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Das Wichtigste auf einen Blick
- Strategische Produktsegmentierung: MELAG positioniert seine Autoklaven (Pro, Prime, Evolution, Careclave) nicht nur als RKI-konforme Hygienewerkzeuge, sondern als zentrale Hebel für die Wirtschaftlichkeit der Praxis, wobei technische Parameter wie Zykluszeiten und Dokumentationslogik den Praxis-Workflow maßgeblich bestimmen.
- Technologische Differenzierung & Kosten: Das Spektrum reicht von der soliden Pro Line (ab ca. 5.200 €) über die Prime Line (ab ca. 6.200 €), die mittels sensorgesteuerter DRYtelligence Trocknungszeiten um 80 % reduziert, bis zur High-End Evolution-Serie (Doppelmantel-Technologie für 10-Minuten-Zyklen, bis 15.000 €) und dem 4-in-1 Careclave für den Dentalbereich.
- TCO-getriebene Entscheidung: Die höheren Investitionskosten (CAPEX) leistungsfähigerer Modelle amortisieren sich operativ (OPEX) durch verlängerte Wartungsintervalle (z. B. 4.000 Zyklen bei Evolution), geringeren Zeitaufwand und integrierte Dokumentationslösungen, wobei Validierungs- und Wasseraufbereitungskosten zwingend in die Gesamtkalkulation einfließen müssen.
Inhaltsverzeichnis
Produkt-Segmentierung: MELAG Autoklaven im Detail
| Feature | Pro Line (118/123) | Prime Line (318/323) | Evolution (40B+/44B+) | Careclave (618) |
| Klasse (EN 13060) | B (oder S Optionen) | B | B | B |
| Kesselvolumen | 17 / 23 Liter | 17 / 23 Liter | 18 / 23 Liter | 18 Liter |
| Max. Beladung (Instr.) | 5 / 6 kg | 7 / 8 kg (Heavy Duty) | 9 kg | 11 kg (Kessel) + 8 Instr. |
| Vakuum-System | Membranpumpe | Membranpumpe | Wasserring-Pumpe (High Perf.) | Fraktioniert |
| Kessel-Bauart | Einfachwandig | Einfachwandig | Doppelmantel | Doppelmantel |
| Trocknung | Zeitgesteuert | DRYtelligence (Sensor) | DRYtelligence (Sensor) | DRYtelligence |
| Bedienung | Smart-Touch | Smart-Touch | XXL Colour-Touch | Smart-Touch |
| Freigabe | Via Software/USB | ProControl (am Gerät) | ProControl (am Gerät) | ProControl |
| Besonderheit | Solider Einstieg | Beste Preis/Leistung | Maximale Geschwindigkeit | 4-in-1 (Pflege integriert) |
Die Einsteiger-Klasse: Pro Line (Vacuclave 118 / 123)
Ideal für: Zahnarztpraxen und kleine Facharztpraxen mit Standardbedarf.
Die Pro Line ersetzt die älteren „Profi-Modelle“ und bietet solide Klasse-B-Autoklaven ohne Schnickschnack.
- Stand-alone: Integrierte Wassertanks machen Sie unabhängig vom Wasseranschluss. Steckdose genügt.
- Smart-Touch: Intuitive Bedienung wie beim Smartphone inkl. LED-Statusbalken (Weitempfang).
- Leistung: Sterilisiert bis zu 6 kg Instrumente in ca. 15–31 Min. (plus Trocknung).
- Dokumentation: USB- und Netzwerkschnittstellen sind serienmäßig verbaut – kein teures Zubehör nötig.
Der Preis-Leistungs-Sieger: Prime Line (Vacuclave 318 / 323)
Ideal für: Praxen mit hohem Durchlauf, die Zeit sparen müssen.
Wer mehr Durchsatz bei der Instrumentenaufbereitung braucht, greift zur Prime Line. Sie basiert auf der Pro Line, bietet aber entscheidende Upgrades:
- Heavy Duty: Durch robustere Komponenten beladen Sie bis zu 8 kg Instrumente pro Zyklus.
- DRYtelligence: Sensoren messen den Restfeuchtegrad und beenden die Trocknung automatisch, sobald die Charge trocken ist. Ihr Vorteil: Bei Teilbeladung sparen Sie bis zu 80 % der Trocknungszeit.
- ProControl: Die Chargenfreigabe erfolgt direkt am Display (PIN/Karte). Der Barcode-Labeldruck startet automatisch. Das eliminiert den Papierkrieg im Steri.
Die Premium-Klasse: Evolution Serie (Vacuklav 40 B+ bis 44 B+)
Ideal für: Chirurgen, Kliniken und „Power User“.
Wenn Ihre Instrumente teurer sind als der Autoklav, zählt nur Geschwindigkeit. Die Evolution Serie nutzt einen patentierten Doppelmantel-Kessel. Da die Kesselwand permanent beheizt ist, kondensiert kein Dampf – er steht sofort zur Sterilisation bereit.
- Rekordzeiten: Unverpackte Instrumente sind in 10 Minuten wieder verfügbar, verpackte in ca. 20 Minuten (inkl. Trocknung!).
- Kapazität: Bis zu 9 kg Beladung.
