Was ist Mammasonographie?

Die Mammasonographie, auch als Brustultraschall oder Brustsonographie bekannt, ist ein bildgebendes Verfahren, das mithilfe von Ultraschall die Struktur der Brust darstellt. Dabei werden hochfrequente Schallwellen durch die Brustgewebe gesendet und die daraus resultierenden Echos in Bilder umgewandelt. Dies ermöglicht es Ärzten, detaillierte Bilder des Brustgewebes zu erhalten, ohne dass Strahlung eingesetzt werden muss.

Eine Ärztin führt einen Brust-Ultraschall bei einer Patienten durch.
Eine Ärztin führt einen Brust-Ultraschall bei einer Patienten durch.

Ein entscheidender Vorteil der Mammasonographie gegenüber anderen bildgebenden Verfahren ist, dass sie nicht-invasiv und strahlenfrei ist. Dies macht sie zu einer beliebten Wahl für Frauen, die regelmäßige Brustuntersuchungen benötigen, insbesondere für jene, die eventuell besorgt über die Strahlenbelastung durch Röntgen sind.

Die Mammasonografie kann eine Vielzahl von Anomalien in der Brust erkennen, darunter Zysten, Tumoren und andere pathologische (krankhafte) Veränderungen. Bei Brustkrebs im Frühstadium, der möglicherweise noch nicht im Rahmen einer Tastuntersuchung erkannt werden kann, kann der Ultraschall oft entscheidende Hinweise liefern. Insbesondere bei dichtem Brustgewebe, bei dem Mammographien nicht immer klare Ergebnisse liefern, kann die Mammasonographie eine wichtige ergänzende Untersuchungsmethode sein.

Es ist wichtig zu beachten, dass, obwohl die Mammasonographie ein effektives Diagnoseinstrument ist, sie nicht die Mammographie ersetzt. Beide Verfahren haben ihre eigenen Stärken, und in vielen Fällen kann die Kombination beider Methoden den Ärzten den klarsten Überblick ümammasonber den Zustand des Brustgewebes eines Patienten geben.

In Deutschland stellt Brustkrebs mit rund 30 Prozent aller Diagnosen die verbreitetste Krebsart bei Frauen dar. Seit den 1980ern hat sich die Anzahl der Erkrankungen verdoppelt, wobei Mediziner jährlich etwa 69.000 Frauen mit dem Befund „Mammakarzinom“ konfrontieren. Zudem werden jährlich rund 6.000 Brustkrebsvorstufen entdeckt. Aktuell trifft diese Diagnose eine von acht Frauen im Verlauf ihres Lebens.

In Deutschland sind jährlich ungefähr 700 Männer von Brustkrebs betroffen, einer Erkrankung, die hauptsächlich bei Frauen diagnostiziert wird. Diese Fälle stellen etwa 1 % aller Brustkrebsdiagnosen dar. Aufgrund der niedrigen Erkrankungszahlen bei Männern wurde diesem Forschungsbereich bisher weniger Aufmerksamkeit gewidmet.

Was ist der Unterschied zwischen Mammasonographie und Mammographie

Der Hauptunterschied zwischen Mammasonographie und Mammographie ist die Technik, mit der Bilder des Brustgewebes erstellt werden. Zwar sind es beide bildgebende Verfahren, jedoch mit folgenden Unterschieden:

Eigenschaft Mammasonographie Mammographie
Technik Nutzt Ultraschallwellen, um Bilder des Brustgewebes zu erzeugen. Ein Ultraschallgerät sendet Schallwellen in das Brustgewebe, und die reflektierten Wellen werden in Bilder umgewandelt. Verwendet ionisierende Strahlung (Röntgenstrahlen), um detaillierte Bilder der Brust zu erzeugen. Dabei wird die Brust zwischen zwei Platten komprimiert, um klare Röntgenbilder zu erhalten.
Strahlenbelastung Da sie mit Ultraschall arbeitet, gibt es keine Strahlenbelastung. Nutzt eine geringe Dosis ionisierender Strahlung, weshalb es wichtig ist, sie nur in empfohlenen Abständen durchzuführen. Erfahren Sie hier, ob Röntgen schädlich ist.
Anwendungsgebiete Oft verwendet bei Frauen mit dichtem Brustgewebe, bei denen eine Mammographie nicht immer klare Ergebnisse liefert. Sie kann auch zur weiteren Abklärung von Befunden aus einer Mammographie oder zur Untersuchung von tastbaren Knoten eingesetzt werden. Gilt als Standard-Untersuchungsmethode zur Brustkrebsfrüherkennung und ist besonders effektiv bei der Erkennung von Mikroverkalkungen.
Invasivität Nicht-invasiv und schmerzfrei, obwohl das Drücken des Ultraschallkopfes in manchen Fällen als unangenehm empfunden werden kann. Die Kompression der Brust kann für manche Frauen unangenehm oder schmerzhaft sein, ist aber notwendig, um klare Bilder zu erhalten.
Unterschiede zwischen Mammasonographie und Mammographie

Was ist besser: Mammographie oder Ultraschall der Brust?

Traditionell gilt die Mammographie als bessere Methode, um Brustkrebs zu erkennen, als der Ultraschall der Brust. Die Mammasonographie als alleinige Untersuchungsmethode wird derzeit nicht empfohlen:

Als alleinige Methode zur Brustkrebsfrüherkennung kann der systematische Einsatz von Sonographie nicht empfohlen werden.

Leitlinienprogramm Onkologie | S3-Leitlinie Mammakarzinom

Der Brustultraschall ist besonders hilfreich für Frauen, die ein höheres Risiko für Brustkrebs haben, vor allem wenn sie unter 50 Jahre alt sind oder ein dichtes Brustgewebe besitzen. Ein dichtes Brustgewebe bedeutet, dass in der Brust mehr Drüsen- und Bindegewebe als Fettgewebe vorhanden ist, was die Erkennung von Krebs erschweren kann. Allerdings hat die Sonographie auch Nachteile: Alle bisher durchgeführten Meta-Analysen zeigen eine erhöhte falsch positiv Rate bei Brustultraschalluntersuchungen. Das bedeutet, dass ein Ergebnis anzeigt, es könnte Krebs vorliegen, obwohl das nicht der Fall ist. Das führt dazu, dass manche Frauen unnötig weitere Untersuchungen bekommen. Außerdem kann es sein, dass mehr Biopsien durchgeführt werden. Eine Biopsie ist ein Eingriff, bei dem ein kleines Stück Gewebe aus der Brust entnommen wird, um es genauer zu untersuchen. 

Prof. Dr. med. Joachim Hacke-Löer stellt sich der Aussage, dass Mammasonographien eine erhöhte falsch positiv Rate aufweisen, entgegen:

Die erhöhte falsch-positiv Rate beim Ultraschallscreening wird allein durch die unzureichende Qualität der Untersucher verursacht.

Quelle

Die Mammographie ist besser für die Erkennung von Verkalkungen geeignet, als der Ultraschall der Brust. Der Grund: Kalk weist eine sehr hohe Echogenität auf, weswegen er so gut wie alle Ultraschallwellen reflektiert, sodass der Bereich hinter dem Reflektor nicht ausreichend untersucht werden kann. Kalziumablagerungen können eines der frühesten Anzeichen von Brustkrebs sein.

Die Mammasonographie hat jedoch den Vorteil, dass sie besser zwischen (einer meist harmlose) Zyste und einem solidem Tumor unterscheiden kann. Auf einem Mammogramm können sie hingegen gleich aussehen. Daher nutzt man den Brustultraschall, weil er besser als ein Mammogramm zeigt, ob das Innere einer Masse fest oder mit Flüssigkeit gefüllt ist.

