Dopplersonographie: Das sollten Patienten wissen!

Was ist Dopplersonographie?

Die Dopplersonographie ist eine nicht-invasive Ultraschalluntersuchung, die den Doppler-Effekt nutzt, um die Blutströmung in verschiedenen Bereichen des Körpers zu beurteilen. Durch hochfrequente Ultraschallwellen können Ärzte genaue Informationen über die Geschwindigkeit und Richtung des Blutflusses erhalten, was z. B. bei der Diagnose und Behandlung von Gefäßerkrankungen und fetalen Durchblutungsstörungen von unschätzbarem Wert ist. Die Dopplersonographie wird deshalb häufig in der Radiologie, Kardiologie, Gefäßchirurgie und Geburtshilfe eingesetzt.

Wie funktioniert die Dopplersonographie?

  • Die Dopplersonographie basiert auf dem Doppler-Effekt (benannt nach dem österreichischen Physiker Christian Doppler). Mit der Methode wird die Frequenzverschiebung des Ultraschallwellen-Signals gemessen, das von sich bewegenden roten Blutkörperchen reflektiert wird.
  • Bewegungen der roten Blutkörperchen führen zu Frequenzverschiebungen, die Informationen über Fließgeschwindigkeit und Strömungsrichtung des Blutflusses liefern.
  • Der Arzt verwendet eine Ultraschallsonde, um die Schallwellen auszusenden und zu empfangen.
  • Die reflektierten Schallwellen werden analysiert und in Echtzeit als Bild oder Klangsignal dargestellt.

Der Doppler-Effekt ist das Phänomen, bei dem die Frequenz eines Wellenphänomens, wie zum Beispiel Schall oder Licht, für einen Beobachter abhängig von der Relativbewegung zwischen Beobachter und Quelle verschoben wird. Bei Annäherung an den Beobachter wird die Frequenz höher (Blauverschiebung), während sie bei Entfernung niedriger wird (Rotverschiebung). Der Effekt tritt aufgrund der Kompression bzw. Expansion der Wellenfronten aufgrund der Relativbewegung auf.

Arten der Dopplersonographie

Es gibt unterschiedlichen Doppler-Techniken, die in der medizinischen Bildgebung verwendet werden, um den Blutfluss in Gefäßen und Geweben zu beurteilen und wichtige Informationen über den Kreislauf und die Funktion des Herzens zu liefern.

Farbdoppler / Farbkodierte Dopplersonographie (FKDS)

Die farbkodierte Doppler-Sonographie ist eine fortschrittliche Methode der Dopplersonographie, die verwendet wird, um den Blutfluss in Gefäßen und Geweben visuell darzustellen. Dabei werden Ultraschallwellen mit unterschiedlichen Frequenzen ausgesendet und die reflektierten Signale analysiert.

Die Farbdoppler-Sonographie ermöglicht die Darstellung des Blutflusses in Farben. Die Richtung und Geschwindigkeit des Blutflusses werden durch verschiedene Farben auf dem Bildschirm dargestellt, wodurch eine schnelle visuelle Interpretation möglich ist. Normalerweise wird der Blutfluss in Richtung des Schallkopfes (positive Geschwindigkeiten) mit roter oder orangener Farbe dargestellt (Rotverschiebung), während der Blutfluss in entgegengesetzter Richtung (negative Geschwindigkeiten) mit blauer oder grüner Farbe dargestellt wird (Blauverschiebung).

Ein farbkodiertes Dopplersonographie-Ultraschallbild der Niere.
Ein farbkodiertes Dopplersonographie-Ultraschallbild der Niere.

Die Farbdoppler-Sonographie ermöglicht eine schnelle und effektive Beurteilung des Blutflusses in Echtzeit. Sie wird in verschiedenen medizinischen Fachbereichen eingesetzt, wie der Kardiologie, Gefäßchirurgie, Gastroenterologie und Gynäkologie, um Durchblutungsstörungen, Gefäßanomalien, Blutgerinnsel, Verengungen oder Verschlüsse von Gefäßen und andere Blutfluss-Störungen zu erkennen und zu überwachen.

