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Inhaltsverzeichnis
Was ist Praxismarketing?
Praxismarketing umfasst alle Maßnahmen, mit denen eine Arztpraxis, Zahnarztpraxis oder Therapiepraxis ihre Sichtbarkeit steigert, neue Patienten gewinnt und die Patientenbindung stärkt. Im Fokus stehen eine klare Positionierung, ein einheitliches Erscheinungsbild (Corporate Design) sowie eine professionelle Außendarstellung über Website, Google-Profil, Bewertungsportale und lokale SEO. Zentrale Bestandteile sind außerdem die Optimierung der Patient Journey, die strategische Nutzung von Content-Marketing und ein aktives Reputationsmanagement. Ziel ist es, das Vertrauen der Zielgruppe zu gewinnen, die Auslastung der Praxis zu sichern und langfristig erfolgreich am Markt zu bestehen – unter Einhaltung der rechtlichen Vorgaben wie z. B. dem Heilmittelwerbegesetz.

Welche Ziele verfolgt Praxismarketing?
Praxismarketing ist längst mehr als nur ein optionales Marketinginstrument zur Außendarstellung – es ist ein zentraler Bestandteil des unternehmerischen Erfolgs von Arzt- und Zahnarztpraxen. In einem zunehmend wettbewerbsintensiven Gesundheitsmarkt dient es nicht nur der Patientengewinnung, sondern auch der nachhaltigen Positionierung der Praxis im digitalen und analogen Umfeld. Dabei verfolgt strategisches Praxismarketing mehrere zentrale Zielsetzungen, die sich direkt auf den wirtschaftlichen und organisatorischen Erfolg der Praxis auswirken.
- Patientengewinnung und -bindung: Die gezielte Ansprache neuer Patienten sowie die langfristige Bindung bestehender Patienten sind Kernziele jeder Praxismarketingstrategie. Eine klare Positionierung, professionelle Außendarstellung und vertrauensfördernde Kommunikation tragen dazu bei, das Vertrauen potenzieller Patienten zu gewinnen und bestehende Patientenbeziehungen zu festigen.
- Steigerung des Privat- und Selbstzahleranteils: Durch gezielte Kommunikation hochwertiger Leistungen und eine klare Positionierung im Premiumsegment können mehr Privatpatienten und Selbstzahler gewonnen werden, was die Ertragskraft der Praxis nachhaltig erhöht.
- Reputation und Sichtbarkeit: Ein weiterer Fokus liegt auf dem Aufbau und der Pflege einer positiven Corporate Identity – sowohl offline als auch online. Bewertungen, Inhalte auf der Website sowie Einträge in medizinischen Portalen beeinflussen maßgeblich, wie eine Praxis wahrgenommen wird. Ziel ist es, Vertrauen zu schaffen und sich als kompetenter Ansprechpartner im jeweiligen Fachbereich zu etablieren.
- Abgrenzung vom Wettbewerb: Insbesondere in urbanen Regionen ist das Angebot an ärztlichen und zahnärztlichen Leistungen oft groß. Ärztemarketing hilft dabei, die eigene Praxis durch ein klares Leistungsprofil, eindeutig kommunizierte Alleinstellungsmerkmale, differenzierende Markenidentität und eine präzise Zielgruppenansprache von anderen Anbietern abzuheben.
- Aufbau einer Arbeitgebermarke: In Zeiten des MFA-Mangels gewinnt auch die Positionierung als attraktiver Arbeitgeber an Bedeutung. Strategisches Marketing unterstützt dabei, qualifiziertes Personal anzusprechen, die Identifikation mit der Praxis zu stärken und die Mitarbeiterbindung zu fördern.
- Wirtschaftliche Stabilität und Wachstum: Mit Praxismarketing lässt sich der Praxis Umsatz steigern. Durch planbare Patientenzahlen, höhere Auslastung und optimierte interne Prozesse wird eine stabile Grundlage für Wachstum und unternehmerische Entwicklung geschaffen.
- Gründung und Expansion: Praxismarketing unterstützt bei der erfolgreichen Praxisneugründung sowie beim Aufbau von Zweigpraxen, indem es frühzeitig Sichtbarkeit schafft, das Vertrauen in das neue Angebot stärkt und die Marktpositionierung am neuen Standort gezielt begleitet.
Warum wird Praxismarketing immer wichtiger?
