Ultraschall in der Schwangerschaft: Das sollten Sie wissen!

Warum macht man Ultraschall in der Schwangerschaft?

Der Ultraschall (Sonographie) ist eine Standarduntersuchung im Rahmen der Schwangerschaft. Mit ihm kann eine Schwangerschaft nicht nur festgestellt, sondern auch überwacht werden. Die Untersuchung bietet werdenden Müttern und Ärzten wertvolle Informationen über das ungeborene Baby.

Ein Ultraschallbild von einem ungeborenen Baby.
Ein Ultraschallbild von einem ungeborenen Baby.
  • Bestätigung der Schwangerschaft: Einer der ersten und wichtigsten Gründe für eine Ultraschalluntersuchung ist die Bestätigung der Schwangerschaft selbst. Ein Ultraschall kann eine Schwangerschaft schon in einem sehr frühen Stadium feststellen, oft bevor andere körperliche Anzeichen bemerkbar sind.
  • Überprüfung der Schwangerschaftsentwicklung: Eine der Hauptfunktionen der Ultraschalluntersuchung ist die Beurteilung der Entwicklung des Babys in der Gebärmutter. Durch den Ultraschall können Ärzte feststellen, ob das Baby altersgerecht wächst und sich entwickelt. Es hilft ihnen auch, mögliche Wachstumsverzögerungen oder Entwicklungsstörungen frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu handeln.
  • Bestimmung des voraussichtlichen Geburtstermins: Mit Hilfe des Ultraschalls kann der Arzt den voraussichtlichen Geburtstermin berechnen. Dies ist wichtig, um die Entwicklung des Babys im weiteren Verlauf der Schwangerschaft zu überwachen und um sicherzustellen, dass Mutter und Kind bestmöglich auf die Geburt vorbereitet sind.
  • Feststellung der Anzahl der Föten: Ultraschalluntersuchungen können anzeigen, ob ein oder mehrere Embryonen/Föten im Mutterleib heranwachsen. In solchen Fällen ist es wichtig, die Schwangerschaft besonders sorgfältig zu überwachen, da Mehrlingsschwangerschaften ein erhöhtes Risiko für Komplikationen bergen.
  • Identifizierung von Anomalien und Komplikationen: Während der Ultraschalluntersuchung kann der Arzt mögliche Auffälligkeiten oder Komplikationen erkennen, wie z.B. Fehlbildungen, Plazentaprobleme oder Nabelschnurkomplikationen. Eine frühzeitige Erkennung dieser Probleme ermöglicht es, rechtzeitig Maßnahmen zu ergreifen, um die Gesundheit von Mutter und Kind bestmöglich zu schützen.
  • Überwachung des Wohlbefindens des Babys: Ultraschalluntersuchungen geben auch Aufschluss über das allgemeine Wohlbefinden des Babys im Mutterleib. Sie können Informationen über die Herzaktivität, die Atmung und die Bewegungen des Babys liefern, die für eine gesunde Entwicklung entscheidend sind.
  • Emotionaler Aspekt: Für viele werdende Eltern ist der Ultraschall ein ganz besonderer Moment, da sie ihr Baby zum ersten Mal „sehen“ können. Dies kann eine starke emotionale Bindung zwischen Eltern und Kind fördern und die Vorfreude auf die Geburt steigern.

Sie haben vor sich von einer Hebamme betreuen zu lassen? Das ist nachvollziehbar, ist die Schwangerschaft doch ein sehr emotionaler Prozess. Aber dürfen Hebammen Ultraschall überhaupt machen?

