Patientenorientierung und Patientenzentrierung: Was ist das?

Was bedeutet Patientenorientierung?

Patientenorientierung bezeichnet ein Leitprinzip im Gesundheitswesen, das die Bedürfnisse, Erwartungen, Werte und Präferenzen von Patienten konsequent in den Mittelpunkt aller medizinischen, pflegerischen und organisatorischen Entscheidungen stellt.

Die wesentliche Merkmale der Patientenorientierung sind:

  • Respekt vor den individuellen Wünschen und Lebensumständen der Patienten
  • Transparente und verständliche Information über Diagnosen, Therapien und Prognosen
  • Einbindung der Patienten in Entscheidungen („Shared Decision Making“)
  • Koordination und Kontinuität der Versorgung über Sektorengrenzen hinweg
  • Empathische und wertschätzende Kommunikation zwischen Fachpersonal und Patienten

Das Ziel der Patientenorientierung ist die Verbesserung der Behandlungsqualität, Patientenzufriedenheit und Gesundheitskompetenz, sowie die Förderung einer partnerschaftlichen Beziehung zwischen Behandelnden und Patienten.

Was ist der Unterschied zwischen Patientenorientierung und Patientenzentrierung?

Der Hauptunterschied zwischen Patientenorientierung und Patientenzentrierung liegt im Fokus: Patientenorientierung bezieht sich auf systemische Strukturen und Dienstleistungen im Gesundheitswesen, während Patientenzentrierung die individuelle Beziehung und Kommunikation zwischen Behandelnden und Patienten betont.

Kriterium Patientenzentrierung Patientenorientierung
Begriffliche Herkunft Aus dem internationalen Raum, v. a. dem englischen „patient-centeredness“ Im deutschsprachigen Raum gebräuchlicher Begriff
Definition Konkretes Versorgungskonzept mit definierten Dimensionen Leitbild oder Zielvorgabe ohne einheitliche, klare Definition
Fokus Individuelle Bedürfnisse, Präferenzen und Werte der Patienten Allgemeine Ausrichtung des Gesundheitssystems am Patientenwohl
Verwendung Wissenschaftlich fundiert, klinisch orientiert Gesundheitspolitisch, institutionell, teils auch marketinggetrieben
Inhalte/Dimensionen 16 Dimensionen nach Modellen wie Scholl et al. oder Picker Inhaltlich uneinheitlich, je nach Perspektive verschieden interpretiert
Bezug zur Versorgungspraxis Direkt auf die konkrete Arzt-Patient-Interaktion bezogen Häufig auf Systemebene oder als Organisationsprinzip verstanden
Messbarkeit Systematisch messbar durch PREMs (Patient-Reported Experience Measures) Messung bisher eingeschränkt und unsystematisch im deutschen Sprachraum
Zielsetzung Verbesserung der individuellen Versorgungsqualität Ausrichtung des Gesundheitssystems an Patientenerwartungen und -rechten
Probleme in der Umsetzung Fehlende validierte Instrumente im deutschsprachigen Raum Kollision mit Systemzielen wie Kostenkontrolle und organisatorischen Abläufen
Unterschiede zwischen Patientenorientierung und Patientenzentrierung

Welche Dimensionen umfassen die Patientenorientierung nach Wittneben?

Die Patientenorientierung nach Wittneben gliedert sich in mehrere zentrale Dimensionen, die auf eine umfassende Berücksichtigung der Bedürfnisse, Erwartungen und Perspektiven von Patienten im Versorgungsgeschehen abzielen. Dieses Konzept bildet die Grundlage für eine patientenzentrierte Gesundheitsversorgung und lassen sich wie folgt systematisieren:

  • Respekt und Wertschätzung: Diese Dimension betont die Anerkennung der Patientenautonomie sowie den respektvollen Umgang mit individuellen Werten, Belangen und Lebenslagen. Der Patient wird als aktiver Partner im Behandlungsprozess verstanden.
  • Information und Aufklärung: Eine transparente, verständliche und umfassende Information ist essenziell. Dazu gehört nicht nur die Weitergabe medizinischer Fakten, sondern auch die Förderung der Entscheidungsfähigkeit des Patienten durch partizipative Kommunikation.
  • Koordination und Kontinuität der Gesundheitsversorgung: Eine gute Patientenorientierung erfordert abgestimmte Prozesse über verschiedene Sektoren und Berufsgruppen hinweg. Kontinuität in der Betreuung sowie klare Zuständigkeiten sind hierfür zentral.
  • Emotionaler Beistand und psychosoziale Unterstützung: Über die rein medizinische Versorgung hinaus wird auf emotionale Bedürfnisse und psychosoziale Begleitfaktoren geachtet. Empathie und ein unterstützendes Umfeld stärken das subjektive Wohlbefinden der Patienten.
  • Einbindung in Entscheidungsprozesse: Patienten sollen aktiv in therapeutische Entscheidungen einbezogen werden. Dies impliziert ein Verständnis von Shared Decision Making, bei dem ärztliche Expertise und Patientenpräferenzen gleichermaßen Berücksichtigung finden.
  • Zugang zur Versorgung: Die Verfügbarkeit und Erreichbarkeit von Gesundheitsleistungen stellt eine weitere Dimension dar. Niedrigschwellige Angebote, Barrierefreiheit und angemessene Wartezeiten sind hier relevante Kriterien.

Diese Dimensionen verdeutlichen, dass Patientenorientierung weit über eine freundliche Kommunikation hinausgeht. Sie erfordert ein strukturelles und kulturelles Umdenken im Gesundheitssystem, das den Patienten konsequent ins Zentrum stellt.

Vergleich der Dimensionen der Patientenorientierung nach weiteren Modellen

Nr. Scholl et al. Wong et al. Picker-Institut Mead & Bower
1 Der Patient als einzigartige Person Patientenpräferenz Respekt vor Patientenpräferenzen Der Patient als Person
2 Biopsychosoziale Perspektive Biopsychosoziale Perspektive
3 Eigenschaften der Behandelnden Die Ärztin/der Arzt als Person
4 Einbindung in die Behandlung Patientenpräferenz Beteiligung an Entscheidungen Teilen von Macht und Verantwortung
5 Einbezug von Familie und Freunden Familie und Freunde Einbeziehung von Angehörigen Therapeutische Allianz
6 Physische Unterstützung Physische Unterstützung Physisches Wohlbefinden, saubere und sichere Umgebung
7 Emotionale Unterstützung Emotionale Unterstützung Empathie, emotionale Unterstützung, Respekt
8 Kommunikation mit Behandelnden Information und Unterweisung Klare, verständliche Information, Unterstützung zur Selbstversorgung Teilen von Macht und Verantwortung
9 Selbstbestimmung und Autonomie
10 Patienteninformation Therapeutische Allianz
11 Zugang zur Versorgung Zugang zur Versorgung Schneller Zugang zu zuverlässiger Versorgung
12 Integration medizinischer und nicht-medizinischer Versorgung
13 Koordination und Kontinuität der Versorgung Koordination der Versorgung Kontinuität der Behandlung, geregelte Überleitungssysteme
14 Teamarbeit Therapeutische Allianz
15 Beziehung zwischen Behandelnden und Patienten
16 Effektive Behandlung durch vertrauenswürdiges Fachpersonal

Wie wird Patientenorientierung gemessen?

Die Patientenorientierung und Patientenzentrierung werden vor allem durch Patient-Reported Experience Measures (PREMs) gemessen. Dabei handelt es sich um standardisierte Fragebögen, in denen Patienten ihre individuellen Erfahrungen mit der Gesundheitsversorgung schildern. Die wichtigsten Punkte zur Messung sind:

  • PREMs als zentrale Messmethode: Sie gelten international als verbreitetstes Instrument zur Erfassung von Patientenorientierung, da sie eine standardisierte, patientennahe und kontextbezogene Bewertung ermöglichen. Anders als Zufriedenheitsumfragen zielen PREMs auf konkrete Erfahrungen in bestimmten Versorgungssituationen.
  • Multidimensionalität der PREMs: Patientenorientierung umfasst laut Scholl et al. 16 Dimensionen wie z. B. Kommunikation, Einbindung in Entscheidungen, emotionale Unterstützung oder sektorenübergreifende Versorgung. PREMs berücksichtigen diese Vielfalt, indem sie auf mehreren Ebenen gleichzeitig messen.
  • Kategorisierung von PREMs:
    • Generische PREMs erfassen allgemeine Aspekte der Patientenorientierung.
    • Fachspezifische PREMs richten sich an Fachbereiche wie z. B. die Chirurgie.
    • Behandlungspfadspezifische PREMs verfolgen Patienten über verschiedene Versorgungsstationen hinweg.
    • Krankheitsspezifische PREMs sind auf bestimmte Erkrankungen ausgerichtet.
  • Psychometrische Qualität entscheidend: Damit PREMs valide Ergebnisse liefern, müssen sie methodisch geprüft sein. Zentrale Qualitätskriterien sind u. a. Validität, Reliabilität, Responsivität und Akzeptanz. Die COSMIN-Leitlinien gelten als internationaler Standard für deren Bewertung.
  • Fehlendes PREM-System im deutschen Sprachraum: Während andere Länder wie die USA, England oder die Niederlande über umfassende PREM-Systeme verfügen, existiert in Deutschland bislang kein integriertes, standardisiertes PREM-System – insbesondere nicht für die Chirurgie.
  • PREMs vs. PROMs: Während PREMs auf die Patientenerfahrung fokussieren, messen PROMs patientenberichtete klinische Ergebnisse (z. B. Schmerz, Lebensqualität). Beide Ansätze sind komplementär und sollten gemeinsam zur ganzheitlichen Bewertung der Versorgungsqualität eingesetzt werden.
  • Ziele von PREMs:
    • Unterstützung von Patientenreflexion über die Versorgung.
    • Instrument zur internen Qualitätsverbesserung in Kliniken.
    • Benchmarking zwischen Einrichtungen.
  • Handlungsbedarf in Deutschland:
    • Entwicklung und Validierung deutschsprachiger PREMs, insbesondere für chirurgische Fächer.
    • Digitalisierung und Integration in klinische IT-Systeme.
    • Übersetzung von PREM-Ergebnissen in konkrete Verbesserungsmaßnahmen.
    • Ganzheitliche Bewertung im Zusammenspiel mit PROMs und klinischen Endpunkten.

Tipps für eine gelebte Patientenorientierung in Arztpraxis und Krankenhaus

  • Kommunikation & Information
    • Verwendung verständlicher, laiengerechter Sprache im Arzt-Patient-Gespräch
    • Aktives Zuhören und gezieltes Nachfragen
    • Aushändigung von Informationsmaterialien zu Diagnosen und Therapien
    • Transparente Kommunikation über Behandlungsoptionen, Risiken und Prognosen
    • Angebot von Videosprechstunden zur ortsunabhängigen Kommunikation und besseren Erreichbarkeit
  • Beteiligung an Entscheidungen
    • Gemeinsame Entscheidungsfindung („Shared Decision Making“)
    • Berücksichtigung individueller Präferenzen und Lebensumstände
    • Einbindung von Angehörigen (wenn gewünscht)
  • Organisation und Abläufe
    • Reduzierte Wartezeiten durch effiziente Terminplanung
    • Online-Terminbuchungssysteme zur flexiblen und eigenständigen Terminvereinbarung durch Patienten
    • Freundlicher Empfang und klare Orientierung im Haus (z. B. Wegeleitsysteme)
    • Möglichkeiten zur Rückmeldung (z. B. Patientenbefragungen oder Beschwerdemanagement)
    • Einsatz digitaler Anamnese-Tools zur strukturierten, zeitsparenden Vorab-Erfassung medizinischer Informationen
  • Empathie und Wertschätzung
    • Persönliche Ansprache, Respekt und emotionale Zuwendung
    • Erkennen und Ernstnehmen von Ängsten, Sorgen oder Unsicherheiten
    • Würdevolle Gestaltung von Untersuchungen und Behandlungen
  • Unterstützungsangebote
    • Zugang zu Sozialberatung, Psychoonkologie oder Seelsorge
    • Kooperation mit Selbsthilfegruppen
    • Bereitstellung kulturell und sprachlich sensibler Angebote
  • Kontinuität und Koordination
    • Nahtlose Übergabe bei Verlegungen oder Entlassung („Entlassmanagement“)
    • Abstimmung zwischen verschiedenen Fachdisziplinen und Versorgungseinrichtungen
    • Nachsorge- und Rehabilitationsplanung

Partizipative Entscheidungsfindung als Kernelement patientenzentrierter Versorgung

Die partizipative Entscheidungsfindung (PEF), auch bekannt als Shared Decision Making (SDM), bildet eine zentrale Schnittstelle zwischen Patientenorientierung und patientenzentrierter Medizin. Sie steht für einen partnerschaftlichen Prozess, in dem Patient und Behandler medizinische Entscheidungen gemeinsam treffen – auf Basis geteilter Informationen, wechselseitigen Respekts und abgestimmter Wertvorstellungen.