Der Stellenwert von Praxismarketing hat sich in den vergangenen Jahren grundlegend gewandelt. Was früher häufig als rein dekoratives Element betrachtet wurde, ist heute ein entscheidender Erfolgsfaktor für Arzt- und Zahnarztpraxen. Die Gründe für diese Entwicklung sind vielfältig und spiegeln die Veränderungen im Gesundheitswesen ebenso wider wie den gesellschaftlichen und digitalen Wandel.
- Wachsende Wettbewerbssituation: Insbesondere in Ballungsräumen ist der Markt für medizinische Leistungen stark gesättigt. Neue Praxen entstehen, fachliche Spezialisierungen nehmen zu und Patienten haben heute eine größere Auswahl als je zuvor. Praxismarketing hilft dabei, sich sichtbar zu positionieren und im direkten Vergleich zu bestehen.
- Verändertes Patientenverhalten: Patienten agieren zunehmend selbstbestimmt und nutzen digitale Kanäle, um sich über medizinische Leistungen, Behandlerqualifikationen und Praxisbewertungen zu informieren. Die Entscheidung für eine Praxis wird heute oft online vorbereitet – wer dort nicht präsent oder professionell aufgestellt ist, wird schnell übersehen.
- Digitalisierung des Gesundheitswesens: Mit der zunehmenden Relevanz der “digitalen Praxis” (z. B. Online-Terminbuchung, Videosprechstunde, eRezept) steigt auch der Bedarf, diese Entwicklungen in das Marketingkonzept zu integrieren. Moderne Praxen müssen digital erreichbar und verständlich kommunizieren, um patientenzentriert wahrgenommen zu werden.
- Ökonomischer Druck und betriebswirtschaftliche Anforderungen: Die Zeiten, in denen sich Praxen rein auf ihre medizinische Kompetenz verlassen konnten, sind vorbei. Wirtschaftlicher Erfolg hängt zunehmend von unternehmerischem Denken ab – inklusive professioneller Kommunikation, Zielgruppenverständnis und strategischer Ausrichtung.
- Demografischer Wandel und Fachkräftemangel: Neben der Patientengewinnung spielt auch das Recruiting von qualifiziertem Fachpersonal eine immer größere Rolle. Praxen, die sich als moderne, wertschätzende und attraktive Arbeitgeber präsentieren, haben bessere Chancen, Mitarbeiter zu finden und langfristig zu binden.

Die IGES-Studie „Informierte Arztsuche“ zeigt, worauf Patienten bei der Arztwahl heute besonders achten – und welche Informationen sie dafür benötigen. Für Ärzte ergibt sich daraus ein klarer Handlungsauftrag im Praxismarketing: Sichtbarkeit, Transparenz und Vertrauensaufbau werden zunehmend entscheidend.
Viele Patienten fühlen sich bei der Arztsuche unzureichend informiert. Persönliche Empfehlungen und Onlinequellen wie Google oder Arztbewertungsportale sind die wichtigsten Informationsquellen. Dabei bevorzugen Patienten offene Erfahrungsberichte, Schulnoten oder Sternebewertungen – abstrakte Mittelwerte oder Benchmarkdaten werden kaum genutzt.

Für die Wahl einer Praxis zählen vor allem: Erreichbarkeit, persönliche und fachliche Kompetenz, zeitnahe Terminvergabe und ein positives Gesamtbild der Praxis. Abhängig von Fachrichtung, Alter oder Bildungsgrad verschieben sich die Prioritäten – etwa hin zu Spezialisierung, Umgang mit Angstpatienten oder telemedizinischen Angeboten.
Die Studie empfiehlt: Praxen sollten gezielt in digitale Sichtbarkeit investieren – mit einer professionellen Website, aktuellen Bewertungen, klaren Informationen zu Leistungen, Terminverfügbarkeit und Besonderheiten der Praxis. Wer hier frühzeitig aktiv wird, stärkt das Vertrauen potenzieller Patienten und positioniert sich erfolgreich im digitalen Wettbewerb.


Wie sieht ein erfolgreicher Marketingplan für eine Arztpraxis aus?
Ein erfolgreicher Marketingplan für eine Arzt- oder Zahnarztpraxis ist strategisch durchdacht, zielgruppenorientiert und praxisnah umsetzbar. Er dient als strukturierter Leitfaden, um Praxismarketing-Maßnahmen effizient zu planen, umzusetzen und zu kontrollieren. Dabei sollte der Plan nicht aus isolierten Einzelaktionen bestehen, sondern als integriertes Gesamtkonzept aufgebaut sein – angepasst an Fachrichtung, Standort, Wettbewerbssituation und Zielgruppe.
