Ultraschalluntersuchung (Sonographie): Das sollten Sie wissen!

Was ist eine Sonographie?

Die Sonographie, auch Ultraschalluntersuchung genannt, ist ein bildgebendes Verfahren, das hochfrequente Schallwellen nutzt. Der Schallkopf sendet Wellen in den Körper, ein Computer wandelt reflektierte Signale in Bilder um. Diese Methode ist schmerzfrei, strahlenfrei und wird zur Untersuchung von Organen, Gefäßen und Gewebe verwendet.

Wie funktioniert Ultraschall?

Schematische Darstellung der Ultraschalltechnik mit Schallkopf, Schallwellen und Gewebe sowie Ultraschallgerät im Hintergrund.
Ultraschall einfach erklärt: So entstehen Ultraschallbilder für die medizinische Diagnostik.

Ein Ultraschallgerät erzeugt hochfrequente, für das menschliche Ohr nicht hörbare Ultraschallwellen, die über eine Ultraschallsonde (auch Schallkopf genannt) in den Körper geleitet werden. Diese Schallwellen durchdringen den Körper und werden je nach Gewebeart unterschiedlich stark reflektiert. Die zurückkehrenden Echos empfängt die Ultraschallsonde und leitet sie an das Ultraschallgerät weiter. 

Aus den Messdaten berechnet der Computer im Ultraschallgerät ein Ultraschallbild (Sonogramm), das in verschiedenen Grautönen dargestellt wird. Flüssigkeiten erscheinen auf dem Monitor oft schwarz, feste Strukturen wie Knochen dagegen weiß. Moderne Ultraschallgeräte können bis zu 256 Graustufen abbilden, sodass Organe, Muskeln und Gewebe detailreich erkennbar sind. 

Damit die Schallwellen ungehindert eindringen können, wird Ultraschallgel aufgetragen, das Luftzwischenräume zwischen Sonde und Haut ausschließt. Das Verfahren ist schmerzfrei, unschädlich und kann bei Bedarf durch eine Doppler-Untersuchung ergänzt werden, um Blutflussrichtung und -geschwindigkeit zu analysieren.

Das entstandene Ultraschallbild können sich Arzt und Patient gemeinsam auf einem Bildschirm anschauen. Oftmals erklärt der Arzt dem Patienten die Befunde direkt am Monitor, sodass dieser die Untersuchungsergebnisse besser nachvollziehen kann. Einzelne, besonders aussagekräftige Bilder können zur Dokumentation gespeichert oder direkt am Ultraschallgerät ausgedruckt werden.

Je nach Befund können folgende Schritte nötig sein:

  • Weiterführende Untersuchungen (z. B. CT, MRT oder Bluttests).
  • Therapieplanung (bei erkannten Erkrankungen).
  • Nachkontrolle durch erneute Ultraschalluntersuchungen, um Veränderungen über einen bestimmten Zeitraum hinweg zu beobachten.

Ultraschallwellen sind hochfrequente Schallwellen, die jenseits der menschlichen Hörgrenze liegen und daher nicht wahrgenommen werden können. In der Ultraschalldiagnostik kommen sie mit Frequenzen zwischen 1 und 40 Megahertz (MHz) gezielt zum Einsatz.

Neben Ultraschall gibt es weitere Schalltypen, die sich durch ihre Frequenzbereiche unterscheiden. Der für Menschen hörbare Schall liegt zwischen 16 Hertz (Hz) und 20 Kilohertz (kHz). Infraschall umfasst Frequenzen unterhalb von 16 Hz und wird beispielsweise von Elefanten zur Kommunikation über weite Distanzen genutzt. Fledermäuse orientieren sich mithilfe von Ultraschall im Bereich von 20 bis 100 kHz, während Zahnwale noch höhere Frequenzen zur Echoortung einsetzen. Noch extremer ist der Hyperschall, der Frequenzen oberhalb von 1 Gigahertz (GHz) umfasst.

Was sieht man im Ultraschall?

Der Ultraschall eignet sich zur Untersuchung zahlreicher Organe und Gewebestrukturen. Besonders häufig werden Leber, Gallenblase, Milz, Bauchspeicheldrüse, Nieren und Lymphknoten auf Tumore, Zysten und Steinleiden untersucht. 

