CT Strahlenbelastung: Alles was Sie wissen müssen!

Grundlagen der CT-Strahlenbelastung

Die Strahlenbelastung bei der Computertomographie (CT) beschreibt die Menge an ionisierender Strahlung, die der Körper während der Untersuchung aufnimmt. Diese Strahlung wird genutzt, um hochauflösende Schnittbilder des Körpers zu erstellen.

Eine gewisse Strahlenbelastung ist dabei unvermeidlich – aber entscheidend ist die Dosis. Sie wird in Millisievert (mSv) gemessen und hängt von verschiedenen Faktoren ab, z. B. von der untersuchten Körperregion und der Art der CT-Untersuchung. Eine Computertomographie verwendet eine höhere Strahlendosis als eine einzelne Röntgenaufnahme, liefert aber auch wesentlich genauere Bilder.

Die CT basiert auf Röntgenstrahlen, die durch den Körper geschickt werden. Dabei dreht sich eine Röntgenröhre um den Patienten und sendet Strahlen aus. Diese Strahlen werden von den verschiedenen Geweben im Körper unterschiedlich stark abgeschwächt.

  • Dichte Gewebe wie Knochen absorbieren viele Strahlen → erscheinen weiß im Bild.
  • Weiches Gewebe wie Organe absorbiert weniger → erscheint grau.
  • Luft (z. B. in der Lunge) absorbiert fast keine Strahlen → erscheint schwarz.

Ein Computer berechnet aus diesen Informationen detaillierte Schnittbilder, die Ärzten helfen, Erkrankungen oder Verletzungen zu erkennen.

Die CT-Strahlung hat genug Energie, um Atome in Zellen zu verändern – was das potenzielle Risiko erklärt.

Man unterscheidet:

  • Direkte Röntgenstrahlung: Trifft direkt auf den Körper und wird zum Bildaufbau genutzt.
  • Streustrahlung: Wird im Körper abgelenkt und trägt nicht zum Bild bei, kann aber die Strahlenbelastung leicht erhöhen.

Wichtig zu wissen: Moderne CT-Geräte sind darauf optimiert, die Strahlendosis so gering wie möglich zu halten, ohne die Bildqualität zu beeinträchtigen.

Tabelle: Strahlenbelastung nach Körperregionen

Die Strahlenexposition durch medizinische Bildgebungsverfahren variiert je nach untersuchter Körperregion und angewandter Technik. Ein CT Abdomen und Becken verursacht etwa 7,7 mSv, während ein wiederholtes CT mit und ohne Kontrastmittel auf 15,4 mSv ansteigt. Ein CT des Brustkorbs liegt bei 6,1 mSv, ein CT des Gehirns bei 1,6 mSv. Die höchste Belastung tritt bei einer PET-CT mit 22,7 mSv auf. Zum Vergleich: Eine Röntgenaufnahme des Thorax hat nur 0,1 mSv, eine Knochendichtemessung (DEXA) lediglich 0,001 mSv. Trotz der Strahlenexposition überwiegt in der Regel der diagnostische Nutzen.

