Was ist transrektaler Ultraschall?

Transrektaler Ultraschall (TRUS) ist eine spezialisierte Form des Ultraschalls, die speziell zur Untersuchung der Prostata und der umgebenden Strukturen eingesetzt wird. Der Begriff „transrektal“ bezieht sich auf den Weg, den die Ultraschallsonde nimmt – durch den Enddarm (Rektum).

Im Gegensatz zu einem herkömmlichen Ultraschall, bei dem der Schallkopf auf die Hautoberfläche aufgelegt wird, wird beim TRUS der Schallkopf in den Enddarm des Patienten eingeführt. Diese Form der Endosonographie (endo=innerhalb, (von) innen) ermöglicht eine detailliertere und genauere Darstellung der Prostata, da der Schallkopf näher an der Prostata positioniert ist und so weniger Gewebe den Ultraschallsignalen im Weg steht.

Warum ist das so wichtig? Die Prostata ist eine kleine Drüse, die bei Männern direkt unter der Blase liegt und den Anfangsteil der Harnröhre umgibt. Da sie tief im Becken liegt, kann es schwierig sein, sie mit herkömmlichen Methoden zu visualisieren. Der TRUS bietet hier einen entscheidenden Vorteil, da er eine klare und präzise Sicht auf die Prostata und mögliche Anomalien bietet.

Dieses bildgebende Verfahren wird oft in der Urologie verwendet, um die Größe und Form der Prostata zu beurteilen, Anomalien zu identifizieren, Biopsien zu leiten oder den Erfolg von Behandlungen zu überwachen. Da der TRUS nicht-/semi-invasiv und relativ schmerzfrei ist, stellt er eine bevorzugte Methode zur Prostatauntersuchung dar. 

Transrektaler Ultraschall bei der Frau

Der transrektale Ultraschall bei der Frau ist eine bildgebende Untersuchung, die hauptsächlich zur Beurteilung der weiblichen Fortpflanzungsorgane und des unteren Verdauungstrakts eingesetzt wird. Frauen haben keine Prostata. Obwohl er bei Frauen weniger häufig als der transvaginale Ultraschall verwendet wird, kann der TRUS in bestimmten Situationen nützlich sein. Hier sind die wichtigsten Aspekte des transrektalen Ultraschalls bei der Frau:

  • Beurteilung der Gebärmutter und Eierstöcke: Obwohl der transvaginale Ultraschall in der Regel bevorzugt wird, kann der TRUS verwendet werden, wenn der transvaginale Zugang nicht möglich oder kontraindiziert ist.
  • Untersuchung von Darmproblemen: Der TRUS kann auch zur Untersuchung von Problemen im Enddarm oder im unteren Dickdarm eingesetzt werden.
  • Fisteln und Abszesse: Der TRUS kann zur Diagnose und Beurteilung von Fisteln und Abszessen im Beckenbereich verwendet werden.
  • Unklare Unterbauchschmerzen: Bei unklaren Schmerzen im Unterbauch kann der TRUS zusätzliche Informationen liefern.

Der TRUS wird bei Frauen seltener eingesetzt als bei Männern und wird in der Regel nur dann in Betracht gezogen, wenn andere Methoden nicht geeignet sind.

Prostatakrebs (und andere Veränderungen) mit Ultraschall erkennen

Die Diagnose von Prostatakrebs basiert auf einer Kombination von Verfahren, und die Prostatasonographie, insbesondere der transrektale Ultraschall, ist ein wichtiges Instrument in diesem Prozess. Es ist jedoch nicht das einzige Verfahren und wird oft in Verbindung mit anderen Tests wie dem PSA-Test und der digitalen rektalen Untersuchung verwendet.

In Deutschland ist das Prostatakarzinom beim Mann der häufigste bösartige Tumor. Obwohl die Anzahl der Fälle seit 2003 relativ gleich bleibt, gab es von 2011 bis 2016 weniger Neuerkrankungen. Im Jahr 2016 waren die meisten Betroffenen ungefähr 72 Jahre alt. Prostatakrebs ist die dritte Hauptursache für Krebstode bei Männern. Von 100 Männern in westlichen Ländern könnten 40 Prostatakrebs bekommen, aber nur 10 davon zeigen Symptome und nur 3 von 100 Männern sterben daran. (Quelle)

Die Früherkennung ist entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung. Die Ultraschalldiagnostik, insbesondere der transrektale Ultraschall, spielt hierbei eine zentrale Rolle.

Kann man Prostatakrebs mit Ultraschall erkennen?

