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Inhaltsverzeichnis
Was ist digitales Röntgen?
Digitales Röntgen, auch als Direktradiographie (DR) oder Computer-Radiographie (CR) bekannt, ist die aktuelle Standardmethode in der medizinischen Röntgenbildgebung. Im Gegensatz zum traditionellen, analogen Röntgen, das einen fotografischen Röntgenfilm verwendet, nutzt das digitale Verfahren entweder einen Flachbilddetektor oder eine Röntgenspeicherfolie als Bildempfänger. Diese fortschrittliche Technologie ermöglicht die sofortige Darstellung, Speicherung und Weitergabe von hochauflösenden Röntgenbildern auf digitalen Geräten wie Computern. Sie hat in sämtlichen medizinischen Fachbereichen (Radiologie, Zahnmedizin, Orthopädie usw.) das analoge Filmmaterial abgelöst und bietet Vorteile wie schnellere Bildverarbeitung und verbesserte Bildqualität.
Wie ist ein digitales Röntgensystem aufgebaut?
Um zu verstehen, wie digitales Röntgen funktioniert, müssen zunächst die wichtigsten 3 Komponenten eines digitalen Röntgensystems erklärt werden:
- Röntgenquelle: Die Röntgenröhre erzeugt die Röntgenstrahlen, die für die Bildgebung erforderlich sind. Sie ist so konzipiert, dass sie Strahlen mit variabler Intensität und Energie erzeugen kann, um verschiedene Arten von Gewebe und Strukturen durchdringen zu können.
- Digitaler Detektor: Der digitale Detektor ist das Herzstück des Systems und kann in zwei Haupttypen unterteilt werden:
- Flachbilddetektor: Dieser Röntgendetektor ermöglicht die Direktradiographie und ist in der Lage, Röntgenstrahlen direkt in elektrische Signale umzuwandeln.
- Röntgenspeicherfolie (CR-Platte): Wird in Computerradiographie-Systemen verwendet und speichert die Röntgenstrahlen zunächst auf einer phosphorbeschichteten Platte, die später ausgelesen wird.
- Bildverarbeitungssystem
- Dieses System besteht aus einem Computer oder einer spezialisierten Hardware sowie einer Software, die die von den Detektoren empfangenen elektrischen Signale in digitale Bilder umwandelt. Moderne Systeme bieten auch Bildbearbeitungsfunktionen, um die Bildqualität zu verbessern oder spezifische Bereiche hervorzuheben.
Wie funktioniert digitales Röntgen?
Digitales Röntgen verwendet einen digitalen Detektor, der Röntgenstrahlen erfasst, sobald sie den Körper durchdringen. Im Gegensatz zum analogen Röntgen, wo die Strahlen einen Röntgenfilm schwärzen, wandelt der digitale Detektor die Strahlen in elektrische Signale um. Diese werden dann von einem Computer verarbeitet, um ein detailliertes Bild zu erzeugen. Handelt es sich nicht um einen Flachbilddetektor, sondern um eine Röntgenspeicherfolie, dann wird diese von einem Speicherfolienscanner digitalisiert. Da verschiedene Gewebearten wie Knochen, Organe und Muskeln die Röntgenstrahlen unterschiedlich stark absorbieren, können Radiologen mit Hilfe dieser Bilder Diagnosen stellen.
- Bildaufnahme: Zunächst wird die Röntgenquelle aktiviert, um einen kurzen Röntgenstrahl auf die zu untersuchende Körperregion des Patienten zu richten.
- Detektion: Der digitale Röntgendetektor fängt die Strahlen auf, die durch das Gewebe hindurchgetreten sind. Je nach Dichte und Zusammensetzung des Gewebes werden unterschiedliche Mengen an Strahlen absorbiert oder durchgelassen.
- Signalumwandlung: Die aufgefangenen Strahlen werden in elektrische Signale umgewandelt, die dann an das Bildverarbeitungssystem weitergeleitet werden. Bei der Computer-Radiographie muss die Speicherfolie zunächst manuell in den Speicherfolienscanner eingelegt werden. Der Scanner übernimmt dann die Digitalisierung.
- Bildverarbeitung: Spezialisierte Software verarbeitet die Signale und erzeugt ein hochauflösendes digitales Röntgenbild. Moderne Systeme bieten auch die Möglichkeit, das Bild nachträglich zu bearbeiten, um beispielsweise den Kontrast zu erhöhen oder bestimmte Bereiche hervorzuheben.