In der Schwangerschaft dient der Ultraschall zur Überwachung von Fruchtwassermenge, Plazenta, Lage, Größe und Entwicklung des ungeborenen Kindes.

Ultraschallbild eines ungeborenen Babys, aufgenommen während einer Sonographie im Rahmen der pränatalen Vorsorge.
Ultraschallbild einer Schwangerschaft – detailliertes Sonogramm, die den Fötus im Mutterleib zeigt. Ein wichtiger Moment der pränatalen Vorsorge zur Überprüfung der Entwicklung.

Die Schilddrüse kann auf Vergrößerung, Verkleinerung, Zysten und Tumore geprüft werden. 

Zudem ermöglicht der Ultraschall die Beurteilung des Herzens, um krankhafte Veränderungen wie Herzklappenfehler oder Durchblutungsstörungen zu erkennen. 

Auch Blutgefäße, Muskeln, Sehnen, Gelenke und Organe des Bauchraums lassen sich detailliert darstellen. 

Übersicht verschiedener Ultraschalluntersuchungen

Ultraschalluntersuchung Sichtbare Organe / Strukturen Beschreibung
Abdomensonographie
  • Leber
  • Gallenblase
  • Bauchspeicheldrüse
  • Milz
  • Nieren
  • Harnblase
  • Darm
  • Ermöglicht eine umfassende Beurteilung der Bauchorgane zur Erkennung von Entzündungen, Tumoren oder Raumforderungen.
  • Auch Gallensteine und Nierensteine können dargestellt werden.
Vaginaler Ultraschall
  • Gebärmutter
  • Eierstöcke
  • Eileiter
  • Bietet einen detaillierten Einblick in die weiblichen Geschlechtsorgane, zum Beispiel bei Kinderwunsch, Zysten oder unklaren Unterbauchschmerzen.
Transrektaler Ultraschall
  • Prostata
  • Enddarm
  • Hauptsächlich bei männlichen Patienten zur Untersuchung der Prostata eingesetzt.
  • Hilft bei der Diagnose von Tumoren, Vergrößerungen oder Entzündungen.
Echokardiographie
  • Herz
  • Herzkammern
  • Herzklappen
  • Erlaubt eine Beurteilung der Herzfunktion und erkennt Herzklappenfehler, Herzmuskelschwächen oder andere Erkrankungen.
  • Der Blutfluss kann zusätzlich per Doppler beurteilt werden.
Leberultraschall
  • Leber (ggf. auch Gallenblase und benachbarte Strukturen)
  • Dient der genauen Untersuchung bei Lebererkrankungen (z. B. Fettleber, Zirrhose oder Tumoren).
  • Die Leber-Elastographie misst die Gewebesteifigkeit der Leber und liefert so Hinweise auf Fibrose oder andere Veränderungen.
Schilddrüsen-Ultraschall
  • Schilddrüse
  • nahe gelegene Lymphknoten
  • Hilft bei der Erkennung von Knoten, Zysten oder Vergrößerungen (Struma).
  • Wichtig zur Abklärung von Schilddrüsenfunktionsstörungen.
Gefäßultraschall (Doppler-Sonographie und Duplex-Sonographie)
  • Arterien und Venen (z. B. Halsschlagader, Beinvenen)
  • Zeigt den Blutfluss in Echtzeit, erkennt Verengungen (Stenosen) oder Verschlüsse (Thrombosen).
  • Die Beurteilung der Gefäßwände hilft, das Risiko von Schlaganfällen oder Durchblutungsstörungen einzuschätzen.
Muskuloskelettaler Ultraschall
  • Muskeln
  • Sehnen
  • Bänder
  • Gelenke
  • Dient zur Aufdeckung von Rissen, Entzündungen oder Verletzungen am Bewegungsapparat.
  • Häufig in der Sportmedizin eingesetzt, da Verletzungen schnell und schmerzfrei untersucht werden können.
Mammasonographie
  • Brustdrüse
  • umliegende Lymphknoten
  • Wird zur Abklärung von Knoten, Zysten oder anderen Auffälligkeiten in der weiblichen (und männlichen) Brust eingesetzt.
