Schädel-CT und Kopf-Scans: Das müssen Patienten wissen!

Einführung in die Schädel-CT

Was ist eine Schädel-CT?

Eine Schädel-CT (Computertomographie) ist ein medizinisches Bildgebungsverfahren, das verwendet wird, um detaillierte dreidimensionale Bilder des Schädels zu erstellen. Sie basiert auf einer speziellen Röntgentechnik, bei der eine Röntgenröhre und ein Detektor um den Kopf rotieren, um eine Vielzahl von Querschnittsbildern zu erzeugen. Eine ebenfalls gebräuchliche Bezeichnung ist CCT (craniale Computertomographie). Dies ist das Gleiche wie eine CT, es wird nur spezifiziert, dass es sich um eine CT des Kopfes handelt.

Die CT vom Kopf findet in solch einem CT-Gerät statt.
Eine CT-Untersuchung findet in solch einem CT-Gerät statt.

Während der Untersuchung liegt der Patient auf einem Untersuchungstisch, der langsam in den CT-Scanner geschoben wird. Die Röntgenröhre und der Detektor rotieren um den Kopf und erfassen dabei eine Serie von Schnittbildern aus verschiedenen Winkeln. Diese Schnittbilder werden dann von einem Computer verarbeitet, um ein detailliertes Bild des Schädels zu erstellen. 

Die Schädel-CT wird häufig eingesetzt, um verschiedene Erkrankungen und Verletzungen des Schädels zu diagnostizieren und zu bewerten. Sie kann Informationen über den Zustand des Gehirns, der umliegenden Knochen, der Blutgefäße und anderer Gewebe liefern. Auch die Nasennebenhöhlen können mithilfe von CT-Aufnahmen dargestellt und untersucht werden. Einige der häufigen Anwendungen umfassen die Beurteilung von Schädelverletzungen, Schlaganfällen, Hirntumoren, Blutungen, Entzündungen und Infektionen.

Die Schädel-CT ist eine schnelle und nicht-invasive Untersuchung, die in der Regel weniger als 10 Minuten dauert. In einigen Fällen kann ein Kontrastmittel verabreicht werden, um bestimmte Strukturen im Schädel besser sichtbar zu machen. Es ist wichtig zu beachten, dass die Schädel-CT Röntgenstrahlen verwendet, daher sollten Schwangere und Kinder nur dann einer CT-Untersuchung unterzogen werden, wenn der potenzielle Nutzen die Risiken überwiegt. 

Die Bedeutung der Schädel-CT in der modernen Medizin

Die Computertomographie spielt in der modernen Medizin eine wichtige Rolle bei der Diagnose, Bewertung und Überwachung vieler Erkrankungen. Sie beschränkt sich dabei nicht nur auf den Kopf, sondern auch ein Abdomen-CT oder Thorax-CT kann durchgeführt werden. Sie bietet zahlreiche Vorteile und unterstützt Mediziner auf viele Weisen bei der Behandlung von Patienten.

Im Folgenden werden einige Aspekte der Bedeutung der Schädel-CT näher beleuchtet:

  1. Bildgebung in hoher Auflösung: Die CT des Kopfes bietet hochauflösende Bilder des Schädels. Sie ermöglicht eine detaillierte Darstellung von Geweben, des Gehirns, Blutgefäßen und Knochen. Auf diese Weise können Ärztinnen und Ärzte Krankheiten, Verletzungen und Anomalien besser erkennen und analysieren.
  2. Schnelle und präzise Diagnose: Die CT erzeugt in kurzer Zeit eine große Menge an Bildern, die von Computern zu dreidimensionalen Modellen zusammengesetzt werden können. Dadurch können Ärzte schnelle und präzise Diagnosen stellen, was insbesondere bei medizinischen Notfällen von entscheidender Bedeutung ist. 
  3. Nicht-invasive Alternative zur Chirurgie: Die Kopf-CT ermöglicht die Visualisierung von Körperstrukturen ohne die Notwendigkeit invasiver Verfahren wie Biopsien oder Operationen. Sie hilft dem Radiologen, den genauen Ort und die Ausdehnung von Tumoren, Entzündungen oder Verletzungen zu bestimmen, was bei der Planung von Behandlungen und der Überwachung des Fortschreitens von Krankheiten hilfreich ist.
  4. Überwachung von Behandlungen: Die CT kann verwendet werden, um den Verlauf und die Wirksamkeit von Behandlungen zu überwachen. Durch wiederholte CT-Scans im Laufe der Zeit können Änderungen im Gewebe oder von Tumoren verfolgt werden, um festzustellen, ob die Behandlung Erfolg hat oder ob Anpassungen erforderlich sind.
  5. Screening und Früherkennung: Die CT kann auch für Screening-Programme eingesetzt werden, um frühzeitig Anzeichen von schweren Krankheiten wie Krebs oder der Bildung von Tumoren zu erkennen. Durch die Früherkennung können Behandlungen in einem frühen Stadium eingeleitet werden, was die Erfolgschancen verbessert.