Die 3 Basis-Ultraschalluntersuchungen in der Schwangerschaft

Jede gesetzlich versicherte schwangere Frau hat Anspruch auf 3 Basis-Ultraschalluntersuchungen. Diese Untersuchungen geben unter anderem Aufschluss über die Größe des Ungeborenen, die Liegeposition, die Lage des Mutterkuchens (Plazenta) sowie die Fruchtwassermenge. Die Ziele dieser Screenings sind:

  • genaue Bestimmung des Gestationsalters (Zeitraum zwischen dem ersten Tag der letzten normalen Menstruation der Mutter und dem Tag der Entbindung)
  • Kontrolle der somatischen (körperlichen) Entwicklung des Feten
  • Suche nach auffälligen fetalen Merkmalen 
  • frühzeitiges Erkennen von Mehrlingsschwangerschaften

Die 3 Basis-Ultraschalluntersuchungen sind lediglich ein Angebot! Sie haben das Recht, auf alle oder einzelne Ultraschalluntersuchungen während der Schwangerschaft zu verzichten, was durch Ihre Unterschrift bestätigt wird und den Arzt von der Informationspflicht entbindet. Ein Verzicht kann jedoch dazu führen, dass potenziell behandelbare Auffälligkeiten beim Ungeborenen oder gesundheitliche Aspekte bei Ihnen selbst unerkannt bleiben. Dennoch hat eine Entscheidung gegen Ultraschalluntersuchungen keine Auswirkungen auf Ihren Krankenversicherungsschutz oder den Ihres Kindes.

Die WHO empfiehlt Schwangeren mindestens eine Ultraschalluntersuchung vor der 24. Schwangerschaftswoche (Früh-Ultraschall), um das Schwangerschaftsalter abzuschätzen, die Erkennung von fetalen Anomalien und Mehrlingsschwangerschaften zu verbessern, die Zahl der Weheneinleitungen bei Spätschwangerschaften zu verringern und die Schwangerschaftserfahrung der Frau zu verbessern.

Bezeichnung Zeitpunkt Merkmale
Erste Basis-Ultraschalluntersuchung 8 + 0 bis 11 + 6 SSW (8 Wochen und 0 Tage bis 11 Wochen und 6 Tage)
  • Der erste Basis-Ultraschall bestätigt die Schwangerschaft.
  • Es wird geprüft, ob die befruchtete Eizelle sich korrekt in der Gebärmutter eingenistet hat.
  • Der entstehende Embryo (bis zur 10. Woche) bzw. Fötus (ab der 10. Woche) wird untersucht.
  • Erste Messungen wie Körperlänge oder Kopfdurchmesser werden durchgeführt.
  • Diese Messungen helfen, die Schwangerschaftswoche und den voraussichtlichen Geburtstermin zu schätzen.
  • Es wird kontrolliert, ob ein Herzschlag vorhanden ist.
  • Es wird überprüft, ob es sich um eine Mehrlingsschwangerschaft handelt.
Zweite Basis-Ultraschalluntersuchung 18 + 0 bis 21 + 6 SSW (18 Wochen und 0 Tage bis 21 Wochen und 6 Tage)
  • Beim zweiten Ultraschall stehen zwei Alternativen zur Verfügung:
    • a) Sonografie mit Biometrie ohne systematische Untersuchung der fetalen Morphologie
    • b) Sonografie mit Biometrie und systematische Untersuchung der fetalen Morphologie durch einen besonders qualifizierten Untersucher.
Dritte Basis-Ultraschalluntersuchung 28 + 0 bis 31 + 6 SSW (28 Wochen und 0 Tage bis 31 Wochen und 6 Tage) Kontrolle der Hinweiszeichen für Entwicklungsstörungen gemäß dem 2. Screening (2a)
Die 3 Basis-Ultraschalluntersuchungen und deren Zeitpunkte.

Die genannten Untersuchungszeiträume sind nicht fix. Bei auffälligen Befunden können auch abweichende Zeiträume vom Arzt gewählt werden.

Die 3 Basis-Ultraschalluntersuchungen in der Schwangerschaft.
Die 3 Basis-Ultraschalluntersuchungen in der Schwangerschaft.