1. Situationsanalyse
- Praxisprofil: Welche Leistungen, Spezialisierungen und Werte zeichnen die Praxis aus?
- Standortanalyse: Welche demografischen Merkmale, Mitbewerber und regionalen Besonderheiten sind relevant?
- Zielgruppenanalyse: Wer sind die Wunschpatienten (z. B. Familien, Senioren, Selbstzahler, Angstpatienten)?
- Stärken-Schwächen-Profil (SWOT-Analyse): Was funktioniert bereits gut, wo bestehen Lücken?
2. Zieldefinition (SMART-Kriterien)
- Beispielhafte Marketingziele:
- Steigerung der Neupatientenzahl um 20 % innerhalb von 12 Monaten
- Erhöhung der Online-Bewertungen auf >50 mit Ø 4,5 Sternen
- Verbesserung des Google-Rankings für definierte Suchbegriffe
- Ausbau der Social-Media-Reichweite auf 1.000 Follower innerhalb von 6 Monaten
Ziele sollten spezifisch, messbar, attraktiv, realistisch und terminiert sein.
3. Maßnahmenplanung
Gliederung in externes und internes Praxismarketing:
Externes Praxismarketing
Externes Praxismarketing richtet sich an die Öffentlichkeit und bestehende wie potenzielle Patienten. Ziel ist es, Sichtbarkeit zu erhöhen, Vertrauen aufzubauen und die Praxis attraktiv zu positionieren.
- Online-Marketing:
- Praxiswebsite: Eine professionelle, mobiloptimierte Praxiswebsite mit ansprechendem Webdesign und integriertem Praxislogo vermittelt einen starken ersten Eindruck und bietet klar strukturierte Informationen zu Leistungen, Team, Praxisphilosophie und Erreichbarkeit.
- Suchmaschinenoptimierung (SEO): Technische und inhaltliche Maßnahmen, um bei Google und anderen Suchmaschinen gut gefunden zu werden – insbesondere bei lokalen Suchanfragen.
- Social Media Marketing: Präsenz auf Plattformen wie Instagram oder Facebook zur Information über Neuigkeiten, Einblicke in den Praxisalltag und zur Interaktion mit Patienten.
- Arztbewertungsportale: Präsenz auf Portalen wie Jameda, Doctolib, Google Unternehmensprofil oder 11880 zur Erhöhung der Reichweite.
- Suchmaschinenanzeigen (SEA): Gezielte Kampagnen über Google Ads oder soziale Netzwerke zur Ansprache neuer Patienten im lokalen Umfeld.
- Direktmarketing und E-Mail-Marketing: Gezielte Ansprache bestehender und potenzieller Patienten durch personalisierte Mailings, datenschutzkonforme Newsletter, Erinnerungen und individuelle Inhalte zur Förderung der Patientenbindung.
- Praxisvideo: Ein authentisches, professionell produziertes Praxisvideo vermittelt einen persönlichen Eindruck von Team, Räumlichkeiten und Behandlungsphilosophie – stärkt Vertrauen und erhöht die Verweildauer auf der Website.
- Offline-Marketing:
- Klassische Werbung: Anzeigen in lokalen Zeitungen, Stadtmagazinen oder Gesundheitsjournalen, ggf. auch Hörfunk oder Außenwerbung.
- Informationsmaterialien: Hochwertige Flyer, Broschüren, Visitenkarten und Informationsblätter in der Praxis oder für lokale Verteilung.
- Sichtbarkeit vor Ort: Deutlich erkennbares Praxisschild, Leitsysteme und ansprechende Gestaltung von Eingangs- und Wartebereich.
- Lokale Vernetzung: Teilnahme an Gesundheitstagen, Schulaktionen, Kooperationen mit Apotheken, Fitnessstudios oder Pflegeeinrichtungen.
- Content- und Reputationsmarketing:
- Fachlich fundierte Inhalte auf der Website (z. B. Ratgeber, Behandlungsinfos) zur Positionierung als kompetente Anlaufstelle.
- Aktives Bewertungsmanagement: Förderung positiver Bewertungen, professioneller Umgang mit Kritik und regelmäßige Pflege von Profilen.
- Empfehlungsmarketing: Aktive Förderung von Weiterempfehlungen durch zufriedene Patienten, z. B. durch persönliche Ansprache, Empfehlungsprogramme oder positive Erfahrungen, die zum Teilen animieren.