Diese systematische Übersichtsarbeit untersuchte die Ergänzung von Ultraschall zur Mammographie bei Frauen mit dichtem Brustgewebe auf Grundlage von 29 anderen Studien. Die Studie fand heraus, dass etwa 29 % der Gesamtkrebserkrankungen nur durch Ultraschall erkannt wurden, was einer Steigerung der Krebserkennung um etwa 40% gegenüber der Mammographie entspricht. Dies entspricht zusätzlichen 3,8 erkannten Fällen pro 1000 Frauen mit negativer Mammographie. 

Die Mammasonographie wird regelmäßig zur Nachsorge eingesetzt, insbesondere nach einer Brustkrebsbehandlung. Das ist insofern ein Vorteil, da das Mammasono keine Strahlenbelastung verursacht. Zudem erlaubt der Brustultraschall nicht nur die bildliche Darstellung von Brustveränderungen, sondern auch die gezielte Entnahme von Gewebeproben (Biopsien), was mit der Mammographie alleine nicht möglich ist. Zum Wohle des Kindes wird während der Schwangerschaft und Stillzeit primär die Mammasonografie durchgeführt.

Zusammengefasst bleibt die Mammographie das zentrale und am besten geeignete Diagnoseverfahren zur Früherkennung von Brustkrebs. Unter bestimmten Umständen (z. B. sehr dichtes Brustgewebe oder unklarer Befund in der Mammographie) kann der Brustultraschall effektiver bei der Diagnose von Brustkrebs sein, als die Mammographie. Als ergänzende Untersuchung bietet die Mammasonographie einen erheblichen Mehrwert.

Mammasonographie Mammographie
Stärken Schwächen Stärken Schwächen
Keine Strahlenbelastung. Kann Mikroverkalkungen nicht so gut erkennen wie eine Mammographie. Die Mammographie ist besonders effektiv bei der Erkennung von Mikroverkalkungen, kleinen Kalkablagerungen, die oft ein frühes Anzeichen für Brustkrebs sind. Strahlenbelastung: Auch wenn die Mammographie eine geringe Dosis ionisierender Strahlung verwendet, besteht dennoch ein Risiko.
Kann bei Frauen mit dichtem Brustgewebe oder bei jüngeren Frauen nützlicher sein. Erhöhte falsch positiv Rate Es ist das am längsten etablierte und am weitesten verbreitete Verfahren zur Brustkrebsfrüherkennung. Bei Frauen mit dichtem Brustgewebe können Mammographien weniger effektiv sein.
Bietet die Möglichkeit, Zysten von soliden Tumoren zu unterscheiden.

Wie läuft eine Mammasonographie ab?

Vorbereitung

  • Terminvereinbarung: Es ist ratsam, die Untersuchung in der ersten Zyklushälfte, d.h. innerhalb der ersten 14 Tage nach Beginn Ihrer Periode, durchzuführen, da die Brust in dieser Zeit weniger empfindlich ist.
  • Kleidung: Tragen Sie bequeme Kleidung. Sie werden gebeten, Oberbekleidung und BH auszuziehen, um den Brustbereich freizulegen.

Untersuchungsablauf

  • Positionierung: Sie werden gebeten, sich flach auf den Untersuchungstisch zu legen, möglicherweise mit einem erhobenen Arm, um die Brust zu strecken und besser zugänglich zu machen.
  • Gel-Auftrag: Ein spezielles Ultraschallgel wird auf die Brust aufgetragen. Dieses Gel verbessert den Kontakt zwischen dem Ultraschallkopf und der Haut, wodurch klare Bilder ermöglicht werden.
  • Scannen mit dem Sonogerät: Der Gynäkologe wird den Ultraschallkopf über Ihre Brust bewegen und dabei besonderes Augenmerk auf Bereiche legen, die als problematisch oder verdächtig gelten könnten. Während des Scannens sehen Sie auf dem Bildschirm des Ultraschallgeräts Live-Bilder Ihrer Brust.
    • Das Gewebe reflektiert Schallwellen unterschiedlich stark. Diese Variationen erscheinen als verschiedene Grautöne auf dem Bild, wodurch man die verschiedenen Bruststrukturen unterscheiden kann. Dabei erscheint Fettgewebe dunkler, wohingegen normales Drüsen- und Bindegewebe heller dargestellt wird. Tumore zeigen sich häufig als klar definierte dunkle Schallreflexionen.