Spektraler Doppler / Spektrale Dopplersonographie (SDS)

Die spektrale Dopplersonographie ist eine Methode der Dopplersonographie, die verwendet wird, um den Blutfluss in Gefäßen zu analysieren. Dabei wird ein Ultraschallstrahl auf das zu untersuchende Gefäß gerichtet, und die reflektierten Signale des bewegten Blutes werden aufgezeichnet.

Im Gegensatz zur Farbdoppler-Sonographie, die den Blutfluss in Echtzeit in Farben darstellt, erzeugt die spektrale Dopplersonographie ein Doppler-Spektrum. Dieses Spektrum zeigt die Geschwindigkeitsverteilung des Blutflusses entlang einer bestimmten Linie oder an einem bestimmten Punkt im Gefäß.

Das Doppler-Spektrum liefert Informationen über die Geschwindigkeit und Richtung des Blutflusses, den Widerstand in den Gefäßen und andere Parameter. Es wird verwendet, um Durchblutungsstörungen, wie Engstellen (Stenosen) oder Verschlüsse, zu erkennen, den Blutfluss in bestimmten Gefäßen zu quantifizieren und die Effekte von medizinischen Eingriffen oder Therapien zu überwachen.

Pulsed Wave Doppler / PW-Doppler

Der Pulsed Wave Doppler (PW-Doppler) ist eine spezielle Technik der Dopplersonographie, die verwendet wird, um den Blutfluss in bestimmten Bereichen oder Gefäßen zu analysieren, während der Rest des Bildes stillsteht. Dabei wird ein Ultraschallstrahl in Form von kurzen Pulsen ausgesendet und die reflektierten Signale des bewegten Blutes werden aufgezeichnet.

Beim PW-Doppler wird ein spezieller Bereich des Blutflusses, beispielsweise in einer Arterie oder Vene, ausgewählt und untersucht. Durch die Verwendung von gepulstem Ultraschall können sowohl die Geschwindigkeit als auch die Richtung des Blutflusses gemessen werden. Das empfangene Signal wird in ein Doppler-Spektrum umgewandelt, das die Geschwindigkeitsverteilung des Blutflusses entlang einer Linie darstellt.

Der PW-Doppler ermöglicht es, detaillierte Informationen über den Blutfluss zu erhalten, wie z. B. die maximale Geschwindigkeit, die Pulsationsrate oder der Widerstandsindex. Dadurch können Durchblutungsstörungen, wie Engstellen, Verschlüsse, Gefäßanomalien oder Herzklappenfehler, erkannt.

Im Gegensatz zum PW-Doppler sendet der CW-Doppler kontinuierlich Ultraschallwellen aus und empfängt sie auch kontinuierlich. Diese Methode ermöglicht es, sehr hohe Blutflussgeschwindigkeiten präzise zu messen, da sie nicht vom Aliasing betroffen ist.

Power Doppler

Im Gegensatz zum PW-Doppler misst der Power Doppler nicht die Geschwindigkeit oder Richtung des Blutflusses. Stattdessen erfasst er die Amplitude der reflektierten Dopplersignale. Beim Power Doppler werden die Dopplersignale aufsummiert, um die Signalintensität zu bestimmen. Das Ergebnis wird in Form einer farblichen Darstellung präsentiert, wobei intensivere Farben (z. B. rot) eine höhere Doppler-Amplitude und somit einen stärkeren Blutfluss anzeigen.

Der Power Doppler bietet eine höhere Empfindlichkeit bei der Erfassung niedriger Blutflussgeschwindigkeiten und kann selbst schwache Blutströmungen sichtbar machen. Er wird verwendet, um das Vorhandensein von Blutfluss zu bestätigen und Durchblutungsstörungen aufzudecken, unabhängig von der Flussrichtung.