Häufige Gründe für eine Schädel-CT

Eine Schädel-CT wird bei Vorliegen und Verdacht auf Verletzungen und Erkrankungen des Kopfes durchgeführt. Üblicherweise wird sie als Erstdiagnostik eingesetzt. Mögliche Gründe für eine Schädel-CT sind:

  • Kopfverletzungen nach einem Unfall
  • Schädelfrakturen
  • Schlaganfall
  • Schädelbruch
  • Hirntumor
  • Hirnblutung
  • Fehlbildung der Gefäße
  • Aneurysmen des Gehirns
  • Hirninfarkt
  • Gehirnschwellungen
  • Entzündung der Nasennebenhöhlen
  • Erkrankungen der Felsenbeine
  • Verletzungen der Felsenbeine 

Technologischer Hintergrund der Schädel-CT

Grundlagen der CT-Technologie

Die Computertomographie basiert auf der herkömmlichen Röntgentechnik. Anders als bei dieser wird der untersuchte Bereich des Körpers allerdings in Schichten abgebildet. Dazu wird der Patient durch einen Ring, die Gantry, gefahren. Innerhalb der Gantry befinden sich eine Röntgenröhre, die Röntgenstrahlen erzeugt und Blenden, die diese Strahlung zu einem einzigen Fächerstrahl zusammenfassen. Dieser Strahl dringt durch den Körper und trifft dort auf Knochen, Muskeln, Fett, Organe und Gefäße, die ihn allesamt unterschiedlich stark abschwächen. Spezielle Detektoren messen nun die ankommende Röntgenstrahlung auf der gegenüberliegenden Seite und schicken diese an einen Computer. Die Detektoren und die Röntgenröhre umkreisen den Patienten innerhalb der Gantry und können so zahlreiche Aufnahmen aus verschiedenen Richtungen aussenden. Diese Aufnahmen werden dann verarbeitet und es werden Schichtbilder, sogenannte Tomogramme, erzeugt. Möchte man mehrere Schichtbilder aufnehmen, wird der Patient auf der Liege ein wenig weiter vorgeschoben und der Vorgang erneut durchgeführt. 

Die so gewonnenen Daten werden dann nachbearbeitet und es können dreidimensionale Bilder des untersuchten Bereiches erstellt werden. CT-Untersuchungen können nicht nur im Bereich des Kopfes vorgenommen werden, sondern für den gesamten Körper, z.B. Extremitäten- und Thorax-CTs. 

Unterschiede zwischen Schädel-CT und anderen bildgebenden Verfahren

Die Schädel-CT hat trotz der vergleichsweise hohen Strahlenbelastung einige Vorteile gegenüber anderen bildgebenden Verfahren. Dank der besonderen Aufnahmetechnik können insbesondere innere Organe, in diesem Fall das Gehirn, und die umliegenden Strukturen, wie die Blutgefäße und Knochen besser dargestellt werden als bei einer herkömmlichen Röntgenuntersuchung. Auch werden die inneren Strukturen nicht wie im Röntgenbild überlagert dargestellt, da durch eine Nachbearbeitung der Daten eine dreidimensionale Darstellung des untersuchten Bereiches erzeugt werden kann. Oft ermöglicht erst diese eine genaue Diagnose. 

Auch ist die CT des Kopfes für die Patienten deutlich angenehmer, als zum Beispiel eine Magnetresonanztomographie (MRT). Diese kann unter Umständen deutlich länger dauern und findet oft in einer  engen Röhre unter lauten Geräuschen statt, während die Computertomographie meist innerhalb von zehn Minuten beendet ist und ohne laute Geräusche auskommt. Auch ist die CT für Menschen mit Platzangst  oft deutlich angenehmer, da die Patienten nicht über längere Zeit in einer engen Röhre liegen müssen, wie es beim geschlossenen MRT der Fall ist, sondern durch einen Ring, die sogenannte Gantry, gefahren werden. 

