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Was ist Endosonographie?
Die Endosonographie, auch endoskopischer Ultraschall (EUS) oder Endosono genannt, ist eine medizinische Untersuchungstechnik, die sowohl für diagnostische als auch therapeutische Zwecke verwendet wird. Sie vereint die Prinzipien der Endoskopie und der Sonographie, um detaillierte und präzise Bilder des Körperinneren zu erzeugen.
Im Kern ist die Endosonographie ein minimalinvasives Verfahren. Dabei wird ein medizinisches Endoskop (einfach gesagt: flexibler Untersuchungsschlauch), das mit einem Ultraschallkopf ausgestattet ist, in den Körper eingeführt. Dieses spezielle Endoskop sendet Ultraschallwellen aus, die von den inneren Geweben und Organen reflektiert werden. Die reflektierten Wellen werden dann in Bilder umgewandelt, die auf einem Monitor dargestellt werden.
Im Vergleich zum herkömmlichen “Ultraschall von außen”, bei dem der Ultraschallkopf auf die Haut aufgelegt wird, ermöglicht die Endosonographie bzw. der “Ultraschall von innen” eine viel nähere und detailliertere Untersuchung der zu beobachtenden Organe. Dies resultiert in hochauflösenden Bildern, die eine genauere Diagnose und Behandlungsplanung ermöglichen.
Die Endosonographie wird häufig zur Untersuchung und Behandlung von Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes und der Atemwege eingesetzt. Ein Endosonographiegerät, das im Rachen positioniert wird, ermöglicht die Bildgebung der Speiseröhre, des Magens und von Abschnitten des Dünndarms. Analog dazu liefert ein Endosonographiegerät, das durch den Anus (After) eingeführt wird, Bilder vom Enddarm (Rektum), Teilen des Dickdarms (Kolon) und umliegenden Strukturen wie den Lymphknoten. Zudem können auch innere Organe und Strukturen sichtbar gemacht werden, wie z. B:
- Gallenblase
- Gallengänge
- Leber
- Lunge
- Lymphknoten in der Mitte der Brust
- Bauchspeicheldrüse (Pankreas)
Darüber hinaus kann die Endosonografie zur Durchführung von Biopsien (Gewebeentnahmen) und zur Platzierung von Stents (medizinische Implantate) in den Gallenwegen oder der Speiseröhre eingesetzt werden.
Die Biopsie per Endosono wird auch Feinnadelbiopsie (FNB) bzw. Feinnadelaspirationsbiopsie (FNAB) genannt.
Verschiedene Endosonographie-Arten
Das Präfix „endo-“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet „innen“ oder „innerhalb“. In medizinischen Begriffen wird es oft verwendet, um Verfahren oder Techniken zu beschreiben, die das Innere des Körpers betreffen. Im Kontext der Endosonographie sind das nachfolgende Untersuchungen.
Transösophageale Echokardiographie (TEE)
Bei der transösophagealen Echokardiographie, einer speziellen Herz-Ultraschalluntersuchung, wird das Endoskop oral durch den Mund und die Speiseröhre eingeführt. Diese Methode ermöglicht detaillierte Bilder des Herzens und der umgebenden Strukturen und ist daher ein wichtiges Werkzeug in der Diagnostik von Herzkrankheiten. Sie kann auch verwendet werden, um die Lungen, das Mediastinum und den oberen Teil des Magens zu beurteilen.
Transrektaler Ultraschall (TRUS)
Beim transrektalen Ultraschall (TRUS) wird ein spezielles Endoskop durch den Anus das Rektum. Dies ermöglicht es dem Arzt, detaillierte Bilder des Rektums und der umliegenden Strukturen, einschließlich der Prostata bei Männern und der Gebärmutter und Vagina bei Frauen, zu erhalten. Die transrektale Endosonographie ist besonders nützlich für die Früherkennung von Rektum- und Prostatakrebs sowie für die Beurteilung von entzündlichen Darmerkrankungen.
Vaginaler Ultraschall und transgastrische Endosonographie
Neben den oben genannten Methoden gibt es auch andere Arten der Endosonographie. Hierzu gehören unter anderem der vaginale Ultraschall beim Frauenarzt, bei der das Endoskop durch die Vagina eingeführt wird, um die Gebärmutter und die Eierstöcke zu beurteilen, sowie die transgastrische Endosonographie, bei der das Endoskop durch den Mund und den Magen eingeführt wird, um die Bauchspeicheldrüse und andere Strukturen im Bauchraum zu beurteilen.
Endoskopisch Retrograde Cholangiopankreatikographie (ERCP)
Die Endoskopisch Retrograde Cholangiopankreatikographie (ERCP) ist ein radiologisches Verfahren, das insbesondere zur Untersuchung der Gallenwege und der Bauchspeicheldrüse verwendet wird. Bei dieser Methode führt der Arzt ein Endoskop durch den Mund, die Speiseröhre und den Magen bis zum Zwölffingerdarm. Dann wird ein kleines Röhrchen oder eine Kanüle durch das Endoskop in die Gallengänge und den Pankreasgang eingeführt.
Anschließend wird ein Kontrastmittel injiziert, das auf Röntgenbildern sichtbar ist und es dem Arzt ermöglicht, die Gallenwege und den Pankreasgang auf einem Bildschirm in Echtzeit zu sehen. Dieses Verfahren ist besonders nützlich bei der Diagnose und Behandlung von Zuständen wie Gallensteinen, Tumoren, Infektionen oder Verengungen in diesen Gängen.
Die Endosonografie und die Magnetresonanz-Cholangiopankreatikografie (MRCP) haben die ERCP als rein diagnostisches Untersuchungsverfahren weitestgehend abgelöst.
