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Inhaltsverzeichnis
Was ist der Unterschied zwischen einer dentalen Behandlungseinheit und einem Zahnarztstuhl?
Der Hauptunterschied zwischen einer dentalen Behandlungseinheit und einem Zahnarztstuhl liegt in ihrem Umfang: Die Behandlungseinheit ist das komplette Versorgungssystem und umfasst Zahnarztstuhl, Instrumententräger, Absaugung, Wasser- und Steuerungselemente sowie die Lampe. Der Zahnarztstuhl ist nur ein Teil dieser Einheit und dient ausschließlich als verstellbarer Sitz- und Liegebereich für den Patienten.
Fast alle Behandlungseinheiten beinhalten: Handstücke wie Turbinen, Winkelstücke und Mikromotoren zum Bohren, eine Luftspritze zum Trocknen, Scaler, Absaugung, Spülbecken, Fußpedal zur Instrumentensteuerung und eine scialytische Lampe für schattenfreie Sicht.
Im Folgenden werden die Begriffe Behandlungseinheit, Zahnarztstuhl, Zahnarzteinheit und Behandlungsstuhl der Einfachheit halber synonym verwendet.
Welche Arten von Zahnarztstühlen gibt es?
- Behandlungseinheiten für Erwachsene: Standardausstattung jeder Praxis, ergonomische Sitz- und Liegepositionen, vielfältige Einstellungsmöglichkeiten
- Behandlungseinheiten für Kinder: Speziell verkleinerte Stühle, angepasst an die Körpergröße, oft mit spielerischem Design zur Reduzierung von Angst
- Mobile Zahnarztstühle: Klappbar und leicht transportabel, ideal für Hausbesuche, mobile Praxen oder Pflegeeinrichtungen
- Zahnarztstühle für Rechts- und Linkshänder: Modelle mit wahlweise rechts- oder linksseitiger Instrumentenanordnung, teils umstellbar, für eine ergonomische Arbeitsweise unabhängig von der Händigkeit
- Behandlungseinheiten für übergewichtige Patienten: Verstärkte Rahmenkonstruktion, breitere Sitzflächen, erhöhte Tragkraft und leistungsstarke Motoren
- Zahnarztbehandlungsstuhl mit integriertem Intraoral-Röntgengerät: Platzsparende Lösung, direkte Röntgenaufnahmen am Stuhl, Zeitersparnis durch Vermeidung von Raumwechseln
- Ergonomische High-Tech-Modelle: Speicherbare Positionen, automatische Bewegungsabläufe, integrierte LED-Beleuchtung, optimierter Workflow und Entlastung für das Praxisteam
- Spezialstühle für chirurgische Eingriffe: Präzise Positionierungsmöglichkeiten für lange oder mikrochirurgische Behandlungen
Welche bekannten Hersteller von Zahnarztstühlen gibt es?
Die Wahl des richtigen Herstellers ist eine der zentralen Entscheidungen bei der Anschaffung einer Behandlungseinheit. Renommierte Marken investieren seit Jahrzehnten in Forschung und Entwicklung, bieten zuverlässige Serviceleistungen und ermöglichen ergonomisches, wirtschaftliches Arbeiten. Wer die wichtigsten Zahnarztstuhl Hersteller und deren Modellreihen kennt, kann die Ausstattung gezielt auf die eigenen Anforderungen abstimmen und langfristig von einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis profitieren.
Dentsply Sirona
Dentsply Sirona gilt als weltweit führender Anbieter von Behandlungseinheiten und vereint amerikanische und deutsche Dentaltradition. Die Stühle zeichnen sich durch moderne Designs, hochwertige Materialien und eine durchgängige digitale Integration aus.
- Axano: Innovative Behandlungseinheit mit 10,3-Zoll Smart Touch Display, motorisierter Parallelverschiebung des Behandlerelements (Smart Delivery Pro) und kabellosem Fußpedal (Smart Control); umfasst Endo-, Implantologie- und Face-Treatment-Funktionen, Komfortfeatures wie motorisierte Kopf- und Sitzpositionen, ErgoMotion, Premium-Polsterung sowie umfangreiche Hygienelösungen.
- Teneo: Volldigitales Premium-Modell mit motorisierter Kopfstütze, Gleitbahn und Spülbecken; 7-Zoll-Touchscreen und integrierte Endo-/Implantologie-Funktionen für effiziente Workflows; konstante Mundpunktposition für eine gesunde Haltung.