Ablauf: Wie funktioniert eine Schädel-CT?

Der Prozess vor der Schädel-CT

Eine CT-Untersuchung des Schädels bedarf keiner besonderen Vorbereitung. Es ist nicht notwendig, zuvor Kontrastmittel zu trinken oder nüchtern zur Untersuchung zu erscheinen. Eine leichte Mahlzeit zuvor wird bisweilen sogar empfohlen.

Allerdings müssen vor der Untersuchung einige Fragen geklärt werden, um Komplikationen zu vermeiden und Problemen im Vorwege vorzubeugen. Ein detailliertes Aufklärungsgespräch wird mit dem Radiologen geführt, wobei es wichtig ist, dass alle Fragen wahrheitsgetreu beantwortet werden. 

Einige dieser Fragen sind: 

  • Leiden Sie an Herz- oder Nierenerkrankungen?
  • Leiden Sie an einer Schilddrüsenüberfunktion?
  • Reagieren Sie allergisch auf Medikamente oder bestimmte Nahrungsmittel?
  • Haben Sie in der Vergangenheit auf eine Jodgabe allergisch reagiert?
  • Leiden Sie an Asthma oder an Stoffwechselerkrankungen?
  • Haben Sie bereits einmal Kontrastmittel bekommen und wie haben Sie darauf reagiert?
  • Sind Sie schwanger oder besteht die Möglichkeit, dass sie schwanger sein könnten?
  • Wenn Sie unter 18 sind: Haben Sie die Einverständniserklärung eines Erziehungsberechtigten?

Die Schädel-CT-Untersuchung selbst

Unter Umständen muss vor der Untersuchung ein Kontrastmittel in eine Vene injiziert werden, um Gefäßerkrankungen, Entzündungen oder Tumore besser erkennen zu können. Die Untersuchung selbst findet in einem Röntgenring (Gantry) statt. Dabei liegt der Patient auf dem Rücken auf einem Untersuchungstisch. Der Kopf wird in der Regel fixiert, um ein stabiles Bild ohne Verwacklungen zu erhalten. Daraufhin wird der Untersuchungstisch durch den Röntgenring gefahren, welche um den Patienten herum rotiert und Röntgenstrahlen aussendet. Es werden innerhalb kürzester Zeit mehrere tausend Bilder angefertigt. Detektoren, die gegenüber der Röhre liegen, fangen die Strahlung auf. Zum Schluss setzt ein Computer die Aufnahmen zu einem Bild zusammen.   

Was passiert nach der Schädel-CT?

Nach einer Schädel-CT kann es noch einen Moment dauern, bis die Bilder fertig sind und die Ergebnisse mit dem Arzt besprochen werden können. Abgesehen davon ist keine nennenswerte Nachbereitung seitens der Patienten notwendig. Sofern kein Beruhigungsmittel verabreicht wurde, sind die Patienten sofort wieder einsatzfähig und können ohne Bedenken am Straßenverkehr teilnehmen. 

Der Ablauf einer Computertomographie.
Der Ablauf einer Computertomographie.

Verschiedene Typen der Schädel-CT

Einfache Schädel-CT

Eine einfache Schädel-CT dient dazu, detaillierte Schnittbilder des Schädels zu erstellen. Sie sind geeignet, um Verletzungen des Gehirns oder der umliegenden Schädelknochen zu erkennen. Auch anatomische Veränderungen und Fehlbildungen können bei einer einfachen CT des Kopfes erkannt werden. Sie stellt eine schnelle und effektive Methode dar, um Informationen über die Strukturen des Gehirns und des Schädels zu erhalten, ohne dass invasive Maßnahmen notwendig werden. Auch die Nasennebenhöhlen können mithilfe von CT-Aufnahmen untersucht werden. Eine einfache Schädel-CT ohne Kontrastmittel wird auch als “Schädel-CT nativ” bezeichnet. 

Schädel-CT mit Kontrastmittel

Für eine CT des Schädels mit Kontrastmittel wird dieses üblicherweise intravenös verabreicht. Diese wird meistens dann eingesetzt, wenn speziell nach Entzündungen, Tumoren oder Metastasen gesucht wird. Sehr häufig fühlt sich die Injektionsstelle warm an – dies ist kein Grund zur Beunruhigung und auch kein Hinweis auf eine Unverträglichkeit, sondern eine übliche, aber unbedenkliche Nebenwirkung. 