Die “Mutterschaftsrichtlinien” des gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) ist ein gesetzlicher Leitfaden, der die medizinische Versorgung während der Schwangerschaft und nach der Geburt regelt. Sie definieren die medizinischen Leistungen, die allen schwangeren Frauen in Deutschland unabhängig von ihrer Krankenversicherung garantiert werden. Wenn Sie erfahren wollen, was in der zweiten Basis-Ultraschalluntersuchung alles im Detail untersucht wird, dann werden Sie in Anlage 1a fündig.

Die Ergebnisse der Untersuchungen werden im Mutterpass dokumentiert. Die Dokumentation kann dabei helfen, die spätere Geburt vorzubereiten. Dieses Dokument wird allen schwangeren Frauen bei der ersten Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchung ausgehändigt. Der Mutterpass dient somit als zentrale Informationsquelle für alle medizinischen Fachkräfte, die an der Betreuung der Schwangeren beteiligt sind. Darüber hinaus ist er eine wertvolle Informationsquelle für die Mutter selbst.

Zusätzliche Ultraschall-Untersuchungen

Während die 3 Basis-Ultraschalluntersuchungen ein allgemeines “Screening” darstellen, sind die erweiterten Untersuchungen spezifischer. Diese können z. B. dann veranlasst werden, wenn Auffälligkeiten oder Komplikationen vom Arzt festgestellt werden (z. B. rezidivierende oder persistierende uterine Blutung oder gestörte intrauterine Frühschwangerschaft).

Untersuchung Grund Messung Schwangerschaftswoche Trimester
Präeklampsie-Screening
  • Frühzeitige Erkennung dieses Risikos (Präeklampsie, Gestose)
  • Indikatoren: Bluthochdruck und Eiweißausscheidungen im Urin
  • Blutfluss in der Gebärmutter
  • Blutdruck der Mutter
  • 11.-13. SSW
1.
Nackentransparenz-Messung
  • Risikobewertung für chromosomale Störungen wie z. B. Down-Syndrom
  • Nackendicke des Fötus
  • 11.-14. SSW
1.
Doppler-Ultraschall
  • frühzeitige Identifizierung von Komplikationen wie Wachstumsverzögerungen oder Plazentaprobleme
  • Beurteilung der Durchblutung der Gefäße von Mutter und Fötus
  • Ab der 20. SSW
2.
Feindiagnostik / Organ-Ultraschall / großer Ultraschall
  • Identifizierung von Fehlentwicklungen
  • Detaillierte Untersuchung der Organentwicklung des Fötus
  • Ab 13. SSW
  • in der Regel aber meist ab 20. SSW
1. – 2.
3D-/4D-Ultraschall
  • bei Verdacht auf eine Fehlentwicklung (Skelettdefekte, Lippenspalten, Neuralrohrdefekte)
  • nicht medizinisch notwendiger 3D-/4D-Ultraschall (“Baby Kino”) ist seit dem Jahr 2021 verboten (betrifft auch CTG)
  • Dreidimensionale Bilder des Fötus
  • Bewegungsbilder (4D)
  • Kann theoretisch zu jedem Zeitpunkt durchgeführt werden.
1. – 3.
Kardiotokografie (CTG, Wehenschreiber)
  • Anormalitäten in den Herzfrequenzmustern des Kindes können ein Zeichen für Stress oder Sauerstoffmangel sein.
  • Erkennung des um den Beginn der Geburt auftretenden fetalen Herzfrequenzabfalls oder Dekelerationen
  • Herzfrequenz des Fötus
  • Wehentätigkeit der Mutter
  • Ab der 28. SSW oder bei Bedarf
3.
Zusätzliche Ultraschalluntersuchungen während der Schwangerschaft.

Während die Echokardiographie auf die Ultraschalluntersuchung des Herzens abzielt, widmet sich die fetale Echokardiographie explizit dem Herzen des Fötus. Diese fetale Untersuchung wird meist im Rahmen der Ultraschall-Feindiagnostik durchgeführt. Sind in Ihrer Familie Herzfehler bekannt, dann ist diese Untersuchung sehr relevant für Sie bzw. Ihr Baby.