- Sinius: Kompakte, platzsparende Einheit mit wählbaren Konzepten (Gleitbahn-, Peitschenarm- oder OTP-Arm-Design); ergonomische ErgoMotion-Sitzlehne, Premium-Polsterung und integrierte Endodontie-Optionen.
- Intego: Modell mit sehr gutem Preis-Leistungs-Verhältnis, schlankem Rücken für Beinfreiheit, flexibler Instrumentenpositionierung und intuitiver Bedienoberfläche (EasyPad/EasyTouch).
KaVo
KaVo steht für deutsche Ingenieurskunst, Langlebigkeit und ergonomische Premium-Lösungen.
- ESTETICA E70/E80 Vision: Schwebestuhl-Konzept mit AGR-Gütesiegel für rückenschonendes Arbeiten, Touch-Bedienung, automatischem Hygienecenter und optionalem 22-Zoll-Bildschirm.
- Primus 1058 Life: Bestseller mit hoher Wirtschaftlichkeit, verschiedenen Aufstellvarianten, ergonomischem Lendenstützkissen und optionalen Piezo-Ultraschall-Scalern.
Planmeca
Der finnische Hersteller Planmeca kombiniert skandinavisches Design mit digitaler Intelligenz.
- Compact i5: Schlanke Einheit mit recycelbarem Aluminiumgehäuse, großzügiger Beinfreiheit und separaten Hygiene-Fächern; individuelle Einstellungen per PlanID abrufbar.
- Sovereign Classic: Flexible Behandlungseinheit mit schwenkbarem Stuhl, manuell drehbarem Cuspidor, modularem Flexy-Halter und automatisierten Hygienefunktionen.
- Pro50-Serie: High-End-Technologie mit erweitertem Infektionsschutz und Echtzeit-Datenintegration für maximale Effizienz.
Ritter
Ritter ist eine traditionsreiche deutsche Marke, die robuste, zuverlässige Einheiten „Made in Germany“ liefert.
- Vanguard/Vanguard Smart: Stühle mit elektrischen oder hydraulischen Bewegungen, synchronisierter Trendelenburg-Funktion und programmierbaren Positionen; hohe Belastbarkeit bis 180 kg.
- Contact- und Ultimate-Comfort-Serie: Kompakte Einheiten mit modularem Aufbau und Fokus auf maximalen Patientenkomfort.
A-dec
Der US-Hersteller ist bekannt für langlebige, wartungsfreundliche Stühle mit klarer Modellstruktur.
- A-dec 500: Premium-Stuhl mit anatomischen Polstern, 25 mm Rückenlehne und Touch-Bedienung.
- A-dec 400: Ergonomischer Stuhl mit schwenkbaren Armlehnen und Radius-Modulen für flexible Positionierung.
- A-dec 300: Kompaktes Modell mit minimalem Wartungsaufwand und 20-Jahre-Hubmechanik.
- A-dec 200: Einstiegsmodell mit hydraulischer Hubtechnik und optionalem Touchpad.
ULTRADENT
Das Münchener Familienunternehmen fertigt in Handarbeit individuelle Behandlungseinheiten mit klarer Formensprache.
- U 6000: Premium-Modell mit höchster Ergonomie und modernster Technik.
- E-matic: Neueste Generation mit perfektem Bedienkomfort, kompakter Bauweise und maximaler Zuverlässigkeit.
Weitere relevante Marken
Neben den führenden Herstellern gibt es weitere Anbieter, die auf dem deutschen Markt eine Rolle spielen:
- Morita (Japan): Bekannt für das Spaceline-Konzept für ergonomische 12-Uhr-Behandlung.
- Takara Belmont (Japan): Robuste, bewährte Einheiten mit solidem Preis-Leistungs-Verhältnis.
- Anthos, Castellini, Stern Weber (Italien): Stilvolle, moderne Dentaleinheiten mit vielfältigen Ausstattungsoptionen.
- XO Care, Heka Dental (Dänemark): Puristisches Design und innovative Bedienkonzepte.
- Chirana, Ancar: Attraktive Modelle für das Einstiegs- und Mittelklassensegment.
Was kostet ein Zahnarztstuhl – neu, gebraucht oder zur Miete?