- Analyse und Speicherung: Das erzeugte Bild kann sofort auf einem Computerbildschirm/Befundmonitor analysiert werden. Zudem ist es möglich, das Bild digital zu speichern, zu teilen oder für weitere Analysen und Vergleiche zu archivieren.
Röntgenstrahlen sind elektromagnetische Wellen mit einer Wellenlänge, die kürzer ist als die von sichtbarem Licht. Sie haben eine hohe Eindringtiefe und werden in der Medizin vorwiegend für bildgebende Verfahren genutzt, um Strukturen im Körper wie Knochen und Gewebe sichtbar zu machen. Da Röntgenstrahlung eine ionisierende Strahlung ist, sollten Röntgenstrahlen nur unter bestimmten Voraussetzungen und mit Rücksicht auf den Strahlenschutz eingesetzt werden.
Welche beiden Verfahren unterscheidet man bei der digitalen Röntgentechnik?
In der digitalen Röntgentechnik werden hauptsächlich zwei Verfahren unterschieden: die Direktradiographie und die Computer-Radiographie. Beide Verfahren haben ihre eigenen Vor- und Nachteile sowie spezifische Anwendungsgebiete.
Direktradiographie (DR)
In der Direktradiographie wird ein spezieller Festkörperdetektor verwendet, der die Röntgenstrahlen direkt in elektrische Signale umwandelt. Diese Signale werden dann sofort an ein Bildverarbeitungssystem weitergeleitet, das ein digitales Bild erzeugt.
Vorteile | Nachteile |
Geringere Strahlenbelastung: DR ist effizienter in der Erfassung von Röntgenstrahlen, was zu einer niedrigeren Strahlendosis für den Patienten führt. | Kosten: Die Anfangsinvestition für DR-Systeme ist erheblich höher und kann für kleinere Praxen eine Hürde darstellen. |
Bessere Bildqualität: DR liefert schärfere und klarere Bilder, was die Diagnose erleichtert. | Flexibilität: Ältere DR-Systeme sind weniger flexibel, wenn es darum geht, komplizierte oder ungewöhnliche Aufnahmen zu machen. |
Schnellere Ergebnisse: Die Bilder sind fast sofort verfügbar, was den Diagnoseprozess beschleunigt. | |
Effizienter Workflow: Da alles digital ist, können Ärzte und medizinisches Personal schneller arbeiten. |
Computer-Radiographie (CR)
In der Computerradiographie wird eine phosphorbeschichtete Speicherfolie verwendet, die die Röntgenstrahlen zunächst speichert. Wenn diese Speicherfolie anschließend von einem Laserstrahl in einem Speicherfolienscanner abgetastet wird, gibt sie die gespeicherte Energie in Form von fluoreszierendem Licht ab. Dieses Licht wird dann von einem Detektor erfasst und in elektrische Signale umgewandelt, die schließlich zu einem digitalen Bild verarbeitet werden.
Vorteile | Nachteile |
Niedrige Anfangskosten: CR-Systeme sind in der Anschaffung günstiger, was sie für kleinere Praxen attraktiv macht. | Mehr manuelle Arbeit: Nach der Aufnahme muss die Kassette in einen separaten Leser eingelegt werden, was zusätzliche Arbeit bedeutet. |
Systemkompatibilität: CR kann oft in bestehende, ältere Röntgensysteme integriert werden. | Längere Auslese- und Verarbeitungszeit: Die Zeit von der Aufnahme bis zur Verfügbarkeit des Bildes ist länger als bei DR. |
Flexibilität bei der Bildaufnahme: Verschiedene Kassettengrößen ermöglichen eine flexiblere Positionierung des Patienten. | Höhere Strahlenbelastung: Aufgrund der geringeren Effizienz der CR-Platten ist oft eine höhere Strahlendosis erforderlich, um ein qualitativ hochwertiges Bild zu erhalten. |
Mögliche Qualitätseinbußen: Der zusätzliche Umwandlungsschritt kann zu einem leichten Verlust der Bildqualität führen. |
Digitales Röntgen vs. analoges Röntgen: Was ist besser?
Für Patienten ist die Frage, ob digitales oder analoges Röntgen besser ist, vor allem unter Aspekten wie Strahlenbelastung, Bildqualität und Wartezeit interessant. Ärzte profitieren vom digitalen Röntgen von einer genaueren Diagnosegenauigkeit, von effizienten Arbeitsabläufe und einem besseren Kosten-Nutzen-Verhältnis.