Die ERCP hat sich zu einem spezialisierten, therapeutischen Eingriff entwickelt, der häufig erst sekundär nach Sicherung der Diagnose durch Komplementärdiagnostik durchgeführt wird. Die EUS liefert wegen ihrer konkurrenzlosen Ortsauflösung und Detailgenauigkeit wichtige Informationen für die Diagnostik von Gallenwegserkrankungen. Auch im Bereich der therapeutischen Endosonografie haben sich viele neue Anwendungsmöglichkeiten etabliert. Bei der Indikationsstellung zu Diagnostik und Therapie müssen die Leitlinien im Zusammenhang mit dem klinischen Kontext des jeweiligen Patienten individuell interpretiert werden. Im Falle des Nachweises einer Choledocholithiasis besteht die allgemeine Empfehlung zur Konkrementextraktion mittels ERCP. Bei maligner Cholestase hat sich die EUS-Gallengangdrainage als konkurrierendes Verfahren zur ERCP und PTCD (perkutane transhepatische Cholangiografie) etabliert.
Die „Papille„, auch als Vater-Papille oder Duodenalpapille bekannt, ist der Punkt im Zwölffingerdarm (erster Teil des Dünndarms), an dem die Gallen- und Pankreasgänge in den Verdauungstrakt münden. Sie spielt eine wichtige Rolle bei der Verdauung, da sie die Freisetzung von Gallenflüssigkeit und Pankreasenzymen in den Darm ermöglicht.
Die Endosonographie kann verwendet werden, um die Papille und die angrenzenden Strukturen detailliert zu untersuchen. Dies kann hilfreich sein, um Erkrankungen wie Gallensteine, Tumoren oder Entzündungen zu diagnostizieren, die die Papille betreffen können.
Darüber hinaus kann die Endosonographie auch therapeutische Verfahren an der Papille ermöglichen, wie zum Beispiel die Entfernung von Gallensteinen oder die Platzierung von Stents zur Offenhaltung von blockierten Gallen- oder Pankreasgängen.
Radiale Endosonographie
Bei der radialen Endosonographie wird eine Ultraschallsonde verwendet, die Schallwellen in einem 360-Grad-Winkel aussendet. Dies ist vergleichbar mit der Funktionsweise eines Radars und daher der Name „radial“. Die radiale Endosonographie liefert eine Rundumsicht der untersuchten Struktur und wird häufig verwendet, um ein vollständiges Bild von der Schichtung der Wand eines Hohlorgans zu erhalten. Dies ist besonders nützlich bei der EUS-Untersuchung von Organen wie der Speiseröhre, dem Magen und dem Rektum.
Lineare Endosonographie
Die lineare Endosonographie hingegen verwendet eine Ultraschallsonde, die Schallwellen in einer geraden Linie aussendet. Dies ermöglicht eine genaue Darstellung einer bestimmten Linie oder Ebene und ist besonders nützlich für Interventionen wie die Feinnadelaspiration (Feinnadelpunktion, EUS-FNP) oder Biopsie. Bei diesen Verfahren wird eine Nadel durch das Endoskop geführt, um Gewebeproben zu entnehmen, und die lineare Endosonographie ermöglicht es dem Arzt, die Nadel genau zu steuern und zu visualisieren.
Intravaskuläre Endosonographie
Die intravaskuläre Endosonographie, auch bekannt als intravaskulärer Ultraschall (IVUS), ist eine spezielle Form der Endosonographie, die speziell zur Untersuchung der inneren Strukturen von Blutgefäßen verwendet wird.
Während dieses Verfahrens wird eine kleine Ultraschallsonde auf einem Katheter platziert und in das Blutgefäß eingeführt. Dies ermöglicht es dem Angiologen oder Kardiologen, detaillierte Bilder der Innenwände des Gefäßes zu erstellen. Diese Technik wird häufig in der Kardiologie verwendet, um die Schwere von Atherosklerose (Verengung der Arterien durch Plaqueaufbau) zu beurteilen oder um die Platzierung von Stents während einer Angioplastie zu leiten.
Obwohl die intravaskuläre Endosonographie eine spezielle Anwendung der Endosonographie ist, unterscheidet sie sich insofern, als sie speziell für die Untersuchung von Blutgefäßen und nicht für die Untersuchung von Hohlorganen wie dem Magen-Darm-Trakt entwickelt wurde.
Ablauf: Was wird bei einer Endosonographie gemacht?
Vorbereitung
Vor der Endosonographie wird der Patient über die Untersuchung aufgeklärt. Abhängig von der Art der EUS-Untersuchung kann es notwendig sein, dass der Patient nüchtern bleibt oder ein Abführmittel einnimmt, um den Darm zu entleeren.
In den meisten Fällen beginnt die Endosonographie mit einer gründlichen Vorbereitung des Patienten. Dazu gehört in der Regel eine Fastenperiode von etwa 6 bis 12 Stunden vor dem Eingriff, um sicherzustellen, dass der Magen-Darm-Trakt frei von Nahrung und Flüssigkeiten ist. In einigen Fällen kann auch ein Abführmittel oder Einlauf erforderlich sein, insbesondere wenn der untere Teil des Darms untersucht wird.
Durchführung
Am Tag des Eingriffs beginnt der eigentliche Untersuchungsablauf damit, dass sich der Patient zunächst auf eine Untersuchungsliege legt. Ein Sedativum (Beruhigungsmittel) kann verabreicht werden, um den Patienten zu beruhigen und Unbehagen zu minimieren. Sobald der Patient entspannt und bereit ist, führt der Arzt das Endoskop – ein flexibles, schlauchförmiges Instrument mit einer kleinen Kamera und einem Ultraschallsender an der Spitze – in den Körper ein. Dies erfolgt entweder oral durch den Mund (für Untersuchungen des oberen Verdauungstrakts) oder den Anus (für Untersuchungen des unteren Verdauungstrakts), abhängig vom zu untersuchenden Bereich.
Während einem transrektalen Ultraschall liegt der Patient in der Regel mit angewinkeltem Bein auf der linken Seite, seltener auf dem Rücken.
Mit Hilfe des Endoskops sendet der Arzt hochfrequente Schallwellen in den Körper, die von den Organen und Geweben reflektiert werden. Diese reflektierten Wellen werden dann in Bilder umgewandelt, die auf dem Bildschirm des Ultraschallgerätes angezeigt werden. Während der Endosonographie kann der Arzt auch Gewebeproben entnehmen. Dies ist besonders nützlich bei der Diagnose von Zuständen wie Krebs.