Ein Zahnarztstuhl kann je nach Ausstattung, Hersteller und Beschaffungsart stark im Preis variieren. Einfache Behandlungsstühle sind neu ab etwa 1.500 bis 4.000 € netto erhältlich, komplette Behandlungseinheiten mit Instrumentarium kosten meist zwischen 20.000 und 40.000 € netto, Premium-Modelle können 80.000 € netto und mehr erreichen. Gebrauchte Stühle sind deutlich günstiger – funktionsfähige Modelle gibt es schon ab wenigen Hundert Euro netto, oft inklusive Grundausstattung. Wer investieren möchte, ohne sofort den gesamten Kaufpreis zu zahlen, kann leasen oder mieten: Bei einer Einheit im Wert von rund 38.000 € netto liegen Leasingraten typischerweise bei etwa 460 € netto pro Monat über sechs Jahre.
Worauf sollte man beim Kauf eines Zahnarztstuhls achten?
Ergonomie: Entlastung für Rücken und Schultern
Viele Zahnärzte unterschätzen, wie sehr eine schlecht durchdachte Behandlungseinheit auf Dauer den eigenen Körper belastet. Achten Sie auf eine präzise einstellbare Sitz- und Liegeposition, eine ergonomische Kopfstütze und die Möglichkeit, ohne große Drehbewegungen arbeiten zu können. Probieren Sie den Stuhl unbedingt selbst aus – setzen Sie sich hinein, lassen Sie sich in Behandlungsposition fahren und prüfen Sie, ob Sie alles in einem natürlichen Bewegungsradius erreichen.
Platzbedarf: Passt die Einheit in Ihr Raumkonzept?
Der verfügbare Platz entscheidet über Größe und Ausführung. In kompakten Behandlungszimmern ist eine platzsparende, gut zugängliche Einheit oft die bessere Wahl. Berücksichtigen Sie dabei auch die Laufwege Ihres Teams, die Position der Lichtquelle und die Bewegungsfreiheit des Patienten. Eine vorausschauende Planung verhindert spätere Umbaumaßnahmen.
Materialqualität und Stabilität: Für den täglichen Dauereinsatz
Eine Dental-Einheit wird täglich viele Stunden bewegt, belastet und gereinigt. Hochwertige Materialien, eine stabile Mechanik und strapazierfähige Polster zahlen sich aus, weil sie die Lebensdauer der Einheit deutlich verlängern und den Wartungsaufwand reduzieren. Prüfen Sie Verarbeitung, Haptik und Spaltmaße – sie verraten viel über die Qualität.
Hygiene und Reinigung: Effizienz bei maximaler Sicherheit
Hygienestandards sind kein Nebenthema. Glatte, desinfizierbare Oberflächen, abnehmbare Polster und automatisierte Spülprogramme der wasserführenden Systeme sparen Zeit und minimieren Fehlerquellen. Fragen Sie nach, ob automatische Dosiersysteme für Chemikalien verfügbar sind – so entlasten Sie Ihr Team im Alltag.
Lichtqualität: Die Basis für präzises Arbeiten
Eine gleichmäßig helle, blendfreie LED-Beleuchtung ist essenziell für präzise Diagnostik und Behandlung. Achten Sie auf individuell einstellbare Lichtstärke und -farbe, um Ermüdung vorzubeugen – besonders bei längeren Eingriffen wie Endodontie oder Implantologie.
Technische Ausstattung: Konfiguration nach Maß
Nicht jede Praxis hat denselben Fokus. Überlegen Sie, ob Sie integrierte Endo- oder Chirurgiemotoren benötigen, ob Röntgenbilder direkt am Stuhl angezeigt werden sollen oder ob Sie modulare Erweiterungen für die Zukunft einplanen möchten. Wählen Sie zwischen hängenden Schläuchen oder Schwingbügeln und testen Sie die Fußsteuerung, um sicherzugehen, dass sie intuitiv und präzise funktioniert.
Digitale Integration und Bedienung: Weniger Klicks, mehr Effizienz
Ein klar strukturiertes Bedienkonzept spart täglich Zeit. Moderne Systeme lassen sich oft per Touchdisplay steuern und sind direkt mit der Praxissoftware vernetzt, sodass Patientendaten oder Intraoralbilder sofort am Zahnarztstuhl sichtbar sind. Diese digitale Vernetzung verbessert nicht nur den Workflow, sondern auch die Patientenkommunikation.
Mobilität: Wenn Flexibilität gefragt ist
Für mobile Praxiskonzepte oder humanitäre Einsätze sind tragbare Einheiten eine Alternative. Diese kompakten Systeme passen in einen Koffer, wiegen rund zehn Kilo und enthalten oft bereits einen Kompressor – ideal, wenn Sie flexibel bleiben müssen.