Nach der Untersuchung

  • Gel-Entfernung: Das Gel wird von Ihrer Brust entfernt, es hinterlässt keine Rückstände und ist ungiftig.
  • Ergebnisbesprechung: Je nach Einrichtung und Situation könnte der Radiologe oder Sonograph direkt nach der Untersuchung eine vorläufige Einschätzung abgeben. In anderen Fällen erhalten Sie einen schriftlichen Befund oder einen späteren Termin zur Besprechung der Ergebnisse.

Eine Mammasonographie dauert in der Regel zwischen 15 und 30 Minuten, je nachdem, ob beide Brüste untersucht werden und ob spezielle Bereiche genauer betrachtet werden müssen. Bei einer erstmaligen Untersuchung oder bei Vorliegen eines konkreten Befundes kann die Untersuchung auch etwas länger dauern. Es ist jedoch stets abhängig von der individuellen Situation und dem Untersuchungsumfang.

Ggf. weiterführende Schritte

Sollte während der Mammasonographie eine verdächtige Masse oder Veränderung festgestellt werden, könnten zusätzliche Untersuchungen wie eine Biopsie oder eine Mammographie empfohlen werden, um genauere Informationen zu erhalten.

Welche Ultraschalltechniken werden bei der Mammasonographie angewendet?

  • B-Modus (2D-Ultraschall)
    • Dies ist die standardmäßige Ultraschalltechnik, bei der zweidimensionale Schnittbilder des Gewebes erzeugt werden.
    • Es hilft, die Struktur, Größe und Lage von Läsionen zu visualisieren und zwischen Zysten und festen Massen zu unterscheiden.
  • Farbdoppler-Sonographie (Dopplersonographie)
    • Diese Technik misst und zeigt den Blutfluss in den Blutgefäßen der Brust.
    • Sie kann nützlich sein, um zwischen gutartigen und bösartigen Tumoren zu unterscheiden, da bösartige Tumoren oft eine erhöhte Blutversorgung aufweisen.
  • Duplexsonographie
    • Die Duplexsonographie ermöglicht die gleichzeitige Darstellung von Gewebestrukturen (über den B-Modus) und Blutfluss (über die Doppler-Funktion).
    • Bei der Untersuchung von Brustläsionen kann diese Technik besonders wertvoll sein, da sie zusätzliche Informationen über die vaskuläre Versorgung von Tumoren oder anderen Auffälligkeiten bietet. Bösartige Tumoren zeigen oft eine charakteristische Gefäßversorgung, die sich von gutartigen Läsionen oder normalem Brustgewebe unterscheidet. Durch die Darstellung dieser Blutgefäße kann die Duplexsonographie helfen, zwischen gutartigen und bösartigen Veränderungen zu unterscheiden.
    • Allerdings ist die Anwendung der Duplexsonographie in der Mammadiagnostik nicht immer notwendig und wird eher bei speziellen Fragestellungen oder unklaren Befunden eingesetzt. 
  • Elastographie
    • Misst die Steifigkeit oder Elastizität von Geweben.
    • Bösartige Tumoren sind oft steifer als das umgebende gesunde Gewebe oder gutartige Läsionen.
    • Die Elastographie kann helfen, diese Unterschiede zu identifizieren und eine genauere Diagnose zu ermöglichen.
  • 3D- und 4D-Ultraschall
    • Diese Techniken erstellen dreidimensionale Bilder der Brust.
    • Während 3D-Ultraschall Standbilder erzeugt, zeigt 4D-Ultraschall bewegte Bilder in Echtzeit.
    • Sie können eine detailliertere Ansicht der Bruststruktur bieten und helfen, Anomalien besser zu visualisieren.
  • Automatisierte Brustsonographie (ABVS)
    • Dies ist eine relativ neue Technik, bei der ein automatisiertes Ultraschallsystem verwendet wird, um den gesamten Brustbereich zu scannen.
    • Es kann besonders nützlich sein für Frauen mit dichtem Brustgewebe.