Körperregion Bildgebendes Verfahren Ungefähre effektive Strahlendosis Vergleichbar mit der natürlichen Hintergrundstrahlung für:
Abdominalbereich (Bauch) CT Abdomen und Becken 7,7 mSv 2,6 Jahre
CT Abdomen und Becken, wiederholt mit und ohne Kontrastmittel 15,4 mSv 5,1 Jahre
CT Kolonographie 6 mSv 2 Jahre
Intravenöse Urographie (IVU) 3 mSv 1 Jahr
Bariumeinlauf (Röntgenaufnahme des unteren Gastrointestinaltrakts) 6 mSv 2 Jahre
Röntgenaufnahme des oberen Gastrointestinaltrakts mit Barium 6 mSv 2 Jahre
Knochen Lendenwirbelsäule 1,4 mSv 6 Monate
Röntgenaufnahme der Extremitäten (Hand, Fuß usw.) < 0,001 mSv < 3 Stunden
Zentrales Nervensystem CT Gehirn 1,6 mSv 7 Monate
CT Gehirn, wiederholt mit und ohne Kontrastmittel 3,2 mSv 13 Monate
CT Kopf und Hals/Nacken 1,2 mSv 5 Monate
CT Wirbelsäule 8,8 mSv 3 Jahre
Brustkorb (Thorax) CT Brustkorb 6,1 mSv 2 Jahre
CT Lungenkrebs-Screening 1,5 mSv 6 Monate
Röntgen Thorax 0,1 mSv 10 Tage
Zähne Röntgen Zähne 0,005 mSv 1 Tag
Panoramaröntgen (OPG) 0,025 mSv 3 Tage
Cone Beam CT (DVT) 0,18 mSv 22 Tage
Herz CT Koronarangiographie 8,7 mSv 3 Jahre
CT Herz Calcium-Scoring 1,7 mSv 6 Monate
Nicht-kardiale CT Angiographie 5,1 mSv < 2 Jahre
Männer Knochendichtemessung (DEXA) 0,001 mSv 3 Stunden
Frauen Knochendichtemessung (DEXA) 0,001 mSv 3 Stunden
Digitale Mammographie 0,21 mSv 26 Tage
Digitale Brust-Tomosynthese (3D-Mammographie) 0,27 mSv 33 Tage
Nuklearmedizin PET-CT 22,7 mSv 7,6 Jahre
Effektive Strahlenbelastung verschiedener bildgebender Verfahren in verschiedenen Körperregionen und Vergleich mit der natürlichen Hintergrundstrahlung. Quelle: radiology.info

Strahlenbelastung verschiedener CT-Arten

Low-Dose-CT: Weniger Strahlenbelastung und damit “gesünder”?

Low Dose CT (LDCT) ist eine verbreitete diagnostische Methode mit ionisierender Strahlung. Die gesundheitlichen Auswirkungen niedriger Dosen sind umstritten: Einige Studien sehen ein erhöhtes Krebsrisiko, während andere keinen Zusammenhang feststellen. Ziel dieser Studie ist eine wissenschaftlich fundierte Bewertung der potenziellen Risiken von LDCT zur Minimierung unnötiger Strahlenbelastung.

Ergebnisse:

  • Strahlenbelastung:
    • Eine herkömmliche CT-Untersuchung kann eine Strahlendosis zwischen 2-20 mSv verursachen, je nach Körperregion.
    • Der durchschnittliche LDCT-Scan des Abdomens/Pelvis liegt bei 10 mSv, der des Kopfes bei 2 mSv.
    • Zum Vergleich: Die natürliche Hintergrundstrahlung beträgt jährlich 2-3 mSv.
  • Gesundheitsrisiken: Einige Studien weisen auf ein erhöhtes Krebsrisiko hin, insbesondere bei Kindern und Krebspatienten. Besonders empfindlich sind Organe wie Knochenmark und Schilddrüse.
  • Widersprüchliche Erkenntnisse: Niedrige Strahlendosen könnten laut manchen Studien auch schützende Effekte haben, indem sie Reparaturmechanismen aktivieren.
  • Einflussfaktoren: Strahlentyp, Expositionsdauer, untersuchte Körperregion und kumulative Strahlungsbelastung beeinflussen das Risiko. LDCT ist nicht mit therapeutischer Strahlung oder beruflicher Exposition gleichzusetzen.
  • Schutzmaßnahmen: ALARA-Prinzip („As Low As Reasonably Achievable“), technologische Optimierungen und strenge Indikationskriterien reduzieren unnötige Low Dose CT-Scans.

HRCT-PCCT Strahlenbelastung

Ein High-Resolution Photon-Counting CT (PCCT) verursacht weniger Strahlenbelastung als eine herkömmliche Computertomographie mit einem energieintegrierenden Detektor (EID-CT). In dieser Studie wurde festgestellt, dass die effektive Strahlendosis beim PCCT um etwa 35,7 % niedriger war als beim normalen CT.

HRCT ist eine bestimmte Untersuchungsmethode für hochauflösende Bilder, insbesondere in der Lungenbildgebung, während PCCT eine neue Technologie ist, die die Art der Bildaufnahme verbessert und HRCT effizienter macht. Ein PCCT-Scanner kann also ein HRCT durchführen, aber nicht jedes HRCT wird mit einem PCCT-Scanner gemacht.