Service, Wartung und Folgekosten: Denken Sie langfristig
Ein Zahnarztstuhl begleitet Sie viele Jahre. Informieren Sie sich daher über Garantieleistungen, Ersatzteilverfügbarkeit und Wartungsintervalle. Kalkulieren Sie nicht nur den Anschaffungspreis, sondern auch die laufenden Betriebskosten.
Design und Patientenkommunikation: Mehr als nur Optik
Ein ansprechendes Design stärkt die Wahrnehmung Ihrer Praxis. Farblich abgestimmte Polster, optionales Ambient Light oder integrierte Bildschirme können den Gesamteindruck und die Patientenaufklärung verbessern. So wird die Behandlungseinheit zum Teil Ihrer Markenidentität (Corporate Identity).
Praxis-Tipp: Testen statt nur vergleichen
Besuchen Sie Messen oder Showrooms, setzen Sie sich selbst in die Stühle, testen Sie Instrumentenarme, Fußschalter und Bedienkonzepte. Lassen Sie auch Ihr Team ausprobieren – schließlich arbeitet es täglich damit. Der direkte Vergleich macht Unterschiede deutlich, die in Prospekten oft nicht sichtbar sind.
Welche Zubehörteile sind sinnvoll oder notwendig?
- Patientenkomfort und Ergonomie
- Polsteroptionen: Hochwertige, leicht zu reinigende Polster und optionaler Memory-Schaum sorgen für Komfort, besonders bei längeren Behandlungen.
- Nackenkissen und Kopfstützen: Stabilisieren die Kopfposition, reduzieren ungewollte Bewegungen und entlasten den Patienten.
- Armlehnen: Unterstützen den Oberkörper und erhöhen den Komfort bei längeren Eingriffen.
- Arbeitsposition und Ergonomie des Teams
- Dentalhocker: Höhenverstellbare, ergonomisch geformte Hocker fördern eine gesunde Sitzhaltung und beugen Rückenbeschwerden vor.
- Instrumententräger: Schwenkarme oder Schwebetische reduzieren Handwege und verbessern den Workflow.
- Instrumententray: Bietet strukturierte Ablageflächen, damit Instrumente immer griffbereit sind.
- Beleuchtung und Sichtfeld
- OP-Leuchte: Schattenfreie, tageslichtähnliche Ausleuchtung für präzises Arbeiten. Moderne LED-Technologie bietet lange Lebensdauer und regulierbare Helligkeit.
- Raum- und Umfeldbeleuchtung: Ergänzt die OP-Leuchte, sorgt für ein angenehmes Arbeitsumfeld und reduziert visuelle Ermüdung.
- Hygiene und Infektionsschutz
- Speibecken: Erleichtert dem Patienten den Zugang, ist leicht zu reinigen und unterstützt den Hygienestandard.
- Spülsysteme: Automatisierte Leitungs- und Wasserwegspülung minimiert Kontaminationsrisiken.
- Abnehmbare Schläuche und automatische Desinfektionszyklen: Reduzieren den Reinigungsaufwand und sichern die Einhaltung gesetzlicher Vorgaben.
- Zusätzliche Funktionen und Praxisintegration
- Monitorhalterungen: Unterstützen Patientenaufklärung und Dokumentation direkt am Behandlungsstuhl.
- Kamerasysteme und Multimedia-Optionen: Fördern visuelle Beratung und erleichtern die Kommunikation mit Patienten.
- Modulare Erweiterungen: Erlauben eine schrittweise Anpassung des Stuhls an zukünftige Anforderungen.
Was ist beim Thema Wartung, Montage und Reparatur zu beachten?
Ein moderner Zahnarztstuhl ist ein technisch komplexes Medizinprodukt, das nur dann zuverlässig funktioniert, wenn Montage, Wartung und Reparaturen professionell durchgeführt werden. Für eine langfristig sichere und wirtschaftliche Nutzung sollten folgende Punkte berücksichtigt werden:
- Montage und Standortwahl: Eine fachgerechte Installation ist entscheidend für die Betriebssicherheit. Der Aufbau sollte von geschultem Personal oder einem autorisierten Servicetechniker durchgeführt werden, um alle Sicherheits- und Hygienestandards einzuhalten. Wichtig ist zudem, dass der Standort ausreichend Platz für Patientenzugang, Behandlerpositionen und Assistenz bietet. Strom- und Wasseranschlüsse müssen den Herstellervorgaben entsprechen, ebenso die Tragfähigkeit des Bodens.