Wann ist Mammasonographie indiziert?

Die Mammasonographie wird in verschiedenen klinischen Situationen eingesetzt. Hier sind die wichtigsten Indikationen in Stichpunkten aufgeführt:

  • Tastbarer Knoten während der klinischen Brustuntersuchung.
  • Axilläre Lymphadenopathie (geschwollene Lymphknoten in der Achselhöhle), die auf Mammogrammbildern sichtbar ist.
  • Frauen unter 40 Jahren mit dem klinischen Erscheinungsbild bestimmter Anomalien.
  • Schwangere oder stillende Frauen.
  • Verdächtige Anomalie, die auf Mammogrammbildern identifiziert wurde.
  • Brustwarzenausfluss.
  • Hautretraktion oder Inversion der Brustwarze.
  • Chirurgische Narben, die auf Mammogrammbildern sichtbar sind.
  • Verdacht auf Ruptur von Brustimplantaten zur Unterscheidung zwischen intra- und extrakapsulären Rupturen.
  • Nadelgeführte perkutane Brustbiopsie.
  • Nachsorge von Patientinnen, die eine neoadjuvante Chemotherapie erhalten.

Was kann mit einer Mammasonographie diagnostiziert werden?

  • Gutartige Tumore
    • Fibroadenome: Diese sind feste, gutartige Tumoren aus drüsigem und bindegewebigem Brustgewebe. Typischerweise oval oder rund und gut abgegrenzt im Ultraschall.
    • Lipome: Gutartige Tumoren, die aus Fettgewebe bestehen. Sie erscheinen im Ultraschall als dunkle, gut abgegrenzte Läsionen, oft umgeben von einer dünnen echogenen Kapsel.
  • Mastopathie
    • Es handelt sich um eine gutartige Veränderung des Brustgewebes, die durch Knotenbildung, Schwellungen und oft Brustschmerzen gekennzeichnet ist. Im Ultraschall zeigt sich die Mastopathie häufig durch Bereiche gemischter Echogenität, die sich von der normalen Struktur des umgebenden Brustgewebes unterscheiden. Die genaue Darstellung kann variieren, je nachdem, ob mehr drüsige oder bindegewebige Anteile betroffen sind.
  • Zysten
    • Flüssigkeitsgefüllte Säckchen im Brustgewebe. Sie erscheinen im Ultraschall als dunkle, runde oder ovale Strukturen mit klaren Grenzen.
  • Maligne Tumore (Brustkrebs)
    • Im Ultraschall oft unregelmäßig geformt, schlecht abgegrenzt und mit höherer Echogenität. Weitere Untersuchungen sind erforderlich, um die Natur des Brusttumors zu bestätigen.
  • Mikroverkalkungen
    • Kleine Verkalkungen im Brustgewebe können manchmal auf ein Frühstadium von Brustkrebs hindeuten. Sie sind jedoch im Ultraschall weniger gut sichtbar als in der Mammographie.
  • Brustinfektionen und Abszesse
    • Entzündliche Veränderungen oder Ansammlungen von Eiter im Brustgewebe. Sie können im Ultraschall als unregelmäßige, dunklere Bereiche erscheinen.
  • Postoperative Narben
    • Veränderungen im Brustgewebe nach chirurgischen Eingriffen oder Biopsien. Sie können echogen oder dunkel erscheinen, je nach Narbenart.
  • Implantate und ihre möglichen Komplikationen
    • Im Ultraschall können Probleme wie Rupturen, Falten oder Kapselkontraktur von Brustimplantaten erkannt werden.