In der medizinischen Bildgebung wird der Power Doppler häufig eingesetzt, um Durchblutungsstörungen, Entzündungen, Gefäßverschlüsse oder andere pathologische Zustände zu erkennen. Da der Power Doppler nicht die Flussrichtung quantifiziert, kann er auch bei “flusslosen” Strukturen, wie z. B. Gewebeperfusion oder bei der Identifizierung von Gefäßstrukturen, eingesetzt werden.

Gewebedoppler

Der Gewebedoppler ist eine erweiterte Doppler-Technik, die sich auf die Analyse der Bewegungen von Geweben, vor allem des Herzmuskels, konzentriert. Diese Methode ist essentiell in der Kardiologie für die Beurteilung der Herzfunktion, insbesondere der diastolischen und systolischen Bewegungen.

Durch die Messung der Geschwindigkeit der Myokardbewegung liefert der Gewebedoppler präzise Daten zur Herzleistung und ermöglicht die Diagnose von Herzinsuffizienz und diastolischen Dysfunktionen. Die Technik nutzt Ultraschallwellen, um die Bewegung und Geschwindigkeit des Gewebes zu erfassen, und stellt die Ergebnisse häufig in einem farbkodierten Bild dar, das Bewegungsrichtung und -geschwindigkeit visualisiert.

Der Gewebedoppler zeichnet sich durch seine Fähigkeit aus, auch minimale Gewebebewegungen zu detektieren, was eine frühzeitige Erkennung von Funktionsstörungen ermöglicht. Er wird oft zusammen mit anderen bildgebenden Verfahren eingesetzt, um ein vollständiges Bild der Herzfunktion zu erhalten und die Effektivität von Behandlungen zu überwachen.

Transkranielle Dopplersonographie

Die transkranielle Dopplersonographie (TCD) ist eine spezielle Anwendung der Dopplersonographie, die zur Untersuchung des Blutflusses in den intrakraniellen (im Schädelinneren) Arterien eingesetzt wird. Dabei werden Ultraschallwellen durch die Schädeldecke hindurch gesendet und die reflektierten Signale des Blutflusses erfasst. Die TCD ermöglicht die Beurteilung der zerebralen Durchblutung und kann Informationen über den Blutfluss im Gehirn liefern. Sie wird häufig in der Neurologie eingesetzt, um Zustände wie zerebrale Vasospasmen, Gefäßobstruktionen, Hirndurchblutungsstörungen und andere pathologische Zustände zu diagnostizieren und zu überwachen.

Anwendungsbereiche der Dopplersonographie

Gefäßmedizin/Angiologie

Die Dopplersonographie ermöglicht die Beurteilung des Blutflusses in den Blutgefäßen. Dies ist besonders wichtig bei der Diagnose von Durchblutungsstörungen, wie beispielsweise Arteriosklerose oder Venenthrombosen. Mit der Dopplersonographie können Ärzte den Blutfluss in den Arterien und Venen visualisieren und eventuelle Engstellen oder Blockaden identifizieren.

Auch die Schilddrüsensonographie und die Dopplersonographie ergänzen sich. Während die Schilddrüsensonographie eine allgemeine Übersicht über die Struktur und Morphologie der Schilddrüse gibt, liefert die Dopplersonographie zusätzliche Informationen über die vaskuläre Aktivität innerhalb der Schilddrüse, was zur genauen Diagnose und Charakterisierung von Schilddrüsenknoten beitragen kann.

Kardiologie

In der Kardiologie wird die Dopplersonographie verwendet, um die Herzfunktion zu beurteilen. Mit dieser Technik können Ärzte die Geschwindigkeit und Richtung des Blutflusses in den Herzkammern und großen Blutgefäßen messen. Dadurch können sie Anomalien wie Klappenfehler, Herzklappenstenosen oder angeborene Herzfehler erkennen.