PEF wird definiert als ein Interaktionsprozess, bei dem Arzt und Patient auf Augenhöhe gemeinsam zu einer Behandlungseinwilligung gelangen. Dies erfolgt unter Berücksichtigung medizinischer Fakten sowie individueller Präferenzen, Werte und Lebenskontexte des Menschen. Im Vergleich zu anderen Modellen der Arzt-Patient-Interaktion – wie dem paternalistischen oder rein informationsbasierten Modell – strebt PEF ein ausgewogenes Verhältnis von Expertenwissen und Patientenautonomie an.

Voraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung von PEF ist eine patientenzentrierte Grundhaltung des Behandlers, die das Selbstbestimmungsrecht des Patienten als ethischen Leitwert anerkennt. Die Kommunikation muss transparent, empathisch und dialogisch sein. Studien zeigen, dass insbesondere in Situationen mit mehreren gleichwertigen Behandlungsoptionen – etwa in der Onkologie oder bei chronischen Erkrankungen – die partizipative Entscheidungsfindung zu besseren Ergebnissen führt.

Ein strukturierter Ablauf erleichtert die Integration von PEF in den klinischen Alltag:

  • Team Talk: Klärung, dass eine Entscheidung ansteht und beide Seiten beteiligt sind.
  • Option Talk: Vorstellung der möglichen Behandlungsoptionen mit zugehörigen Risiken und Nutzen.
  • Decision Talk: Gemeinsame Entscheidungsfindung unter Einbeziehung individueller Präferenzen.

Diese Phasen können flexibel gestaltet werden und sollen eine individuelle Anpassung an den Patienten ermöglichen – auch hinsichtlich seines Wunsches nach Patientenbeteiligung.

Internationale Studien belegen, dass PEF zu folgenden Effekten führt:

  • Steigerung des Wissens und realistischere Erwartungen seitens der Patienten
  • Reduktion von Entscheidungskonflikten
  • Verbesserung der Arzt-Patient-Beziehung und der Behandlungszufriedenheit
  • Keine Erhöhung der Ängstlichkeit oder der Belastung

Gleichzeitig bestehen praxisbezogene Hürden wie Zeitmangel, unzureichende Kommunikationstrainings oder ein fehlendes Angebot an Entscheidungshilfen. Wichtig ist daher die Integration entsprechender Fortbildungen für Behandler und die Entwicklung patientenfreundlicher Informationsmaterialien.

Die PEF genießt zunehmend Rückhalt in der Gesundheitspolitik. Das Patientenrechtegesetz von 2013 und entsprechende Leitfäden des Bundesministeriums für Gesundheit stärken den rechtlichen Rahmen für Beteiligung und Transparenz. Dennoch zeigt sich, dass die Umsetzung in der Versorgungspraxis häufig noch hinter dem Anspruch zurückbleibt.

Nutzen und Vorteile der Patientenorientierung

Patientenorientierung bringt nicht nur für die Patienten zahlreiche Vorteile, sondern wirkt sich auch positiv auf das medizinische Personal sowie auf Arztpraxen, Pflegeeinrichtungen und Kliniken insgesamt aus. Eine ganzheitliche Betrachtung zeigt, dass alle Beteiligten im Gesundheitswesen von einem patientenzentrierten Ansatz profitieren.

Vorteile für Patienten

  • Höhere Behandlungsqualität: Die individuelle Lebenssituation, Bedürfnisse und Werte der Patienten werden stärker berücksichtigt, was zu passgenaueren Therapien führt.
  • Mehr Zufriedenheit und Vertrauen: Patienten erleben mehr Transparenz, Mitbestimmung und Wertschätzung, was das Vertrauen in die medizinische Betreuung stärkt.
  • Bessere Gesundheitskompetenz: Durch gezielte Aufklärung und Kommunikation verstehen Patienten ihre Erkrankung und Behandlungsoptionen besser.
  • Stärkere Eigenverantwortung: Informierte Menschen treffen gesundheitsbewusstere Entscheidungen und beteiligen sich aktiver am Genesungsprozess.
  • Geringeres Risiko für Fehler und höhere Patientensicherheit: Patienten, die in den Behandlungsprozess einbezogen werden, können potenzielle Risiken (z. B. Medikamentenunverträglichkeiten) frühzeitig erkennen und kommunizieren.