- Praxisname: Einheitliche und gut sichtbare Verwendung des Praxisnamens auf Website, Social Media, Bewertungsportalen, Printmedien und im Praxisvideo zur Stärkung der Markenidentität und Verbesserung der Wiedererkennbarkeit.
Internes Praxismarketing
Internes Praxismarketing stärkt das Praxisumfeld von innen heraus und hat direkten Einfluss auf die Patientenzufriedenheit, Mitarbeiterbindung und die Servicequalität.
- Team und Betriebsklima:
- Positives Arbeitsumfeld: Wertschätzung, klare Kommunikation und strukturiertes Praxismanagement als Basis für ein motiviertes Team.
- Fortbildung: Regelmäßige fachliche und kommunikative Weiterbildungen zur Qualitätssicherung und Weiterentwicklung.
- Teambesprechungen: Fester Bestandteil zur Abstimmung, Reflexion und Verbesserung interner Prozesse.
- Patientenorientierung und Servicekultur:
- Persönliche Kommunikation: Freundliche, empathische und verständliche Gesprächsführung in allen Patientenkontakten.
- Beratungskompetenz: Zeit für individuelle Beratung und verständliches Arzt Patient Gespräch.
- Hygienemanagement: Sichtbare Sauberkeit, gepflegte Praxisräume, gut strukturierte Abläufe und professionelle Ausstattung stärken das Sicherheitsgefühl der Patienten.
4. Zeit- und Budgetplanung
- Zeitplan: Erstellung eines konkreten Maßnahmenplans mit Meilensteinen und Zuständigkeiten
- Budget: Festlegung eines jährlichen Marketingbudgets, Aufschlüsselung nach Kanälen und Maßnahmen
5. Erfolgskontrolle und Optimierung
- Definition messbarer Kennzahlen (KPIs) wie:
- Anzahl Neupatienten pro Maßnahme
- Sichtbarkeit bei Google (Ranking-Entwicklung)
- Website-Traffic und Conversion Rate
- Anzahl und Qualität von Bewertungen
- Social-Media-Interaktionen
- Regelmäßige Auswertung (monatlich/vierteljährlich)
- Anpassung der Praxis-Marketingstrategie bei Zielverfehlung oder neuen Rahmenbedingungen
Wie lässt sich der Return on Investment von Praxismarketing-Kampagnen messen?
Der Return on Investment (ROI) im Praxismarketing gibt Auskunft darüber, ob sich die eingesetzten finanziellen Mittel für eine bestimmte Marketingmaßnahme wirtschaftlich gelohnt haben. Für Arzt- und Zahnarztpraxen ist die ROI-Messung besonders wichtig, um fundierte Entscheidungen über Budgetverwendung, Maßnahmenoptimierung und strategische Weiterentwicklung zu treffen.
Die klassische ROI-Formel lautet: ROI (%) = (Gewinn durch Marketingmaßnahme – Marketingkosten) ÷ Marketingkosten × 100
Da Arztpraxen in der Regel keine direkten Verkaufszahlen messen, sondern auf Patientenzahlen und Umsätze angewiesen sind, wird der ROI über geeignete betriebswirtschaftliche Kennzahlen abgeleitet.
Praxisnahe Kennzahlen zur ROI-Messung
- Neupatienten pro Maßnahme: Wie viele neue Patienten konnten einer konkreten Kampagne (z. B. Google Ads, SEO, Flyeraktion) zugeordnet werden?
- Messmethode: Tracking-Links, individuelle Telefonnummern, Online-Terminbuchung mit Kampagnenkennung oder gezielte Nachfrage beim Erstkontakt.
- Patientenwert (Customer Lifetime Value): Welcher durchschnittliche Umsatz entsteht pro Neupatient über einen definierten Zeitraum (z. B. 12 Monate)?
- Kosten pro Neupatient (Cost per Acquisition – CPA): Wie hoch sind die durchschnittlichen Kosten, um einen neuen Patienten zu gewinnen?
- Website-Kennzahlen (bei Online-Marketing):
- Conversion Rate (z. B. Terminbuchungen, Kontaktanfragen)
- Anzahl der Website-Besucher
- Verweildauer und Absprungrate
- Ranking-Verbesserung bei Google durch SEO-Maßnahmen
- Anzahl von Bewertungen, Social-Media-Interaktionen oder Weiterempfehlungen: Steigerungen in diesen Bereichen können langfristig indirekt den ROI positiv beeinflussen.