Gynäkologie (Schwangerschaft)

Die Dopplersonographie ist ein wesentlicher Bestandteil der pränatalen Untersuchungen. Sie ermöglicht es, den Blutfluss in der Plazenta und in den fetalen Blutgefäßen zu beurteilen. Dies ist wichtig, um die fetale Entwicklung zu überwachen und mögliche Probleme wie eine Minderdurchblutung oder fetale Mangelversorgung frühzeitig zu erkennen.

Neurologie

In der Neurologie wird die Dopplersonographie zur Beurteilung des Blutflusses im Gehirn eingesetzt. Sie kann helfen, zerebrale Durchblutungsstörungen wie Schlaganfälle oder Hirnaneurysmen zu diagnostizieren. Durch die Messung der Blutflussgeschwindigkeit können Ärzte den Zustand der Gehirngefäße beurteilen und mögliche Engstellen oder Verengungen erkennen.

Fachbereich Anwendungsgebiete
Gefäßchirurgie Periphere Arterienerkrankungen
Gynäkologie (Schwangerschaft) Pränatale Untersuchungen
Kardiologie Herzklappenerkrankungen, Herzinsuffizienz
Neurologie Schlaganfall, Gefäßverengungen im Gehirn
Beispielhafte Anwendungsgebiete der Dopplersonographie

Dopplersonographie in der Schwangerschaft

Die Dopplersonographie spielt auch eine entscheidende Rolle in der Schwangerschaft. Sie wird oft als ergänzende Methode zur regulären Ultraschalluntersuchung angewendet und ermöglicht es Ärzten, den Blutfluss in den Blutgefäßen des ungeborenen Kindes, der Plazenta und der Gebärmutter zu beobachten. Gebärmutter und Plazenta  spielen eine entscheidende Rolle in der Versorgung des Fötus mit Nährstoffen und Sauerstoff. Durch die Überwachung der Durchblutung können Ärzte sicherstellen, dass das Baby ausreichend versorgt wird und sich ordnungsgemäß entwickelt.

Darüber hinaus kann die Dopplersonographie auch die Durchblutung im Nabelschnurblut und den Blutgefäßen des Fötus messen. Diese Messungen können Aufschluss geben über die Gesundheit des Babys und helfen, Probleme wie Wachstumsverzögerungen, Unterversorgung oder bestimmte Herzerkrankungen frühzeitig zu erkennen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Dopplersonographie in der Schwangerschaft ist die Möglichkeit, eine Präeklampsie, eine ernste Erkrankung, die durch hohen Blutdruck und Schäden an anderen Organen wie der Leber und den Nieren gekennzeichnet ist, frühzeitig zu erkennen. Durch die Beurteilung des Blutflusses in den Gebärmutterarterien können Ärzte feststellen, ob eine Schwangere ein erhöhtes Risiko für Präeklampsie hat.

Die Dopplersonographie ist eine sichere und nicht-invasive Methode und kann mehrmals während der Schwangerschaft durchgeführt werden, ohne Risiken für Mutter oder Kind. Sie ergänzt die 3 Basis-Ultraschalluntersuchungen in der Schwangerschaft und bietet zusätzliche Informationen, die für die Überwachung der Gesundheit und Entwicklung des ungeborenen Kindes von wesentlicher Bedeutung sind.

Dopplersonographie in der Kardiologie

Die Dopplersonographie hat sich als wichtige Methode in der Kardiologie etabliert. Sie wird im Rahmen einer Echokardiographie, einer Ultraschalluntersuchung des Herzens, durchgeführt, um eine detailliertere und präzisere Analyse der Herzfunktion zu ermöglichen. 