Kontrastmittel in der Computertomographie.
Kontrastmittel in der Computertomographie.

Spezialisierte Schädel-CT-Scans (z.B. Perfusions-CT, CT-Angiographie)

Es gibt spezialisierte Formen der CT, die in besonderen Fällen zum Einsatz kommen. Dazu gehört zum Beispiel die Perfusions-CT, bei der mithilfe von Kontrastmitteln und einer speziellen Software die Durchblutung des Gehirns farblich dargestellt werden kann. Dies kann mit einem normalen CT-Gerät durchgeführt werden. Eine Perfusions-CT wird üblicherweise zur Diagnostik eines akuten Schlaganfalls verwendet. Die Farbbilder ermöglichen eine genaue Beurteilung der Durchblutung des Gehirns. Auch zur Beurteilung von Tumoren wird die Perfusions-CT eingesetzt. Durch die farbliche Darstellung lässt sich häufig besser erkennen, wie gut der Tumor durchblutet ist und wie weit er sich bereits ausgedehnt hat. 

Bei der CT-Angiographie wird dem Patienten ein jodhaltiges Kontrastmittel verabreicht. Währenddessen werden die Hirngefäße gescannt. Dieses Verfahren basiert auf dem Multislice-CT (Mehrschicht-CT). Der Gefäßbaum lässt sich so in Schichten erkennen und ein Computer wandelt diese Daten in eine aussagekräftige 3D-Darstellung um. Auf diese Weise lassen sich Veränderungen der Blutgefäße erkennen und auch ein Schlaganfall oder eine Thrombose der Hirngefäße kann diagnostiziert werden. 

Diagnosemöglichkeiten mit der Schädel-CT

Diagnose von Gehirnerkrankungen und -verletzungen

Mit einer Schädel-CT können verschiedene Erkrankungen und Verletzungen des Gehirns präzise diagnostiziert werden. Dazu gehören:

  • Hirnblutungen
  • Hirntumore
  • Hirninfarkte
  • Meningitis (Hirnhautentzündung)
  • Enzephalitis (Gehirnentzündung)
  • entzündliche Veränderungen im Bereich des Kopfes
  • Epilepsie
  • Schädel-Hirn-Trauma

Mithilfe einer Computertomographie des Kopfes können genaue Diagnosen gestellt werden, die eine optimale weitere Behandlung und somit die besten Heilungschancen bieten. 

Krebserkennung und -überwachung

Sollte ein klinischer Verdacht auf einen Gehirntumor bestehen, steht die Computertomographie als eine der ersten Diagnosemöglichkeiten zur Verfügung. Sie ermöglicht die Erkennung von Tumoren des Gehirns und hilft den Ärzten, diese genauer zu lokalisieren und zu erkennen, wie weit sie sich ausgedehnt haben. Sollte die CT trotz eines Verdachts keine Ergebnisse erzielen, dann wird üblicherweise ein MRT durchgeführt, bei dem sich Hirntumore noch genauer erkennen lassen. 

Ist bereits ein Tumor des Gehirns diagnostiziert und eine entsprechende Behandlung durchgeführt worden, so kann die CT dabei helfen, den Behandlungsfortschritt zu überwachen und sichtbar zu machen, ob der Tumor sich verkleinert. 

Auch bei nicht behandelbaren Hirntumoren kann die CT helfen, das Voranschreiten der Erkrankung zu beobachten. Somit können die Ärzte die nächsten Schritte einleiten, um die Lebensqualität des Patienten möglichst lange zu erhalten.. 

Erkennung von Gefäßerkrankungen

Um den Zustand der Hirngefäße genauer zu beurteilen, wird üblicherweise eine CT-Angiographie durchgeführt. Dabei lassen sich Verengungen der Gefäße, Aneurysmen oder Durchblutungsstörungen diagnostizieren. Da es bei Störungen der Durchblutung im Gehirn zu plötzlichen Hirnblutungen kommen kann, ist die rechtzeitige Erkennung von Gefäßerkrankungen des Gehirns besonders wichtig. Nur so können die notwendigen und unter Umständen lebensrettenden Maßnahmen ergriffen werden. 