Trotz der geringeren Strahlung liefert das PCCT eine bessere Bildqualität, vor allem bei vergrößerten Bildausschnitten, die für die Beurteilung von Lungenveränderungen wichtig sind. Das bedeutet, dass mit moderner Technik (Photonenzählende Detektoren) nicht nur die Strahlenbelastung reduziert, sondern auch die Bildschärfe und Detailgenauigkeit verbessert werden können.

CT und Krebsrisiko: Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit?

CT-Scans sind eine wichtige Diagnosemethode, doch sie setzen den Körper einer geringen Menge Röntgenstrahlung aus. Langfristige Studien zeigen, dass dies das Risiko für Krebs leicht erhöhen kann, insbesondere für Leukämie (Blutkrebs) und Hirntumore, vor allem bei Kindern.

  • Das Risiko steigt mit der Anzahl der Scans und der Strahlenmenge.
  • Kinder sind empfindlicher, da ihr Körper noch wächst.
  • Experten schätzen, dass auf 10.000 CT-Scans etwa 1 zusätzlicher Krebsfall kommen könnte.

Trotzdem: Das individuelle Risiko ist gering, und der Nutzen überwiegt in der Regel, wenn ein CT-Scan medizinisch notwendig ist. Moderne Geräte arbeiten mit geringerer Strahlung, und Ärzte wägen sorgfältig ab, wann ein CT wirklich nötig ist.

Strahlendosis und Gesundheit: Ab wann treten Strahlenschäden auf?

Die Auswirkungen ionisierender Strahlung auf den menschlichen Körper sind dosisabhängig und können bereits ab bestimmten Schwellenwerten gesundheitliche Schäden verursachen. Ab einer Strahlendosis von 100 Millisievert besteht ein erhöhtes Risiko für Schädigungen des ungeborenen Lebens. Akute Strahleneffekte wie Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen treten bei einer einmaligen Exposition ab 1.000 Millisievert auf. Ab 2.000 Millisievert kann es zu Hautrötungen kommen. Eine kurzfristige Strahlenbelastung zwischen 3.000 und 4.000 Millisievert führt ohne medizinische Behandlung bei etwa 50 Prozent der Betroffenen innerhalb von drei bis sechs Wochen zum Tod (LD50). Überschreitet die Dosis 8.000 Millisievert, bestehen ohne ärztliche Intervention kaum Überlebenschancen.

Strahlendosis Gesundheitliche Auswirkungen
100 Millisievert Unterer Schätzwert des Schwellenwerts für Schädigungen des Ungeborenen
1.000 Millisievert Bei akuter Exposition treten ab diesem Schwellenwert akute Strahleneffekte auf (zum Beispiel Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen)
2.000 Millisievert Bei akuter Exposition treten ab diesem Schwellenwert Hautrötungen auf
3.000 – 4.000 Millisievert Ohne medizinische Eingreifen sterben bei dieser Dosis 50 Prozent der exponierten Personen nach 3-6 Wochen, wenn es sich um eine in kurzer Zeit erfahrene Strahlenbelastung handelte (LD50)
mehr als 8.000 Millisievert Ohne entsprechende medizinische Behandlung bestehen nur geringe Überlebenschancen, wenn es sich um eine in kurzer Zeit erfahrene Strahlenbelastung handelte
Schwellenwerte für deterministische Strahlenwirkungen: Zusammenhang zwischen Strahlendosis und gesundheitlichen Auswirkungen bei akuter Exposition. Quelle: bfs.de

Der Grenzwert der effektiven Dosis beträgt für beruflich exponierte Personen 20 Millisievert im Kalenderjahr. Die zuständige Behörde kann im Einzelfall für ein einzelnes Jahr eine effektive Dosis von 50 Millisievert zulassen, wobei in fünf aufeinander folgenden Jahren insgesamt 100 Millisievert nicht überschritten werden dürfen.

§ 78 StrlSchG – Grenzwerte für beruflich exponierte Personen

Wie oft kann man im Jahr eine CT-Untersuchung durchführen?

Die Häufigkeit von CT-Untersuchungen pro Jahr lässt sich nicht pauschal festlegen, da sie von individuellen Faktoren abhängt. Jede Computertomografie ist mit einer gewissen Strahlenbelastung verbunden, die bei häufiger Anwendung gesundheitliche Risiken mit sich bringen kann. Daher gilt in der medizinischen Praxis der Grundsatz, CT-Untersuchungen nur dann durchzuführen, wenn sie medizinisch notwendig sind.