Nach der Ultraschalluntersuchung
Nach dem Eingriff hat der Patient oft eine kurze Erholungszeit, bevor er nach Hause entlassen wird. In der Regel wird empfohlen, dass der Patient von einem Freund oder Familienmitglied nach Hause gefahren wird, insbesondere wenn ein Sedativum verabreicht wurde. Nehmen Sie nicht selbst am Straßenverkehr teil und denken Sie daran, dass Sie temporär nicht rechts- und geschäftsfähig sind.
Ergebnisse und Nachsorge
Die Ergebnisse der Endosonographie werden im Anschluss in einem Nachgespräch mit dem Arzt besprochen. Falls während der EUS-Untersuchung eine Gewebeentnahme durchgeführt wurde, kann es einige Tage dauern, bis die Ergebnisse vorliegen.
Wie lange dauert eine Endosonographie?
Die Dauer einer Endosonographie kann je nach Art des Eingriffs und dem zu untersuchenden Bereich variieren. Generell kann man sagen, dass eine Endosonographie in der Regel zwischen 15 und 60 Minuten dauert.
Einige spezifischere Untersuchungen, wie eine ERCP oder eine Endosonographie, die eine Feinnadelaspiration oder Biopsie beinhaltet, können länger dauern, eventuell bis zu zwei Stunden.
Es ist auch wichtig zu beachten, dass vor und nach dem Eingriff zusätzliche Zeit eingeplant werden muss. Vor dem Eingriff muss der Patient möglicherweise eine bestimmte Zeit fasten und Vorbereitungsmaßnahmen treffen, wie beispielsweise die Einnahme eines Abführmittels. Nach der EUS-Untersuchung benötigt der Patient in der Regel eine gewisse Erholungszeit, insbesondere wenn ihm Sedierungsmittel verabreicht wurden.
Indikationen: Wann ist eine Endosonographie nötig?
Endoskopisch Retrograde Cholangiopankreatikographie (ERCP)
Die Endoskopisch Retrograde Cholangiopankreatikographie (ERCP), eine spezielle Form der Endosonographie, ist ein wichtiges Verfahren zur Untersuchung der Gallenwege und der Bauchspeicheldrüse. Sie wird oft eingesetzt bei Verdacht auf Gallensteine, Tumore, Verengungen oder Infektionen in diesen Gängen.
Krebsdiagnose und -stadieneinteilung
Die Endosonographie kann verwendet werden, um Krebs in verschiedenen Teilen des Körpers zu diagnostizieren und zur onkologischen Stadienbestimmung (staging) einschließlich der Speiseröhre, des Magens, des Pankreas und des Rektums. Sie kann auch verwendet werden, um Lymphknoten auf Metastasen zu untersuchen.
Die Stadieneinteilung ist ein wichtiger Aspekt der Krebsdiagnose. Sie gibt Aufschluss darüber, wie weit sich der Krebs ausgebreitet hat und ob er in andere Teile des Körpers metastasiert hat. Dies ist entscheidend für die Planung der effektivsten Tumortherapie. Die Endosonographie kann dabei helfen, das Stadium des Krebses zu bestimmen, indem sie detaillierte Bilder der betroffenen Organe und der umliegenden Strukturen liefert.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Endosonographie in der Krebsdiagnose ist die Fähigkeit, Lymphknoten zu untersuchen. Lymphknoten sind kleine, bohnenförmige Strukturen, die Teil des körpereigenen Immunsystems sind. Krebszellen können sich von einem ursprünglichen Tumor zu den Lymphknoten ausbreiten, ein Prozess, der als Metastasierung bezeichnet wird. Durch die Untersuchung der Lymphknoten mit der Endosono können Ärzte feststellen, ob eine Metastasierung stattgefunden hat, was wiederum die Wahl der geeigneten Tumortherapie beeinflusst.
Untersuchung von Zysten und Tumoren
Die Endosonographie kann bei der Diagnose von Magen-Darm-Erkrankungen wie Geschwüre, Polypen, entzündliche Darmerkrankungen und Tumore unterstützen. Auch Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse, wie beispielsweise Zysten, Pankreatitis und Bauchspeicheldrüsenkrebs, können mithilfe der Endosono diagnostiziert werden.
Unklare Bauchschmerzen oder Gewichtsverlust
Wenn ein Patient unklare Bauchschmerzen oder unerklärlichen Gewichtsverlust hat, kann eine Endosonographie durchgeführt werden, um nach möglichen Ursachen zu suchen, einschließlich Tumoren, Entzündungen oder anderen Erkrankungen der Verdauungsorgane.
Therapeutische Verfahren mit Hilfe der Endosonographie
Die Endosonographie ist nicht nur ein leistungsfähiges diagnostisches Untersuchungsverfahren, sondern auch ein effektives therapeutisches Verfahren. Hier sind einige der interventionellen Verfahren, die mit Hilfe der Endosonographie durchgeführt werden können:
- Feinnadelaspiration (FNA)
- Die Feinnadelaspiration ist ein Verfahren, bei dem eine dünne Nadel (Punktionskanüle) durch das Endoskop eingeführt wird, um eine Gewebeprobe zu entnehmen. Dieses Verfahren ist besonders nützlich bei der Untersuchung spezifischer Läsionen (Gewebeschädigungen), die bei Krankheiten wie Krebs auftreten können. Durch die Entnahme einer Probe direkt aus der Läsion können Ärzte eine genaue Diagnose stellen, ohne eine größere Operation durchführen zu müssen. Dies erleichtert die Diagnose und Behandlung von Krebs und anderen Erkrankungen erheblich.
- Ist von einer „Punktion“ die Rede, dann bezieht sich das in der Regel auf die FNA.
- Drainage von Zysten und Abszessen
- Die Endosonographie kann verwendet werden, um Flüssigkeiten aus Zysten oder Abszessen zu entnehmen. Dies kann dazu beitragen, Schmerzen zu lindern und das Risiko von Infektionen zu verringern.