Die Risiken und Nebenwirkungen der Schädel-CT

Strahlenexposition

Bei jeder CT-Untersuchung kommt es zu einer Strahlenexposition. Die Röntgen-Strahlenbelastung bei einer CT des Kopfes ist im Vergleich zu beispielsweise einer Röntgenuntersuchung der Zähne hoch. Allerdings hängt die exakte Strahlenbelastung von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Untersuchungsdauer, das Alter und das Körpergewicht des Patienten. Die Strahlung bei einer CT kann unter Umständen der Auslöser für eine spätere Krebserkrankung sein, doch ist der Zusammenhang selten direkt nachweisbar und das Risiko eher gering.

Zum Schutz von Patienten gibt es spezielle Abdeckungen, mit denen benachbarte Körperregionen von der Strahlung abgeschirmt werden. Um die genaue Strahlenbelastung zu ermitteln, kann Ihr behandelnder Arzt eine Berechnungshilfe zu Rate ziehen. Es ist in jedem Fall ratsam, die Risiken und den Nutzen gemeinsam mit dem Arzt abzuwägen.

Krebsrisiko bei einer Kopf-CT

Dieses systematische Übersichtsarbeit untersucht das Risiko von Malignomen (bösartiger Tumor), die mit der Computertomographie des Kopfes und/oder des Halses bei Säuglingen, Kindern und Jugendlichen verbunden sind. Die Überprüfung umfasst 16 Studien mit Daten von 858.815 Patienten. Die meisten Analysen nutzten mathematische Modellierungstechniken. Die Daten bezüglich HNO-spezifischer Studien waren begrenzt und deuteten auf eine grenzwertig signifikante Erhöhung des Risikos aller kombinierten Krebserkrankungen nach einer Gesichts-CT (Inzidenzratenverhältnis [IRR] = 1,14; 95% CI, 1,01-1,28) und einer Hals-/Wirbelsäulen-CT (IRR = 1,13; 95% CI, 1,00-1,28) hin. Auf Basis dieser Quelle kann man also sagen, dass das Krebsrisiko bei Kindern nach einer Gesichts-CT um etwa 14 % erhöht ist.

Das Bundesamt für Strahlenschutz berichtet hier über eine aktuelle Studie der International Agency for Research on Cancer (IARC), die das zusätzliche Hirntumorrisiko bei Kindern und jungen Erwachsenen untersucht, die sich einer CT-Untersuchung des Kopfes unterzogen haben. Die Studie zeigt eine signifikante Dosis-Wirkungs-Beziehung zwischen der CT-bedingten Strahlendosis für das Gehirn und dem Hirntumorrisiko. Sie bestätigt damit Hinweise aus früheren Studien, dass Strahlenbelastung durch Computertomographie-Untersuchungen bei Kindern das Hirntumorrisiko erhöht.

Das absolute Risiko für die einzelne Person aufgrund der Strahlenexposition durch eine CT-Aufnahme an einem Hirntumor zu erkranken, ist zwar insgesamt sehr gering. Dennoch unterstreicht die Studie, dass der Beachtung der Grundsätze des Strahlenschutzes in der Medizin eine besondere Bedeutung zukommt, insbesondere bei jährlich rund 55.000 CT-Untersuchungen des Kopfes bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland.

Die Studie basiert auf den Daten von 658.752 Kindern, die eine oder mehrere CT-Untersuchungen erhalten hatten. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass bei einem von 10.000 Kindern, die eine CT-Untersuchung des Kopfes erhalten, innerhalb von 5 bis 15 Jahren nach der CT ein strahlenassoziierter Hirntumor zu erwarten ist.

Die Ergebnisse dieser Studie sind für den Strahlenschutz von besonderer Bedeutung und bilden eine wichtige Grundlage, um das hohe Niveau des Strahlenschutzes in der Medizin weiterzuentwickeln. In Deutschland gibt es diagnostische Referenzwerte für CT-Untersuchungen bei Kindern unterschiedlichen Alters, die im Mittel über eine Patientengruppe nicht überschritten werden dürfen. CT-Untersuchungen sollten grundsätzlich nur dann durchgeführt werden, wenn es hierfür eine klare Indikation gibt. Dieses Prinzip der „rechtfertigenden Indikation“ wird in Deutschland bei Kindern und Jugendlichen besonders streng gehandhabt.