Ja, transrektaler Ultraschall ist ein wertvolles Instrument zur Erkennung von Prostatakrebs. Durch den Ultraschall können verdächtige Areale oder Veränderungen in der Prostatastruktur identifiziert werden. Diese Bereiche können dann gezielt biopsiert werden, um die Diagnose zu bestätigen oder auszuschließen.

Die Prostatasonographie bringt viele Vorteile, aber auch einige Nachteile mit sich:

Vorteile Nachteile
Nicht-invasiv/Semi-invasiv: Der TRUS ist ein semi-invasives Verfahren, das keine Operation oder Nadeln erfordert (es sei denn, es wird in Verbindung mit einer Biopsie verwendet). Fehlende Sensitivität: Der Ultraschall allein kann nicht immer zwischen Krebs und anderen Prostataerkrankungen unterscheiden, was zu Fehldiagnosen führen kann.
Detaillierte Bilder: Da der Ultraschallkopf nahe an der Prostata platziert wird, liefert er detaillierte Bilder dieser Drüse. Nicht immer aussagekräftig: Kleinere Tumore oder solche in bestimmten Bereichen der Prostata können mit Ultraschall schwer zu erkennen sein.
Führung für Biopsien: Wenn eine Biopsie erforderlich ist, kann der TRUS dazu verwendet werden, die Nadel präzise zu führen. Keine umfassende Diagnose: Der Ultraschall kann nicht die Art oder das Stadium des Krebses bestimmen, daher sind oft weitere Tests erforderlich.
Kosteneffizient: Im Vergleich zu einigen anderen bildgebenden Verfahren ist der Ultraschall weniger kostspielig. Abhängigkeit von der Erfahrung des Arztes: Die Qualität der Bilder und die Interpretation können von der Erfahrung des Arztes abhängen, der den Ultraschall durchführt.
Schnell und schmerzfrei: Die Untersuchung ist relativ schnell und in der Regel schmerzfrei. Überdiagnosen und Übertherapien: Durch den Ultraschall werden zahlreiche Tumore entdeckt, die im Laufe des Lebens unauffällig geblieben wären, hätte man nicht nach ihnen gesucht. Gesunde Männer können dadurch als Krebspatienten behandelt werden.
Vorteile und Nachteile der Prostatasonographie

Prostataprobleme können auch im Rahmen einer Abdomensonographie erkannt werden. Die Abdomensonographie ist jedoch eher nicht geeignet für die Untersuchung der Prostata, denn:

Die Prostata durch die Bauchdecke zu schallen ist im Vergleich etwa so als würde man Gegenüberstellen den Mond mit dem Fernglas betrachten oder mit dem Teleskop der Sternwarte.

Dr. Dr. Stefan Buntrock, Facharzt für Urologie, Sexualmedizin und Sportmedizin

Was kann durch TRUS noch alles diagnostiziert werden?

Ein Urologe kann durch Ultraschall vielfältige pathologische (krankmachende) Veränderungen diagnostizieren:

Ultraschallbild einer vergrößerten Vorsteherdrüse.
Ultraschallbild einer vergrößerten Vorsteherdrüse.
  • Prostatakrebs
    • Erkennung: Durch TRUS können Veränderungen oder Anomalien in der Prostata identifiziert werden, die auf Krebs hindeuten könnten.
    • Biopsieführung: Wenn ein Verdacht auf Prostatakrebs besteht, kann TRUS dazu verwendet werden, eine Biopsie genau zu steuern, um Gewebeproben zu entnehmen.
  • Bestimmung des Prostatavolumens
    • Mit dem TRUS kann das Volumen der Prostata genau gemessen werden. Dies wird oft durchgeführt, um die Größe der Prostata zu bestimmen und festzustellen, ob sie vergrößert ist.
  • Benigne Prostatahyperplasie (BPH)
    • Diagnose: TRUS kann das Vorhandensein einer vergrößerten Prostata aufzeigen, ein Zustand, der als benigne Prostatahyperplasie bekannt ist.
    • Überwachung: Die Größe und das Ausmaß der Vergrößerung können überwacht werden, um den Verlauf der Behandlung zu steuern.
  • Prostatitis (Prostataentzündung)
    • Erkennung: TRUS kann Entzündungen und Infektionen in der Prostata erkennen, die Schmerzen oder andere Symptome verursachen.
  • Prostatazysten und Prostatasteine
    • Diagnose: Zysten, Steine oder andere Anomalien innerhalb der Prostata können durch TRUS erkannt werden.
  • Verkalkungen
    • Sie können in jedem Teil der Prostata auftreten und sind oft ein Zeichen für chronische Entzündungen oder frühere Infektionen.
    • Verkalkungen sind in der Regel harmlos und verursachen keine Symptome, können aber manchmal mit Prostatitis oder benigner Prostatahyperplasie (BPH) in Verbindung gebracht werden.
  • Erkennung von Harnwegsobstruktionen
    • Untersuchung: TRUS kann verwendet werden, um den Fluss von Urin durch die Prostata und die Harnröhre zu beurteilen, um mögliche Obstruktionen oder Verengungen zu identifizieren.
  • Beurteilung von Unfruchtbarkeit
    • Analyse: Bei Männern mit Fruchtbarkeitsproblemen kann TRUS dazu verwendet werden, die Prostata und die Samenbläschen zu untersuchen, um mögliche Ursachen zu identifizieren.
  • Beurteilung benachbarter Strukturen