Bitte beachten Sie, dass die spezifischen Zeitpunkte und die Notwendigkeit für diese Untersuchungen von verschiedenen Faktoren abhängen können. Dazu gehören auch die gesundheitliche Vorgeschichte der Mutter, die Entwicklung des Babys und eventuell vorliegenden Risikofaktoren.

Schadet der Ultraschall mir oder meinem Kind?

Im Allgemeinen gilt der Ultraschall als risikolos und ungefährlich, sowohl für die Mutter als auch für das ungeborene Kind. Ultraschall nutzt Ultraschallwellen und verursacht somit keine Strahlenbelastung, so wie z. B. Röntgen oder Computertomografie. 

Trotz der neuen Strahlenschutzverordnung, die nicht-medizinische Ultraschalluntersuchungen (Babyfernsehen) verbietet, betont die Deutsche Gesellschaft für Ultraschall in der Medizin (DEGUM) die Ungefährlichkeit und Notwendigkeit solcher Untersuchungen.

3D-/4D-Ultraschalluntersuchungen während der Schwangerschaft zu nicht-medizinischen Zwecken sind seit dem Jahr 2021 verboten. Mit dieser kommerziellen Untersuchung wurde in der Vergangenheit “Baby-Kino” oder auch “Ultraschall-Flatrate” zu Unterhaltungszwecken ermöglicht. Die sonographische Feindiagnostik ist jedoch klar vom nichtmedizinischen Babyfernsehen abzugrenzen!

Eine “theoretisch mögliche Auswirkung” wäre ein leichter Temperaturanstieg im untersuchten Gewebe bei einer gepulsten Dopplersonografie. Dieses Verfahren wird z. B. bei der Messung des Blutflusses etwa in der Nabelschnur oder in der Plazenta angewandt. Diese Untersuchung dauert jedoch nur sehr kurz und auch der Fötus wird meist nicht selbst beschallt. Der potenzielle Temperaturanstieg liegt nicht höher als der bei Fieber oder körperlicher Anstrengung. Zudem kann die Sendeleistung eines Ultraschallgerätes so programmiert werden, dass derartige Effekte nicht auftreten.

Wie läuft die Ultraschalluntersuchung in der Schwangerschaft ab?

Vorbereitung

In der Regel müssen vor der Ultraschalluntersuchung keine besonderen Vorkehrungen getroffen werden. Die erste Basis-Ultraschalluntersuchung wird vaginal (von innen) durchgeführt. Dies bedeutet, dass Sie sich untenrum entkleiden müssen. Die nachfolgenden Untersuchungen werden in der Regel per Abdomensonografie (von außen über den Bauch) durchgeführt.

Bevor der Arzt mit dem ersten Ultraschallscreening beginnt, muss er Sie über Ziele, Inhalte und Grenzen sowie mögliche Folgen der Untersuchung aufklären.

Untersuchung 

Sie sind nun im Untersuchungszimmer und werden gebeten, sich in den Gynstuhl zu setzen oder sich mit dem Rücken auf die Untersuchungsliege zu legen.

Der Gynäkologe bereitet sein Ultraschallgerät inkl. Ultraschallkopf vor. Dem Vaginalschallkopf wird zunächst eine mit Ultraschall befüllte Schutzhülle/Medizinalkondom übergestülpt. Anschließend wird die Ultraschallsonde bei leicht gespreizten und angewinkelten Beinen behutsam in die Scheide bis zum Portio vaginalis uteri (der Teil der Gebärmutter (Uterus), der in die Scheide (Vagina) hineinragt) hineingeführt.

Bei einem abdominalen Ultraschall über die Bauchdecke wird das Ultraschall-Kontaktgel auf den Bauch aufgetragen. Der Arzt bewegt einen Ultraschallkopf über Ihren Bauch. Der Schallkopf sendet Ultraschallwellen aus, die von den Strukturen im Körper zurückgeworfen (reflektiert) werden. Diese reflektierten Wellen werden dann in Bilder umgewandelt, die auf einem Monitor angezeigt werden.

