Injektionskanülen sind wichtige medizinische Instrumente, die aus der modernen Medizin nicht mehr wegzudenken sind. Sie dienen dazu, Flüssigkeiten oder Arzneimittel direkt in den Körper zu injizieren. Mit ihrer scharfen, dünnen Spitze ermöglichen sie präzise und kontrollierte Injektionen, sei es für die Verabreichung von Impfstoffen oder Medikamenten. Hier können Sie verschiedene Injektionskanülen kaufen und Preise vergleichen.
Injektionskanülen sind Hohlnadeln, die der Injektion von Arzneimitteln oder anderen Flüssigkeiten dienen. Man unterscheidet zwischen subkutanen, intramuskulären und intravenösen Injektionen. Die Kanülen sind in verschiedenen Stärken und Längen mit unterschiedlich geschliffenen Spitzen erhältlich. Die Nadel ist in der Regel so geformt, dass sie möglichst schmerzfrei punktiert und nur sehr kleine, kaum sichtbare Wunden hinterlässt.
Bei bestimmten Verfahren und abhängig vom medizinischen Bereich müssen die Injektionskanülen bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Beispielsweise können im Dentalbereich Sondergrößen oder ein spezieller Nadelschliff benötigt werden.
Arten von Injektionskanülen
Intramuskuläre Kanülen
Bei der intramuskulären Injektion wird die zu verabreichende Flüssigkeit in einen Skelettmuskel injiziert. Impfstoffe werden zumeist intramuskulär verabreicht, aber auch für Depotpräparate ist diese Methode geeignet. Es sollten möglichst nicht mehr als 2-4 ml injiziert werden, da bei größeren Mengen ein höheres Komplikationsrisiko besteht.
Bevorzugt wird für diese Injektion der Musculus deltoideus (Deltamuskel) in der Schulterregion verwendet. Unter Umständen kann auch der Musculus gluteus medius (mittlerer Gesäßmuskel) in Frage kommen. Allerdings wird dieser heutzutage seltener verwendet, da er unter einer Fettschicht liegt und die Wahrscheinlichkeit, dass die Nadel bis ins Muskelgewebe vordringt, geringer ist. Bei Säuglingen und Kleinkindern wird in der Regel der Musculus vastus lateralis (ein Oberschenkelmuskel) verwendet.
Wie lang die Kanüle sein muss, hängt vom Patienten und vom gewählten Injektionsort ab. Es können Kanülen mit einer Länge von 25 bis 70 mm verwendet werden. Bei Säuglingen sind auch 15 mm ausreichend. Besonders bei adipösen Patienten können zu kurze Kanülen zu einer Fehlinjektion in das subkutane Fettgewebe führen. Dies würde die Wirkstoffanflutung verändern und könnte Fettgewebsatrophien auslösen. Ist die Kanüle zu lang oder wird zu tief eingestochen, kann die Spitze durch Knochenkontakt verformt werden und Gewebszerreißungen im Stichkanal beim Herausziehen zur Folge haben.
Für die intramuskuläre Injektion werden meistens Kanülen in grün oder gelb (0,9 oder 0,8 mm Durchmesser) verwendet.
Bei der intravenösen Injektion wird ein in Flüssigkeit gelöster oder suspendierter Arzneistoff mithilfe einer Kanüle in eine Körpervene injiziert. Einige Medikamente werden per Injektion intravenös verabreicht. Sie wirken besonders schnell, weil sie nicht erst von der Leber aufgenommen werden müssen, sondern direkt ins Blut gelangen. Auch lassen sich die Wirkstoffe hier geringer dosieren, was den Vorteil geringerer Nebenwirkungen mit sich bringt.
Für diese Form der Injektion werden üblicherweise die Armvenen, wie z.B. die Vena mediana cubiti (Ellenbeugenvene) oder die Vena cephalica (große Armvene) verwendet. Alternativ können auch die Venen am Handrücken in Frage kommen oder beim Säugling die oberflächlichen Schädelvenen. Vorzugsweise sollte der Patient bei der Injektion liegen.