Überprüfung: TRUS bietet auch Einblicke in benachbarte Strukturen wie die Blase und die Samenbläschen und kann dazu beitragen, Anomalien oder Probleme in diesen Bereichen zu erkennen.

Die Prostatakapsel ist eine dünne, faserige Schicht, die die Prostata umgibt und sie von den umliegenden Strukturen trennt. Sie spielt eine wichtige Rolle bei der Diagnose und Stadieneinteilung von Prostatakrebs.

Im Kontext des transrektalen Ultraschalls hat die Prostatakapsel besondere Bedeutung:

  • Erkennung von Kapseldurchbrüchen
    • Einer der Hauptvorteile des TRUS ist die Fähigkeit, die Prostatakapsel und ihre Integrität zu visualisieren. Ein Durchbruch oder eine Unregelmäßigkeit in der Kapsel kann ein Hinweis darauf sein, dass der Prostatakrebs über die Prostata hinausgewachsen ist, was auf ein fortgeschritteneres Stadium der Erkrankung hinweist.
  • Stadieneinteilung
    • Die Beurteilung der Prostatakapsel mit TRUS kann bei der Stadieneinteilung von Prostatakrebs helfen. Wenn der Krebs die Kapsel durchbrochen hat, wird er in ein höheres Stadium eingeteilt, was Auswirkungen auf die Behandlungsentscheidungen haben kann.
  • Fusionsbiopsie
    • Bei der Kombination von TRUS-Bildern mit MRT-Bildern (Fusionsbiopsie) kann die Darstellung der Prostatakapsel weiter verbessert werden. Dies kann besonders nützlich sein, um subtile Kapseldurchbrüche oder andere Unregelmäßigkeiten zu erkennen.
  • Planung medizinischer Eingriffe
    • Das Wissen um die Integrität der Prostatakapsel kann bei der Planung von medizinischen Eingriffen, wie z.B. einer Prostatektomie, wichtig sein. Wenn der Krebs die Kapsel durchbrochen hat, kann dies die chirurgische Technik oder den Umfang des Eingriffs beeinflussen.

Welche Ultraschalltechniken kommen bei der Prostata-Untersuchung zum Einsatz?

  • Elastographie
    • Dies ist eine spezielle Ultraschalltechnik, die die Steifheit oder Elastizität von Gewebe misst. Krebsgewebe ist oft steifer als normales Prostatagewebe.
    • Bei der Elastographie wird Druck auf das Gewebe ausgeübt (entweder manuell oder durch den Ultraschall selbst) und die resultierende Verformung gemessen. Die daraus resultierenden Bilder können helfen, steifere Bereiche zu identifizieren, die auf Krebs hindeuten könnten.
    • Es gibt verschiedene Arten der Elastographie, darunter die Scherwellen-Elastographie und die Strecken-Elastographie.
  • Kontrastmittelsonographie
    • Bei dieser Methode wird ein Ultraschall-Kontrastmittel in den Blutkreislauf injiziert. Dieses Kontrastmittel besteht aus Mikroblasen, die den Ultraschall reflektieren.
    • Krebsgewebe hat oft eine andere Blutversorgung als normales Gewebe. Durch die Verwendung von Kontrastmitteln können diese Unterschiede in der Durchblutung sichtbar gemacht werden, was bei der Identifizierung von Krebsbereichen helfen kann.
    • Die Kontrastmittelsonographie kann besonders nützlich sein, um zwischen gutartigen und bösartigen Läsionen zu unterscheiden und die genaue Ausdehnung eines Tumors zu bestimmen.
  • Fusionsbiopsie
    • Bei dieser Technik werden die Bilder aus einem MRT (Magnetresonanztomographie) mit den Bildern aus einem TRUS fusioniert. Dies ermöglicht es dem Arzt, gezielt Gewebeproben aus verdächtigen Bereichen zu entnehmen, die im MRT sichtbar sind, aber möglicherweise im TRUS nicht klar erkennbar sind.
  • Doppler-Ultraschall
    • Diese Technik misst den Blutfluss in den Blutgefäßen der Prostata. Da Tumore oft eine erhöhte Durchblutung aufweisen, kann der Doppler-Ultraschall helfen, verdächtige Bereiche zu identifizieren.
  • 3D-TRUS
    • Hierbei handelt es sich um eine Weiterentwicklung des herkömmlichen TRUS, bei der dreidimensionale Bilder der Prostata erstellt werden. Dies kann eine genauere Darstellung der Prostata und ihrer Strukturen ermöglichen.
  • Mikro-Ultraschall
    • Diese Technik verwendet höhere Frequenzen als der herkömmliche TRUS, um detailliertere Bilder der Prostata zu erhalten. Dies kann besonders nützlich sein, um kleinere Läsionen oder Veränderungen im Prostatagewebe zu erkennen.

