehende medizinische Informationssysteme, da sie auf einem standardisierten Protokoll basiert.
Effizienz: Durch die Automatisierung des Datentransfers können Arbeitsabläufe optimiert und die Effizienz gesteigert werden. Dies reduziert den manuellen Aufwand und die Möglichkeit menschlicher Fehler.
Kosteneffizienz: Da es sich um einen weit verbreiteten Standard handelt, sind die Implementierungskosten in der Regel niedriger als bei proprietären Lösungen.
Verlustfreie 1 zu 1 Bildqualität.
Geringer Speicherplatzbedarf (ca. 100 kB/Bild)
Die Ultraschallbilder sind an jedem Arbeitsplatz verfügbar.
Eine Testversion für 30 Tage ist möglich.
Die Vorteile von sonoGDT

Anleitung

Hier finden Sie die Anleitung zur Installation von sonoGDT.

Was sind die Alternativen zu sonoGDT?

DICOM-Anbindung

DICOM (Digital Imaging and Communications in Medicine) ist ein internationaler Standard für die Speicherung und Übertragung von medizinischen Bildern und zugehörigen Informationen. Er wird häufig in der Radiologie, Kardiologie und anderen bildgebenden Verfahren verwendet. DICOM bietet eine Reihe von Diensten und Protokollen, die speziell für den medizinischen Bereich entwickelt wurden, darunter die DICOM Worklist und DICOM Storage.

Die DICOM Worklist ist ein Dienst, der es ermöglicht, Patienteninformationen und Untersuchungsaufträge von einem zentralen Informationssystem (z.B. einem Krankenhausinformationssystem) an bildgebende Geräte wie Ultraschallgeräte zu senden.

  • Vorteile
    • Effizienz: Durch die automatische Übertragung von Patientendaten und Untersuchungsaufträgen werden manuelle Eingaben und damit Fehlerquellen reduziert.
    • Konsistenz: Die Daten sind über alle angeschlossenen Geräte hinweg konsistent.
  • Nachteile
    • Komplexität: Die Einrichtung einer DICOM Worklist kann komplex sein und erfordert spezialisiertes Know-how.
    • Kosten: Die Implementierung kann mit höheren Kosten verbunden sein als einfachere Lösungen.

DICOM Storage ist das Protokoll für die Speicherung und Archivierung von medizinischen Bildern in einem zentralen Bildarchiv (PACS – Picture Archiving and Communication System).

  • Vorteile
    • Zentralisierung: Alle medizinischen Bilder und Dokumente können zentral gespeichert und verwaltet werden.
    • Sicherheit: Durch die Verwendung standardisierter Sicherheitsprotokolle ist eine sichere Speicherung gewährleistet.
  • Nachteile
    • Speicheranforderungen: Hochauflösende medizinische Bilder erfordern viel Speicherplatz, was zu hohen Kosten führen kann.
    • Kompatibilität: Ältere Systeme oder Geräte sind möglicherweise nicht vollständig kompatibel mit dem DICOM-Standard.

Während GDT hauptsächlich für den einfachen Datentransfer entwickelt wurde, bietet DICOM eine umfassendere Lösung für die Verwaltung, Speicherung und den Austausch von medizinischen Bildern. Beide Dienste, DICOM Worklist und DICOM Storage, bieten spezialisierte Funktionen, die über die Möglichkeiten von GDT hinausgehen, aber auch mit einer gewissen Komplexität und potenziell höheren Kosten verbunden sind.

Einfache Netzwerkanbindung (TCP/IP, FTP, etc.)

Bei dieser Art der Netzwerkverbindung werden Ultraschallbilder exportiert und in einem Ordner entweder auf dem Server der Arztpraxis oder einem Praxis-Computer gespeichert. Im Gegensatz zu automatisierten Systemen müssen die Patienteninformationen in diesem Fall manuell in das Ultraschallgerät eingegeben werden. Dieser Ansatz kann in der Praxis sehr mühsam sein.

Die einfache Netzwerkanbindung kann in bestimmten Szenarien eine praktikable Lösung sein, insbesondere wenn nur eine geringe Anzahl von Systemen beteiligt ist und keine komplexen medizinischen Daten übertragen werden müssen. Allerdings sind hier oft zusätzliche Anpassungen und Sicherheitsmaßnahmen erforderlich.

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Autor: Nils Buske, zuletzt aktualisiert am