Eine allgemein gültige „sichere“ Anzahl an CT-Scans pro Jahr existiert nicht. Das Strahlungsrisiko und der Nutzen müssen individuell abgewogen werden, wobei Aspekte wie der Gesundheitszustand, das Alter, das Geschlecht und die spezifische medizinische Fragestellung berücksichtigt werden. Entscheidend ist, dass jede CT-Untersuchung von einem Arzt sorgfältig geprüft und verordnet wird.

Grundsätzlich sollte das Prinzip gelten: So wenige CT-Untersuchungen wie möglich, aber so viele wie nötig.

Wie kann man sich vor CT-Strahlenbelastung schützen?

  • Notwendigkeit der Untersuchung abwägen
    • CT-Scans sollten nur durchgeführt werden, wenn sie medizinisch notwendig sind.
    • Alternative bildgebende Verfahren mit geringerer oder keiner Strahlenbelastung, wie MRT oder Ultraschall, sollten in Erwägung gezogen werden.
    • Eine Zweitmeinung kann helfen, unnötige Untersuchungen zu vermeiden.
  • Optimierung der Strahlendosis
    • ALARA-Prinzip („As Low As Reasonably Achievable“): Die Strahlendosis sollte so niedrig wie möglich gehalten werden.
    • Moderne CT-Geräte nutzen Dosisreduktionstechniken, etwa automatische Dosisanpassung an den Körperbau des Patienten.
    • Mehrfachscans sollten vermieden werden, wenn sie keinen zusätzlichen diagnostischen Nutzen bringen.
  • Strahlenschutzmaßnahmen während der Untersuchung
    • Bleischürzen und Bleischilde: Bei einigen Untersuchungen können empfindliche Körperregionen (z. B. Schilddrüse, Gonaden, Brustdrüsen) mit Bleischutz abgedeckt werden.
    • Spezielle Schutzmaßnahmen für Kinder und Schwangere: Kinder sind besonders strahlenempfindlich, weshalb alternative Verfahren bevorzugt werden sollten. Schwangere sollten eine CT vermeiden, wenn möglich.
    • Spezielle Wände und Türen: CT-Untersuchungen finden in einem abgeschirmten Röntgenraum statt. Die Wände, Decken und Böden sind oft mit Bleiplatten oder strahlenabsorbierenden Materialien (z. B. Barytbeton) ausgekleidet, um die Umgebung vor Streustrahlung zu schützen.
  • Dokumentation der Strahlenexposition
    • Patienten sollten eine Übersicht über bisherige CT-Untersuchungen führen, um unnötige Wiederholungen zu vermeiden (Röntgenpass).
  • Aufklärung und Schulung von medizinischem Personal
    • Radiologen und medizinisches Fachpersonal sollten regelmäßig geschult werden, um Strahlenexposition zu minimieren.
    • Einsatz moderner Protokolle und Technologien zur Strahlenreduktion.
Gonadenschürze zum Schutz vor Röntgenstrahlen
Eine Gonadenschürze zum Schutz vor Röntgenstrahlen.

Ionisierende Strahlung – Was steckt dahinter?

Wenn es um CT-Strahlenbelastung geht, denken viele sofort an Röntgenstrahlen und mögliche Gesundheitsrisiken. Doch was viele nicht wissen: Wir sind jeden Tag Strahlung ausgesetzt – und das ganz ohne CT oder Röntgen.

Diese natürliche Strahlung kommt aus dem Weltall, aus der Erde und sogar aus unserer Nahrung. Neben der ionisierenden Strahlung gibt es auch andere Strahlenarten, die uns täglich begleiten.

Infografik zur Strahlenbelastung in Deutschland
Auf welche Bereiche verteilt sich die Strahlen-Belastung in Deutschland? | © Medizinio

Was ist ionisierende Strahlung?

Ionisierende Strahlung ist eine hochenergetische Strahlung, die Atome und Moleküle verändern kann. Sie hat genug Energie, um Elektronen aus Atomen zu entfernen – dieser Vorgang wird Ionisation genannt.

Warum ist das wichtig?