Was ist der Unterschied zwischen analogem und digitalem Röntgen? Letztlich unterscheiden sich analoge und digitale Röntgen-Geräte in erster Linie in der Bilderzeugung und der Bilddarstellung – beim digitalen Röntgen betrachten Radiologen die Röntgen-Bilder über einen PC an einem Befundmonitor, während Sie beim konventionellen Röntgen die Bilder nur am Leuchtkasten betrachten können.
Digitales Röntgen ist in modernen deutschen Arztpraxen weit verbreitet und gilt als Standardverfahren. Sollten Sie jedoch im Urlaub in einem weniger entwickelten Land einen Knochenbruch erleiden, könnte dort noch die veraltete analoge Röntgentechnik zum Einsatz kommen, es sei denn, Sie werden zur Behandlung nach Deutschland zurückgebracht.
Digitales Röntgen | Analoges Röntgen | ||
Vorteile | Nachteile | Vorteile | Nachteile |
Geringere Strahlenbelastung: Digitale Röntgengeräte sind oft effizienter und benötigen weniger Strahlung. | Anschaffungs- und Wartungskosten: Die Kosten für digitale Röntgenanlagen können hoch sein. | Verfügbarkeit: In weniger entwickelten Gebieten könnte analoges Röntgen die einzige verfügbare Option sein. | Höhere Strahlenbelastung: Kann mehr Strahlung erfordern als digitale Systeme. |
Schnellere Ergebnisse: Die Bilder sind fast sofort verfügbar, was die Wartezeit verkürzt. | Dynamikbereichsproblematik: Der inhärente Vorteil des weiten Dynamikbereichs digitaler Röntgensysteme kann paradoxerweise zu einer Erhöhung der Strahlenbelastung führen. Aufgrund der Fähigkeit, auch bei hohen Energiedosen noch diagnostisch verwertbare Bilder zu liefern, besteht die Gefahr, dass eine Überdosierung nicht durch die üblichen Indikatoren einer Überbelichtung erkennbar ist. Dies kann zu einer unbemerkten, kumulativen Erhöhung der Strahlenexposition des Patienten führen. | Längere Wartezeit: Die Entwicklung der Filme kann Zeit in Anspruch nehmen. | |
Höhere Bildqualität (schärfer und bessere Kontrast): Dies kann zu einer genaueren Diagnose führen. | Physische Lagerung erforderlich: Platz und Ressourcen für die Lagerung von Filmen sind notwendig. | ||
Einfache Speicherung und Übertragung: Digitale Bilder können leicht in elektronischen Patientenakten oder im PACS per DICOM-Standard gespeichert und zwischen Fachärzten geteilt werden. | Schwierigerer Zugang und Teilen von Bildern: Das Teilen von Bildern mit anderen Fachärzten ist umständlicher. | ||
Umweltauswirkungen: Keine Chemikalien für die Röntgenfilmentwicklung nötig | Umweltauswirkungen: Viele der Chemikalien, die in der analogen Röntgenfilmentwicklung verwendet werden, können schädlich für die Umwelt sein, wenn sie nicht ordnungsgemäß entsorgt werden. | ||
Digitale Nachbearbeitung: Fehlbelichtete Aufnahmen können am Computer nachbearbeitet werden ohne das die Untersuchung wiederholt werden muss. |
Wie zuverlässig und sicher ist digitales Röntgen?
Röntgenstrahlung ist ionisierende Strahlung, die Zellmutationen und im schlimmsten Fall Krebs verursachen kann. Die Strahlenbelastung ist vom zu untersuchenden Gewebe oder Organ sowie der Anzahl der Röntgenuntersuchungen ab. Röntgenstrahlen wirken umso schädlicher, je energieintensiver sie sind. Die Strahlenexposition bei einer Durchleuchtung ist zum Beispiel deutlich höher als bei einer konventionellen Röntgenaufnahme. In der Regel sind die diagnostischen Vorteile einer Röntgenuntersuchung deutlich größer als die damit verbundenen potenziellen Gesundheitsrisiken.