Vorteile und Nachteile

Vorteile Nachteile
Keine Strahlenbelastung: Die Untersuchung nutzt Ultraschallwellen und setzt die Patientin keiner ionisierenden Strahlung aus. Nicht immer ausreichend: Bei sehr dichtem Brustgewebe kann die Untersuchung manchmal nicht alle Auffälligkeiten zeigen.
Nicht-invasiv: Es sind keine Einstiche oder Injektionen erforderlich. Falsch positive Ergebnisse: Kann manchmal gutartige Veränderungen als verdächtig interpretieren, was zu unnötigen weiteren Tests führen kann.
Sofortige Bilder: Ergebnisse sind in Echtzeit sichtbar. Kein vollständiger Ersatz: Kann die Mammographie in bestimmten Fällen nicht vollständig ersetzen, insbesondere beim Screening.
Flexibel: Kann zur Untersuchung aller Altersgruppen verwendet werden, einschließlich schwangerer und stillender Frauen. Kosten: Nicht immer von Krankenkassen als Routine-Screening gedeckt; kann zusätzliche Kosten verursachen.
Differenzierung: Hilfreich bei der Unterscheidung zwischen festen Massen und flüssigkeitsgefüllten Zysten. Zeitintensiver: Kann in einigen Fällen länger dauern als eine Mammographie.
Sicher: Keine bekannten Nebenwirkungen oder Risiken bei richtiger Anwendung.
Vorteile und Nachteile der Mammasonographie

Was kostet Mammasonographie?

Derzeit gehört die Brustsonographie nicht zu den gesetzlich vorgeschriebenen Leistungen der Krankenkassen. Da die Krankenkassen die Mammasono nicht als Früherkennungsmethode von Brustkrebs akzeptieren, übernehmen sie keine Kosten für die Untersuchung. Im Rahmen der Vorsorge müssen Sie die Kosten selbst tragen. Der Betrag wird per Privatliquidation nach der Gebührenordnung der Ärzte berechnet und variiert aufgrund des Schwierigkeitsgrads zwischen 80 € und 300 €.

Ausnahme: Wenn der Arzt im Zuge einer Brustuntersuchung tastbare Knoten im Brustbereich vorfindet oder ein unzureichender Mammographiebefund vorliegt, dann gilt der Brustultraschall als notwendig. In diesem Fall übernimmt die gesetzliche Krankenkasse die Kosten gemäß Einheitlicher Bewertungsmaßstab (EBM).

Gebührenordnung Gebührenordnungsposition/Ziffer Behandlung Beschreibung Punkte Regelhöchstsatz
EBM 33041 Mamma – Sonographie Sonographische Untersuchung einer oder beider Brustdrüsen mittels B-Mode-Verfahren, ggf. einschl. der regionalen Lymphknoten 150 17,24 €
GOÄ 418 Mamma – Sonographie Ultraschalluntersuchung einer Brustdrüse gegebenenfalls einschließlich der regionalen Lymphknoten 210 28,15 €
GOÄ 420 Mamma – Sonographie Ultraschalluntersuchung von bis zu drei weiteren Organen im Anschluß an eine der Leistung (Untersuchung der zweiten Brustdrüse) 80 10,72 €

Was ist ein Mamma MRT?

Die Mamma MRT (Magnetresonanztomographie der Brust) und die Mammasonographie (Ultraschalluntersuchung der Brust) sind beides bildgebende Verfahren zur Untersuchung der Brust. Trotz ihrer unterschiedlichen Anwendungsgebiete, Vorzüge und Limitationen ergänzen sie sich in vielen klinischen Situationen.