  • Diese Strahlung kann Zellen und DNA schädigen.
  • Sie wird in der Medizin gezielt für Diagnostik (z. B. CT, Röntgen) oder Therapie (z. B. Strahlentherapie bei Krebs) genutzt.
Teilchenstrahlung Elektromagnetische Strahlung
  • Alphastrahlung (α-Strahlung)
    • Besteht aus Heliumkernen (2 Protonen + 2 Neutronen).
    • Kann Luft und Haut nicht durchdringen (ein Blatt Papier reicht als Schutz).
    • Gefährlich, wenn sie eingeatmet oder verschluckt wird (z. B. durch Radon-Gas in Häusern).
  • Röntgenstrahlung
    • Wird für medizinische Bilder (z. B. CT, Röntgenaufnahmen) genutzt.
    • Kann Weichgewebe durchdringen, wird aber von Knochen stärker absorbiert.
    • Strahlendosis ist kontrollierbar
  • Betastrahlung (β-Strahlung)
    • Besteht aus Elektronen oder Positronen.
    • Kann bis zu einigen Millimetern in den Körper eindringen (z. B. in die Haut).
    • Wird in der Krebstherapie und Nuklearmedizin verwendet.
  • Gammastrahlung (γ-Strahlung)
    • Sehr energiereiche Strahlung, ähnlich wie Röntgenstrahlung, aber noch durchdringender.
    • Entsteht z. B. beim radioaktiven Zerfall oder in Kernreaktoren.
    • Wird in der Strahlentherapie eingesetzt, um Krebszellen zu zerstören.
  • Neutronenstrahlung
    • Besteht aus neutral geladenen Neutronen.
    • Besonders gefährlich, da sie tief in den Körper eindringen kann.
    • Kommt z. B. in Kernreaktoren oder bei kosmischer Strahlung vor.

Natürliche Strahlenquellen – Strahlung im Alltag

Grafik zur effektiven Jahresdosis durch natürliche Strahlenexposition im Jahr 2020, mit Aufschlüsselung der Strahlungsquellen und deren Millisievert-Werte.
Natürliche Strahlenexposition: Die effektive Jahresdosis einer Person durch ionisierende Strahlung im Jahr 2020 zeigt eine durchschnittliche Belastung von ca. 2,1 Millisievert, überwiegend durch Radon-Inhalation. Quelle: Bundesamt für Strahlenschutz
  • Kosmische Strahlung – Energie aus dem All
    • Herkunft:
      • Gelangt aus dem Weltall auf die Erde.
      • Besteht aus energiereichen Protonen und Neutronen.
    • Besondere Situationen:
      • Je höher man sich befindet, desto mehr Strahlung trifft auf den Körper.
      • Im Flugzeug ist die Strahlendosis 10- bis 100-mal höher als am Boden.
      • Piloten und Vielflieger erhalten jährlich etwa 5 mSv – vergleichbar mit mehreren CT-Scans.
  • Terrestrische Strahlung – Radioaktive Elemente im Boden
    • Beispiele:
      • Radionuklide wie Uran und Thorium in Gesteinen senden Strahlung aus.
      • Radon, ein radioaktives Edelgas, kann sich in Gebäuden sammeln und eingeatmet werden.
    • Tipp: Regelmäßiges Lüften senkt die Radon-Konzentration in Häusern.
  • Strahlung in Lebensmitteln
    • Ja, sogar unser Essen enthält natürliche Radioaktivität!
    • Bananen: Enthalten Kalium-40 („Bananenstrahlung“ – relativ ungefährlich).
    • Pilze & Wildfleisch: Können nach Tschernobyl noch radioaktives Cäsium enthalten.

Künstliche Strahlenquellen

Neben natürlichen Quellen trägt der Mensch durch technische Anwendungen zur Strahlenexposition bei:

  • Medizinische Anwendungen: Röntgendiagnostik und Computertomographie (CT) sind die bedeutendsten künstlichen Strahlenquellen. Die medizinische Strahlenexposition macht den größten Anteil der zivilisatorischen Strahlenbelastung aus.
  • Kerntechnik: Freisetzungen aus kerntechnischen Anlagen und Hinterlassenschaften früherer Kernwaffenversuche tragen zur Umweltbelastung bei, sind jedoch vergleichsweise gering.
  • Industrie und Forschung: Strahlung wird in der Materialprüfung, bei der Strahlensterilisation und in wissenschaftlichen Experimenten genutzt.
Diagramm zur effektiven Jahresdosis durch ionisierende Strahlung im Jahr 2020, mit Hauptanteil aus medizinischer Strahlenanwendung (1,7 mSv) und geringen Beiträgen durch Fallout, kerntechnische Anlagen und Tschernobyl-Unfall.
Die effektive Jahresdosis einer Person durch ionisierende Strahlung im Jahr 2020 – der größte Anteil stammt aus medizinischen Anwendungen, während andere Quellen eine deutlich geringere Belastung darstellen. Quelle: Bundesamt für Strahlenschutz

Nicht-ionisierende Strahlung – Harmlos oder gefährlich?