Befundung

In der Regel werden die Ergebnisse der Ultraschalluntersuchung sofort im Anschluss an die Untersuchung mit der schwangeren Frau besprochen. Die Ärztin oder der Arzt erläutert die beobachteten Merkmale und Messungen/den Befund und beantwortet alle Fragen. Sollten Auffälligkeiten festgestellt werden, wird die Ärztin oder der Arzt diese ebenfalls erläutern und mögliche nächste Schritte diskutieren.

Welcher Ultraschall wird in der Schwangerschaft gemacht?

  • Vaginaler Ultraschall: Dieser Ultraschall wird meistens in den frühen Stadien der Schwangerschaft durchgeführt, normalerweise zwischen der 8. und der 11. Schwangerschaftswoche. Er wird verwendet, um die Schwangerschaft zu bestätigen, das voraussichtliche Geburtsdatum zu bestimmen und um zu prüfen, ob es sich um eine Mehrlingsschwangerschaft handelt.
  • Abdominaler Ultraschall: Dieser Ultraschall wird normalerweise ab der 18. Schwangerschaftswoche über den Bauch durchgeführt, wenn das Baby groß genug ist, um von außen (extrakorporal) gesehen zu werden. 
  • Doppler-Ultraschall: Dieser wird üblicherweise ab dem 2. Trimester angewendet, insbesondere wenn Komplikationen vermutet werden, die den Blutfluss zum Baby beeinträchtigen könnten, z.B. bei Verdacht auf Wachstumsverzögerungen.
  • 3D- und 4D-Ultraschall: Diese kann theoretisch zu jedem Zeitpunkt der Schwangerschaft durchgeführt werden, das Gesicht des Babys ist jedoch erst ab der 20. SSW zu sehen. Der 3D-/4D-Ultraschall wird nicht als Standarduntersuchung durchgeführt, weil darin kein medizinischer Mehrwert gesehen wird. Da er aber detailliertere Bilder als ein 2D-Ultraschall liefert, kann er bei medizinischer Notwendigkeit (Anomalien wie  z.B. Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalte) eingesetzt werden.
    • Selbiges gilt für den 5D-Ultraschall: 5D-Ultraschall ist eine Weiterentwicklung des 3D- und 4D-Ultraschalls. Es erzeugt ein dreidimensionales Bild mit realistischen Rot-Rosa-Tönen, die der Haut ähneln.

Was kostet ein Ultraschall in der Schwangerschaft?

Die 3 Basis-Ultraschalluntersuchungen sind Kassenleistung und somit für gesetzlich Versicherte kostenlos. Bei Auffälligkeiten können weiterführende Untersuchungen, welche ebenfalls kostenfrei sind, veranlasst werden.

Vor dem 01.01.2021 boten einige Frauenärzte zusätzliche Ultraschalluntersuchungen an. Diese waren IGeL-Leistungen (Individuelle Gesundheitsleistungen) und mussten privat bezahlt werden (20 € bis 200 €). Zu nicht-medizinischen Zwecken dürfen diese Zusatzuntersuchungen jedoch nicht mehr angeboten und durchgeführt werden, weswegen dies obsolet ist.

Die Nackenfaltenmessung ist bei Hochrisikoschwangerschaften (z. B. wenn man älter als 35 Jahre ist) kostenfrei und wird von den Krankenkassen übernommen. Liegt eine solche nicht vor, dann muss sie privat bezahlt werden. Die Kosten liegen zwischen 30 € und 200 €. Einige Krankenkassen übernehmen die Kosten für das NT-Screening in Form einer Satzungsleistung, sodass sie auch Glück haben könnten.

Ab der wievielten Schwangerschaftswoche kann man das Kind sehen?

In der Regel kann die Fruchthöhle durch eine transvaginale Ultraschalluntersuchung etwa in der 5. Schwangerschaftswoche (SSW) erkannt werden. Sie ist das erste sichtbare Zeichen einer Schwangerschaft in der Gebärmutter.