Hier erfahren Sie mehr über Röntgen-Grenzwerte bzw. die Frage, wie oft man sich pro Jahr röntgen lassen darf. Dadurch, dass Röntgengeräte durch technische Entwicklung immer effektiver werden, sinkt die Strahlenbelastung pro Untersuchung:
Fortschritte in der Medizintechnik haben die Verfahren so verbessert, dass die Strahlenbelastung pro Untersuchung seit Jahren sinkt. Die neuen, niedrigeren Referenzwerte tragen dieser Entwicklung Rechnung. Sie sind ein Beitrag, um den hohen Standard des Strahlenschutzes in der Medizin in Deutschland weiter zu verbessern
Die Präsidentin des BfS, Inge Paulini
Bei Schwangeren und Kindern muss man beim Röntgen besonders vorsichtig sein. Bei Schwangeren wird in der Regel versucht, auf alternative bildgebende Untersuchungen wie Sonographie auszuweichen, um jegliches Risiko für den Fötus zu minimieren. Bei Kindern wird die Strahlendosis so gering wie möglich gehalten, da ihr Gewebe empfindlicher auf Strahlung reagiert. In beiden Fällen wird die Notwendigkeit einer Röntgenuntersuchung sorgfältig abgewogen, um sicherzustellen, dass der diagnostische Nutzen die potenziellen Risiken überwiegt.
Das ALARA-Prinzip steht für „As Low As Reasonably Achievable“ und ist ein Leitprinzip im Strahlenschutz. Es geht darum, die Exposition gegenüber ionisierender Strahlung so gering wie vernünftigerweise erreichbar zu halten. Dies beinhaltet die Minimierung der Strahlendosis und der Freisetzung radioaktiver Stoffe in die Umwelt durch die Implementierung aller vernünftigen Maßnahmen. Das Prinzip beruht auf der Annahme, dass jede Strahlendosis ein potenzielles Risiko darstellt und daher auch unterhalb von festgesetzten Grenzwerten so weit wie möglich reduziert werden sollte. In der Praxis bedeutet dies, Schutzmaßnahmen zu treffen, wie zum Beispiel die Verwendung von Bleischürzen oder das Röntgen im abgeschirmten Röntgenraum, die Optimierung von Arbeitsprozessen, die Reduzierung der Expositionszeit und die Schulung des Personals im Umgang mit Strahlungsquellen.
Die Sachverständigenprüfung und Konstanzprüfung eines Röntgengerätes sind wesentliche Bestandteile der Qualitätssicherung in der Radiologie und dienen dem Schutz von Patienten und Personal. Durch regelmäßige Überprüfungen wird sichergestellt, dass das Gerät konstant und zuverlässig arbeitet.
Röntgenpass: Wie Sie Ihre Strahlenbelastung im Blick behalten und unnötige Untersuchungen vermeiden
Der Röntgenpass ist ein persönliches Dokument, in dem alle durchgeführten Röntgenuntersuchungen und andere bildgebende Verfahren, die ionisierende Strahlung verwenden, eingetragen werden. Der Zweck dieses Passes ist es, eine Übersicht über alle empfangenen Strahlendosen zu behalten und damit die Strahlenbelastung des Einzelnen im Blick zu haben. Durch den Röntgenpass kann vermieden werden, dass unnötige oder doppelte Untersuchungen durchgeführt werden. Dies ist sowohl aus medizinischen Gründen, zum Schutz vor übermäßiger Strahlenbelastung, als auch aus wirtschaftlichen Gründen sinnvoll.
Der Pass sollte idealerweise immer mitgeführt werden, vor allem wenn ein Arztbesuch oder eine medizinische Behandlung ansteht, bei der bildgebende Verfahren erforderlich sein könnten. Er sollte sowohl vom Patienten als auch vom Arzt oder medizinischem Personal aktualisiert werden, um einen genauen und aktuellen Überblick über alle durchgeführten Untersuchungen zu gewährleisten. In vielen Ländern, darunter auch Deutschland, wird die Verwendung eines Röntgenpasses empfohlen, ist jedoch nicht gesetzlich vorgeschrieben.
Was für Röntgen-Arten gibt es?
Art des Röntgens | Anwendungsgebiet | Beschreibung |
Konventionelles Röntgen (Radiographie) | Allgemeine Diagnostik | Klassisches digitales Röntgen mit digitaler Bildverarbeitung und -speicherung. |
Durchleuchtung (Fluoroskopie) | Gastrointestinale Untersuchungen, Angiographie | Echtzeit-Röntgenbilder, oft verwendet bei chirurgischen Eingriffen. |
Mammographie | Brustkrebs-Screening | Spezialisiertes Röntgenverfahren zur Früherkennung von Brustkrebs. |
CT (Computertomographie) | Komplexe Diagnostik, Krebs-Screening | Erzeugt detaillierte Querschnittsbilder des Körpers durch eine Serie von Röntgenaufnahmen. |
Panorama-Röntgen (Orthopantomographie) | Zahnmedizin | Erzeugt ein Panoramabild des gesamten Kiefers und der Zähne. |
Intraoral-Röntgen | Zahnmedizin | Fokussiert auf einzelne Zähne und deren Wurzeln (Röntgenstatus). |
DVT (Digitale Volumentomographie) | Zahnmedizin, HNO, Orthopädie | Dreidimensionales Röntgenverfahren, das detaillierte Bilder von Knochenstrukturen und Weichteilen liefert, wird oft für chirurgische Planung und Diagnostik verwendet. |
Dual-Röntgen-Absorptiometrie (DXA/DEXA) | | Osteoporose-Diagnostik, Knochendichtemessung | Spezialisiertes Röntgenverfahren zur Messung der Knochendichte, hauptsächlich eingesetzt zur Diagnose von Osteoporose und zur Beurteilung des Frakturrisikos. |
Was ist 3D-Röntgen?