Die Wahl der Technik hängt von der spezifischen klinischen Situation, den Symptomen des Patienten und den diagnostischen Anforderungen ab. Nicht alle Techniken sind für jeden Patienten geeignet oder in jeder Arztpraxis/Klinik verfügbar.

Mit welchen Methoden kann Prostatakrebs noch diagnostiziert werden?

Prostatakrebs kann nicht nur mittels transrektaler Ultraschalluntersuchung diagnostiziert werden. Jede Methode hat ihre eigenen Vorteile und kann je nach der spezifischen Situation des Patienten geeignet sein. Hier sind einige der häufigsten Diagnosemethoden für Prostatakrebs:

  • PSA-Test
    • Das Prostataspezifische Antigen (PSA) ist ein Eiweiß, das von der Prostata produziert wird. Ein erhöhter PSA-Wert im Blut kann auf Prostatakrebs hindeuten, allerdings können auch andere Erkrankungen oder Zustände, wie eine Prostatavergrößerung oder eine Prostataentzündung, zu einem erhöhten PSA-Wert führen.
  • Digitale rektale Untersuchung (DRU)
    • Hierbei führt der Arzt einen Finger in den Enddarm des Patienten ein, um die Prostata zu ertasten. Verhärtungen oder Knoten können auf Prostatakrebs hinweisen, obwohl nicht alle Tumore auf diese Weise feststellbar sind.
  • Biopsie
    • Wenn durch andere Untersuchungen ein Verdacht auf Prostatakrebs besteht, kann eine Biopsie durchgeführt werden. Dabei werden mit einer speziellen Nadel Gewebeproben aus der Prostata entnommen und mikroskopisch auf Krebszellen untersucht.
  • MRT (Magnetresonanztomographie)
    • Ein MRT der Prostata kann genaue Bilder des Gewebes liefern und so dabei helfen, Krebs oder andere Auffälligkeiten zu erkennen. Es wird manchmal in Kombination mit einem TRUS verwendet, um die Stelle für eine Biopsie genauer zu bestimmen.
  • CT-Scan (Computertomographie)
    • Während ein CT-Scan in der Regel nicht zur Erstdiagnose von Prostatakrebs verwendet wird, kann er nützlich sein, um festzustellen, ob sich der Krebs in andere Teile des Körpers ausgebreitet hat.
  • Knochenszintigraphie
    • Wenn es Anzeichen dafür gibt, dass sich der Krebs ausgebreitet hat, kann eine Knochenszintigraphie durchgeführt werden, um festzustellen, ob Metastasen in den Knochen vorhanden sind.
  • PET-PSMA (Positronenemissionstomographie mit prostataspezifischem Membranantigen)
    • Ein Positronenemissionstomographie-Scan (PET-Scan) kann ebenfalls dazu beitragen, festzustellen, ob sich der Prostatakrebs ausgebreitet hat und wo er sich im Körper befindet.
  • Urin-Tests
    • Es gibt Tests, die genetische Marker im Urin identifizieren können, die mit Prostatakrebs in Zusammenhang stehen. Diese werden manchmal zusätzlich zu anderen Diagnoseverfahren verwendet.

Wie wird die Untersuchung der Prostata mit dem Ultraschall gemacht?

In dem nachfolgenden Video sehen Sie, wie ein transrektaler periprostatischer Block mit einem Clarius EC7 HD3 durchgeführt wird. Der transrektale periprostatische Block ist eine medizinische Technik, bei der ein Lokalanästhetikum (Betäubungsmittel) in den Bereich um die Prostata (periprostatisch) injiziert wird, um Schmerzen oder Beschwerden während bestimmter medizinischer Eingriffe an der Prostata zu lindern. Dies geschieht in der Regel durch den Enddarm (transrektal) mit Hilfe eines Ultraschallgeräts, um die genaue Positionierung der Injektion zu gewährleisten.