- Regelmäßige Wartung: Eine kontinuierliche Wartung (z. B. jährlich) trägt maßgeblich zur Langlebigkeit und Patientensicherheit bei. Hierzu gehören die Inspektion von beweglichen Teilen, die Überprüfung der elektrischen und hydraulischen Systeme sowie der Austausch von Verschleißteilen nach Herstellervorgaben. Hygiene spielt eine zentrale Rolle: Leitungen, Absaugsysteme und Polster sollten regelmäßig gereinigt und desinfiziert werden, um Infektionsrisiken zu minimieren. Die Dokumentation aller Wartungsarbeiten ist wichtig, um gesetzlichen Anforderungen und den Empfehlungen des Herstellers nachzukommen.
- Reparaturorganisation: Bei Störungen ist eine schnelle Reaktionszeit entscheidend, um Ausfallzeiten der Behandlungseinheiten zu minimieren. Es empfiehlt sich, bereits beim Kauf auf eine gute Ersatzteilverfügbarkeit und erreichbare Servicepartner zu achten. Ein klar definierter Ablauf für die Störungsmeldung und die Terminierung von Reparatureinsätzen erleichtert die Planung im Praxisalltag. In vielen Fällen ist es sinnvoll, Wartungsverträge mit Serviceanbietern abzuschließen, um priorisierte Unterstützung und planbare Kosten zu gewährleisten.
Tritt ein technischer Defekt während des Praxisbetriebs auf, sollte zunächst geprüft werden, ob es sich um eine sicherheitsrelevante Störung handelt. Bei kritischen Problemen, die die Patientensicherheit gefährden könnten, ist der Behandlungsbetrieb sofort zu unterbrechen. Viele Hersteller bieten telefonischen Support oder Fernwartung an, um erste Diagnosen zu stellen und Ausfallursachen einzugrenzen. Eine interne Notfallroutine, die Zuständigkeiten und Kommunikationswege regelt, hilft dabei, den Praxisablauf möglichst schnell wiederherzustellen. Parallel ist es sinnvoll, für wichtige Behandlungsschritte Ausweichlösungen vorzusehen, um Terminabsagen zu vermeiden.
Wie funktioniert die Wasserversorgung im Zahnarztstuhl?
Typen von Wassersystemen im Vergleich
In dentalen Behandlungseinheiten kommen vor allem zwei Wassersysteme zum Einsatz: Direktanschluss und Bottle-Systeme. Beide Varianten haben spezifische Vor- und Nachteile, die bei der Gründung einer Zahnarztpraxis berücksichtigt werden sollten.
- Direktanschluss-System: Das Wasser wird direkt aus der zentralen Trinkwasserleitung bezogen.
- Vorteile: Konstante Wasserversorgung ohne manuelles Nachfüllen, geringerer Wartungsaufwand, geeignet für hohe Patientenzahlen.
- Nachteile: Höheres Risiko der Biofilmbildung in der Wasserleitung des Zahnarztstuhls, regelmäßige Spülungen und Desinfektionen sind zwingend notwendig, um die Wasserqualität sicherzustellen.
- Bottle-System (Flaschensystem): Eine separate Wasserflasche wird manuell mit destilliertem oder entmineralisiertem Wasser befüllt.
- Vorteile: Unabhängigkeit von der Leitungswasserqualität, Möglichkeit der Beimischung von Desinfektionsmitteln, einfache Kontrolle der Wasserquelle.
- Nachteile: Regelmäßiges manuelles Befüllen und Reinigen notwendig, potenziell höherer logistischer Aufwand, Gefahr der Kontamination bei unsachgemäßer Handhabung.
Die Entscheidung hängt von den individuellen Praxisanforderungen ab. In stark frequentierten Praxen ist der Direktanschluss oft effizienter, während Bottle-Systeme in Regionen mit problematischer Leitungswasserqualität Vorteile bieten.
Risiko von Legionellen und Hygienemaßnahmen
In Deutschland regelt die Trinkwasserverordnung (TrinkwV) die Anforderungen an Trinkwasser. Wird es in eine dentale Behandlungseinheit eingespeist, wird es als Betriebswasser eingestuft. Dieses Wasser kommt bestimmungsgemäß mit der Schleimhaut von Patienten in Kontakt, weshalb für dessen mikrobiologische Qualität strenge Anforderungen gelten. Der rechtliche Rahmen wird durch IfSG, MPG und MPBetreibV vorgegeben. Die maßgebliche Referenz ist weiterhin die KRINKO-Empfehlung „Infektionsprävention in der Zahnheilkunde“ von 2006, auch wenn sie als „frühere Empfehlung“ geführt wird.