Die Mamma MRT, die Magnetfelder und Radiowellen nutzt, bietet detaillierte Bilder des Brustgewebes, ohne ionisierende Strahlung zu verwenden. Sie wird für spezielle Fragestellungen eingesetzt, beispielsweise bei Patientinnen mit hohem Brustkrebsrisiko, bei unklaren Befunden anderer bildgebender Verfahren oder zur genauen Darstellung des Tumorausmaßes vor einer Operation. Trotz ihrer hohen Sensitivität, insbesondere bei der Erkennung von invasiven Karzinomen und multifokalen Tumoren, kann die Spezifität variieren, und es können falsch-positive Befunde auftreten. Darüber hinaus ist die Mamma MRT teurer, nicht überall verfügbar und die Untersuchung dauert länger als eine Sonographie. Außerdem ist sie nicht geeignet für Patientinnen mit bestimmten Metallimplantaten, Herzschrittmachern oder solche, die an Klaustrophobie leiden.

Kurse und Schulungsangebote für Ärzte

Die Mammasonographie ist ein essenzielles Instrument in der Diagnostik von Brusterkrankungen. Ihre korrekte Anwendung und Interpretation erfordert jedoch eine spezialisierte Ausbildung. Insbesondere für Frauenärzte, die in ihrer täglichen Praxis regelmäßig mit dem Thema Brustgesundheit konfrontiert werden, ist eine fundierte Schulung in der Mammasonografie von unschätzbarem Wert.

Warum eine spezialisierte Ausbildung wichtig ist:

  • Die korrekte Durchführung und Auswertung einer Mammasonografie stellt hohe Anforderungen an den Untersucher. Eine fundierte Schulung gewährleistet nicht nur die optimale Patientenversorgung, sondern schützt auch vor Fehlinterpretationen, die zu unnötigen weiteren Untersuchungen oder gar falschen Therapieentscheidungen führen können.

Welche Arten von Kursen gibt es?

  • Grundkurs
  • Aufbaukurs
  • Abschlusskurs
  • Refresher-Kurs
  • Online-Seminar

Typische Inhalte von Mammasonographie-Kursen:

  • Grundlagen der Ultraschalltechnik
  • Anatomie und Physiologie der Brust
  • Untersuchungstechniken und -protokolle
  • Differenzierung von gutartigen und bösartigen Befunden
  • Sonographische Zeichen spezieller Pathologien
  • Fallbesprechungen und praktische Übungen

Wo findet man Schulungsangebote? Viele medizinische Fachgesellschaften, Universitätskliniken und private Bildungseinrichtungen bieten Kurse in Mammasonographie an. Dazu gehören:

Zertifizierung

  • Einige Kurse enden mit einem Zertifikat oder einem speziellen DEGUM-Siegel, das die erworbenen Kenntnisse und Fähigkeiten bescheinigt. Diese Zertifizierungen können für Frauenärzte besonders wertvoll sein, um Patienten und Kollegen ihre Expertise in diesem Bereich nachzuweisen.

FAQ

Wie oft sollte man einen Ultraschall der Brust durchführen lassen?

Der Ultraschall der Brust kann einmal pro Jahr durchgeführt werden. Sind Fälle von Brustkrebs in der Familie bekannt, dann kann die Mammasonographie auch zweimal pro Jahr durchgeführt werden.

Was ist ACR und BI-RADS?

Um die Befunde standardisiert und vergleichbar zu machen und so die Qualität der Diagnostik zu steigern, wurden bestimmte Klassifizierungssysteme entwickelt. Die bekanntesten darunter sind ACR (American College of Radiology) und das BI-RADS (Breast Imaging-Reporting and Data System) System.

American College of Radiology (ACR): Das ACR ist eine Fachgesellschaft, die sich der Weiterentwicklung der Radiologie und der Verbesserung der Patientenversorgung verschrieben hat. Eines ihrer Hauptanliegen ist die Schaffung von Leitlinien und Standards für radiologische Verfahren, einschließlich der Mammasonographie.