  • Oft ergänzend zur Mammographie, um Gewebeveränderungen genauer zu beurteilen.
Schwangerschafts-Ultraschall
  • Gebärmutter
  • Fötus
  • Plazenta
  • Fruchtwasser
  • Standardisierte Untersuchung in der Schwangerschaft, um das Wachstum und die Lage des Fötus zu überprüfen.
  • Hilft, mögliche Auffälligkeiten wie Fehlbildungen frühzeitig zu erkennen und den Geburtsverlauf besser zu planen.
Feindiagnostik in der Schwangerschaft
  • Fötus (speziell Organe wie Herz, Gehirn, Wirbelsäule, Nieren)
  • Detaillierte Untersuchung zur Fehlbildungsdiagnostik.
  • Ermöglicht eine präzise Einschätzung der fetalen Organentwicklung und frühzeitige Erkennung von strukturellen Abweichungen, um bei Bedarf entsprechende Maßnahmen einzuleiten.
3D-Sonografie
  • Fötus
  • Herz
  • Gebärmutter
  • Brustdrüse
  • Beckenboden
  • Eileiter
  • Gehirn
  • Diese Technik erstellt dreidimensionale Bilder von Organen und Gewebestrukturen, wodurch eine genauere räumliche Darstellung möglich ist.
  • Besonders wertvoll in der Pränataldiagnostik zur Untersuchung des ungeborenen Kindes, aber auch bei Untersuchungen von Brusttumoren oder Herzfehlern.
  • Die 4D-Sonografie ist eine Erweiterung der 3D-Sonografie durch die Darstellung in Echtzeit (Bewegungen live beobachten).
Endosonographie
  • Magen-Darm-Trakt
  • Speiseröhre
  • Enddarm
  • ggf. Bauchspeicheldrüse
  • Der Ultraschallkopf wird im Rahmen einer Endoskopie eingeführt, beispielsweise über den Mund oder über den Enddarm.
  • Liefert besonders genaue Bilder von schwer zugänglichen Organabschnitten, z. B. zur Erkennung von Tumoren oder Entzündungen.
Kontrastmittelsonographie
  • Leber
  • Nieren
  • Milz
  • Bauchgefäße
  • Hier werden kontrastverstärkende Substanzen per Injektion verabreicht, um Blutgefäße und Gewebestrukturen noch besser darzustellen.
  • Geeignet, um Tumore oder Durchblutungsstörungen in Echtzeit differenzierter zu erfassen.
Intravaskulärer Ultraschall (IVUS)
  • Arterien
  • Venen
  • Ein Katheter mit integrierter Ultraschallsonde wird direkt ins Gefäßsystem eingeführt. Dies ermöglicht eine hochauflösende Darstellung der Gefäßwände, Plaquebildungen und bereits gesetzter Stents.
  • Besonders in der interventionellen Kardiologie wichtig, um Engstellen (Stenosen) präzise zu erkennen und zu beurteilen.

Ultraschall wird nicht nur zur Diagnostik, sondern auch therapeutisch eingesetzt. In der Physiotherapie (Ultraschalltherapie) und Schmerztherapie nutzt man ihn zur Tiefenerwärmung von Gewebe, um die Durchblutung zu fördern, Entzündungen zu lindern und die Wundheilung zu unterstützen. In der Urologie kommt hochfokussierter Ultraschall (HIFU) zur zerstörungsfreien Behandlung von Prostatakrebs zum Einsatz. Zudem wird Ultraschall zur Zertrümmerung von Nieren- und Gallensteinen (Lithotripsie) sowie in der kosmetischen Medizin zur Hautstraffung verwendet.

Wann ist eine Ultraschalluntersuchung sinnvoll?

Eine Ultraschalluntersuchung wird zur Abklärung von Beschwerden, Verlaufskontrolle von Erkrankungen, in der Schwangerschaft, zur Früherkennung von Krankheiten und bei speziellen Untersuchungen mit Kontrastmittel eingesetzt.