- Platzierung von Stents
- Die Endosonographie kann zur Platzierung von Stents verwendet werden, kleine Röhren, die dazu dienen, blockierte oder verengte Bereiche in den Gallenwegen, der Speiseröhre oder anderen Teilen des Verdauungstrakts offen zu halten. Dies kann dazu beitragen, Symptome wie Gelbsucht oder Schluckbeschwerden zu lindern.
- Ablation von Tumoren
- In einigen Fällen kann die Endosonographie zur Ablation (Entfernen von Körpergewebe) von Tumoren verwendet werden. Dabei wird Wärme, Kälte oder Chemikalien verwendet, um Krebszellen abzutöten. Dies kann eine Option für Patienten sein, bei denen eine Operation nicht möglich oder nicht gewünscht ist.
- Pankreatische Pseudozysten-Drainage
- Pankreatische Pseudozysten sind Ansammlungen von Flüssigkeit in der Bauchspeicheldrüse, die durch Pankreatitis verursacht werden können. Die Endosonographie kann verwendet werden, um diese Zysten zu lokalisieren und zu drainieren, was dazu beitragen kann, Schmerzen zu lindern und Komplikationen zu verhindern.
Auflistung von Krankheiten, die mit Hilfe der Endosonographie diagnostiziert werden können
- Gallenwegs- und Lebererkrankungen
- Choledocholithiasis: Das Vorhandensein von Gallensteinen im Hauptgallengang.
- Bauchspeicheldrüsenerkrankungen
- Chronische Pankreatitis: Lang anhaltende Entzündung der Bauchspeicheldrüse.
- Ektopes Pankreas: Anomalie, bei der Bauchspeicheldrüsengewebe an einer ungewöhnlichen Stelle im Körper gefunden wird.
- Insulinom: Ein seltener Tumor der Bauchspeicheldrüse, der zu viel Insulin produziert.
- Pankreaskarzinom: Ein bösartiger Tumor der Bauchspeicheldrüse.
- Intraduktale papilläre muzinöse Neoplasien (IPMN): IPMN sind gutartige Tumore, die sich in den Gallengängen der Bauchspeicheldrüse entwickeln und eine übermäßige Menge an Schleim produzieren. Sie können das Risiko für die Entwicklung von Bauchspeicheldrüsenkrebs erhöhen.
- Gastrointestinale Erkrankungen
- Magenkarzinom (Magenkrebs)
- Rektumkarzinom (Mastdarmkrebs, Enddarmkrebs)
- Gastrointestinale Stromatumoren (GIST): seltene Weichteil- oder Weichgewebstumoren (Sarkome) im Magen-Darm-Trakt,
- Barrett-Ösophagus: Eine Erkrankung, bei der das Gewebe, das die Innenseite der Speiseröhre auskleidet, durch Gewebe ersetzt wird, das dem in der Magenschleimhaut ähnelt. Dieser Zustand tritt meist bei Menschen auf, die langfristig (unbehandelt) an gastroösophagealer Refluxkrankheit (GERD) leiden, bei der Magensäure regelmäßig in die Speiseröhre zurückfließt.
- Erkrankungen des lymphatischen Systems
- Lymphome: Krebserkrankungen, die das lymphatische System betreffen.
- Erkrankungen des Fortpflanzungssystems
- Endometriose: Eine Erkrankung, bei der Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, außerhalb der Gebärmutter wächst.
- Andere Erkrankungen
- Fistel: Eine abnorme Verbindung zwischen zwei Körperhöhlen oder zwischen einer Körperhöhle und der Haut.
- Lipom: Ein gutartiger Tumor aus Fettgewebe.
Was ist der Unterschied zwischen Endosonographie und Magenspiegelung?
Der Hauptunterschied zwischen Endosonographie und Magenspiegelung ist die Art und Weise, wie diese Verfahren Informationen über den Körper liefern und welche Teile des Körpers sie untersuchen können.
Die Magenspiegelung, auch Gastroskopie genannt, ermöglicht eine direkte visuelle Untersuchung des oberen Verdauungstrakts. Ein flexibles Endoskop, das mit einer Kamera und einer Lichtquelle ausgestattet ist, wird durch den Mund und die Speiseröhre in den Magen eingeführt. Dies ermöglicht es dem Arzt, den Magen und die Speiseröhre zu betrachten und bei Bedarf Gewebeproben zu entnehmen.
Es gibt auch einen Unterschied zwischen Magenspiegelung und Magen-Darm-Spiegelung. Im Gegensatz zur Magenspiegelung ist eine Magen-Darm-Spiegelung die Kombination einer Magenspiegelung und einer Koloskopie (Darmspiegelung). Bei der Koloskopie wird ein Endoskop durch den Anus eingeführt und durch den gesamten Dickdarm bis zum Ende des Dünndarms geführt. Sie wird verwendet, um Erkrankungen des Dickdarms und des Enddarms, wie zum Beispiel Polypen, Divertikel, entzündliche Darmerkrankungen oder Darmkrebs, zu diagnostizieren.
Die Endosonographie hingegen ist eine spezielle Form der Endoskopie, die Ultraschalltechnologie verwendet. Ein Ultraschallgerät wird an das Ende des Endoskops angebracht, um hochauflösende Bilder von den inneren Strukturen und Organen zu erstellen. Die Endosonographie kann sowohl durch den Mund (um den oberen Teil des Verdauungstrakts zu untersuchen) als auch durch den Anus (um den unteren Teil des Verdauungstrakts zu untersuchen) durchgeführt werden. Sie ermöglicht eine detaillierte Untersuchung von Organen und Strukturen, die sich in der Nähe des Magen-Darm-Traktes befinden, einschließlich der Bauchspeicheldrüse und der Gallenblase.
Insgesamt liefert die Endosonographie detailliertere Informationen über die Struktur und Funktion von Organen und Geweben, während die Magenspiegelung eine direkte visuelle Untersuchung des Magens und der Speiseröhre ermöglicht.
Der Begriff “Endoskopie” ist ein Überbegriff, der den Vorgang der Spiegelung innerer Körperhohlräume und Organe durch ein Endoskop beschreibt. Darunter fallen verschiedene Arten von Untersuchungen, darunter die Gastroskopie, allgemein als Magenspiegelung bekannt, und die Koloskopie, die als Darmspiegelung bezeichnet wird. Somit ist eine Magenspiegelung eine spezielle Form der Endoskopie, die sich auf den Magenbereich konzentriert.