Nicht jede Strahlung kann Atome ionisieren oder DNA schädigen.Beispiele für nicht-ionisierende Strahlung:

  • Elektromagnetische Felder (EMF): Stromleitungen, WLAN, Handys (noch keine eindeutigen Beweise für Schäden).
  • Optische Strahlung: Sonnenlicht, Laser – kann das Auge schädigen.
  • Radiowellen & Mikrowellen: Nutzen andere Energieformen, um Signale oder Wärme zu erzeugen.

Achtung bei UV-Strahlung: UV-Strahlen aus der Sonne können Sonnenbrand und Hautkrebs verursachen.

FAQ: Häufig gestellte Fragen

Wie funktioniert der Abbau von CT-Strahlenbelastung im Körper?

Nach einer CT-Untersuchung bleibt keine Strahlung im Körper zurück. Die Strahlung existiert nur während der Aufnahme und verschwindet sofort danach. Daher ist ein gezielter „Abbau“ nicht erforderlich.

Ist eine CT während der Schwangerschaft sicher oder sollte sie vermieden werden?

CT sollte während der Schwangerschaft nur bei zwingender medizinischer Indikation eingesetzt werden, wenn alternative Verfahren wie MRT oder Ultraschall keine ausreichenden Informationen liefern. Falls eine CT erforderlich ist, sollten technische Maßnahmen zur Strahlenreduktion eingesetzt werden, um die fetale Strahlenbelastung so gering wie möglich zu halten. Die Entscheidung über den Einsatz von CT sollte interdisziplinär unter Beteiligung von Radiologen und Onkologen getroffen werden, um den bestmöglichen Nutzen für die Mutter bei minimalem Risiko für das ungeborene Kind zu gewährleisten.

Krebserkrankungen während der Schwangerschaft werden zunehmend diagnostiziert, was vermutlich auf den Trend zu späteren Schwangerschaften sowie auf die verstärkte Nutzung nicht-invasiver pränataler Tests zur Früherkennung fetaler Aneuploidien zurückzuführen ist, bei denen mütterliche Krebserkrankungen zufällig entdeckt werden. Eine Herausforderung in der Bildgebung dieser Patientengruppe besteht darin, eine präzise Diagnostik und Stadieneinteilung der Krebserkrankung vorzunehmen, ohne das ungeborene Kind unnötigen Strahlenbelastungen auszusetzen.

Die kumulative Strahlenbelastung des Fötus sollte 100 mGy nicht überschreiten. Die American College of Radiology empfiehlt, auf das Abschirmen des Fetus mit Bleischürzen zu verzichten, da dies die Dosis aufgrund einer erhöhten Strahlenintensität des CT-Scanners unbeabsichtigt steigern kann.

Ist die Strahlenbelastung beim CT oder beim Röntgen höher?

Die Strahlenbelastung beim CT ist deutlich höher als beim konventionellen Röntgen, da ein CT-Scan aus zahlreichen Einzelaufnahmen besteht, die aus verschiedenen Winkeln aufgenommen werden. Während eine herkömmliche Röntgenaufnahme des Thorax nur etwa 0,1 mSv beträgt, liegt die Strahlendosis eines Thorax-CTs bei etwa 5 bis 7 mSv. Auch bei anderen Körperregionen ist die Strahlenbelastung durch CT-Scans deutlich höher als bei einer vergleichbaren Röntgenuntersuchung. Dies liegt an der detaillierteren Bildgebung, die eine dreidimensionale Rekonstruktion ermöglicht, jedoch mit einer entsprechend höheren Strahlendosis verbunden ist.

Weitere Quellen
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Autor: Nils Buske, zuletzt aktualisiert am