  • Zur Abklärung von Beschwerden: Ultraschall wird eingesetzt, wenn Patientinnen und Patienten über bestimmte Symptome klagen, die auf eine Erkrankung hindeuten können:
    • Bauchschmerzen: Abdomensonographie zur Untersuchung von Leber, Gallenblase, Nieren und Bauchspeicheldrüse
    • Unklare Schwellungen oder Knoten: Mammasonographie (Brustultraschall) oder Schilddrüsenultraschall
    • Herzrasen oder Atemnot: Echokardiographie zur Beurteilung der Herzfunktion
    • Durchblutungsstörungen, Schwindel oder Beinschmerzen: Doppler-Sonografie zur Untersuchung der Gefäße
    • Unklare Lymphknotenschwellungen: Sonografie zur Beurteilung der Lymphknoten
  • Zur Verlaufskontrolle von Erkrankungen: Ultraschall eignet sich hervorragend, um bestimmte Erkrankungen über einen längeren Zeitraum zu beobachten:
    • Chronische Lebererkrankungen (z. B. Fettleber, Leberzirrhose): Regelmäßige Kontrolle per Leberultraschall
    • Nierensteine oder Gallensteine: Beobachtung, ob sich die Steine verändern oder neue Beschwerden verursachen
    • Gefäßerkrankungen (z. B. Arteriosklerose, Thrombosen): Doppler-Sonografie zur Überprüfung der Gefäßgesundheit
    • Herzerkrankungen: Echokardiographie zur Überwachung von Herzklappenfehlern oder Herzmuskelschwächen
  • In der Schwangerschaft: Ultraschall ist ein wichtiges Instrument zur Beobachtung der Entwicklung des Babys und zur Früherkennung von Fehlbildungen.
    • Regelmäßige Schwangerschafts-Ultraschallscreenings zur Überprüfung von Wachstum, Herzschlag und Fruchtwassermenge
    • Feindiagnostik-Ultraschall zur genauen Untersuchung der fetalen Organe und zur Früherkennung von Entwicklungsstörungen
    • Doppler-Ultraschall zur Kontrolle der Durchblutung in der Plazenta und Versorgung des Babys
  • Zur Früherkennung von Krankheiten: Einige Erkrankungen bleiben lange symptomlos. Hier kann der Ultraschall helfen, frühzeitig Veränderungen zu erkennen:
    • Lebererkrankungen (Fettleber, Tumore, Zysten): Regelmäßige Leber-Sonographie
    • Schilddrüsenveränderungen (Knoten, Zysten, Struma): Schilddrüsenultraschall
    • Brustkrebsfrüherkennung: Mammasonographie als Ergänzung zur Mammographie, besonders bei dichtem Brustgewebe
    • Prostataerkrankungen: Transrektaler Ultraschall zur Beurteilung der Prostata
  • Bei speziellen Untersuchungen mit Kontrastmittel:
    • Tumor-Diagnostik: Kontrastmittel-Sonografie zur besseren Unterscheidung von gut- und bösartigen Gewebeveränderungen
    • Gefäßverengungen und Durchblutungsstörungen: Präzisere Darstellung durch Kontrastmittel in der Doppler-Sonographie

Wie viel kostet eine Ultraschalluntersuchung?

Die Kosten für eine Ultraschalluntersuchung werden von der Krankenkasse übernommen, wenn es sich um eine medizinisch notwendige Untersuchung handelt. Es gibt jedoch auch Ultraschall-Untersuchungen, die nicht von der Krankenkasse übernommen werden. 

Brustultraschall

Beispielsweise ist die Brustultraschall-Untersuchung keine reguläre Kassenleistung, sondern zählt als Individuelle Gesundheitsleistung (IGeL). Einige Krankenkassen übernehmen die Kosten im Rahmen zusätzlicher Vorsorgeleistungen. Zwar ist der Brustultraschall zur Abklärung auffälliger Befunde eine Kassenleistung, zur Früherkennung von Brustkrebs jedoch eine Selbstzahlerleistung. Die Kosten liegen je nach Anbieter zwischen 28 und 60 Euro.