3D-Röntgen, auch als digitale Volumentomographie oder Cone-Beam-Computertomographie (CBCT) bekannt, ist eine fortgeschrittene bildgebende Technologie, die dreidimensionale Bilder von Körperstrukturen erzeugt. Im Gegensatz zur herkömmlichen 2D-Röntgentechnik, die nur flache, zweidimensionale Bilder liefert, ermöglicht 3D-Röntgen eine räumliche Darstellung des Untersuchungsbereichs. Dies erleichtert die Diagnose und Behandlungsplanung in verschiedenen medizinischen Fachgebieten wie Zahnmedizin, HNO, Orthopädie und Radiologie. Die Methode ist allerdings teurer und wird in der Regel nur eingesetzt, wenn die gewonnenen Informationen einen entscheidenden Mehrwert für die Behandlung darstellen.
Wie wird digitales Röntgen in verschiedenen medizinischen Fachbereichen angewendet?
- Allgemeinmedizin: Früherkennung von Erkrankungen wie Lungenentzündung oder Knochenbrüchen.
- Orthopädie: Diagnose von Knochenbrüchen, Gelenkproblemen und degenerativen Erkrankungen.
- Zahnmedizin: Erkennung von Karies, Zahnwurzelproblemen und Kieferanomalien.
- Kardiologie: Angiographie zur Darstellung der Blutgefäße.
- Gastroenterologie: Durchleuchtung des Verdauungstrakts.
- Pulmologie: Diagnose von Lungenkrankheiten wie Tuberkulose oder Lungenkrebs.
- Onkologie: Lokalisierung von Tumoren und Metastasen.
- Urologie: Darstellung von Nierensteinen und anderen Erkrankungen des Harntrakts.
- Pädiatrie: Spezielle kindgerechte Einstellungen zur Minimierung der Strahlenbelastung.
Wie teuer ist digitales Röntgen?
Bei der Umrüstung vom analogen Film-Foliensystem auf digitales Röntgen stellen sich für Ärzte zwei Fragen: Ein neues digitales Röntgengerät kaufen oder das alte analoges Gerät umrüsten lassen? Hinsichtlich der Kosten müssen Sie für eine neue digitale Röntgenanlage etwa mit 90.000 € netto rechnen. Den Kauf eines gebrauchten analogen Röntgengeräts empfehlen wir nicht, da dies ein Schritt in die Vergangenheit ist. Die Umrüstung von analogem auf digitales Röntgen (mit Speicherfolie und Auslesegerät) kostet ungefähr 15.000 € bis 25.000 € netto. Der Preis wird maßgeblich vom jeweiligen Hersteller des Röntgengerätes sowie vom jeweiligen Modell beeinflusst.
Die Umrüstung von einem analogen Röntgengerät auf ein digitales Gerät kann eine kostengünstige Alternative darstellen, wenn die Funktionstüchtigkeit auch für die nächsten Jahre gewährleistet werden kann. Ein erster Richtwert ist etwa eine erwartete Lebensdauer von 5 bis 10 Jahren.
Letztendlich geht es bei der Frage der Wirtschaftlichkeit um die Verhältnismäßigkeit der laufenden Einnahmen aus den Röntgen-Untersuchungen zu den laufenden Kosten. Übersteigen die Gerätekosten deutlich die jährlichen Einnahmen einer Praxis aus den Röntgenleistungen, dann ist von einem Kauf abzuraten.