Diese Meta-Studie untersuchte, ob ionisierende Strahlung von CT-Scans das Krebsrisiko bei Erwachsenen erhöhen kann. Die Studie umfasst eine Meta-Analyse von 25 Studien mit insgesamt 111.649.943 Teilnehmern (Durchschnittsalter: 45,37 Jahre, 83,4% Frauen). Die Krebsrisiken für Erwachsene nach CT-Scans waren deutlich erhöht. Darüber hinaus stiegen die Krebsrisiken mit der Erhöhung der Strahlendosis. Das Risiko für solide Malignome war höher als für Leukämie. Es gab keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich Alter, Geschlecht, Land, Kontinent, Studienqualität und Studienzeitphasen.

Reaktionen auf Kontrastmittel

Für viele Schädel-CT-Untersuchungen ist die Verabreichung eines Kontrastmittels erforderlich. Dieses reichert sich in Blutgefäßen und damit auch stark durchbluteten Tumoren oder Entzündungsherden an und macht sie damit besser sichtbar. Allergische Reaktionen auf moderne Kontrastmittel sind im Vergleich zu früheren Kontrastmitteln selten, allerdings nicht gänzlich auszuschließen. Häufig sind Personen betroffen, die bereits an anderen Allergien wie Heuschnupfen, Asthma oder Neurodermitis leiden. 

Häufige allergische Reaktionen auf das Kontrastmittel umfassen Übelkeit und Erbrechen, Juckreiz und Hautquaddeln, die aber meist schnell wieder verschwinden. Seltener können schwere Reaktionen auftreten, darunter Schleimhautschwellungen der Atemwege bis hin zu Erstickungsgefahr, Kreislaufreaktionen und Schock. Allerdings ist das medizinische Fachpersonal auf solche Fälle vorbereitet und kann die notwendigen Handlungen einleiten. Ein leichtes Wärmegefühl an der Injektionsstelle hingegen ist kein Grund zur Beunruhigung. 

Sollten bereits Nierenkrankheiten bestehen, so kann das Kontrastmittel diese verschlimmern. Auch können Kontrastmittel Wechselwirkungen mit bestimmten Medikamenten aufweisen oder eine Schilddrüsenüberfunktion verstärken. Sollten Sie an der seltenen Knochenmarkkrankheit Plasmozytom leiden, kann die Gabe von Kontrastmittel zu Nierenschäden führen. Sprechen Sie in diesem Fall mit Ihrem behandelnden Arzt und finden Sie gemeinsam die passenden, alternativen Behandlungsmöglichkeiten. 

Bei Kontrastmitteln, die getrunken werden, sind keine schweren Nebenwirkungen zu befürchten. Sie schmecken meist nicht besonders gut, sind aber im Vergleich zu Kontrastmitteln, die in die Blutbahn injiziert werden, deutlich risikoärmer.

Risiken in Bezug auf Schwangerschaft und Kinder

Die Strahlenbelastung kann in der Schwangerschaft zu Schäden des ungeborenen Kindes führen und dessen Gesundheit negativ beeinflussen. Daher wird eine Kopf-CT während der Schwangerschaft nach Möglichkeit vermieden und nur dann durchgeführt, wenn die Untersuchung nicht aufgeschoben werden kann und keine Alternativen zur Verfügung stehen. 

In den ersten Wochen der Schwangerschaft droht bei der Durchführung einer CT ein frühzeitiger Schwangerschaftsabbruch. Aber auch im späteren Verlauf drohen Fehlbildungen des ungeborenen Kindes. In den letzten Wochen der Schwangerschaft ist das Risiko am geringsten, jedoch sollte eine CT nach wie vor, wenn möglich, vermieden werden. 

Auch für Kinder ist eine CT nicht ungefährlich. Da die Strahlendosis höher ist als beispielsweise bei üblichen Röntgenaufnahmen, steigt gerade bei Kindern das Risiko, an Krebs zu erkranken. Besonders bei der Durchführung einer Schädel-CT besteht in den folgenden Jahren ein deutlich erhöhtes Risiko, dass sich in Folge ein Hirntumor bildet. 

Tipps für Patienten: Vor und nach der Schädel-CT

Vor der Schädel-CT-Untersuchung sollten eventuelle Allergien auf Kontrastmittel den behandelnden Ärzten mitgeteilt werden. Sollten Sie stark beunruhigt sein, können Sie in der Regel um ein Beruhigungsmittel bitten. Dies hilft auch, um eventuelles Zittern zu verhindern, das die Bildqualität beeinträchtigen würde. Allerdings dürfen Sie nach der Einnahme des Beruhigungsmittels für eine Weile nicht am Straßenverkehr teilnehmen.