Wie ist ein Endosonographiegerät aufgebaut?
- Endoskop: Ein langer, flexibler Schlauch, der durch den Mund oder den Anus eingeführt wird.
- Lichtquelle: Sie beleuchtet den zu untersuchenden Bereich und ermöglicht es der Kamera, klare Bilder zu erzeugen.
- Videokamera: Befindet sich an der Spitze des Endoskops und sendet Bilder an einen Monitor. Sie ermöglicht es dem Arzt, die inneren Strukturen des Körpers in Echtzeit zu sehen.
- Ultraschallsonde: Diese befindet sich ebenfalls an der Spitze des Endoskops und sendet Ultraschallwellen aus, die von den Geweben und Organen im Körper reflektiert werden.
- Ultraschallgerät: Dieses Gerät empfängt die reflektierten Ultraschallwellen von der Sonde und wandelt sie in Bilder um, die auf dem Monitor angezeigt werden können.
- Monitor: Zeigt die von der Kamera und der Ultraschallsonde erzeugten Bilder an, so dass der Arzt sie in Echtzeit betrachten und interpretieren kann.
- Bedienelemente: Befinden sich am Griff des Endoskops und ermöglichen es dem Arzt, das Endoskop und die Ultraschallsonde zu steuern.
- Biopsiekanal: Ein kleiner Kanal im Endoskop, durch den Instrumente wie Nadeln oder Zangen eingeführt werden können, um Gewebeproben zu entnehmen oder therapeutische Verfahren durchzuführen.
- Wasserpumpe: Kann verwendet werden, um Wasser durch das Endoskop zu pumpen, um die Sicht zu verbessern oder um bestimmte Bereiche zu reinigen.
Was kostet eine Endosonographie?
Die Kosten einer Endosonographie werden bei entsprechender Indikationsstellung und Überweisung von der Krankenkasse übernommen.
Bei Selbstzahlern und Privatversicherten orientierten sich die Kosten an der GOÄ (Gebührenordnung für Ärzte). Hier fangen die Kosten für eine Endosonographie zumeist ab etwa 100 € an. Die Kosten variieren je nach Untersuchung und könnten basierend auf diesen Angaben wie folgt aussehen:
- Duodeno-/Jejunoskopie – gegebenenfalls einschließlich einer vorausgegangenen Ösophago-/Gastro-/Bulboskopie, Probeexzision und/oder Probepunktion –
- GOÄ-Ziffer: 658
- Regelhöchstsatz: 180,98 €
- + GOÄ-Ziffer: 410
- Regelhöchstsatz: 26,81 €
- + GOÄ-Ziffer: 420
- Regelhöchstsatz: 10,72 €
- Gesamtbetrag = 218,51 €
- GOÄ-Ziffer: 658
- Gastroskopie einschließlich Ösophagoskopie unter Einsatz vollflexibler optischer Instrumente – gegebenenfalls einschließlich Probeexzision und/oder Probepunktion –
- GOÄ-Ziffer 683
- Regelhöchstsatz: 134,06 €
- + GOÄ-Ziffer: 410
- Regelhöchstsatz: 26,81 €
- + GOÄ-Ziffer: 420
- Regelhöchstsatz: 10,72 €
- Gesamtbetrag = 171,59 €
- GOÄ-Ziffer 683
- Ösophagoskopie – gegebenenfalls einschließlich Probeexzision und/ oder Probepunktion –
- GOÄ 680
- Regelhöchstsatz: 73,73 €
- + GOÄ-Ziffer: 410
- Regelhöchstsatz: 26,81 €
- + GOÄ-Ziffer: 420
- Regelhöchstsatz: 10,72 €
- Gesamtbetrag = 111,26 €
- GOÄ 680
- Rektoskopie – gegebenenfalls einschließlich Probeexzision und/oder Probepunktion –
- GOÄ-Ziffer 690
- Regelhöchstsatz: 46,92 €
- + GOÄ-Ziffer: 410
- Regelhöchstsatz: 26,81 €
- + GOÄ-Ziffer: 420
- Regelhöchstsatz: 10,72 €
- Gesamtbetrag = 84,45 €
- GOÄ-Ziffer 690
Diese Beispiel-Kostenrechnungen legen den Regelhöchstsatz zu Grunde. Bei der Privatabrechnung nach GOÄ kann der GOÄ-Faktor jedoch auch gesteigert werden. Je nachdem, welchen Faktor der Arzt veranschlagt, kann der Gesamtbetrag etwas teurer oder günstiger sein.
Die Rolle der Endosonographie in verschiedenen medizinischen Fachrichtungen
Die Endosonographie findet in zahlreichen medizinischen Fachrichtungen Anwendung. Obwohl sie ursprünglich hauptsächlich in der Gastroenterologie eingesetzt wurde, hat ihre Anwendung aufgrund der vielseitigen Möglichkeiten und der hohen Genauigkeit in vielen weiteren Fachgebieten zugenommen.
Endosonographie in der Gastroenterologie
Die Gastroenterologie, die sich mit Erkrankungen des Verdauungstraktes beschäftigt, war das erste Fachgebiet, in dem die Endosonographie zum Einsatz kam. Sie wird genutzt, um detaillierte Bilder des Verdauungssystems zu erzeugen, einschließlich:
- Speiseröhre
- Magen
- Dünndarm
- Dickdarm
- Rektum
Auch die nahe gelegenen Organe wie die Leber, die Gallenblase und die Bauchspeicheldrüse können beurteilt werden. Sie wird zur Diagnose und Stadienbestimmung von Tumoren, zur Abklärung von Schmerzen unklarer Ursache im Oberbauch und zur Untersuchung von Verdauungsstörungen eingesetzt. Darüber hinaus können mit der Endosonographie minimalinvasive Eingriffe wie Biopsien und Feinnadelaspirationen durchgeführt werden.