Vorbereitung

Vor der Untersuchung wird dem Patienten oft empfohlen, einen Einlauf durchzuführen, um den Darm zu entleeren, da Rückstände im Darm die Sichtbarkeit der Prostata beeinträchtigen könnten. Der Patient wird dann aufgefordert, sich zu entkleiden.

Position des Patienten

Der Patient wird normalerweise gebeten, sich auf die linke Seite zu legen, die Beine anzuziehen und in einer fötalen Position zu bleiben. Die Knie sind bis zur Brust angewinkelt. Diese Position ermöglicht es dem Urologen, den Ultraschallkopf leichter in den Enddarm einzuführen. Alternativ kann auch die Steinschnittlage gewählt werden. Die Steinschnittlage ähnelt der Untersuchung von Frauen auf dem Gynäkologenstuhl.

Einführung des Ultraschallkopfs

Der Urologe verwendet ein spezielles Urologie-Ultraschallgerät mit einer transrektalen Ultraschallsonde, die so konzipiert ist, dass sie in den Enddarm des Patienten eingeführt werden kann. Vor der Einführung wird der Ultraschallkopf mit einem Schutzüberzug/Kondom versehen und mit einem Gleitmittel bestrichen, um das Einführen zu erleichtern und für den Patienten so angenehm wie möglich zu gestalten.

Clarius EC7 HD3: Mit so einem Handheld-Ultraschallgerät kann transrektaler Ultraschall durchgeführt werden.
Clarius EC7 HD3: Mit so einem Handheld-Ultraschallgerät kann transrektaler Ultraschall durchgeführt werden.

Untersuchung

Sobald der Ultraschallkopf positioniert ist, sendet er Schallwellen aus, die von den Geweben der Prostata reflektiert werden. Diese Echo-Signale werden von einem Computer analysiert, um ein Bild der Prostata zu erzeugen. Der Urologe kontrolliert die Prostata, indem er sich diese Bilder ansieht und nach Anomalien oder verdächtigen Bereichen sucht. Während der Prostatasonographie wird der Schallkopf mehrmals gedreht, um verschiedene Bereiche der Prostata und andere Strukturen zu sehen.

Eine TRUS-Untersuchung dauert in der Regel 15 bis 30 Minuten, kann jedoch je nach Situation und ob zusätzliche Verfahren (z. B. eine Biopsie) durchgeführt werden, länger dauern.

Empfindungen während der Untersuchung

  • Schmerzhaft: Die transrektale Ultraschalluntersuchung ist normalerweise nicht schmerzhaft. Einige Männer können jedoch einen Druck oder ein leichtes Unbehagen verspüren, wenn der Ultraschallkopf eingeführt wird.
  • Unangenehm: Obwohl der Vorgang für einige Männer unangenehm sein kann, berichten viele, dass er erträglich ist. Das Gefühl, urinieren zu müssen, kann ebenfalls auftreten, da der Ultraschallkopf gegen die Prostata drückt.

Wie sicher ist der Ultraschall der Prostata?

Der Ultraschall der Prostata ist eine weit verbreitete und allgemein als sicher geltende Untersuchungsmethode. Hier sind einige Aspekte zur Sicherheit dieses Verfahrens:

  • Nicht-Invasiv: Der Ultraschall verwendet Schallwellen, um Bilder des Inneren des Körpers zu erzeugen. Es handelt sich um ein nicht-invasives Verfahren, das keine Strahlung oder chirurgischen Eingriffe erfordert.
  • Geringes Risiko: Das Risiko von Komplikationen oder Nebenwirkungen ist im Allgemeinen sehr gering. Einige Patienten können jedoch Unbehagen oder leichte Schmerzen während der Untersuchung empfinden, insbesondere wenn ein transrektaler Ultraschall durchgeführt wird.
  • Keine Strahlenbelastung: Im Gegensatz zu Röntgenuntersuchungen verwendet der Ultraschall keine ionisierende Strahlung, sodass es keine Bedenken hinsichtlich einer Strahlenbelastung gibt.
  • Mögliche Einschränkungen: Obwohl der Ultraschall der Prostata als sicher gilt, hat er auch Einschränkungen. Er kann nicht alle Arten von Prostataanomalien erkennen, und die Qualität der Bilder kann von der Erfahrung des Arztes und des verwendeten Ultraschallgerätes abhängen.
  • Hygiene und Infektionskontrolle: Wie bei jedem medizinischen Verfahren, bei dem Geräte in den Körper eingeführt werden, besteht ein minimales Risiko einer Infektion, wenn die Hygienestandards nicht eingehalten werden. Dieses Risiko ist jedoch äußerst gering, wenn das Verfahren von qualifiziertem medizinischem Personal in einer sauberen Umgebung durchgeführt wird.
  • Individuelle Faktoren: Patienten mit bestimmten gesundheitlichen Bedingungen oder Anatomien könnten spezifische Risiken oder Einschränkungen haben. Es ist daher wichtig, vor dem Verfahren alle relevanten Gesundheitsinformationen mit dem Arzt zu teilen.
  • Harnwegsinfektion: Es kann zu einer Harnwegsinfektion oder einer Infektion der Prostata kommen. Diese lässt sich jedoch mit Antibiotika gut behandeln.
  • Blut im Urin, Sperma und/oder Stuhl: Diese Begleiterscheinungen können einige Tage nach einer Prostatabiopsie auftreten und verschwinden in der Regel von selbst.
  • Probleme beim Urinieren: Einige Männer können einige Tage nach der Untersuchung Schwierigkeiten beim Wasserlassen bekommen. Dieses Problem sollte ebenso von selbst wieder verschwinden.

Diese Studie untersuchte das Infektionsrisiko nach medizinischen Verfahren mit semi-invasiven Ultraschallsonden in Schottland zwischen 2010 und 2016. Es wurde festgestellt, dass es nach solchen Verfahren ein erhöhtes Risiko für Kreuzinfektionen gibt. Die Untersuchung verwendete mikrobiologische Berichte und Antibiotikaverschreibungen als Indikatoren für das Infektionsrisiko. Die Daten zeigten ein höheres Risiko für positive mikrobiologische Berichte bei Patienten, die transösophageale Echokardiographie, transvaginalen Ultraschall und transrektalen Ultraschall durchlaufen hatten, im Vergleich zu nicht exponierten Patienten. Ebenso war das Risiko für Antibiotikaverschreibungen bei diesen Patienten höher. Die Studie betont die klinische Bedeutung der Feststellung des Infektionsrisikos bei semi-invasiven Ultraschallverfahren, um angemessene Desinfektionsmethoden für die Sonden zu unterstützen.

Was sind die ersten Anzeichen für Prostatakrebs?

Zu den ersten Anzeichen von Prostatakrebs gehören:

  • Schwierigkeiten beim Wasserlassen oder häufiger Harndrang, insbesondere nachts
  • Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen
  • Blut im Urin oder Sperma
  • Schmerzen im unteren Rücken, Hüften oder Oberschenkeln

Welche Rolle spielt der PSA-Wert bei der Diagnose von Prostatakrebs?

Das prostataspezifische Antigen (PSA) ist ein Eiweiß, das von der Prostata produziert wird. Ein erhöhter PSA-Wert im Blut kann ein Hinweis auf Prostatakrebs sein. Jedoch kann ein erhöhter Wert auch ein Hinweis auf andere Erkrankungen der Prostata (z. B. Prostatitis oder eine vergrößerte Prostata) sein. Bei Verdacht auf Prostatakrebs wird daher neben der Bestimmung des PSA-Wertes oft auch eine transrektale Ultraschalluntersuchung durchgeführt.

Der PSA-Wert wird durch eine einfache Blutentnahme im Labor bestimmt.

Welcher PSA-Wert ist normal?

Ursprünglich wurde die obere Grenze für PSA auf 4 ng/mL festgelegt. Heute wird jedoch eine Reduzierung der oberen Grenze auf 2,5–3 ng/mL für Patienten zwischen 60 und 65 Jahren und jünger empfohlen.

In dieser Studie wurde die Prävalenz von Prostatakrebs bei Männern untersucht, die einen PSA-Wert von 4,0 ng/ml oder weniger hatten. Von den 2.950 Männern (Alter zwischen 62 und 91 Jahren) wurde bei 449 (15,2%) Prostatakrebs diagnostiziert. Die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) von Prostatakrebs betrug:

  • 6,6% bei Männern mit einem PSA-Wert von bis zu 0,5 ng/ml
  • 10,1% bei Werten von 0,6 bis 1,0 ng/ml
  • 17,0% bei Werten von 1,1 bis 2,0 ng/ml
  • 23,9% bei Werten von 2,1 bis 3,0 ng/ml
  • 26,9% bei Werten von 3,1 bis 4,0 ng/ml

Die Prävalenz von hochgradigen Krebserkrankungen stieg von 12,5% der Krebserkrankungen, die mit einem PSA-Wert von 0,5 ng/ml oder weniger assoziiert waren, auf 25,0% der Krebserkrankungen, die mit einem PSA-Wert von 3,1 bis 4,0 ng/ml assoziiert waren. Durch Biopsie (Gewebeentnahme) entdeckter Prostatakrebs, einschließlich hochgradiger Krebsarten, ist bei Männern mit PSA-Werten von 4,0 ng pro Milliliter oder weniger nicht selten – Werte, von denen allgemein angenommen wird, dass sie im normalen Bereich liegen.