Beispielhafte ROI-Berechnung
Angenommen, eine Google-Ads-Kampagne kostet 2.000 Euro und bringt 30 neue Patienten. Der durchschnittliche Jahresumsatz pro Patient liegt bei 500 Euro.
- Gesamtergebnis: 30 × 500 Euro = 15.000 Euro Umsatz
- ROI = (15.000 – 2.000) ÷ 2.000 × 100 = 650 %
Das bedeutet: Für jeden eingesetzten Euro wurde ein Gewinn von 6,50 Euro erzielt.


Welche Werbung ist Ärzten erlaubt – und wo beginnt der Rechtsverstoß?
Praxismarketing ist Ärzten in Deutschland grundsätzlich gestattet – allerdings nur im Rahmen klar definierter rechtlicher und berufsrechtlicher Vorgaben. Ziel dieser Regelwerke ist es, Patienten vor irreführender Werbung zu schützen und ein professionelles, vertrauenswürdiges Bild des ärztlichen Berufsstands zu wahren. Hier erfahren Sie detaillierter, was im Praxismarketing erlaubt ist und was nicht.
Wichtige Rechtsgrundlagen im Überblick:
- Berufsordnung der Landesärztekammern: Werbung ist erlaubt, wenn sie sachlich, berufsbezogen und nicht anpreisend, irreführend oder vergleichend erfolgt (§ 27 MBO-Ä). Emotionale Übertreibungen oder werbliche Superlative sind unzulässig.
- Heilmittelwerbegesetz (HWG): Das HWG verbietet unter anderem Heilversprechen, Werbung mit Selbstverständlichkeiten, Empfehlungen durch Prominente oder Aussagen über nicht wissenschaftlich anerkannte Verfahren. Öffentlich zugängliches Marketing muss stets sachlich, transparent und belegbar sein.
- Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG): Verboten sind irreführende oder vergleichende Werbung, aggressive Anlockeffekte sowie verdeckte Werbemaßnahmen. Auch Influencer-Marketing und bezahlte Rezensionen müssen klar als Werbung gekennzeichnet werden.
- Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO): Bei Online-Marketing, Newsletterversand, Patientenstimmen oder der Nutzung von Tracking-Tools ist eine rechtssichere Datenverarbeitung unerlässlich. Einwilligungen müssen dokumentiert und jederzeit widerrufbar sein.
- Digitale-Dienste-Gesetz (DDG): Homepage und Social-Media-Kanäle unterliegen Impressums- und Kennzeichnungspflichten. Kommerzielle Inhalte müssen eindeutig als Werbung erkennbar sein.
Wie viel kostet Praxismarketing?
Die Kosten für Praxismarketing liegen je nach Umfang und Strategie typischerweise zwischen 5.000 und über 20.000 Euro pro Jahr. Einzelmaßnahmen wie Website-Erstellung, Corporate Design oder Fotografie verursachen einmalige Kosten ab ca. 1.000 bis 8.000 Euro, während laufende Ausgaben für SEO, Google Ads oder Social Media Betreuung monatlich zwischen 400 und 1.200 Euro betragen können. Der genaue Aufwand richtet sich nach Praxisgröße, Zielen, Standort und Eigenleistung.
Eine Praxismarketing-Agentur ist in der Regel teurer als ein Freelancer, bietet dafür aber gebündeltes Know-how, eingespielte Prozesse und umfassende Leistungen aus einer Hand – ideal für anspruchsvolle oder umfangreiche Projekte.
7 Herausforderungen bei der Umsetzung von Praxismarketing – mit praxisnahen Lösungsansätzen
- Fehlende Zeit und personelle Ressourcen
- Problem: Marketing wird im Praxisalltag als Zusatzaufgabe wahrgenommen und nicht priorisiert.
- Folge: Maßnahmen werden unregelmäßig oder gar nicht umgesetzt.
- Lösung: Aufgabenverteilung intern klären, Zuständigkeiten definieren und ggf. externe Unterstützung (z. B. Agentur oder Freelancer) in Anspruch nehmen.
- Mangel an Fachwissen im Marketingbereich
- Problem: Ärzte verfügen selten über tiefgehende Kenntnisse in digitalem Marketing.
- Folge: Maßnahmen wirken unausgereift oder bleiben wirkungslos.
- Lösung: Externe Fachberater hinzuziehen, Schulungen für das Team organisieren und bei komplexen Themen (z. B. SEO, Google Ads) gezielt auslagern.