Endosonographie in der Pulmonologie
In der Pulmonologie, dem Fachgebiet, das sich mit pathologischen (krankmachenden) Veränderungen der Atemwege und der Lunge befasst, spielt die Endosonographie ebenfalls eine wichtige Rolle. Hier wird häufig die endobronchiale Ultraschalluntersuchung (EBUS) angewendet.
Mit dieser Technik können Lungenkrebs und andere Erkrankungen der Atemwege diagnostiziert und gestadiert (onkologischen Stadienbestimmung) werden. Sie ist besonders nützlich für die Untersuchung der Lymphknoten im Mediastinum, dem Raum zwischen den Lungen. Durch eine EBUS können Biopsien dieser Lymphknoten durchgeführt werden, um Metastasen von Lungenkrebs oder anderen Krebserkrankungen zu diagnostizieren.
Endosonographie in der Urologie
Auch in der Urologie, dem Fachgebiet, das sich mit den Harnwegen und den männlichen Geschlechtsorganen beschäftigt, kann die Endosonographie Anwendung finden. Insbesondere die transrektale Ultraschalluntersuchung (TRUS) ist ein wichtiger Bestandteil der Diagnose und Beurteilung von Prostataerkrankungen.
Mit der TRUS kann die Prostata detailliert dargestellt werden, was besonders nützlich ist bei der Diagnose von Prostatakrebs. Zudem kann durch die Endosonographie eine Gewebeentnahme der Prostata durchgeführt werden, um eine definitive Diagnose zu stellen.
Vorteile und Nachteile
Vorteile | Nachteile |
Hohe Bildqualität | Eventuelle unangenehmes Gefühl oder Schmerzen während der EUS-Untersuchung |
Fähigkeit, tiefer gelegene Gewebeschichten und Organe darzustellen | Möglichkeit von Nebenwirkungen durch Sedierung (leichte Narkose) |
Möglichkeit, gleichzeitig diagnostische und therapeutische Maßnahmen durchzuführen (z. B. Biopsien) | Selten können Verletzungen des Verdauungstrakts auftreten |
Genauere Diagnostik und Stadieneinteilung bei vielen Krankheiten im Vergleich zu anderen Untersuchungsmethoden | Geringes Risiko für Infektionen |
Minimal-invasive Untersuchungsmethode, oft ambulant durchführbar | In einigen Fällen ist eine Vorbereitung des Patienten (z. B. Nüchternheit, Darmreinigung) erforderlich |
Bietet oft mehr Informationen als eine normale Ultraschalluntersuchung |
Risiken und Nebenwirkungen
Risiko/Nebenwirkungen | Beschreibung |
Halsschmerzen | Halsschmerzen können nach einer Endosonographie auftreten, insbesondere wenn das Verfahren durch den Mund (transösophageal) durchgeführt wurde. |
Reaktionen auf Sedierungsmittel | Allergische Reaktionen oder Komplikationen aufgrund von Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten sind möglich. Patienten können nach der Sedierung vorübergehend verwirrt oder schläfrig sein. |
Infektionen | Möglichkeit einer Infektion durch das Endoskop. Dieses Risiko wird minimiert, indem strengste Hygienestandards wie unter anderem die Instrumentenaufbereitung eingehalten werden. |
Verletzungen des Verdauungstrakts | In seltenen Fällen können kleine Risse oder Perforationen in der Wand des Verdauungstrakts auftreten. |
Blutungen | Bei bestimmten Arten von Endosonographien, insbesondere wenn eine Biopsie oder eine Feinnadelaspiration durchgeführt wird, besteht ein geringes Risiko für Blutungen. |
Nebenwirkungen im Zusammenhang mit der ERCP | Die ERCP kann zu spezifischen Nebenwirkungen führen, wie Pankreatitis, Infektionen, Blutungen und selten auch eine Perforation des Verdauungstrakts. |
Endosonographie vs. andere bildgebende Verfahren
- Endosonographie vs. traditionelle Endoskopie
- Im Vergleich zur traditionellen Endoskopie bietet die Endosonographie den Vorteil, dass sie nicht nur die Oberfläche der Schleimhäute, sondern auch die tieferen Schichten der Wand des Verdauungstrakts und die umliegenden Strukturen darstellen kann. Dies ermöglicht eine genauere Diagnose und Stadieneinteilung von Erkrankungen wie Krebs.
- Endosonographie vs. Computertomographie (CT)
- Während die CT ausgezeichnete Bilder des gesamten Körpers liefert, bietet die Endosonographie detailliertere Bilder der Organe des Verdauungstrakts und der Atemwege. Darüber hinaus verursacht die Endosonographie keine Röntgen-Strahlenbelastung.
- Endosonographie vs. Magnetresonanztomographie (MRT)
- Obwohl die MRT detaillierte Bilder des gesamten Körpers liefern kann, bietet die Endosonographie den Vorteil, dass sie während des Verfahrens therapeutische Interventionen wie Biopsien oder die Platzierung von Stents ermöglicht. Darüber hinaus ist die Endosono in der Regel kostengünstiger und schneller als die MRT.
- Endosonographie vs. Ultraschall
- Während der klassische Ultraschall von außen zwar eine schnelle und nicht-invasive Methode zur Untersuchung des Körpers ist, bietet die Endosonographie hingegen detailliertere und genauere Bilder, insbesondere wenn es um die Organe des Verdauungstrakts und der Atemwege geht. Darüber hinaus ermöglicht die Endosonographie therapeutische Interventionen, die mit dem klassischen Ultraschall nicht möglich sind.
- Endosonographie vs. Ultraschallminisonden
- Ultraschallminisonden sind kleine, flexible Ultraschallsonden, die durch ein Endoskop eingeführt werden können, um hochauflösende Bilder der Schleimhaut und der unmittelbar darunter liegenden Gewebeschichten zu erzeugen. Sie sind besonders nützlich für die Untersuchung von Läsionen in der Schleimhaut des Verdauungstrakts.
- Ultraschallminisonden sind kleiner und flexibler, was sie ideal für die Untersuchung von Bereichen macht, die für ein herkömmliches Endoskop schwer zugänglich sind. Darüber hinaus können sie hochauflösende Bilder der Schleimhaut liefern, die mit der Endosonographie nicht erreicht werden können.