Umrüstung analoges Röntgen auf digitales Röntgen (Speicherfolie) | Kosten zzgl. MwSt. |
---|---|
Speicherfolienscanner | 5.000 – 10.000 € |
Sensoren | 2.000 – 3.000 € |
Befund-Bildschirm | 500 – 1.000 € |
Finanzierungskosten (5 % Zinssatz) | 300 – 500 € |
Prüfkosten (TÜV, etc.) | 250 – 500 € |
Reparaturen und Wartungen | 250 – 500 € |
Materialverbrauch (Speicherfolien) | 500 – 750 € |
Insgesamt | 8.800 – 16.250 € |
Laufende Kosten | 1.500 – 2.000 € |
Die Kosten für eine digitale Röntgenuntersuchung werden für den gesetzlich versicherten Patienten in der Regel von der Krankenkasse übernommen. Voraussetzung ist, dass die Untersuchung medizinisch indiziert ist. Die Kosten für ein DVT beim Zahnarzt werden bspw. nicht immer von der Krankenkasse übernommen. Die Kosten für Privatversicherte ergeben sich aus der GOÄ (Gebührenordnung für Ärzte).
Wie wird der Übergang von analoger zu digitaler Röntgentechnologie vollzogen?
Der Übergang von analoger zu digitaler Röntgentechnologie ist ein komplexer Prozess, der sowohl technologische als auch organisatorische Herausforderungen mit sich bringt. Im Folgenden sind einige Schlüsselaspekte dieses Übergangs aufgeführt:
Technologische Aspekte
- Hardware-Aktualisierung: Die vorhandenen Röntgengeräte müssen entweder durch digitale Detektoren ergänzt oder vollständig durch digitale Röntgengeräte ersetzt werden.
- Software-Integration: Spezielle Software für die Bildbearbeitung und -speicherung ist erforderlich. Diese sollte in das bestehende Krankenhausinformationssystem (KIS) und Bildarchivierungs- und Kommunikationssystem (PACS) integriert werden.
- Netzwerkinfrastruktur: Eine ausreichend leistungsfähige Netzwerkinfrastruktur ist erforderlich, um die schnelle Übertragung der hochauflösenden digitalen Bilder zu gewährleisten.
Organisatorische Aspekte
- Schulung des Personals: Ärzte, Radiologen und medizinisch-technische Assistenten müssen im Umgang mit der neuen Technologie geschult werden.
- Workflow-Anpassungen: Die Einführung der digitalen Technologie kann Veränderungen im diagnostischen Workflow erfordern, um die Vorteile der Digitaltechnik voll auszuschöpfen.
- Datenschutz und Compliance: Es muss sichergestellt werden, dass die Verarbeitung und Speicherung der digitalen Röntgenbilder den Datenschutzbestimmungen entspricht.
- Kosten-Nutzen-Analyse: Vor der Umstellung sollte eine gründliche Kosten-Nutzen-Analyse durchgeführt werden, um die langfristige Wirtschaftlichkeit der Investition zu bewerten.
Finanzielle Aspekte:
- Budgetplanung: Die Umstellung erfordert eine sorgfältige Budgetplanung, da neben den Anschaffungskosten auch Kosten für Schulungen, Software-Lizenzen und eventuelle Anpassungen der Infrastruktur anfallen.
- Fördermöglichkeiten und Zuschüsse: Es kann sinnvoll sein, nach staatlichen oder institutionellen Fördermöglichkeiten zu suchen, die den finanziellen Aufwand der Umstellung abmildern können.
Wie werden Röntgenaufnahmen richtig übergeben?
Die Webseite der Bayerischen Landeszahnärztekammer (BLZK) bietet umfassende Informationen zur Weitergabe von digitalen Röntgenbildern. Hier sind die wichtigsten Punkte:
Gesetzliche Verpflichtung zur Weitergabe
Der erstbehandelnde Zahnarzt ist gesetzlich verpflichtet, dem später behandelnden Zahnarzt das Originalröntgenbild vorübergehend zu überlassen. Dies ist im § 85 Abs. 3 Nr. 3 des Strahlenschutzgesetzes (StrlSchG) geregelt. Eine gesonderte Einwilligung des Patienten ist datenschutzrechtlich nicht erforderlich.
Versandmethoden
- Physischer Versand: Digitale Röntgenbilder können auf einer CD oder einem USB-Stick gespeichert und per Post verschickt werden. Der Datenträger muss verschlüsselt sein.
- E-Mail-Versand: Ist nur dann zulässig, wenn die E-Mail Ende-zu-Ende verschlüsselt ist.
Datenschutz und Vertraulichkeit
Die Patientendaten müssen in einem verschlossenen Umschlag versendet werden und sollten mit dem Vermerk „persönlich / vertraulich“ an den nachbehandelnden Zahnarzt adressiert sein.
Wer darf versenden?