Vorteile für medizinisches Personal

  • Verbesserte Arzt-Patienten-Kommunikation: Ein wertschätzender, dialogorientierter Umgang erleichtert die Aufklärung, Diagnosefindung und gemeinsame Therapieplanung.
  • Erhöhte Therapietreue der Patienten: Besser informierte und einbezogene Patienten halten sich eher an Therapiepläne, was die Behandlung erfolgreicher macht.
  • Weniger Konflikte und Missverständnisse: Klare Kommunikation und Einbindung reduzieren Unzufriedenheit, Reklamationen und juristische Auseinandersetzungen.
  • Steigerung der beruflichen Zufriedenheit: Die Erfahrung, Patienten ganzheitlich zu begleiten und echte Wirkung zu erzielen, stärkt die intrinsische Motivation.
  • Effizientere Arbeitsprozesse: Klare Informationen und aktive Mitwirkung der Patienten erleichtern organisatorische Abläufe.

Vorteile für Gesundheitseinrichtungen

  • Imagegewinn und Patientenbindung: Einrichtungen mit patientenzentrierter Ausrichtung werden als vertrauenswürdig und kompetent wahrgenommen.
  • Bessere Behandlungsergebnisse: Durch verbesserte Kommunikation, koordinierte Abläufe und höhere Adhärenz (Therapietreue) steigen langfristig die klinischen Erfolgsraten.
  • Wirtschaftliche Effekte: Reduktion von Komplikationen, Wiederaufnahmen und unnötigen Leistungen spart Ressourcen und senkt Kosten.
  • Qualitätsentwicklung und Zertifizierungen: Patientenorientierung ist Bestandteil vieler Qualitätsmanagement-Systeme und Förderkriterien.
  • Mitarbeiterbindung: Eine auf Wertschätzung und Kooperation basierende Unternehmenskultur wirkt positiv auf Motivation und Loyalität der Mitarbeiter.

FAQ

Gibt es Zertifikate für patientenorientierte Arztpraxen und Kliniken?

Ja, es existieren mehrere Zertifizierungen, die patientenorientierte Strukturen und Prozesse in Gesundheitseinrichtungen bewerten und auszeichnen. Solche Zertifikate dienen der Qualitätssicherung, schaffen Transparenz und stärken das Vertrauen von Patienten.

Zu den bekanntesten gehören:
KTQ (Kooperation für Transparenz und Qualität im Gesundheitswesen): Bewertet unter anderem die Patientenorientierung, Kommunikation und Beteiligung an Entscheidungsprozessen.
DIN EN 15224: Eine branchenspezifische Norm für das Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen mit besonderem Fokus auf patientenrelevante Risiken und Sicherheit.
QEP (Qualität und Entwicklung in Praxen): Ein speziell für Arztpraxen entwickeltes Zertifizierungsverfahren, das unter anderem die Patienteninformation und -führung bewertet.

Diese Zertifizierungen setzen strukturierte Verfahren, regelmäßige Audits und konkrete Nachweise für gelebte Patientenorientierung voraus. Einrichtungen, die solche Nachweise erbringen, dokumentieren ihr Engagement für eine qualitativ hochwertige und patientenzentrierte Versorgung.

Welche Rolle spielen Patientenorganisationen in der Patientenorientierung?

Patientenorganisationen spielen eine zentrale Rolle in der Patientenorientierung, indem sie die Interessen und Bedürfnisse von Patienten und Patientinnen bündeln und in gesundheitspolitische Entscheidungsprozesse einbringen.

Sie fördern den Dialog zwischen Patienten, Leistungserbringern und Entscheidungsträgern und tragen dazu bei, dass Versorgungsstrukturen stärker an den tatsächlichen Lebensrealitäten und Erwartungen der Patienten ausgerichtet werden. Durch Informationsarbeit, Beratung und Selbsthilfeangebote stärken sie die Gesundheitskompetenz und Selbstbestimmung der Betroffenen. Zudem ermöglichen sie Partizipation in Forschung, Qualitätsentwicklung und Gesundheitsplanung, wodurch Patientenperspektiven systematisch in die Versorgung integriert werden.

Quellen
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Autor: Nils Buske, zuletzt aktualisiert am