- Allerdings hat die Endosonographie auch ihre eigenen Vorteile. Sie kann detaillierte Bilder der tieferen Schichten der Wand des Verdauungstrakts und der umliegenden Strukturen liefern, was mit Ultraschallminisonden nicht möglich ist. Darüber hinaus ermöglicht die Endosonographie therapeutische Interventionen wie Biopsien oder die Platzierung von Stents, die mit Ultraschallminisonden nicht durchgeführt werden können.
Endosonographie-Geräte und zukünftige Trends
Endosonographiegeräte sind hochspezialisierte Instrumente, die dazu dienen, Ultraschallbilder von inneren Organen und Strukturen zu erzeugen. Sie bestehen aus einem flexiblen Endoskop, das mit einem Ultraschallkopf ausgestattet ist. Dieser sendet Ultraschallwellen aus, die von den Geweben im Körper reflektiert werden. Die reflektierten Wellen werden dann von dem Gerät aufgefangen und in Bilder umgewandelt.
Moderne Endosonographiegeräte sind mit diversen Bildgebungstechnik ausgestattet wie z. B.:
- Doppler- und Duplexsonografie
- Die Dopplersonographie ist eine Technik, die den Doppler-Effekt nutzt, um die Bewegung von Blut durch die Gefäße darzustellen. Sie kann verwendet werden, um Blutflussstörungen zu identifizieren, die auf Erkrankungen wie Thrombosen oder Aneurysmen hinweisen können.
- Die Duplexsonographie kombiniert die Dopplersonographie mit der traditionellen B-Bild-Sonografie, um gleichzeitig Bilder der Blutgefäße und des umliegenden Gewebes zu erzeugen. Dies ermöglicht eine detailliertere Untersuchung und kann bei der Diagnose einer Vielzahl von Erkrankungen hilfreich sein.
- Elastografie
- Die Elastografie ist eine relativ neue Technik, die verwendet wird, um die Steifheit von Gewebe zu messen. Sie kann verwendet werden, um Fibrose oder Narbengewebe zu identifizieren, die auf Erkrankungen wie Leberzirrhose oder Tumoren hinweisen können.
- Kontrastmittelendosonografie
- Die Kontrastmittelendosonografie ist eine erweiterte Form der Endosonographie, bei der ein Kontrastmittel verwendet wird, um die Sichtbarkeit von Blutgefäßen und anderen Strukturen zu verbessern. Die Kontrastmittelsonographie (CEUS, contrast enhanced ultrasound) kann besonders nützlich bei der Untersuchung von Tumoren sein, da das Kontrastmittel hilft, die Blutversorgung des Tumors hervorzuheben und so eine genauere Diagnose und Stadieneinteilung zu ermöglichen.
- Fusionsbildgebung
- Die Fusionsbildgebung ist eine fortschrittliche Technik, die es ermöglicht, Bilder aus verschiedenen bildgebenden Verfahren zu kombinieren, um ein detaillierteres und informativeres Bild zu erzeugen. In der Endosonographie kann die Fusionsbildgebung beispielsweise verwendet werden, um Ultraschallbilder mit Bildern aus der Magnetresonanztomographie oder der Computertomographie zu kombinieren.
- Ein Bereich, in dem die Fusionsbildgebung besonders nützlich ist, ist die Prostatabiopsie. Bei der MRT-Ultraschall-Fusions-Prostatabiopsie werden MRT-Bilder der Prostata mit Echtzeit-Ultraschallbildern kombiniert. Dies ermöglicht es den Ärzten, genaue Biopsien von verdächtigen Bereichen durchzuführen, die auf den MRT-Bildern identifiziert wurden, was zu einer genaueren Diagnose führt.
Neueste Fortschritte
In den letzten Jahren gab es mehrere wichtige Fortschritte in der Endosonographie. Dazu gehören die Entwicklung von hochauflösenden Ultraschallgeräten, die detailliertere und genauere Bilder liefern, und die Einführung von 3D-Endosonographie, die es Ärzten ermöglicht, dreidimensionale Bilder der untersuchten Organe zu sehen. Darüber hinaus gibt es Fortschritte in der Entwicklung von spezialisierten Instrumenten für therapeutische Verfahren, einschließlich neuer Arten von Nadeln für Feinnadelaspirationen und verbesserten Stents.
Zukünftige Trends
Dr. Christian Jenssen hat sich mit den neuesten Entwicklungen in der Endosonografie, insbesondere im Zusammenhang mit Pankreaserkrankungen, beschäftigt.
Der in den 1990er Jahren eingeführte endoskopische Ultraschall (EUS) hat einen Paradigmenwechsel in der viszeralonkologischen Diagnostik („Viszeral“ bedeutet „die Eingeweide betreffend“) bewirkt. Durch den Einsatz von EUS konnten minimalinvasive Drainagen durchgeführt werden, was zuvor nicht möglich war.
In den letzten Jahren hat die künstliche Intelligenz (KI) Einzug in die endoskopische Diagnostik gehalten. Obwohl die KI für den diagnostischen EUS noch nicht etabliert ist, sind die Unterstützung der EUS-Diagnostik durch KI und das „genomische Profiling“ mittels EUS-gestützter Feinnadelbiopsien aktuelle Entwicklungen, die insbesondere bei Pankreastumoren eine deutliche Verbesserung der prätherapeutischen Charakterisierung und Therapieplanung ermöglichen werden.
Die endosonografische Feinnadelbiopsie und die personalisierte Therapie des Pankreaskarzinoms stellen auch einen Paradigmenwechsel in der Therapie des resektablen Pankreaskarzinoms dar. Es wird erwartet, dass die laufende Überarbeitung der S3-Leitlinie eine Neubewertung des Stellenwerts der endosonografischen Feinnadelpunktion beim potenziell resektablen Adenokarzinom des Pankreas mit sich bringen wird.
Er schließt mit der Feststellung, dass KI das Potenzial hat, die diagnostische Genauigkeit des EUS zu verbessern und einen wertvollen Beitrag zur Standardisierung diagnostischer Kriterien und zur Ausbildung von Untersuchern zu leisten.