Trotz der Erkennbarkeit der Fruchthöhle in der 5. SSW, ist in dieser Woche in der Regel noch kein Embryo sichtbar. Der Embryo wird normalerweise erst ab etwa der 6. bis 8. SSW sichtbar.

Mit moderner Ultraschalltechnologie wird es ab der 8. Schwangerschaftswoche möglich, das sich entwickelnde Baby zu erkennen. In diesem Stadium erreicht das Baby eine Größe von etwa 1 bis 1,5 Zentimeter und ist damit deutlich im Ultraschallbild sichtbar. Besonders beeindruckend ist, dass ab dieser Phase auch der Herzschlag des Babys zu erkennen ist. Ab der 9. Schwangerschaftswoche, dem Zeitpunkt des ersten umfangreichen Screenings, kann man das Baby und seinen Herzschlag mit großer Sicherheit sehen.

Ein 3D-Ultraschallbild von einem Fötus.
Ein 3D-Ultraschallbild von einem Fötus.

Wann kann man das Geschlecht erfahren?

Das Geschlecht eines ungeborenen Kindes kann bereits ab der 11. bis 12. SSW identifiziert werden. Die Trefferquote lag in dieser Studie, in der bei 150 schwangeren Frauen eine Ultraschalluntersuchung zum Zwecke der fetalen Geschlechtsbestimmung durchgeführt worden ist, bei 91 %.

Gemäß Gendiagnostikgesetz darf der Arzt das Geschlecht des Fötus jedoch erst ab der Schwangerschaftswoche 12+0 p.c. (nach Konzeptionstermin) bzw. 14+0 p.m. (nach Beginn der letzten Regelblutung) kundtun.. 

Was deutet in der Schwangerschaft auf einen Jungen oder Mädchen hin? 

Entnommen aus derselben Quelle (siehe voriges Kapitel):

  • Ein nach unten gerichtetes Tuberkel deutet auf einen weiblichen Fötus hin, ein nach oben gerichtetes Tuberkel auf einen männlichen Fötus.
  • Zeigt die Untersuchung der Mittellinien-Sagittalansicht des Genitalbereichs eine kaudale Kerbe, so ist der Fötus weiblich, zeigt sie eine kraniale Kerbe, so ist der Fötus männlich.
  • Ein männlicher Fötus wird durch das Vorhandensein eines Hodensacks und eines Penis und ein weiblicher Fötus durch das Fehlen dieser Organe nachgewiesen.

Abkürzungen und deren Erklärung

Abkürzung Erklärung
GA Gestationsalter – Das Alter des Fötus oder der Schwangerschaft, normalerweise gemessen in Wochen ab dem ersten Tag der letzten Menstruationsperiode der Mutter.
GS Gestationshülle – Die Gestationshülle ist eine Ansammlung von Flüssigkeiten, die den Embryo im frühen Stadium der Schwangerschaft umgibt.
NT Nackentransparenz – Dies ist eine Messung, die im ersten Trimester durchgeführt wird, um das Risiko einer Chromosomenstörung zu bewerten.
BPD Biparietaler Durchmesser – Ein Maß für die Größe des Schädels des Babys.
HC Kopfumfang – Dies ist ein Maß für den Umfang des Kopfes des Fötus.
AC Abdominalumfang – Dies ist ein Maß für den Umfang des Bauches des Fötus.
FL Femurlänge – Dies ist ein Maß für die Länge des Oberschenkelknochens des Fötus.
CRL Crown-Rump-Length – Die Länge des Fötus vom Scheitel bis zum Steiß, also die „Sitzhöhe“. Sie wird bis zur 14. Schwangerschaftswoche als zuverlässigste Größenbestimmung angesehen.
TCD Der transzerebelläre Durchmesser ist ein Ultraschallmaß, das während der Schwangerschaft zur Beurteilung der Entwicklung des Gehirns des Fötus verwendet wird. Es misst den Durchmesser des Kleinhirns (Cerebellum) des Ungeborenen.
Ultraschall-relevante Abkürzungen, die im Rahmen der Schwangerschaft häufig benutzt werden.