3 Basis-Ultraschalluntersuchungen (Schwangerschaft)

Die drei Basis-Ultraschalluntersuchungen während der Schwangerschaftsvorsorge sind Teil der gesetzlichen Krankenversicherung und somit für gesetzlich Versicherte kostenfrei. Bei Auffälligkeiten können zusätzliche, ebenfalls von der Krankenkasse übernommene Untersuchungen veranlasst werden. Die Nackenfaltenmessung ist bei Hochrisikoschwangerschaften (z. B. ab 35 Jahren) eine Kassenleistung. In anderen Fällen muss sie privat bezahlt werden mit Kosten ab ca 150 Euro. Einige Krankenkassen übernehmen die Kosten als Satzungsleistung, sodass eine Erstattung möglich sein kann.

Bauchaorta

Das Ultraschall-Screening zur Früherkennung eines Bauchaortenaneurysmas ist für gesetzlich krankenversicherte Männer ab 65 Jahren einmalig eine Kassenleistung und somit kostenfrei. Je nach Hausarztmodell (HZV) kann die Kostenübernahme auch für Frauen gelten.

Es ist wichtig, dass Sie vor der Sonografie mit Ihrem Arzt und Ihrer Krankenversicherung klären, welche Kosten anfallen und was von Ihrer Versicherung gedeckt wird. In vielen Fällen können Sie auch einen Kostenvoranschlag von der Praxis oder Klinik anfordern, in der die Untersuchung durchgeführt wird.

Welche Nebenwirkungen hat Ultraschall?

Ultraschall gilt allgemein als sicher, risikoarm und gut verträglich – auch für Kinder und Schwangere. Im Gegensatz zur potenziell gesundheitsgefährdenden Röntgenstrahlung, insbesondere der hohen Strahlenbelastung bei einer Computertomographie (CT), verursachen Ultraschallwellen keine bekannten Schäden am Gewebe.

Darüber hinaus ist die Sonographie eine nicht-invasive und schmerzfreie Untersuchungsmethode. Äußere Ultraschall-Untersuchungen (z. B. am Bauch oder der Schilddrüse) sind praktisch risikofrei. Das aufgetragene Ultraschallgel kann als kalt empfunden werden und das Bewegen des Schallkopfes auf der Haut kann leicht unangenehm sein. In seltenen Fällen treten allergische Reaktionen auf das Gel auf, die vorübergehende Symptome wie Juckreiz, Hautausschlag, Ekzeme oder Nesselsucht (Urtikaria) hervorrufen können.

Anders verhält es sich bei Ultraschallverfahren im Körperinneren wie der transösophagealen Echokardiographie (TEE, Speiseröhre) oder der transrektalen Sonografie. Da hierbei eine Sonde in die Speiseröhre bzw. den Enddarm eingeführt wird, besteht ein geringfügig erhöhtes Risiko für Verletzungen oder Reizungen der Schleimhäute. Insbesondere bei bestehenden Entzündungen, anatomischen Besonderheiten oder einer unsachgemäßen Durchführung kann es zu Schleimhautirritationen oder in sehr seltenen Fällen zu kleineren Verletzungen kommen.

Seit 2021 ist der 3D- und 4D-Ultraschall ohne medizinischen Anlass – etwa zu Unterhaltungszwecken in Form eines „Baby-Kinos“ – in Deutschland für Schwangere verboten. Der Grund: Auch wenn Ultraschallwellen als sicher gelten, kann ein potenzielles Gesundheitsrisiko bei übermäßiger Anwendung nicht vollständig ausgeschlossen werden.

Obwohl Ultraschall unter normalen Bedingungen als ungefährlich gilt, kann er gesundheitliche Risiken bergen, wenn die empfohlenen Grenzwerte für Schalldruck und Schallintensität überschritten werden. Zu hohe Werte können zu mechanischen Schäden durch Kavitation oder thermischen Gewebeschäden durch Überhitzung führen. Allerdings gilt es als ausgeschlossen, dass handelsübliche Sonographiegeräte Kavitationseffekte verursachen, die zu Gewebeschäden führen könnten.