Ein weiterer Zukunftstrend sind robotergestützte Endoskopen, die eine noch präzisere Steuerung ermöglichen. Darüber hinaus könnten Fortschritte in der Telemedizin es Ärzten ermöglichen, Endosonographien aus der Ferne durchzuführen, was die Zugänglichkeit des Verfahrens verbessern könnte.
FAQ
Wird eine Endosonographie stationär oder ambulant durchgeführt?
Eine Endosonographie kann sowohl stationär als auch ambulant durchgeführt werden, abhängig von der spezifischen Situation und den Bedürfnissen des Patienten.
In vielen Fällen wird eine Endosonographie als ambulantes Untersuchungsverfahren durchgeführt, was bedeutet, dass der Patient am selben Tag nach Hause gehen kann. Dies ist oft der Fall, wenn die Endosonographie für diagnostische Zwecke durchgeführt wird, wie zum Beispiel zur Untersuchung unklarer Bauchschmerzen oder zur Beurteilung von Gallensteinen oder Tumoren.
In einigen Fällen kann jedoch ein stationärer Aufenthalt notwendig sein, insbesondere wenn die Endosonographie zur Durchführung von therapeutischen Verfahren wie der Drainage von Zysten oder der Platzierung von Stents verwendet wird. Ein stationärer Aufenthalt kann auch erforderlich sein, wenn der Patient eine schwere Erkrankung hat oder wenn Komplikationen auftreten.
Kann man Bauchspeicheldrüsenkrebs im Ultraschall erkennen?
Ja, Bauchspeicheldrüsenkrebs kann mittels Ultraschall erkannt werden, insbesondere durch die endoskopische Ultraschalluntersuchung. Allerdings hängt die Genauigkeit von Faktoren wie der Größe und Lage des Tumors sowie der Erfahrung des Arztes ab. Für eine endgültige Diagnose sind oft zusätzliche Untersuchungen erforderlich.
Wann darf man nach einer Endosonographie wieder essen?
Circa 1 Stunde nach einer Endosonographie dürfen Sie in der Regel wieder essen. Wichtig ist, dass das Betäubungsmittel nicht mehr wirkt. Stellen Sie sicher, dass Ihr Schluckreflex wieder normal funktioniert, bevor Sie etwas essen oder trinken, um das Risiko des Verschluckens zu vermeiden.
Welcher Arzt macht eine Endosonographie?
Eine Endosonographie wird in der Regel von einem Facharzt für innere Medizin/Gastroenterologen durchgeführt, einem Arzt, der auf Erkrankungen des Verdauungssystems spezialisiert ist. Einige Gastroenterologen haben eine zusätzliche Ausbildung in der Endosonographie und sind besonders erfahren in der Durchführung dieser Art von Untersuchung.
Eine Endosonographie kann auch von einem Chirurgen durchgeführt werden, insbesondere wenn der Chirurg auf gastrointestinale oder thorakale Chirurgie spezialisiert ist. Chirurgen können die Endosonographie verwenden, um eine genaue Diagnose zu stellen, das Stadium einer Erkrankung zu bestimmen oder um einen chirurgischen Eingriff zu planen. In einigen Fällen kann die Endosonographie auch während der Operation verwendet werden, um den Chirurgen zu leiten.
Die transösophageale Echokardiographie (TEE) wird von einem Kardiologen durchgeführt. Der vaginale Ultraschall ist eine Aufgabe für den Gynäkologen.
Ist eine Endosonographie schmerzhaft?
Nein, eine Endosonographie ist in der Regel nicht schmerzhaft, da sie unter Sedierung (Betäubung) durchgeführt wird. Während des Eingriffs sollten die Patienten daher keine Schmerzen verspüren. Nach der EUS-Untersuchung können einige Patienten leichte Beschwerden oder Schmerzen wahrnehmen, die in der Regel von kurzer Dauer sind. Schwerwiegende Komplikationen sind selten, aber wenn starke Schmerzen auftreten, sollte sofort ein Arzt konsultiert werden.
Kann man eine Endosonographie ohne Sedierung durchführen?
Eine Endosonographie im unteren Gastrointestinaltrakt ist in der Regel ohne Sedierung problemlos möglich
Diese Studie ist eine retrospektive Beobachtungsreihe, die „wache“ (ohne intravenöse Sedierung) EUS-B-Patienten (Endobronchialer Ultraschall) während einer ösophagealen Endosonographie beschreibt. Über einen Zeitraum von zwei Jahren unterzogen sich 10 Patienten einer wachen EUS-B. Alle Patienten erhielten ein oropharyngeales Lidocain-Spray. Die Schlussfolgerung der Studie ist, dass die wache EUS-B eine sichere, gut verträgliche Untersuchungsmethode ist, die ohne Sedierung bei Patienten mit hohem Risiko für Sedierung durchgeführt werden kann.
Welche Rolle spielt Wasser bei der Endosonographie?
Wasser kann bei der Endosonographie dazu verwendet werden, den Magen-Darm-Trakt des Patienten vor dem Eingriff zu reinigen. Dies ist besonders wichtig bei Verfahren wie der Koloskopie, bei der der Darm frei von Stuhl sein muss, um eine klare Sicht zu ermöglichen. In diesem Fall wird dem Patienten oft geraten, vor dem Eingriff viel Wasser zu trinken, möglicherweise in Kombination mit speziellen Abführmittel.
Wasser wird traditionell verwendet, um das Duodenum (Zwölffingerdarm) zu füllen und ein klares Bild zu gewährleisten. Die Gelimmersionsmethode stellt jedoch eine Alternative dar, die möglicherweise effektiver ist, insbesondere bei Patienten, bei denen es schwierig ist, Wasser im Duodenum zu halten. Diese Studie kam zu dem Schluss, dass die Gelimmersions-Endosonographie eine ausreichende Duodenaldistension (Distension=Ausdehnung, Überdehnung) ermöglichte, was zu hohen Erkennungs- und Darstellungsraten der Papille mit einem kleinen Volumen an Gel in kurzer Zeit führte. Diese Methode könnte nützlich für die Bewertung der Ampullenregion sein.