Der Versand muss durch Fachpersonal erfolgen, das einer gesetzlichen ärztlichen Verschwiegenheitspflicht unterliegt. Das heißt, der Versand kann durch den Zahnarzt selbst oder durch Angestellte der Zahnarztpraxis erfolgen.
DIN-Norm für Ausdrucke
Die DIN-Norm 6868-160 stellt sicher, dass digitale Röntgenbilder korrekt auf Papier dargestellt werden können.
FAQ
Wie lange dauert eine Röntgenuntersuchung?
Die Dauer einer Röntgenuntersuchung kann erheblich variieren, je nachdem, welche Körperregion untersucht wird und welche Art von Röntgenaufnahme gemacht wird. In der Regel sind einfache Röntgenuntersuchungen jedoch relativ schnell durchgeführt. Hier einige allgemeine Richtlinien zur Dauer:
Einfache Röntgenaufnahmen wie das Röntgen der Lunge oder einer Extremität (Arm, Bein) dauern oft nur wenige Minuten.
Spezialisierte Röntgenuntersuchungen, wie etwa Mammographien oder Untersuchungen des Verdauungstrakts mit Kontrastmittel, können zwischen 20 und 45 Minuten in Anspruch nehmen.
Ein CT-Scan, der ebenfalls auf Röntgenstrahlen basiert, kann zwischen 10 und 30 Minuten dauern, abhängig von der zu scannenden Region und dem speziellen Verfahren.
Hinzu kommt die Zeit für die Vorbereitung, die je nach Untersuchung unterschiedlich sein kann. Bei manchen Untersuchungen ist es erforderlich, im Voraus ein Kontrastmittel zu verabreichen. In manchen Fällen muss der Patient auch spezielle Kleidung (Röntgenschürze) anziehen oder Schmuck und andere Metallgegenstände entfernen, was ebenfalls einige Minuten in Anspruch nehmen kann.
Die Zeit für die anschließende Auswertung der Bilder durch den Radiologen ist in dieser Aufstellung nicht enthalten, da der Patient normalerweise nicht während der gesamten Auswertung anwesend ist. Die Ergebnisse werden in der Regel dem überweisenden Arzt übermittelt, der sie dann mit dem Patienten bespricht.
Es ist ratsam, im Vorfeld der Untersuchung bei der jeweiligen Einrichtung nach der voraussichtlichen Dauer der Untersuchung zu fragen, damit man entsprechend planen kann.
Welche Arbeitsanweisungen und Standards gibt es beim digitalen Röntgen?
Die Anwendung von digitalem Röntgen unterliegt einer Reihe von Arbeitsanweisungen und Standards, die sowohl die Qualität der Diagnostik als auch die Sicherheit der Patienten und des medizinischen Personals gewährleisten sollen. Diese Richtlinien können national und international variieren, aber einige der wichtigsten neben dem ALARA-Prinzip sind:
Strahlenschutzverordnung (StrlSchV): Diese Verordnung legt die grundlegenden Anforderungen an den Strahlenschutz für Patienten und Personal fest.
Qualitätssicherungsrichtlinien: Diese beinhalten unter anderem die regelmäßige Konstanzprüfung der Röntgengeräte und die Qualifikation des medizinischen Personals.
Leitlinien der Fachgesellschaften: Radiologische Gesellschaften wie die Deutsche Röntgengesellschaft (DRG) oder die European Society of Radiology (ESR) geben spezifische Leitlinien für die Anwendung von digitalem Röntgen in verschiedenen medizinischen Fachbereichen heraus.
Datenschutzbestimmungen: Da digitale Röntgenbilder elektronisch gespeichert werden, müssen sie den Datenschutzrichtlinien, wie der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) in der EU, entsprechen.
Muster-Berufsordnung: Die Muster-Berufsordnung für die in Deutschland tätigen Ärztinnen und Ärzte (MBO-Ä) enthält Regeln und Richtlinien, die die ärztliche Berufsausübung normieren und eine hohe Qualität der medizinischen Versorgung sicherstellen sollen.
Hygienestandards: Neben dem Strahlenschutz sind auch die allgemeinen Hygienevorschriften zu beachten, um das Infektionsrisiko zu minimieren.
Ethikrichtlinien: Diese beziehen sich auf die Einholung der Einwilligung des Patienten und die Aufklärung über Risiken und Nutzen der Untersuchung.
Welche Bildbearbeitungsmöglichkeiten bietet digitales Röntgen?