  • Beurteilung der Herzklappenfunktion: Die Dopplersonografie ermöglicht die Beurteilung der Funktion der Herzklappen. Durch die Messung der Blutströmungsgeschwindigkeit vor und nach den Herzklappen können Ärzte Klappeninsuffizienzen (unzureichende Klappenschließung) oder Klappenstenosen (verengte Klappen) erkennen. Dies hilft bei der Diagnose von Herzklappenerkrankungen wie Aortenstenose, Mitralklappeninsuffizienz usw.
  • Messung der Herzfrequenz und Herzzeitvolumen: Mit Hilfe des Verfahrens kann die Herzfrequenz gemessen und das Herzzeitvolumen berechnet werden (das Blutvolumen pro Minute, das das Herz pumpt). Dies liefert wichtige Informationen über die Herzfunktion und kann bei der Beurteilung von Herzerkrankungen wie Herzinsuffizienz helfen.
  • Erkennung von angeborenen Herzfehlern: Bei der Untersuchung von Säuglingen und Kindern kann die Doppler-Sonografie helfen, angeborene Herzfehler zu diagnostizieren. Durch die Beurteilung des Blutflusses in den Herzkammern und den großen Blutgefäßen können Anomalien wie Septumdefekte, Ventrikel- oder Atriumseptumdefekte oder Gefäßanomalien identifiziert werden.
  • Beurteilung der koronaren Durchblutung: Die Doppler-Sonografie kann verwendet werden, um die Blutströmung in den koronaren Arterien zu beurteilen, die das Herz mit Blut versorgen. Dies kann bei der Diagnose von koronarer Herzkrankheit und Engstellen in den Herzkranzgefäßen helfen.

Durchführung einer Dopplersonographie

  • Vorbereitung: Der Patient wird in eine bequeme Position gebracht und ein spezielles Ultraschallgel wird auf die zu untersuchende Stelle aufgetragen, um einen optimalen Kontakt zwischen der Ultraschallsonde und der Haut herzustellen.
  • Ultraschallsonde: Der Arzt verwendet eine Ultraschallsonde, die Schallwellen mit hoher Frequenz aussendet. Diese Schallwellen dringen in das Gewebe ein und reflektieren an den sich bewegenden roten Blutkörperchen.
  • Auswertung: Die reflektierten Schallwellen werden von der Sonde aufgefangen und an einen Computer weitergeleitet. Dort werden sie analysiert und in Echtzeit in Form eines bewegten Bildes oder eines Klangsignals dargestellt.

Typische Befunde und was sie bedeuten

  • Normaler Blutfluss: Ein normaler Befund bei der Doppler-Sonografie zeigt einen gleichmäßigen und ungestörten Blutfluss in den untersuchten Blutgefäßen. Es gibt keine Anzeichen für Engstellen, Blockaden oder andere Abnormalitäten.
  • Stenose: Eine Stenose bezieht sich auf eine Verengung eines Blutgefäßes. Bei der Doppler-Sonografie zeigt sich eine erhöhte Geschwindigkeit des Blutflusses an der Stelle der Verengung. Dies wird als „hohe Flussgeschwindigkeit“ oder „verminderter Widerstand“ bezeichnet. Eine Stenose kann auf Arteriosklerose, Thrombosen oder andere Gefäßerkrankungen hinweisen.
  • Verschluss: Ein Verschluss eines Blutgefäßes wird durch das Fehlen eines Blutflusses in der Dopplersonographie angezeigt. Dies kann auf eine akute Thrombose oder Embolie hinweisen und erfordert in der Regel sofortige medizinische Intervention.
  • Umkehrfluss: Normalerweise fließt das Blut in den Arterien in eine bestimmte Richtung. Bei der Untersuchung kann ein umgekehrter Blutfluss beobachtet werden, was auf eine Klappeninsuffizienz oder eine Rückflussstörung hinweisen kann.
  • Fehlender Blutfluss: Ein fehlender Blutfluss in den untersuchten Blutgefäßen kann auf eine Verstopfung, eine Verschlusskrankheit oder eine Verletzung hinweisen. Dies erfordert ebenfalls eine weitere Abklärung und Behandlung.

Diese Befunde sind nur Beispiele und die tatsächlichen Ergebnisse können je nach Untersuchungsregion und klinischer Fragestellung variieren.