- Fehlende Strategie und Zieldefinition
- Problem: Marketingmaßnahmen werden ohne klare Ziele und Planung umgesetzt.
- Folge: Es fehlt die Orientierung, und der Erfolg lässt sich nicht messen.
- Lösung: Einen schriftlichen Marketingplan erstellen mit SMART-Zielen, Zielgruppenbeschreibung und Zeitplan – idealerweise jährlich überprüft und angepasst.
- Rechtliche Unsicherheit
- Problem: Unklarheit darüber, was ärztlich erlaubt oder verboten ist (z. B. bei Praxis-Werbung, Bewertungen, Heilaussagen).
- Folge: Entweder wird aus Angst auf Praxismarketing verzichtet oder rechtliche Risiken werden unbewusst eingegangen.
- Lösung: Regelwerke (HWG, Berufsordnung, DSGVO) kennen oder bei der Landesärztekammer bzw. einem spezialisierten Anwalt rechtlich prüfen lassen.
- Unterschätzung der digitalen Kanäle
- Problem: Der Stellenwert von Online-Präsenz, Bewertungen und digitalen Services wird unterschätzt.
- Folge: Sichtbarkeit, Reichweite und Wettbewerbsfähigkeit sinken.
- Lösung: Digitale Kanäle schrittweise aufbauen – beginnend mit einer optimierten Praxishomepage, aktivem Bewertungsmanagement und lokalen SEO-Maßnahmen.
- Fehlendes internes Commitment
- Problem: Arztmarketing wird nur von der Praxisleitung getragen und nicht vom gesamten Team mitgetragen.
- Folge: Kommunikationsbrüche zwischen Außendarstellung und Praxisalltag entstehen.
- Lösung: Marketing intern kommunizieren, das Team einbeziehen (z. B. Social Media Content, Patientenservice), und regelmäßige Team-Meetings zur Abstimmung nutzen.
- Kurzfristiges Denken
- Problem: Marketing wird als Einzelmaßnahme verstanden, nicht als kontinuierlicher Prozess.
- Folge: Maßnahmen bleiben wirkungslos oder werden bei ausbleibendem Soforterfolg eingestellt.
- Lösung: Marketingaktivitäten als langfristige Investition betrachten, Erfolge regelmäßig messen (z. B. über KPIs) und den Plan jährlich weiterentwickeln.
Zukunftstrends im Praxismarketing
Immer mehr Patienten informieren sich im Internet
Bevor Patienten eine Praxis betreten, haben sie sich meist bereits umfassend informiert: Die Suche nach Symptomen, Behandlungsmöglichkeiten und Diagnosen beginnt zunehmend im Internet. Laut einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Digitalverbands Bitkom nutzen 62 % der Internetnutzer in Deutschland digitale Quellen wie Webseiten oder Apps, um sich vor einem Arztbesuch über ihre Beschwerden zu informieren – 13 % regelmäßig, 19 % gelegentlich und 30 % selten. Der Trend ist steigend: Während 2020 noch 53 % angaben, online nach Symptomen zu suchen, waren es 2021 bereits 56 % .
Doch nicht nur vor, sondern auch nach dem Arztbesuch wird das Netz zur Informationsquelle: 63 % der Befragten recherchieren im Anschluss an einen Termin weiter – etwa zur Klärung offener Fragen, zur Suche nach ergänzenden Informationen oder zur Einholung einer Zweitmeinung. Besonders häufig genannt werden das Interesse an alternativen Behandlungsmethoden (74 %), weiterführenden Informationen zu Diagnosen und Therapien (68 %) sowie Medikamenten-Alternativen (51 %). Dabei spielt auch der Wunsch nach besserem Verständnis eine Rolle: 23 % konnten sich nicht an alle Aussagen des Arztes erinnern, 15 % hatten Schwierigkeiten, die medizinischen Erläuterungen nachzuvollziehen.
Diese Zahlen verdeutlichen: Das Bedürfnis nach fundierten, gut verständlichen Gesundheitsinformationen wächst stetig. Für Arztpraxen, Zahnarztpraxen und Krankenhäuser bietet sich hier eine klare Chance, sich durch hochwertige Inhalte als vertrauenswürdige Informationsquelle zu etablieren. Content-Marketing in Form von Blogartikeln, Erklärvideos oder Infografiken wird damit zu einem zentralen Bestandteil strategischer Patientenkommunikation. Professionell aufbereitete Inhalte, idealerweise in Zusammenarbeit mit spezialisierten Redakteuren oder Agenturen erstellt, stärken die digitale Sichtbarkeit, fördern das Vertrauen in die fachliche Kompetenz und positionieren Praxen nachhaltig im Wettbewerb.