Die wichtigsten Informationen für Zahnärzte aus der KRINKO-Empfehlung:
- Wasserqualität: Nur Wasser gemäß TrinkwV verwenden; Koloniezahl ≤ 100 KBE/ml als Richtwert, Legionellen < 1 KBE/ml.
- Untersuchung: KRINKO empfiehlt mikrobiologische Untersuchung mind. jährlich, für Kühlwasser der Behandlungseinheiten halbjährlich (Legionellen).
- Probennahme: Nach 20 Sekunden Ablaufen, durch geschultes Personal.
- Maßnahmen bei Auffälligkeiten: Spülungen intensivieren, Desinfektion in Abstimmung mit Hersteller durchführen.
- Prävention: Antiretraktionsventile, regelmäßiges Spülen (Arbeitsbeginn, zwischen Patienten, Tagesende).
- Risikopatienten: Für immunsupprimierte Patienten und Mukoviszidose sterile Kühl-/Spüllösungen verwenden.
- Monitoring: Ergebnisse dokumentieren und bei erhöhten Werten Ursachen (Biofilm, Wartung) beseitigen.
- Normen & Leitlinien: DIN EN 1717, DIN EN ISO 7494-1/-2 sowie DAHZ- und AWMF-Leitlinien beachten.
Entkeimung und Reinigung der Wassereinheit
Die Reinigung und Entkeimung der Wassereinheit ist ein zentraler Bestandteil des Hygieneplans einer Zahnarztpraxis. Er umfasst tägliche, wöchentliche und periodische Maßnahmen:
- Tägliche Maßnahmen: Spülung aller Wasser führenden Leitungen vor Beginn und nach Ende des Arbeitstags, Entleerung und Reinigung von Wasserflaschen, falls ein Bottle-System genutzt wird.
- Regelmäßige Entkeimung: Anwendung von chemischen Desinfektionsmitteln in definierten Intervallen, je nach Herstellerangaben.
- Automatisierte Systeme: Moderne Zahnarztstühle verfügen über integrierte Entkeimungssysteme, die die Dosierung und Einwirkzeit von Desinfektionsmitteln automatisiert steuern. Diese Systeme erhöhen die Prozesssicherheit und entlasten die zahnmedizinischen Fachangestellten.
Ein dokumentiertes Hygieneprotokoll unterstützt die Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen und dient als Nachweis gegenüber Behörden und Versicherungen.
Neben der Entkeimung der Wassereinheit darf auch die Aufbereitung der Instrumente nicht vernachlässigt werden. Der Einsatz eines RDG-Gerätes sowie eines Autoklaven stellt sicher, dass Hand- und Winkelstücke sowie andere Instrumente zuverlässig gereinigt, desinfiziert und sterilisiert werden.
Was tun, wenn der Zahnarztstuhl neu bezogen oder aufgepolstert werden muss?
Die Polsterung und der Bezug eines Zahnarztstuhls sind entscheidend für Hygiene, Patientenkomfort und den optischen Gesamteindruck der Zahnarztpraxis. Mit der Zeit können sich Abnutzungserscheinungen zeigen, die eine Aufbereitung oder einen Austausch erforderlich machen. Praxisinhaber sollten frühzeitig erkennen, wann Handlungsbedarf besteht und welche Optionen sinnvoll sind.
Gründe für eine Neubezugsmaßnahme:
- Materialverschleiß: Risse, Abrieb oder Verhärtungen beeinträchtigen den Sitzkomfort und begünstigen die Aufnahme von Schmutz und Keimen.
- Hygienemängel: Poröse Oberflächen lassen sich nicht mehr ausreichend desinfizieren und stellen ein hygienisches Risiko dar.
- Ästhetische Gründe: Verfärbungen oder eine unansehnliche Optik können das Praxisimage negativ beeinflussen.
