Social-Media für Ärzte und Arztpraxen

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Was ist Social-Media Marketing?

Social-Media Marketing für Ärzte ist eine Disziplin des Praxismarketings, die sich mit der Nutzung von sozialen Medien zu Marketingzwecken befasst. Dies inkludiert die Arztpraxis-Kommunikation und die eigene Darstellung nach außen, die Interaktion mit Usern und potenziellen Patienten sowie den Website-Besuchern und Patientenakquise. Die gängigsten Plattformen dafür sind Facebook, Instagram, Twitter und Youtube.

In den sozialen Netzwerken können Ärzte authentisch aus ihrem Alltag berichten oder anderweitige Informationen nach außen tragen. Da direkt mit den Benutzern interagiert werden kann, bietet dieser Marketing-Kanal einen persönlicheren Zugang zu potenziellen Patienten.

Vorteile: Darum sollten Ärzte Social-Media Marketing betreiben!

Auf Social-Media können Sie Erfolgsgeschichten präsentieren oder anderweitige Informationen nach außen tragen. So können Sie der Außenwelt zeigen, wie kompetent Sie sind! Sie können direkt mit den Benutzern interagieren und Fragen bspw. per Kommentar oder Videobotschaft beantworten. Wenn Sie es schaffen, eine große Fanbase zu bilden, dann spricht sich das herum und Ihre Arztpraxis, Klinik, MVZ oder Gemeinschaftspraxis wird bekannter. Ein Anstieg von Terminbuchungen kann eine positive Konsequenz daraus sein.

Die Registrierung auf Social-Media-Plattformen ist kostenlos. Zudem können Ihre Follower Ihr Profil abonnieren, sodass diese stets informiert werden, wenn Sie etwas Neues posten. So können Sie schnell und einfach wichtige Botschaften an Ihr Publikum adressieren. Das ist ein Vorteil gegenüber SEO für Ärzte, da sich das Wirkspektrum von SEO primär auf Ihre Arzt-Website beschränkt und Benutzer wahrscheinlich mehr Zeit in sozialen Netzwerken verbringen als auf Ihrer Praxiswebsite. 

In Ergänzung dazu können Sie die Sichtbarkeit und Reichweite Ihrer Arztpraxis durch Werbeanzeigen vergrößern. Das kostet allerdings Geld. Zur Auswahl stehen folgende Werbemöglichkeiten:

  • Facebook Ads
  • Youtube (Google Ads)
  • Pinterest Ads
  • Instagram (Facebook Ads)
  • Twitter Ads
  • Tik Tok Ads
  • XING Ads
  • LinkedIn Ads
  • Snapchat Ads

Sie können mit Social-Media nicht nur Ihre Arztpraxis bekannter machen, sondern auch sich selbst. Steigern Sie Ihre persönliche Markenbekanntheit und werden Sie zum Medizin-Influencer, wie z. B. diese Personen. Ein netter Nebeneffekt: Sie können sich ein zweites ökonomisches Standbein aufbauen.

Wie funktioniert Social-Media und wie kann man den Erfolg messen?

Erfolgreiches Social-Media Marketing für Ärzte lässt sich daran festmachen, dass ein Konsument Ihrer Inhalte zunächst zu einem Follower wird und dann ein Patient von Ihnen.

  1. Der Leser wird zu einem Follower
  2. Der Follower wird zu einem Patienten

Ein Follower ist ein Abonnent Ihres Social-Media Profils. Sobald er Sie abonniert hat, bekommt er in seinem Newsfeed alle neuen Postings/Aktivitäten von Ihnen angezeigt. Wenn ein Beitrag besonders positiv wahrgenommen wird, dann wird dies mit Likes, Kommentaren und Shares/Reposts honoriert. Die Netzwerkeffekte sorgen für eine weitere Verbreitung und Ihr Content kann viral gehen. Zusammengefasst lässt sich erfolgreiches Social-Media anhand der Anzahl folgender Metriken messen:

  • Follower
  • Likes 
  • Reposts/Shares
  • Kommentare

Social-Media Strategie für die eigene Praxis

Bevor Sie im Namen Ihrer Arztpraxis unkoordiniert Social-Media Postings veröffentlichen, sollten Sie sich überlegen, was Sie damit erreichen wollen. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, ein Strategie-Konzept zu erarbeiten und zu verfolgen. Ein Beispiel:

  • Was ist das Ziel der Social-Media Strategie?
    • mehr Patientenbuchungen in Ihrer Arztpraxis
    • Bekanntheitsgrad der Arztpraxis oder des Arztes steigern
  • Zielgruppe: Wen wollen Sie adressieren?
    • potentielle Patienten für plastische Chirurgie
    • potenzielle Patienten für “schöne” Zähne
  • Auf welchen Social-Media Plattformen ist Ihre Zielgruppe aktiv?
    • Instagram
    • Facebook
  • Wie wollen Sie sich präsentieren?
    • als einen Arzt, der sein Handwerk versteht
    • als einen Arzt, der sehr empathisch ist und die Patienten versteht
  • Wie wollen Sie das erreichen?
    • qualitativ hochwertige Vorher-Nachher-Bilder von medizinischen Eingriffen

Wie müssen sich Ärzte auf Social-Media verhalten?

Als Arzt sind Sie auf Social-Media nicht nur eine gewöhnliche Person, sondern Sie tragen eine hohe Verantwortung für die Gesundheit der Bevölkerung, auch im Internet. Wenn Sie gesundheitsbezogene Informationen posten, dann können Sie Leser in besonderem Maße in ihrem Leben beeinflussen. Das gilt vor allem dann, wenn Sie Falschinformationen verbreiten, ob in den sozialen Medien oder in ihrer Praxis. Im Rahmen der Corona-Pandemie verzeichnete die Landesärztekammern in Deutschland seit Beginn der Covid-19-Pandemie neben den strafrechtlichen Verfahren immer mehr berufsrechtliche Verfahren. Ärzte, die fragwürdiges Material in ihrer Praxis auslegen, in welchem Corona verleugnet wird, oder dieses online posten, beschädigen die Beziehung zwischen Ärzten und Patienten. Im schlimmsten Fall droht ein Entzug der Approbation. Mediziner müssen also vorsichtig sein, welche Informationen sie in sozialen Netzwerken verbreiten.

Wie sich Medizinstudenten und Ärzte auf Social-Media verhalten müssen, hat die Ärzteschaft anlässlich des 115. Deutschen Ärztetags erörtert:

  • ärztliche Schweigepflicht
  • diffamieren Sie niemanden
  • bewahren Sie ein professionelles Arzt-Patient Verhältnis
    • Auf Social-Media ist der Grad zwischen Wahrung und Grenzüberschreitung sehr schmal. Beispiel: Es ist nicht ratsam, wenn Sie die Freundschaftsanfrage eines Patienten annehmen und dieser auf Ihrem Profil unter Ihrem Strandfoto mit Badehose fragt, ob Sie ihm die Biopsie-Ergebnisse zusenden können.
  • achten Sie das Fernbehandlungsverbot
    • § 7 Absatz 4 Berufsordnung für Ärzte: Ärztinnen und Ärzte beraten und behandeln Patientinnen und Patienten im persönlichen Kontakt. Sie können dabei Kommunikationsmedien unterstützend einsetzen. Eine ausschließliche Beratung oder Behandlung über Kommunikationsmedien ist im Einzelfall erlaubt, wenn dies ärztlich vertretbar ist und die erforderliche ärztliche Sorgfalt insbesondere durch die Art und Weise der Befunderhebung, Beratung, Behandlung sowie Dokumentation gewahrt wird und die Patientin oder der Patient auch über die Besonderheiten der ausschließlichen Beratung und Behandlung über Kommunikationsmedien aufgeklärt wird.
    • Beispiel: Ein Patient kontaktiert einen Arzt über Social-Media. Der Arzt diagnostiziert auf Basis der Anamnese und der Laborwerte einen Eisenmangel und empfiehlt ein Eisenpräparat ohne dass der Patient  physisch betreut wird. Das ist eine unzulässige Fernbehandlung.
  • keine berufswidrige Werbung
    • Beispiel: “Wenn auch Sie den Bogenschützen machen wollen, vergessen Sie den Standard-Sportmediziner und kommen Sie zu mir!”
  • respektieren Sie den Datenschutz
  • seien Sie zurückhaltend bei produktbezogene Aussagen
  • halten Sie sich an das Heilmittelwerbegesetz
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