FAQ

Wann wird Ultraschall in der Schwangerschaft durchgeführt?

Die erste Ultraschalluntersuchung findet zwischen der 9. und 12. Schwangerschaftswoche statt, die zweite zwischen der 19. und 22. SSW und die dritte zwischen der 29. und 32. SSW. Neben diesen 3 Basis-Ultraschalluntersuchungen können im Einzelfall zusätzliche Untersuchungen veranlasst werden. Im Normalfall ist es jedoch nur eine Sonographie je Schwangerschaftsdrittel.

Bei Schwangerschaften mit besonderem Überwachungsbedarf können häufigere als vierwöchentliche Untersuchungen (bis zur 32. SSW) und häufigere als zweiwöchentliche Untersuchungen (in den letzten 8 SSW) angezeigt sein.

Kann man die Ultraschalluntersuchung während der Schwangerschaft ablehnen?

Ja, man kann die Ultraschalluntersuchung während der Schwangerschaft ablehnen. Die Untersuchung liefert jedoch wertvolle Einblicke in die Entwicklung und Gesundheit des ungeborenen Kindes und kann dabei helfen, mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen. Vor einer Entscheidung ist es daher ratsam, die möglichen Vor- und Nachteile mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin zu besprechen.

Wie oft wird Ultraschall in der Schwangerschaft gemacht?

Gemäß Mutterschaftsrichtlinien gibt es 3 Basis-Ultraschalluntersuchungen. Bei auffälligen Befunden und Risikoschwangerschaften können weitere Untersuchungen hinzukommen.

Wie fühlt sich Ultraschall für Baby an?

Babys können den Ultraschall wahrscheinlich nicht fühlen, aber hören. Bei diagnostischem Ultraschall wird eine gepulste Schallwelle mit positivem und negativem Druck eingesetzt, was sich in einem „Klopfeffekt“ äußern könnte. Gemessen wurde dies mit einem im Uterus platzierten Hydrophon.

Wie lange dauert eine Untersuchung?

Die Ultraschalluntersuchung während der Schwangerschaft dauert ungefähr 30 Minuten. Wird das Baby bei der ersten Basis-Ultraschalluntersuchung nicht umfassend erkannt, dann kann die Untersuchung auch länger als 30 Minuten dauern.

Wann bekommt man Feindiagnostik bezahlt?

Die Kostenübernahme für die Feindiagnostik, eine detaillierte Ultraschalluntersuchung in der Schwangerschaft, hängt von verschiedenen Bedingungen ab. In der Regel wird diese Untersuchung für gesetzlich versicherte Schwangere durch ihre Krankenkasse abgedeckt, wenn eine Überweisung vom betreuenden Frauenarzt oder der betreuenden Frauenärztin vorliegt. Dies bedeutet, dass die Feindiagnostik in diesen Fällen kostenfrei ist. Falls keine Überweisung vorhanden ist, kann die Untersuchung dennoch als individuelle Gesundheitsleistung (iGeL) in Anspruch genommen werden. In diesem Fall sind die Kosten jedoch von der Patientin selbst zu tragen. Es ist immer empfehlenswert, sich vorab bei der Krankenkasse über die genauen Konditionen zu informieren.

Wann nimmt man den Partner mit zum Ultraschall?

Die Entscheidung, den Partner zu einer Ultraschalluntersuchung mitzunehmen, ist eine sehr persönliche und hängt von den Vorlieben des Paares ab. In der Regel werden im Schwangerschaftsverlauf drei Ultraschalluntersuchungen durchgeführt, die erste findet normalerweise zwischen der neunten und zwölften Schwangerschaftswoche statt. Dieser erste Ultraschalltermin kann für viele Partner ein bewegender Moment sein, da sie zum ersten Mal eine visuelle Bestätigung der Schwangerschaft erhalten. Es ist jedoch wichtig, vorab die Praxisrichtlinien zu überprüfen, da in einigen Fällen aus Datenschutzgründen oder aufgrund der aktuellen Gesundheitsbestimmungen möglicherweise Einschränkungen bestehen, wer den Untersuchungsraum betreten darf.