Beim Neu beziehen wird lediglich der Oberstoff ausgetauscht, während die Polsterung bestehen bleibt – sinnvoll, wenn der Schaumstoff noch intakt ist. Neu polstern empfiehlt sich, wenn die Sitz- oder Liegefläche bereits nachgibt, uneben geworden ist oder den Patientenkomfort einschränkt. Bei stark beanspruchten Stühlen können modulare Ersatzteile wie Sitzeinheiten oder Kopfstützen komplett ausgetauscht werden. Viele Hersteller bieten passende Originalteile, die sich schnell montieren lassen und den Stuhl nahezu in Neuzustand versetzen.
In der Praxis haben sich verschiedene Materialien etabliert:
- Kunstleder: Klassische Wahl mit guter Reinigungsfähigkeit, beständig gegenüber alkoholhaltigen Desinfektionsmitteln, jedoch anfällig für Risse bei intensiver Beanspruchung.
- PU (Polyurethan): Sehr robust, weich im Griff und besonders widerstandsfähig gegen Desinfektionsmittel – eine langlebige Lösung für stark frequentierte Behandlungsräume.
- Spezialbezüge: Antimikrobielle oder biokompatible Oberflächen bieten zusätzlichen Hygieneschutz, sind allerdings teurer und nicht immer in allen Farbvarianten verfügbar.
Bei der Auswahl sollte die Beständigkeit gegenüber den in der Praxis eingesetzten Reinigungs- und Desinfektionsmitteln geprüft werden. Ein Testmuster vom Hersteller kann helfen, Materialkompatibilität sicherzustellen.
Die Kosten variieren je nach Stuhlmodell, Material und Umfang der Arbeiten:
- Neu beziehen: ca. 300–600 €je nach Einheit und Materialqualität.
- Neu polstern: ca. 500–900 €, wenn Schaumstoff und Bezug komplett erneuert werden.
- Ersatzteile: je nach Hersteller und Modul ab ca. 400 €, für komplette Sitzeinheiten oft 1.000 € und mehr.
Regelmäßige Reinigung mit vom Hersteller empfohlenen Mitteln, das Vermeiden von aggressiven Lösungsmitteln und die sofortige Beseitigung von Verfärbungen tragen entscheidend zur Langlebigkeit der Polster bei. Zudem sollten die Stühle in regelmäßigen Abständen auf Materialrisse oder Aufquellungen kontrolliert werden, um frühzeitig reagieren zu können.
Beim Kauf eines neuen Zahnarztstuhls kann es sinnvoll sein, auf modulare Polstereinheiten zu achten. Diese lassen sich später schnell austauschen, ohne dass der gesamte Stuhl demontiert werden muss – ein Vorteil, der Ausfallzeiten und langfristige Kosten reduziert.
FAQ
Wie lange hält ein Zahnarztstuhl im Durchschnitt?
Die Lebensdauer einer dentalen Behandlungseinheit liegt je nach Qualität und Wartung zwischen fünf und acht Jahren bei einfachen Modellen und bis zu 15 oder sogar 20 Jahren bei hochwertigen Stühlen. Entscheidend sind die regelmäßige Instandhaltung, die Anzahl der täglichen Behandlungsstunden und wie viele Behandler die Einheit nutzen. Eine konsequente Wartung und rechtzeitige Reparaturen verlängern die Einsatzdauer erheblich und sichern eine gleichbleibend hohe Behandlungsqualität.
Wie oft muss der Zahnarztstuhl desinfiziert werden?
Laut dem Hygieneleitfaden der DGKH müssen alle Flächen und Einrichtungsgegenstände, die durch Tröpfchen, Aerosole oder direkten Kontakt möglicherweise kontaminiert wurden – dazu gehört auch der Zahnarztstuhl – nach der Behandlung jedes Patienten desinfiziert werden. Die Desinfektion erfolgt mit einem VAH-gelisteten Flächendesinfektionsmittel, und die Flächen dürfen erst wieder benutzt werden, wenn sie sichtbar trocken sind. Zusätzlich wird empfohlen, am Ende des Arbeitstages eine vollständige Flächendesinfektion aller relevanten Arbeitsflächen und des Behandlungsstuhls vorzunehmen.
Wie erkennt man einen überholten oder mangelhaften Gebrauchtstuhl?
Ein überholter Gebrauchtstuhl sollte einen aktuellen Wartungsnachweis besitzen, optisch gepflegt wirken und technisch einwandfrei funktionieren. Warnsignale für einen mangelhaften Stuhl sind starke Abnutzung der Polster, Undichtigkeiten an Hydraulik oder Pneumatik sowie ungewöhnliche Geräusche bei Bewegungen. Vor dem Kauf empfiehlt sich eine technische Prüfung durch einen Servicetechniker, um teure Folgereparaturen zu vermeiden.