Patienten wollen Arzttermine online buchen
Die digitale Terminvergabe entwickelt sich zunehmend zu einem entscheidenden Wettbewerbsfaktor im Gesundheitswesen, so eine Umfrage von Bitkom. Bereits 36 % der Patienten buchen Arzttermine online, weitere 32 % planen dies konkret in naher Zukunft. Besonders bei digital affinen Patienten ist die Erwartungshaltung deutlich ausgeprägt: 70 % von ihnen setzen inzwischen voraus, dass eine Praxis eine Online-Terminbuchungssoftware einsetzt. Für 24 % ist dieses Angebot sogar ein entscheidendes Kriterium bei der Auswahl einer medizinischen Einrichtung.
Diese Zahlen verdeutlichen, dass digitale Services nicht länger als Zusatzleistung wahrgenommen werden, sondern als fester Bestandteil einer modernen Patientenversorgung gelten. Praxen, die auf digitale Terminbuchung setzen, profitieren dabei nicht nur von einer höheren Patientenzufriedenheit. Sie entlasten gleichzeitig ihr Praxisteam, reduzieren administrative Prozesse und positionieren sich klar als serviceorientierte, zukunftsfähige Einrichtung. In einem zunehmend kompetitiven Umfeld wird die konsequente Digitalisierung der Patienteninteraktion somit zu einem strategischen Vorteil.
Authentizität und Personal Branding
In Zeiten digitaler Informationsflut gewinnen persönliche und authentische Inhalte an Bedeutung. Patienten möchten den Menschen hinter der Praxis kennenlernen, um Vertrauen aufzubauen. Allgemeine Werbeaussagen verlieren zunehmend an Wirkung – gefragt sind persönliche Einblicke, echte Gesichter und klare Haltung. Praxisinhaber und Teams sollten sich als authentische Repräsentanten positionieren, etwa durch kurze Videostatements, Einblicke in den Praxisalltag im Rahmen ihres Social-Media-Auftritts oder individuelle Patienten-Newsletter.
Das Kapitel „Markenführung und Personal Branding: Eine Einführung“ von Spall und Schmidt bietet eine fundierte Grundlage, um die Bedeutung von Personal Branding auch im Kontext von Arztpraxen einzuordnen. Im Folgenden eine zielgruppengerechte Zusammenfassung für Mediziner und Praxisinhaber:
- Sichtbarkeit und Abgrenzung: Eine klare Personenmarke macht Ärzte in einem gesättigten Markt unterscheidbar.
- Vertrauensaufbau: Patienten orientieren sich an Persönlichkeiten, nicht nur an Qualifikationen. Authentizität schafft Bindung.
- Positionierung durch Identität: Wer seine Werte und Stärken kennt, kommuniziert glaubwürdig – intern wie extern.
- Effizienzgewinn: Ein starkes Profil erleichtert Entscheidungen – bei Patienten, Zuweisern und potenziellen Mitarbeitern.
- Multiplikatoreffekt: Eine starke Marke strahlt auf die Praxis, das Team und den wirtschaftlichen Erfolg aus.
Nachhaltigkeit und Werteorientierung ist Patienten wichtig
Umwelt- und Klimaschutz bleiben trotz vielfältiger Krisen im gesellschaftlichen Bewusstsein stark verankert. 54 % der Bevölkerung in Deutschland halten den Schutz von Umwelt und Klima für sehr wichtig – ein Rückgang im Vergleich zu 65 % im Jahr 2020, so das Umweltbundesamt. Parallel dazu nimmt die Sorge vor den Folgen des Klimawandels zu: Nur ein knappes Drittel glauben, dass Deutschland diese angemessen bewältigen kann – der niedrigste Wert seit Beginn der Erhebungen im Jahr 2002.
Für Arztpraxen bedeutet dies: Wer Nachhaltigkeit und ethisches Handeln sichtbar in das Praxismarketing integriert, stärkt das Vertrauen einer zunehmend umweltbewussten Gesellschaft. Umweltorientierte Maßnahmen, transparente Kommunikation und gesellschaftliche Verantwortung werden zu Differenzierungsmerkmalen im Gesundheitsmarkt. Gleichzeitig erleichtert ein solches Werteprofil die Identifikation der Patienten mit der Praxis – sie erleben das medizinische Angebot nicht nur als Dienstleistung, sondern als Teil eines verantwortungsvollen, zukunftsorientierten Handelns.