Was ist ein Windei?

Ein Windei, medizinisch als Anembryonische Schwangerschaft oder Blasenmole bezeichnet, ist eine Komplikation in der frühen Schwangerschaft. Bei einem Windei entwickelt sich die befruchtete Eizelle nach der Einnistung in der Gebärmutter nicht weiter zu einem Embryo. Stattdessen bildet sich nur die äußere Hülle, die sogenannte Gestationshülle oder Fruchtblase, weiter aus. Innerhalb dieser Hülle findet man jedoch kein embryonales Gewebe, daher der Name „Windei“.

Ein Windei kann im Ultraschall erkannt werden. Während einer normalen Schwangerschaft würde der Arzt in der Fruchtblase einen Embryo und später auch einen Herzschlag sehen können. Bei einem Windei hingegen ist die Fruchtblase leer oder enthält nur unstrukturiertes Gewebe. Typischerweise tritt ein Windei in den ersten Wochen der Schwangerschaft auf und kann Symptome wie Blutungen oder Schmerzen verursachen. In vielen Fällen wird ein Windei jedoch auch zufällig während einer routinemäßigen Ultraschalluntersuchung entdeckt, ohne dass zuvor Symptome aufgetreten sind.

Kann man eine Schwangerschaft trotz Ultraschall vortäuschen?

Eine Schwangerschaft vorzutäuschen ist zwar theoretisch möglich, indem jemand beispielsweise falsche körperliche Symptome beschreibt oder manipulierte Schwangerschaftstests verwendet. Eine tatsächliche Schwangerschaft kann jedoch durch medizinische Untersuchungen, insbesondere durch Ultraschalluntersuchungen, bestätigt oder ausgeschlossen werden.

In einer Ultraschalluntersuchung kann ein Arzt eindeutig erkennen, ob ein Embryo oder Fötus in der Gebärmutter vorhanden ist. Die ersten Anzeichen einer Schwangerschaft können im Ultraschall ungefähr fünf Wochen nach Beginn der letzten Menstruation sichtbar werden. Die Darstellung eines Babys im Ultraschall ist somit ein klarer Beweis für eine tatsächliche Schwangerschaft und kann nicht vorgetäuscht werden.

Der Vater des Kindes, genauso wie andere Personen, hat kein Recht darauf, die Ultraschallergebnisse zu erfahren. Die ärztliche Schweigepflicht gilt grundsätzlich gegenüber allen Dritten und kann nur durch die ausdrückliche Zustimmung der Patientin aufgehoben werden. In diesem Fall ist es also die Entscheidung der Schwangeren, ob und welche Informationen sie an den Vater des Kindes weitergeben möchte.

Kann eine Schwangerschaft im Ultraschall übersehen werden?

Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Schwangerschaft im Ultraschall übersehen wird, ist sehr gering. Gänzlich ausgeschlossen werden kann dieses Szenario jedoch nicht und es gibt bereits Fälle, in denen das passiert ist. Die Ultraschalluntersuchung gilt dennoch als sehr zuverlässig, wenn es um die Bestätigung einer Schwangerschaft geht.

Kann man Ultraschall in der Schwangerschaft von der Steuer absetzen?

Ja, man kann die Kosten für Ultraschalluntersuchungen in der Schwangerschaft von der Steuer absetzen, wenn sie vom Arzt verordnet wurden und von der Krankenkasse nicht übernommen werden. Die Kosten können sodann als “außergewöhnliche Belastung” deklariert werden.

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Autor: Nils Buske, zuletzt aktualisiert am