Der Nutzen einer Sonografie überwiegt in der Regel mögliche Nebenwirkungen. Um mögliche Bedenken zu zerstreuen: Medizinische Ultraschallgeräte müssen regelmäßig gewartet werden und zertifiziert sein. Zudem darf die Untersuchung nur von geschultem Fachpersonal durchgeführt werden, um eine sichere Anwendung zu gewährleisten.

Wie bereitet man sich auf eine Ultraschall-Untersuchung vor?

Die Vorbereitung auf eine Ultraschalluntersuchung hängt von der untersuchten Körperregion ab. In vielen Fällen ist keine spezielle Vorbereitung notwendig. Allerdings gibt es einige Untersuchungen, bei denen bestimmte Verhaltensregeln beachtet werden sollten, um optimale Bilder zu erhalten. Halten Sie sich in jedem Fall immer an die Anweisungen des jeweiligen Arztes und informieren Sie ihn über alle Medikamente, die Sie einnehmen.

  • Bequeme Kleidung tragen
    • Die Kleidung sollte leicht zu öffnen sein, besonders bei Untersuchungen im Bauch- oder Brustbereich.
    • Idealerweise eine Bluse, ein Hemd oder ein T-Shirt tragen, das sich hochziehen lässt – bei Untersuchungen der Beine oder des Beckens sind lockere Hosen vorteilhaft.
    • Schmuck, insbesondere Halsketten, sollte bei Ultraschalluntersuchungen im Kopf-Hals-Bereich abgelegt werden.
  • Ausreichend trinken (wenn nötig)
    • Manche Untersuchungen erfordern eine gefüllte Blase, um die Organe besser darzustellen (z. B. bei gynäkologischem oder Blasenultraschall).
  • Blähende Lebensmittel meiden
    • Kohl, Bohnen, Zwiebeln, kohlensäurehaltige Getränke und sehr fetthaltige Speisen können Gase im Darm bilden und die Sicht behindern.
  • Koffein und Nikotin meiden
    • Vor einem Gefäßultraschall (Doppler-Sonografie) sollten Kaffee, schwarzer Tee, Energydrinks und Rauchen vermieden werden, da diese die Gefäße verengen und die Ergebnisse verfälschen können.
Patientin während eines Brustultraschalls im bequemen Top.
Patientin während eines Brustultraschalls im bequemen Top.

Vor einer Ultraschall-Untersuchung der Bauchschlagader (Aorta) wird Patienten oft gesagt, dass sie 8–12 Stunden nichts essen oder trinken sollen. Man geht davon aus, dass dadurch weniger Luft im Darm ist und die Aorta besser sichtbar wird. Doch dieses strenge Fastengebot führt oft zu Untersuchungsverzögerungen und ist für viele Patienten schwer einzuhalten. Die Studie wollte herausfinden, ob diese Regel wirklich sinnvoll ist:

  • Ergebnis: Alle Untersuchungen waren diagnostisch verwertbar, unabhängig vom Ernährungsstatus.
  • Überraschung: Nüchterne Patienten hatten sogar häufiger eine eingeschränkte Bildqualität.

Eine weitere Studie untersuchte, ob die Einnahme einer Aktivkohle-Kapsel vor der Untersuchung helfen kann, diese Gase weiter zu reduzieren und somit die Darstellung innerer Organe – insbesondere der Bauchspeicheldrüse – zu verbessern. Es zeigte sich, dass die Einnahme einer Aktivkohle-Kapsel vor einer Ultraschalluntersuchung des Bauches die Bildqualität um 63 % verbessern kann, indem sie störende Darmgase reduziert. Besonders übergewichtige Patienten (57,2 % Verbesserung) und Männer (66,9 %) profitierten davon.

Wo kann man eine Ultraschalluntersuchung machen lassen?

Der Hausarzt ist in der Regel die erste Anlaufstelle für eine Ultraschall-Untersuchung. Er kann eine erste Abklärung vornehmen oder eine Überweisung an einen Facharzt oder ein diagnostisches Zentrum ausstellen.