Welche Kanüle gewählt werden sollte, hängt vom Injektionsort, der Menge und Viskosität der Injektionslösung und vom Alter des Patienten ab. Für Erwachsene eignen sich in der Regel Kanülen mit einer Länge von40 mm und einem Durchmesser von 0,9 oder 0,8 mm. Diese Kanülen sind gelb oder grün. Bei Kindern können schwarze Kanülen mit einer Länge von 30 mm und einem Durchmesser von 0,7 mm oder blaue Kanülen mit einer Länge von 30 mm und einem Durchmesser von 0,6 mm verwendet werden. Für dickflüssigere Injektionslösungen werden dickere Kanülen benötigt. Dies gilt auch, wenn schnell eine große Flüssigkeitsmenge verabreicht werden muss.
Hypodermische Kanülen
Bei der hypodermischen oder subkutanen Injektion werden Medikamente oder Impfstoffe in das Unterhautfettgewebe injiziert. Die Kanülen für die subkutane Injektion sind dünn und kurz, mit einer üblichen Länge von 25 mm. Doch es sind je nach Verwendungszweck auch kleinere Kanülen erhältlich.
Die hypodermische Injektion eignet sich besonders für die Gabe von Medikamenten, die gleichmäßig abgebaut werden sollen. Beispiele dafür sind Heparin oder auch Insulin bei Diabetes mellitus. Das Arzneimittel kann sich auf diese Weise langsam und gleichmäßig unter der Haut verteilen. Besonders bei Diabetes ist die subkutane Injektion vorteilhaft, da hierfür keine besonderen anatomischen Kenntnisse nötig sind. So können Diabetiker die Injektionen ohne große Probleme selbstständig durchführen.
Injektionskanülen bestehen aus einer dünnen Hohlnadel aus Metall, die mit einem üblicherweise schrägen Schliff an der Spitze versehen ist. Dies erleichtert das Einführen in das Gewebe und verhindert unnötige Schmerzen oder Verletzungen. Dazu ist ein Griff oder eine Kappe am anderen Ende angebracht, um die Kanüle sicher halten und verwenden zu können. Einige Injektionskanülen sind darüber hinaus mit einem speziellen Sicherheitsmechanismus ausgestattet, der Stichverletzungen nach Herausziehen der Kanüle verhindert. Einige Kanülen besitzen farbcodierte Befestigungsflügel und integrierte Röntgenkontraststreifen, die sie auf Röntgenbildern sichtbar machen. Die Größe und Länge der Nadeln kann je nach Verwendungszweck variieren.
Unterschiede in der Nadelgröße und -länge
Injektionskanülen gibt es in verschiedenen Größen und Längen. Beispielsweise werden für die intravenöse Injektion üblicherweise deutlich längere Kanülen verwendet, als für die subkutane Injektion. Es sind Kanülen in den üblichen Größen von 10-30 G (3,4 bis 0,3 mm Außendurchmesser) mit Längen von 120 bis 6 mm erhältlich. Sie sind nach EN ISO 6009 farbcodiert, was eine leichte und universelle Identifizierung ermöglicht. Aber auch Sondergrößen wie z.B. für die besonders schmerzarme Insulininjektion mit einer Kanülengröße von 33 G (0,2 mm Außendurchmesser) und einer Länge von nur 4 mm können erworben werden.
Injektionskanülen kommen in vielen medizinischen Bereichen zum Einsatz. Sie werden unter anderem für Bluttransfusionen, Injektionen von Nährstofflösungen oder Medikamenten, Elektrolytgaben, Hormonersatztherapien, Insulingaben und Impfungen verwendet. Allerdings sind all diese Vorgänge nicht risikofrei. Einige der potenziellen Risiken sollen daher im Folgenden genauer erläutert werden.
Verletzungen durch Injektionskanülen
Bei der Verwendung von Injektionskanülen besteht immer auch ein gewisses Risiko für Nadelstichverletzungen. Unter Nadelstichverletzungen versteht man Stich, Schnitt- oder Kratzverletzungen der Haut. Besonders benutzte Kanülen können durch den Kontakt mit Körperflüssigkeiten verunreinigt sein und stellen somit ein Infektionsrisiko dar.
Ein Großteil der Nadelstichverletzungen ist auf vermeidbare Fehler zurückzuführen, wie z.B:
Zurückstecken benutzter Kanülen in die Schutzhülle (Recapping)
Verwendung von konventionellen Instrumenten ohne Sicherheitsmechanismus
Weitergabe benutzter Kanülen von Hand zu Hand
unsachgemäße Entsorgung der Kanülen nach Verwendung
mangelnde Aufmerksamkeit
mangelnde Übung, besonders bei Berufseinsteigern
Allerdings lassen sich einige Risiken durch Präventionsmaßnahmen verringern.