Künstliche Intelligenz und Automatisierung
Künstliche Intelligenz (KI) und automatisierte Systeme gewinnen zunehmend an Bedeutung im modernen Praxisbetrieb und verändern Arbeitsabläufe grundlegend. Insbesondere in der Patientenkommunikation, der Terminorganisation und der digitalen Sichtbarkeit eröffnen KI-basierte Anwendungen neue Effizienzpotenziale, ohne dabei die persönliche Ansprache zu vernachlässigen.
Ein zentrales Anwendungsfeld sind KI-Telefonassistenten, die eingehende Anrufe rund um die Uhr entgegennehmen, Anliegen vorqualifizieren, Termine vergeben oder wichtige Informationen bereitstellen können. Sie entlasten das Praxisteam deutlich, reduzieren Wartezeiten am Telefon und sorgen für eine konstant hohe Erreichbarkeit – auch außerhalb der regulären Sprechzeiten.
Darüber hinaus kommen zunehmend intelligente Chatbots zum Einsatz, etwa zur Beantwortung häufig gestellter Fragen auf der Praxiswebsite oder zur digitalen Erstberatung. Automatisierte Terminerinnerungen per SMS oder E-Mail verringern Ausfallquoten und verbessern die Planbarkeit. In der Content-Erstellung ermöglichen Sprachmodelle wie z. B. Chatgpt oder Google Gemini eine schnelle und konsistente Aufbereitung patientenrelevanter Informationen, etwa für Websites, Newsletter oder Social-Media-Kanäle.
Ein weiterer wichtiger Bereich ist die Integration künstlicher Intelligenz in moderne PVS-Systeme. KI-gestützte Funktionen wie automatische Dokumentation, intelligente Codierung oder datengestützte Therapieempfehlungen optimieren interne Abläufe und entlasten das Praxisteam spürbar. Gleichzeitig liefern solche Systeme wertvolle Erkenntnisse über Patientenverhalten, Terminauslastung oder Leistungsstatistiken – eine ideale Grundlage für strategisches Praxismarketing. So lassen sich zielgerichtete Maßnahmen ableiten, etwa zur Patientenbindung, zur Optimierung von Sprechzeiten oder zur besseren Auslastung spezifischer Leistungen. KI in der Praxissoftware wird damit nicht nur zum Effizienztreiber, sondern auch zum wichtigen Instrument für datenbasiertes Marketing.
Ein weiteres Anwendungsgebiet ist die Analyse von Patientenfeedback, etwa aus Bewertungsportalen oder Umfragen. Mithilfe künstlicher Intelligenz lassen sich Stimmungen, Themen und Verbesserungspotenziale systematisch erfassen und in die Qualitätsentwicklung der Praxis integrieren.
Solche KI-gestützten Lösungen werden in Zukunft nicht nur zur Entlastung des Personals beitragen, sondern auch zu einer verbesserten Patientenbindung und einem professionellen Außenauftritt führen. Der gezielte Einsatz von Automatisierung schafft somit Raum für das Wesentliche: die persönliche und medizinisch hochwertige Betreuung der Patienten.
FAQ
Was sind die Grenzen des Praxismarketings?
Praxismarketing bietet viele Chancen, stößt jedoch auch an klare Grenzen. Rechtliche Vorgaben, insbesondere das Heilmittelwerbegesetz und berufsrechtliche Regelungen, schränken die gestalterische Freiheit deutlich ein. Zudem ist das medizinische Leistungsspektrum oft standardisiert, was eine klare Abgrenzung zur Konkurrenz erschwert. Der Aufwand für professionelles Marketing ist hoch – sowohl zeitlich als auch finanziell – und stellt kleinere Praxen vor organisatorische Herausforderungen. Hinzu kommt, dass die Wirkung einzelner Maßnahmen oft schwer messbar ist. Auch intern kann es zu Widerständen kommen, etwa bei der Nutzung von Social Media oder der öffentlichen Darstellung des Teams. Letztlich darf Marketing niemals den Eindruck erwecken, wichtiger zu sein als medizinische Qualität und persönliche Zuwendung. Es muss authentisch, rechtssicher und strategisch durchdacht sein, um langfristig erfolgreich zu wirken.