Sie sollten keine Metallgegenstände am Kopf tragen, wie z.B. Ohrringe, da dies zu Bildartefakten (Fehlern auf der Bildaufnahme) führen kann.

Sie dürfen vor der Untersuchung wie gewohnt essen und trinken. Andere besondere Vorkehrungen müssen nicht getroffen werden. 

Während der Kopf-CT können Sie über eine Gegensprechanlage mit dem Personal Kontakt aufnehmen, sollte es Probleme geben. 

Nach der Untersuchung können Sie meistens schon sehr bald wieder nach Hause gehen. Es dauert in der Regel nicht lange, bis Sie die Befunde bekommen. Sie müssen auch hinterher keine Nachkehrungen treffen, sofern Sie kein Beruhigungsmittel erhalten haben. 

Schädel-CT und Krankenversicherung

Die Kosten für eine Schädel-CT orientieren sich für Privatversicherte an der GOÄ (Gebührenordnung für Ärzte). Die CT des Kopfes hat die Ziffer 5370. Der Einfachsatz beträgt  116,57 € netto, der Regelhöchstsatz beträgt 209,83 € netto und der Höchstsatz beträgt 291,44 € netto. Eine Kontrastmittelgabe erhöht die Kosten.

Erfahren Sie hier, wie die Privatabrechnung nach GOÄ funktioniert.

Sollte eine Indikation vorliegen, so übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die gesamten Kosten. Spezielle Untersuchungen wie eine CT-Angiographie hingegen müssen in der Regel selbst bezahlt werden. 

Private Krankenkassen übernehmen die Kosten für eine CT des Schädels in der Regel vollständig.

FAQ

Wie lange dauert eine CT am Kopf?

Der CT-Scan selbst dauert meist nur wenige Sekunden. Die gesamte Dauer der Untersuchung liegt bei ungefähr 15 Minuten.

Ist die Kopf-CT schmerzhaft?

Nein, die Untersuchung ist gänzlich schmerzfrei. Auch laute Geräusche sind nicht zu befürchten.

Was ist der Unterschied zwischen CT und MRT am Kopf?

Im Gegensatz zur CT, die mit Röntgenstrahlung arbeitet, kommen beim MRT Magnetfelder zum Einsatz. Beim MRT gibt es also keine Strahlenbelastung, dafür dauert es länger und ist mit erheblicher Lärmbelastung verbunden. Während Schwangere und Kinder in der Regel keine CT bekommen, dürfen Patienten mit Herzschrittmachern kein MRT bekommen. Ein MRT wird meistens zur näheren Untersuchung von Organen und Muskeln verwendet, während die CT genauere Ergebnisse für Knochen und Gefäße gibt. Die beiden Untersuchungsmethoden können einander gut ergänzen.

Was kostet eine Schädel-CT beim Hund?

Die Kosten, die Tierärzte für CT-Untersuchungen berechnen dürfen, sind nicht einheitlich festgelegt. Allerdings setzt sich der Preis für CT-Untersuchungen beim Hund aus den untersuchten Körperteilen zusammen. Eine CT des gesamten Körpers kostet zwischen 500 € netto und 1.500 € netto, also sind die Kosten für eine Schädel CT zwischen 350 € netto und 500 € netto realistisch. 

Was kann man bei der Schädel-CT sehen?

Bei CT-Untersuchungen des Schädels können vor allem die Knochen, die Nasennebenhöhlen und das Gehirn genau betrachtet werden. Auch die Gefäße können mit einer Kontrastmittelgabe sichtbar gemacht werden. So können Ärzte Knochenverletzungen des Schädels, Blutungen im Schädelinneren, die Gehirnstruktur und Tumore erkennen. Auch Entzündungen und andere Verletzungen können auf CT Abbildungen erkannt werden.

Kann auch eine CT für den Hals gemacht werden?

Ja, denn CT-Untersuchungen können für verschiedene Bereiche des Körpers vorgenommen werden. Also auch für den Hals und die umliegenden Weichteile. Eine CT des Halses eignet sich besonders für die Diagnose von geschwollenen Lymphknoten, Tumoren im Mund- und Kehlkopfbereich, Speichelsteinen und zur Untersuchung der Stimmbänder.

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Autor: Medizinio Redaktion, zuletzt aktualisiert am