Bereitstellung von speziellen Kanülenabwurfbehältern
Impfungen (Hepatitis B)
Tragen von Schutzkleidung
Infektionsrisiko und Kreuzkontamination
Nadelstichverletzungen
Bei einer Nadelstichverletzung durch eine benutzte Kanüle besteht die Gefahr, sich mit Krankheiten (z.B. HIV, HCV, HBV) zu infizieren. Die Wahrscheinlichkeit, sich zu infizieren, hängt von der Prävalenz (Anzahl der Personen, die zu einem bestimmten Zeitpunkt von einer bestimmten Krankheit betroffen sind) und der Virulenz (Fähigkeit des Erregers, eine Krankheit hervorzurufen) ab. Da potenzielle Erreger in Gesundheitseinrichtungen deutlich prävalenter sind als in der Allgemeinbevölkerung, ist auch das Infektionsrisiko höher. Bereits kleinste Verletzungen können eine Infektion mit zum Teil lebensbedrohlichen Erkrankungen nach sich ziehen. Dabei stellt nicht nur die potenzielle Erkrankung, sondern auch die psychische Belastung durch die Ungewissheit bis zum Ausschluss einer Infektion eine Herausforderung für medizinisches Personal dar.
Im Falle einer Nadelstichverletzung durch eine Kanüle gilt es, die Wunde sofort ausreichend zu desinfizieren. Daraufhin muss der Vorfall als Arbeitsunfall gemeldet werden. Eine Kontaktaufnahme mit dem betriebsärztlichen Dienst ist unerlässlich. Es müssen alle notwendigen Folgeuntersuchungen durchgeführt und im Falle von HIV-Kontamination eine Postexpositionsprophylaxe vorgenommen werden.
Infektionsgefahr bei Bluttransfusionen
Es gibt strenge gesetzliche Vorschriften, die zur Sicherheit bei Bluttransfusionen beitragen. Doch auch bei sorgfältiger Untersuchung des gespendeten Blutes kann es in seltenen Fällen zur Übertragung von Krankheitserregern durch die Transfusion kommen. Auch hier stellen HIV- und Hepatitisviren ein besonderes Risiko dar. Doch liegen die Übertragungsraten von Hepatitis C und HIV bei Bluttransfusionen bei 1:1.000.000 und eine Ansteckung ist sehr unwahrscheinlich.
Was kosten Injektionskanülen?
Injektionskanülen kosten üblicherweise ca. 0,03 – 0,18 € netto pro Stück. Spezielle Anfertigungen können bis zu ca 0,70 € netto kosten. Aufgrund der strikten Einmalanwendung von Injektionskanülen werden sie allerdings meistens in größeren Packungen mit mehreren Kanülen verkauft. Daher steigt zwar der Preis insgesamt, der Grundpreis pro Kanüle hingegen sinkt jedoch.
Aktuelle Trends und Innovationen in der Entwicklung von Injektionskanülen
Schmerzfreie und microneedle Technologien
Besonders im Gebiet der Pen-Nadeln für die subkutane Insulin-Injektion wurden besonders feine Nadeln entwickelt, die eine nahezu schmerzfreie Punktion ermöglichen. Die Kanülen sind nur 4 mm lang und besitzen einen Durchmesser von 0,2 mm (33 G) über die gesamte Kanülenlänge. Daher sind sie ausgesprochen anwenderfreundlich.
Nachhaltigkeit und Wiederverwendbarkeit
Injektionskanülen sind aus Hygienegründen grundsätzlich nur als Einmalkanüle zu verwenden. Da die Nadeln unter die Haut gehen und teilweise in die Blutbahn der Patienten eindringen, können sie leicht kontaminiert werden und könnten bei Wiederverwendung zu Infektionen führen. Die Öffnungen sind so klein, dass sie nur schwer zu reinigen sind. Darüber hinaus würden die Nadeln bei mehrfacher Verwendung abstumpfen und die Punktion könnte unnötige Schmerzen oder Verletzungen verursachen.