BI-RADS (Breast Imaging-Reporting and Data System): BI-RADS wurde vom ACR entwickelt, um die Berichterstattung über mammographische, sonographische und magnetresonanztomographische Befunde der Brust zu standardisieren.

Zweck: Durch die BI-RADS-Klassifikation wird das Risiko, dass eine beobachtete Anomalie maligne ist, in Kategorien eingeteilt. Es ermöglicht Radiologen, ihre Befunde in einer konsistenten Sprache zu beschreiben, wodurch die Kommunikation mit behandelnden Ärzten und die Nachverfolgung von Patienten erleichtert wird.

Kategorien: BI-RADS klassifiziert Befunde in verschiedene Kategorien, von 0 (weitere Bildgebung erforderlich) bis 6 (bekannte Malignität). Innerhalb der Mammasonographie bietet das System eine detaillierte Anleitung zur Beschreibung und Kategorisierung von Läsionen basierend auf Form, Rand, Orientierung, Echogenität und anderen sonographischen Merkmalen.

Anwendung: Während einer Mammasonographie wird eine Läsion oder Anomalie identifiziert und nach den BI-RADS-Kriterien beschrieben und kategorisiert. Dies erleichtert die Entscheidungsfindung bezüglich weiterer Schritte – sei es zusätzliche Bildgebung, Biopsie oder Überwachung.

Welche Risikofaktoren begünstigen Brustkrebs?

Brustkrebs kann durch eine Vielzahl von Risikofaktoren begünstigt werden. Einige dieser Faktoren können beeinflusst werden, während andere, wie genetische Veranlagung, unveränderlich sind. Hier sind einige der bekanntesten Risikofaktoren für Brustkrebs:

Alter: Das Risiko für Brustkrebs steigt mit zunehmendem Alter.
Genetische Faktoren: Mutationen in bestimmten Genen, insbesondere in den BRCA1- und BRCA2-Genen, erhöhen das Risiko erheblich.
Familiäre Vorgeschichte: Frauen mit nahen Verwandten (Mutter, Schwester, Tochter), die an Brustkrebs erkrankt sind, haben ein höheres Risiko.
Frühere Brustkrebserkrankungen: Frauen, die bereits an Brustkrebs oder bestimmten gutartigen Brusterkrankungen gelitten haben, sind gefährdeter.
Strahlenexposition: Frühere Strahlenbehandlungen der Brust, insbesondere in jungen Jahren, können das Risiko erhöhen.
Menstruationsgeschichte: Frauen, die ihre Periode vor dem 12. Lebensjahr bekommen haben oder nach dem 55. Lebensjahr in die Menopause gekommen sind, haben ein erhöhtes Risiko.
Geburtsgeschichte: Frauen, die ihr erstes Kind nach dem 30. Lebensjahr bekommen haben oder keine Kinder haben, haben ein höheres Risiko.
Hormonersatztherapie: Die Einnahme von Hormonersatztherapie nach der Menopause kann das Risiko erhöhen.
Dichte des Brustgewebes: Frauen mit dichtem Brustgewebe haben ein erhöhtes Risiko für Brustkrebs.
Alkoholkonsum: Regelmäßiger Alkoholkonsum kann das Risiko erhöhen.
Übergewicht und Ernährung: Übergewicht nach der Menopause und eine fettreiche Ernährung können das Risiko erhöhen.

Es ist wichtig zu beachten, dass das Vorhandensein eines oder mehrerer dieser Risikofaktoren nicht notwendigerweise bedeutet, dass eine Frau Brustkrebs entwickeln wird. Es bedeutet lediglich, dass ihr Risiko im Vergleich zur allgemeinen Bevölkerung erhöht ist. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und ein bewusster Lebensstil können dazu beitragen, das Risiko zu minimieren.

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Autor: Nils Buske, zuletzt aktualisiert am