Vorteile der Dopplersonographie

  • Präzise Diagnose: Die Doppler-Sonografie ermöglicht eine präzise Beurteilung von Gefäßerkrankungen wie Thrombosen, Stenosen oder Aneurysmen. Ärzte erhalten detaillierte Informationen über den Blutfluss, um fundierte Entscheidungen über die beste Behandlungsoption zu treffen.
  • Nicht-invasiv und risikoarm: Im Gegensatz zu invasiven Verfahren erfordert die Doppler-Sonografie keine Injektion von Kontrastmitteln oder Eingriffe in den Körper. Ultraschall ist schmerzfrei und risikoarm für die Patienten.
  • Vielseitige Anwendungsbereiche: Die Doppler-Sonografie findet Anwendung in verschiedenen medizinischen Fachbereichen. Von der Gefäßchirurgie über die Gynäkologie bis hin zur Kardiologie bietet sie wertvolle Informationen für die Diagnose und Verlaufskontrolle.

Wann ist die Dopplersonographie nicht geeignet?

  • Unklare Indikation: Wenn es keine spezifischen Anzeichen oder Symptome gibt, die auf eine Störung des Blutflusses hinweisen, ist eine Dopplersonografie möglicherweise nicht erforderlich. In solchen Fällen kann es besser sein, andere diagnostische Verfahren in Betracht zu ziehen, um die Ursache der Beschwerden zu ermitteln.
  • Niedrige Wahrscheinlichkeit für eine Störung des Blutflusses: Wenn die Wahrscheinlichkeit für eine Durchblutungsstörung in einem bestimmten Bereich des Körpers sehr gering ist, kann eine Dopplersonographie möglicherweise nicht gerechtfertigt sein. Zum Beispiel wird eine Dopplersonographie der Beinarterien normalerweise nicht routinemäßig bei jungen, gesunden Menschen durchgeführt, es sei denn, es gibt spezifische Risikofaktoren oder Symptome.
  • Verfügbarkeit anderer geeigneter diagnostischer Methoden: In einigen Fällen (z. B. bei Patienten mit Übergewicht oder Adipositas) können andere bildgebende Verfahren wie beispielsweise eine Angiographie oder ein MRT genauere Informationen liefern als eine Dopplersonographie. Die Wahl der geeigneten Untersuchungsmethode hängt von der klinischen Situation und den verfügbaren Ressourcen ab.
  • Kontraindikationen: Es gibt bestimmte Situationen, in denen eine Dopplersonographie nicht durchgeführt werden sollte. Dazu gehören offene Wunden oder Infektionen im Bereich der zu untersuchenden Region oder eine bekannte Allergie gegen das verwendete Kontrastmittel.

Mögliche Nebenwirkungen und Risiken

Die Doppler-Sonographie ist eine nicht-invasive Untersuchungsmethode, die in der Regel sicher und ohne schwerwiegende Nebenwirkungen ist. Dennoch können in einigen Fällen bestimmte Risiken und Nebenwirkungen auftreten. Hier sind einige mögliche Aspekte:

  • Unbehagen oder Schmerzen: Während der Doppler-Sonographie wird ein Schallkopf auf die Haut aufgetragen und es kann zu einem leichten Druck oder Unbehagen kommen, z. B. wenn der Bereich bereits empfindlich oder verletzt ist.
  • Allergische Reaktion: In seltenen Fällen kann eine allergische Reaktion auf das verwendete Ultraschallgel oder das Kontrastmittel auftreten, sofern es verwendet wird. Menschen mit bekannter Empfindlichkeit gegenüber diesen Substanzen sollten dies dem medizinischen Personal vor der Untersuchung mitteilen. Kontrastmittel können noch weitere Sofort- und Spätreaktionen verursachen.
  • Falsch-positive oder falsch-negative Ergebnisse: Die Doppler-Sonographie ist eine Technik, die von der Erfahrung des durchführenden Arztes abhängt. Es besteht das Risiko, dass ein Arzt eine Störung des Blutflusses fälschlicherweise diagnostiziert (falsch-positives Ergebnis) oder eine tatsächliche Störung nicht erkennt (falsch-negatives Ergebnis). Die Qualität der Bilder und die Interpretation können von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden, einschließlich des Körperbaus des Patienten oder von technischen Einschränkungen des Ultraschallgerätes.
  • Invasiver Eingriff: In einigen Fällen kann eine Doppler-Sonographie als Teil eines invasiven Eingriffs durchgeführt werden, z. B. bei einer Biopsie oder bei der Platzierung eines Katheters. In solchen Situationen können die mit dem invasiven Verfahren verbundenen Risiken auftreten, unabhängig von der Doppler-Sonographie.