Wie lange ist die steuerliche Nutzungsdauer einer dentalen Behandlungseinheit?
Die steuerliche Nutzungsdauer einer dentalen Behandlungseinheit beziehungsweise eines Zahnarztstuhls beträgt laut AfA-Tabelle zehn Jahre. Das bedeutet, dass die Anschaffungskosten über diesen Zeitraum mit einem linearen AfA-Satz von 10 % pro Jahr abgeschrieben werden. So können Zahnarzteinheiten planbar kalkuliert und steuerlich berücksichtigt werden.
Was passiert mit alten oder defekten Zahnarztstühlen?
Alte oder defekte Zahnarztstühle werden häufig von Dentalhändlern bei Lieferung eines neuen Stuhls mitgenommen und umweltgerecht entsorgt. Alternativ können sie durch spezialisierte Entsorgungsbetriebe abgebaut und recycelt werden. Wichtig ist, dass elektronische Bauteile und wasserführende Systeme fachgerecht demontiert werden, um Umweltauflagen einzuhalten.
Wie viel Gewicht trägt ein Zahnarztstuhl?
Die Tragfähigkeit eines Zahnarztstuhls liegt je nach Modell in der Regel zwischen 135 und 180 kg. Für Praxen mit übergewichtigen oder adipösen Patienten gibt es spezielle Behandlungseinheiten, die für deutlich höhere Lasten ausgelegt sind und bis zu 250 kg oder mehr tragen können. Diese sogenannten Bariatric-Stühle bieten eine breitere Sitzfläche, verstärkte Rahmenkonstruktionen und leistungsstarke Antriebe, um auch bei maximaler Belastung eine sichere und komfortable Lagerung zu gewährleisten. Vor der Anschaffung sollte daher geprüft werden, ob ein solches Modell den Patientenkreis optimal abdeckt.
Was sind die besten Materialien für Zahnarztstühle?
Hochwertige Zahnarztstühle bestehen aus stabilen Stahl- oder Aluminiumrahmen, die für Langlebigkeit sorgen. Die Polsterung sollte aus strapazierfähigem, medizinischem Kunstleder bestehen, das desinfektionsmittelbeständig und leicht zu reinigen ist. Korrosionsbeständige Oberflächen und hochwertige Lackierungen erhöhen zusätzlich die Lebensdauer und erleichtern die hygienische Aufbereitung.
Welche Zahnarztstühle sind besonders leise oder vibrationsarm?
Aktuelle Zahnarztstühle, die auf geringe Geräuschentwicklung und minimale Vibration ausgelegt sind, setzen vor allem auf präzise Hydraulik- beziehungsweise Ölhydraulik-Antriebe, sanfte Soft-Start-Bewegungen sowie steife, schwingungsarme Rahmenkonstruktionen.
A-dec nutzt beim 500er-Stuhl eine feinfühlige Hydraulik, die Patientenpositionen leise und ruckfrei anfährt, was gerade bei sensiblen Behandlungen die Wahrnehmung von Bewegungen reduziert; die Herstellerbroschüre verweist explizit auf „quiet, gentle stops and starts“ bei der Positionierung. Ähnlich zurückhaltend agiert der A-dec 300 beziehungsweise 300 Pro: Der hydraulische Hub ist auf ruhige, gleichmäßige Fahrten ausgelegt und auf langlebigen Betrieb dimensioniert, was hör- und fühlbare Mikrostöße vermeidet.
Mit dem Pro50 Chair adressiert Planmeca das Thema über medizinische Präzisionsmotoren; die Bewegungen des Stuhls werden „smooth and silent“ ausgeführt, was sowohl die akustische Kulisse im Behandlungsraum als auch das subjektive Sicherheitsempfinden der Patienten verbessert.
Für besonders vibrationskritische Anwendungen – etwa endodontische Eingriffe unter dem OP-Mikroskop – ist Moritas Soaric interessant: Die Ölhydraulik arbeitet nach Herstellerangaben hörbar leise und erlaubt in einem Slow-Speed-Modus extrem feine, praktisch erschütterungsfreie Nachjustierungen der Arbeitshöhe.
Auch Belmont reduziert mechanische Anregungen über eine sehr ruhige Hydraulik des Eurus S6; Berichte aus dem Vertriebsumfeld heben die „extremely quiet“ Stuhlbewegungen hervor, die beim Positionieren kaum Geräusche verursachen.