- Technik-Wahl: Modelle 40/44 B+ nutzen eine Wasserring-Pumpe für extrem tiefes Vakuum (Festwasser nötig). Modelle 41/43 B+ arbeiten mit Luftkühlung (Stand-alone).
Die Zahnarzt-Revolution: Careclave (Modell 618)
Der Careclave ist eine 4-in-1 Lösung, die den Workflow in der Zahnmedizin neu definiert. Er ersetzt Autoklav, Pflegegerät (z.B. Assistina) und Thermodesinfektor für Winkelstücke.
Die Prime Line baut auf der Plattform der Pro Line auf, integriert jedoch Technologien, die die Effizienz und den Durchsatz signifikant steigern. Sie wird oft als „Preis-Leistungs-Sieger“ positioniert.
- Modellübersicht:
- Vacuclave 318: 17 Liter Kesselvolumen.
- Vacuclave 323: 23 Liter Kesselvolumen.
- Technologische Upgrades zur Pro Line:
- Heavy Duty Programm: Durch optimierte Steuerung und robustere Komponenten kann die Beladungskapazität auf 7 kg (17L) bzw. 8 kg (23L) erhöht werden. Dies ist entscheidend für Praxen mit hohem Instrumentenaufkommen.
- DRYtelligence (Intelligente Trocknung): Dies ist das Kern-Feature der Prime Line. Während herkömmliche Autoklaven (und die Pro Line) mit fixen Zeitintervallen trocknen, nutzt DRYtelligence Sensoren, um den Restfeuchtegrad der Beladung kontinuierlich zu messen. Ein Algorithmus beendet die Trocknung automatisch, sobald die Sterilitätssicherheit durch Trockenheit erreicht ist.
- Effekt: Bei Teilbeladungen kann die Trocknungszeit um bis zu 80% verkürzt werden. Dies spart nicht nur Zeit, sondern schont auch die Instrumente vor unnötiger Hitzeexposition und senkt den Energieverbrauch.
- ProControl: Dieses Feature verlagert den administrativen Prozess der Chargenfreigabe direkt auf das Geräte-Display. Der Mitarbeiter authentifiziert sich per PIN oder Karte, prüft die Parameter und gibt die Charge frei. MELAprint 80 kann dann direkt Barcode-Labels drucken. Dies eliminiert den „Papierkrieg“ im Steri-Raum.
Wie viel kostet ein Melag Autoklav?
Die Investition in Medizintechnik setzt sich aus CAPEX (Anschaffung) und OPEX (Laufende Kosten) zusammen. Hier sind die aktuellen Marktrichtwerte (Netto zzgl. MwSt.).
- Einsteiger (Pro Line): Der Vacuclave 118 startet bei ca. 5.200 €, das größere 23L-Modell bei ca. 5.700 €.
- Tipp: Reine S-Klasse Varianten (z.B. für Podologen) sind bereits ab ca. 3.500 € erhältlich.
- Mittelklasse (Prime Line): Kalkulieren Sie 6.200 € bis 7.600 €. Der Aufpreis amortisiert sich durch die sensorgesteuerte Trocknung (Energie sparen) und höhere Beladung (weniger Zyklen).
- High-End (Evolution): Für die Formel-1 der Sterilisation müssen Sie 10.500 € bis 15.000 € einplanen. Dies lohnt sich, wenn Instrumenten-Engpässe Ihren OP-Plan bremsen würden.
- Spezialisten: Der Careclave liegt inkl. Zubehör oft zwischen 12.900 € und 19.000 €.
- ROI-Betrachtung: MELAG kalkuliert beim Careclave eine Ersparnis von ca. 6.000 € Servicekosten über die Lebensdauer, da Sie nur ein Gerät validieren lassen müssen.
Vom Fachhandel gebrauchte generalüberholte Autoklaven sind 20–60 % günstiger. Wichtig: Kaufen Sie nur mit Gewährleistung (meist 12 Monate) und frischer Validierung. Von Privatkäufen ohne technische Prüfung raten wir aufgrund der strengen Betreiberverordnung (MPBetreibV) dringend ab.
Vergessen Sie nicht die gesetzlichen Folgekosten für die Autoklav Validierungen und Autoklav Reparaturen:
- Erstvalidierung: Aufwendige Prüfung vor Ort (ca. 700 € – 1.300 €).
- Revalidierung: Meist alle 2 Jahre nötig (ca. 400 € – 600 €).
- Wartung: Standardgeräte alle 1.000–2.000 Zyklen. Die Evolution-Serie glänzt hier mit verlängerten Intervallen (4.000 Zyklen), was die Betriebskosten fast halbiert.
Zubehör: Was Sie wirklich brauchen
Damit der Workflow steht, benötigen Sie mehr als nur das Gerät:
- Wasseraufbereitung: MELAdem-Anlagen versorgen den Autoklaven automatisch mit demineralisiertem Wasser. Das spart das manuelle Nachfüllen und schützt die Instrumente vor Flecken.
- Dokumentation: MELAprint für Etiketten (wichtig für die Patientenakte) oder die MELAflash CF-Karte für digitale Archive.
- Beladung: Nutzen Sie MELAstore Boxen (Wasch-Trays), um Instrumente im Set zu reinigen, zu verpacken und zu sterilisieren. Das reduziert Verletzungsrisiken und beschleunigt den Prozess.