  • Hausärzte & Fachärzte
    • Hausarzt: Erste Abklärung bei allgemeinen Beschwerden (meist nur Bauch- und Schilddrüsen-Ultraschall)
    • Internist: Abdomensonographie, Leber-, Nieren-, Schilddrüsenultraschall
    • Kardiologe: Echokardiographie (Herz-Ultraschall)
    • Gynäkologe: Schwangerschafts- und Brustultraschall
    • Urologe: Nieren-, Blasen-, Prostata-Ultraschall
    • Endokrinologe: Schilddrüsen- und Nebennieren-Ultraschall
  • Radiologische & diagnostische Zentren
    • Radiologiepraxen: Spezialisierte Ultraschalluntersuchungen, z. B. mit Kontrastmittel
    • Gefäßzentren: Doppler- und Duplex-Sonografie zur Gefäßdiagnostik
  • Krankenhäuser & Kliniken
    • Notaufnahme: Ultraschall bei akuten Beschwerden (z. B. Bauchschmerzen, Verletzungen)
    • Spezialabteilungen: Leberzentrum, Kardiologie, Gynäkologie, Urologie

FAQ

Wie lange dauert eine Ultraschalluntersuchung?

Eine Ultraschalluntersuchung dauert in der Regel zwischen 5 und 30 Minuten. Die Dauer ist abhängig von der Untersuchungsart.

Komplexere Ultraschalluntersuchungen, wie z. B. eine transösophageale Echokardiographie oder eine Sonografie während der Schwangerschaft, können länger dauern, manchmal bis zu einer Stunde oder mehr.

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Zeiten nur die eigentliche Untersuchung umfassen. Sie sollten auch Zeit für die Vorbereitung vor der Untersuchung und möglicherweise für das Gespräch mit dem Arzt nach der Sonografie einplanen.
Wie bei jeder medizinischen Untersuchung ist es am besten, wenn Sie im Voraus genügend Zeit einplanen und sich vorbereiten, um sicherzustellen, dass der Ablauf so reibungslos wie möglich verläuft.

Wie tief dringt Ultraschall ein?

Ultraschall (Sektorsonde) kann bis zu 30 cm tief in den Körper eindringen. Die maximale Eindringtiefe einer Matrix Array Sonde liegt bei bis zu 25 cm. Die Eindringtiefe des Ultraschalls hängt von mehreren Faktoren ab, darunter die Frequenz der Ultraschallwellen und die Art des Gewebes. Je höher die Ultraschallfrequenz, desto geringer die Tiefe. Je niedriger die Frequenz, desto tiefer kann der Ultraschall eindringen.

Was kann man im Ultraschall nicht erkennen?

Knochen und Luft sind im Ultraschall nicht “erkennbar”, weil sie die Schallwellen unterschiedlich stark reflektieren. Knochen reflektieren die Schallwellen sehr stark und lassen sie nicht durch, während Luft die Schallwellen gar nicht reflektiert. Auch bei sehr stark übergewichtigen Menschen kann es schwierig sein, die Organe gut zu erkennen.

Wer darf Ultraschall durchführen?

In Deutschland dürfen grundsätzlich Ärzte Ultraschall-Untersuchungen durchführen. Im Gegensatz zu angelsächsischen Ländern, in denen speziell ausgebildete “Sonographen” tätig sind, wird die Sonografie hierzulande in der Regel von Fachärzten angewendet, da diese die Ergebnisse unmittelbar für die Behandlung nutzen können.

Es existieren keine einheitlichen Standards für die Ultraschall-Ausbildung im Medizinstudium oder in der Facharztweiterbildung. Dennoch bietet die DEGUM (Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin) qualifizierte Ausbildungskurse an. Ärzte können durch Fortbildungen und Prüfungen ein DEGUM-Zertifikat erwerben, um ihre Qualifikation nachzuweisen.
Besonders häufig führen Gynäkologen und Urologen Ultraschalluntersuchungen durch. 

Patienten sollten darauf achten, dass ihr behandelnder Arzt über ausreichend Erfahrung und Qualifikation in der Sonografie verfügt.

Was ist der Unterschied zwischen Ultraschall und Sonographie?

Es gibt keinen Unterschied zwischen Ultraschall und Sonographie, da diese Begriffe meist synonym verwendet werden.

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Autor: Nils Buske, zuletzt aktualisiert am