Digitales Röntgen bietet zahlreiche Bildbearbeitungsmöglichkeiten, die sowohl die Diagnose als auch die Patientenbetreuung verbessern können. Einige der wichtigsten Funktionen sind:
Kontrast- und Helligkeitsanpassung: Mit digitalen Systemen ist es einfach, den Kontrast und die Helligkeit eines Röntgenbildes anzupassen, um bestimmte Strukturen besser hervorzuheben.
Zoom und Vergrößerung: Ein digitales Röntgenbild kann problemlos vergrößert werden, um Details genauer zu untersuchen, ohne dass ein Qualitätsverlust auftritt.
Filterung: Moderne Software bietet verschiedene Filter, mit denen Rauschen reduziert oder bestimmte Strukturen hervorgehoben werden können.
Rotations- und Neigungsfunktionen: Digitale Bilder können gedreht oder geneigt werden, um sie aus verschiedenen Winkeln zu betrachten, was insbesondere bei komplexen anatomischen Verhältnissen hilfreich sein kann.
Annotationen: Notizen, Markierungen oder Messungen können direkt auf dem digitalen Röntgenbild angebracht werden, was die Kommunikation zwischen medizinischem Personal erleichtert.
Multiplanare Rekonstruktion (MPR): Bei bestimmten digitalen Technologien wie der Computertomographie (CT) ist es möglich, aus den gesammelten Daten Bilder in verschiedenen Ebenen zu rekonstruieren.
3D-Rekonstruktion: In einigen Fällen ist es auch möglich, dreidimensionale Modelle aus den digitalen Röntgenbildern zu erstellen, was insbesondere bei chirurgischen Eingriffen nützlich sein kann.
Bildfusion: Digitale Röntgenbilder können mit Bildern anderer bildgebender Verfahren (wie z.B. MRT oder Ultraschall) kombiniert werden, um eine genauere Diagnose zu ermöglichen.
Archivierung und Teilen: Digitale Röntgenbilder können gespeichert und mit anderen Fachleuten geteilt werden, auch über Distanz, was beispielsweise bei der telemedizinischen Konsultation sehr hilfreich sein kann.
Welche Alternativen gibt es zum digitalen Röntgen?
Wenn es darum geht, medizinische Bildgebung ohne die Verwendung von Röntgenstrahlen durchzuführen, stehen mehrere Alternativen zur Verfügung:
Die Magnetresonanztomographie (MRT) ist eine Technik, die ohne ionisierende Strahlung auskommt. Sie nutzt stattdessen Magnetfelder und Radiowellen, um hochauflösende Bilder insbesondere von Weichteilgewebe zu erstellen. Die MRT ist besonders wertvoll für die Untersuchung von Gehirnstrukturen, der Wirbelsäule, der Gelenke sowie des Muskelgewebes. Sie ist in der Lage, Veränderungen und Krankheiten aufzudecken, die im digitalen Röntgen nicht sichtbar wären.
Eine weitere Alternative ist die Computertomographie (CT), die zwar ebenfalls Röntgenstrahlung verwendet, aber weit detailliertere Querschnittsbilder liefert. Sie eignet sich besonders für die Visualisierung von Knochenstrukturen sowie von Organen im Thorax- und Abdominalbereich. Die hohe Detailgenauigkeit der CT ermöglicht es, selbst kleine Läsionen und Strukturen zu identifizieren.
Schließlich bietet sich der Ultraschall als strahlungsfreie Methode an. Bei dieser Technik werden Schallwellen eingesetzt, um Bilder von Weichteilstrukturen zu erzeugen. Die Sonographie ist eine nicht-vasive Untersuchung, die breite Anwendung in der Geburtshilfe findet, um die Entwicklung des Fötus zu überwachen, aber auch in der Kardiologie und bei der Untersuchung von Bauchorganen. Dieses Verfahren ist besonders patientenfreundlich, da es ohne die Risiken einer Strahlenexposition auskommt und zudem in Echtzeit durchgeführt werden kann.
Seit wann gibt es digitales Röntgen?
Das Patent für digitales Röntgen reicht Eastman Kodak zwar bereits im Jahr 1973 ein, marktreif wurde diese Technologie jedoch erst ab den 1980er Jahren. Es stellt eine Weiterentwicklung der traditionellen, filmbasierten Röntgentechnologie dar. Die Röntgen-Geschichte reicht jedoch bis zum 8. November 1895 zurück, jenem Tag, an dem der deutsche Physiker Wilhelm Conrad Röntgen die Röntgenstrahlen entdeckte. Dafür erhielt er 901 den ersten Nobelpreis für Physik. Seine Entdeckung legte den Grundstein für die Entwicklung der Röntgendiagnostik, einschließlich des späteren digitalen Röntgens.