FAQ

Ist die Dopplersonographie sicher?

Ja, die Dopplersonographie gilt als eine sichere Untersuchungsmethode. Sie ist nicht-invasiv, schmerzfrei und hat in der Regel keine schwerwiegenden Nebenwirkungen. Die verwendeten Ultraschallwellen sind für den menschlichen Körper unschädlich. Allerdings können einige geringfügige Nebenwirkungen auftreten, z. B. vorübergehendes Unbehagen, leichte Schmerzen oder allergische Reaktionen auf das verwendete Gel oder Kontrastmittel. Diese Nebenwirkungen sind jedoch selten und meistens von kurzer Dauer.

Wie lange dauert eine Dopplersonographie-Untersuchung?

Im Allgemeinen ist eine Dopplersonographie eine relativ schnelle und unkomplizierte Untersuchung. Eine typische Untersuchung dauert normalerweise zwischen 15 und 45 Minuten. Dies kann jedoch abhängig von verschiedenen Faktoren variieren, u. a. dem Untersuchungsbereich und dem Körperbau des Patienten.

Wann sollte eine Dopplersonographie durchgeführt werden?

Eine Dopplersonographie wird in verschiedenen medizinischen Situationen durchgeführt, um den Blutfluss in verschiedenen Bereichen des Körpers zu beurteilen. Üblicherweise kommt das bildgebende Verfahren bei Durchblutungsstörungen, Thrombosen, Gefäßverengungen (Stenosen) oder anderen Gefäßkrankheiten sowie in der Schwangerschaft zum Einsatz.

Was ist der Unterschied zwischen Doppler- und Duplexsonographie?

Die Begriffe Dopplersonographie und Duplexsonographie werden oft synonym verwendet, da sie ähnliche Techniken nutzen. Dennoch gibt es einen Unterschied zwischen den beiden Begriffen: Die Dopplersonographie bezieht sich speziell auf die Messung des Blutflusses, während die Duplexsonographie zusätzlich zur Dopplersonographie auch die Darstellung der anatomischen Strukturen ermöglicht. Die Duplexsonographie wird in der Regel häufiger verwendet, da sie umfassendere Informationen liefert und eine kombinierte Beurteilung von Blutfluss und Gefäßmorphologie ermöglicht.

Was ist eine fetale Dopplersonographie?

Die fetale Dopplersonographie ist eine medizinische Untersuchung, die während der Schwangerschaft durchgeführt wird. Sie nutzt die Doppler-Technik, um Informationen über den Blutfluss in den Blutgefäßen des ungeborenen Kindes zu erhalten. Das bildgebende Verfahren wird besonders bei Risikoschwangerschaften oder bei Verdacht auf Wachstumsstörungen des Fötus empfohlen. Die fetale Dopplersonographie kann helfen, verschiedene Aspekte der fetalen Gesundheit zu beurteilen, darunter die Plazentafunktion, den Blutfluss in den Nabelschnurgefäßen, Anomalien wie Herzklappenfehler oder Durchblutungsstörungen sowie Informationen über die Sauerstoffversorgung des Gehirns.

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Autor: Medizinio Redaktion, zuletzt aktualisiert am