PSA-Werte über 10 ng/ml sind relativ selten. Die Wahrscheinlichkeit, dass in einem solchen Fall Prostatakrebs vorliegt, ist jedoch sehr hoch.

Darüber hinaus können verschiedene Faktoren dazu führen, dass der PSA-Wert einer Person schwankt. Beispielsweise steigt der PSA-Wert tendenziell mit zunehmendem Alter, der Größe der Prostata und Entzündungen oder Infektionen an. Auch eine kürzlich durchgeführte Prostatabiopsie erhöht den PSA-Wert, ebenso wie eine Ejakulation oder intensive sportliche Betätigung (z. B. Radfahren) in den zwei Tagen vor dem Test. Umgekehrt senken einige Medikamente – darunter Finasterid und Dutasterid , die zur Behandlung von BPH eingesetzt werden – den PSA-Wert.

Das Zusammenspiel von PSA-Wert und TRUS

  • Diagnostische Vorsicht: Ein erhöhter PSA-Wert allein ist kein sicherer Indikator für Prostatakrebs. Es gibt viele Gründe für einen Anstieg des PSA-Werts. Daher wird oft ein TRUS durchgeführt, um den Befund zu bestätigen oder andere Ursachen zu identifizieren.
    • Manche Krebsarten machen sich nicht/kaum durch einen erhöhten PSA-Wert bemerkbar. Der Urologe ist, wenn es um die Gesundheit der Prostata geht, der bessere Ansprechpartner als der Hausarzt.
  • Biopsie-Führung: Bei verdächtigen PSA-Werten kann transrektaler Ultraschall dazu verwendet werden, eine gezielte Biopsie durchzuführen. Hierbei wird eine kleine Gewebeprobe aus der Prostata entnommen und mikroskopisch untersucht.
  • Überwachung: Bei Patienten mit bekannter Prostataerkrankung kann eine Kombination aus regelmäßigen PSA-Tests und TRUS-Untersuchungen dazu beitragen, den Zustand und das Ansprechen auf die Behandlung zu überwachen.
Transrektaler Ultraschall wird im Optimalfall von einem Urologen durchgeführt.
Transrektaler Ultraschall wird im Optimalfall von einem Urologen durchgeführt.

Wann wird eine Prostatabiopsie durchgeführt?

Die Prostatabiopsie ist ein medizinisches Verfahren, bei dem eine kleine Gewebeprobe aus der Prostata entnommen wird. Die Biopsie wird in der Regel durchgeführt, um auf das Vorhandensein von Prostatakrebs zu testen, insbesondere wenn andere Tests, wie z.B. ein erhöhter PSA-Wert, auf ein mögliches Problem hinweisen.

Die Prozedur wird normalerweise unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Ein Arzt führt eine spezielle Nadel durch die Wand des Rektums oder durch die Haut zwischen Hodensack und Anus in die Prostata ein, um die Gewebeprobe zu entnehmen. Die entnommene Probe wird dann mikroskopisch untersucht, um festzustellen, ob Krebszellen vorhanden sind.

Die Prostatabiopsie kann mit gewissen Risiken und Nebenwirkungen verbunden sein, einschließlich Blutungen und Infektionen. Die Ergebnisse der Biopsie können dazu beitragen, die beste Behandlungsmethode für einen Patienten zu bestimmen, falls Krebs diagnostiziert wird.

Im Rahmen der Früherkennung wir die Prostatabiopsie bei Vorliegen von

mindestens einem der folgenden Kriterien empfohlen, so die S3-Leitlinie Prostatakarzinom:

  • kontrollierter PSA-Wert von ≥ 4 ng/ml bei der erstmaligen Früherkennungskonsultation unter Berücksichtigung von Einflussfaktoren
  • karzinomverdächtiges Ergebnis bei der digital-rektalen Untersuchung
  • auffälliger PSA-Anstieg (ohne Wechsel des Bestimmungsverfahrens)

Was kostet der transrektale Ultraschall der Prostata?

Der transrektale Ultraschall der Prostata für die Früherkennung von Prostatakrebs kostet in der Regel zwischen 20 € und 60 €. Diese Untersuchung ist eine IGeL-Leistung (Individuelle Gesundheitsleistungen), also eine Leistung, die nicht von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen wird. Die Kosten muss man selbst tragen. Auch der PSA-Test ist eine IGeL-Leistung.

Nur die Tastuntersuchung zur Früherkennung von Prostatakrebs ist eine Kassenleistungen. Hier werden die Kosten also von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen.

Zur Früherkennung von Prostatakrebs stehen hauptsächlich drei Methoden zur Verfügung: das Abtasten, der Ultraschall und der PSA-Test. Sollte eines dieser Verfahren einen verdächtigen Befund zeigen, werden die Kosten für die weiteren Untersuchungen von der Krankenkasse übernommen.

Der IGeL-Monitor bewertet den Ultraschall zur Früherkennung von Prostatakrebs als “tendenziell negativ”. Diese Bewertung wird hiermit begründet:

  • Fehlende Studien: Das wissenschaftliche Team des IGeL-Monitors konnte keine Studien finden, die den Nutzen und Schaden des Ultraschalls zur Prostatakrebs-Früherkennung untersucht haben.
  • Mögliche Schäden: Es ist bekannt, dass Früherkennungsuntersuchungen potenzielle Risiken bergen. Sie können zu falschen Alarmen oder Überdiagnosen führen, Krebs übersehen oder Krebsarten identifizieren, die nie Probleme verursacht hätten.
  • Schaden überwiegt den Nutzen: Bei Abwägung von Nutzen und Schaden kommt der IGeL-Monitor zu dem Schluss, dass der potenzielle Schaden den möglichen Nutzen übersteigt.

FAQ

Kann man sich selbst die Prostata untersuchen?

Nein, eine Selbstuntersuchung der Prostata ist nicht möglich. Die Prostata liegt tief im Becken und kann nicht direkt mit den Händen ertastet werden.

Wie merkt man, dass man Prostatitis hat?

Prostatitis bezeichnet eine Entzündung der Prostata. Die Symptome können je nach Art der Prostatitis variieren. Es gibt verschiedene Formen der Prostatitis, darunter akute bakterielle Prostatitis, chronische bakterielle Prostatitis und chronische Prostatitis/chronisches Beckenschmerzsyndrom. Hier sind einige häufige Symptome, die bei Prostatitis auftreten können:

Schmerzen oder Brennen beim Wasserlassen
Schwierigkeiten beim Wasserlassen, wie z.B. ein schwacher Harnstrahl oder das Gefühl, dass die Blase nicht vollständig entleert ist
Häufiger Harndrang, besonders nachts
Schmerzen im Beckenbereich, im Unterbauch, im unteren Rücken, im Perineum (Bereich zwischen Hodensack und After) oder in den Genitalien
Schmerzen oder Unbehagen beim Ejakulieren
Blut im Urin oder im Sperma
Fieber und Schüttelfrost (häufiger bei akuter bakterieller Prostatitis)

Kann sich Prostatakrebs ausbreiten?

Ja, Prostatakrebs kann sich ausbreiten. Wie bei vielen anderen Krebsarten auch, besteht das Risiko, dass Prostatakrebszellen sich von dem ursprünglichen Tumorort lösen und in andere Teile des Körpers wandern. Dieser Prozess wird als Metastasierung bezeichnet. Hier sind einige wichtige Punkte zur Ausbreitung von Prostatakrebs:

Lokale Ausbreitung: Anfangs kann sich der Krebs auf nahegelegene Gewebe und Organe ausbreiten, wie z.B. die Samenblasen.
Lymphknotenmetastasen: Prostatakrebs kann sich über das Lymphsystem in die nahegelegenen Lymphknoten ausbreiten. Von dort aus besteht das Risiko einer weiteren Ausbreitung in entferntere Körperregionen.
Fernmetastasen: In fortgeschrittenen Stadien kann sich Prostatakrebs in entferntere Organe ausbreiten, insbesondere in die Knochen. Andere häufige Orte für Fernmetastasen sind die Lunge und die Leber.

Risikofaktoren für die Ausbreitung: Bestimmte Faktoren können das Risiko einer Ausbreitung von Prostatakrebs erhöhen, darunter ein hoher PSA-Wert bei der Diagnose, ein hoher Gleason-Score (was auf einen aggressiveren Krebs hinweist) und das Vorhandensein von Krebszellen in den Lymphknoten.

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Autor: Nils Buske, zuletzt aktualisiert am