Zahnarztpraxis kaufen und übernehmen (inkl. Checkliste)

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Aktueller Stand: Immer weniger Zahnärzte wollen eine Zahnarztpraxis übernehmen

Immer weniger Zahnärzte wollen eine Zahnarztpraxis übernehmen. Die Gründe dafür sind vor allem wirtschaftlicher, beruflicher und persönlicher Natur: hohen Investitionskosten, hohes Risiko, viel Bürokratie, Arbeitsbelastung und Work-Life-Balance.

Die zunehmende Förderung seitens der Politik und Verbreitung von zahnmedizinischen Versorgungszentren (zMVZ) veranlasst immer mehr Zahnärzte, sich für eine Anstellung statt für die Selbständigkeit zu entscheiden.

Anzahl der Zahnärzte in Deutschland von 2014 bis 2022, unterteilt in verschiedene Tätigkeitskategorien
Anzahl der Zahnärzte in Deutschland von 2014 bis 2022, unterteilt in niedergelassene Zahnärzte, in Praxen angestellte Zahnärzte, außerhalb von Praxen angestellte Zahnärzte und Zahnärzte ohne zahnärztliche Tätigkeit. Quelle: Statistisches Jahrbuch der BZÄK 2022|2023.

Der InvestMonitor Zahnarztpraxis 2019 enthält Informationen darüber, wie viele Zahnärzte eine Zahnarztpraxis gründen und wie viele eine bestehende Zahnarztpraxis kaufen. Die Übernahme einer Einzelpraxis war im Jahr 2019 die häufigste Form der zahnärztlichen Existenzgründung, wobei sich 67 % der Zahnärzte für diesen Weg entschieden. Die Neugründung einer Einzelpraxis machte hingegen nur 7 % der Existenzgründungen aus.

Wenn Sie sich noch nicht sicher sind, ob Sie eine bestehende Zahnarztpraxis kaufen oder neu gründen möchten, empfehlen wir Ihnen unseren Leitfaden zum Thema “Existenzgründung Zahnarzt”.

Vorteile und Nachteile der Praxisübernahme

Vorteile Nachteile
Bereits etablierte Einnahmequelle Bestehende Verbindlichkeiten müssen eingehalten werden
Sofortiger Zugang zu einem bestehenden Patientenstamm Mögliche Fluktuation von Patienten nach Übernahme
Erfahrenes und eingespieltes Team Mögliche Anpassungsschwierigkeiten des Personals an neuen Praxisinhaber
(Mehr oder weniger) voll ausgestattete Praxis Möglicherweise veraltete oder abgenutzte Ausrüstung
Vorhandene Markenbekanntheit und Reputation Bestehende negative Reputation schwer/langsam zu ändern
Zahnarztpraxis-Qualitätsmanagement ist bereits vorhanden
Glückliche Zahnärztin und Assistentin nach der erfolgreichen Praxisübernahme.
Angebote für Praxisübernahme-Dienstleistungen
Kostenlos
Markenhersteller
Beratung
SSL-Datenschutz – Ihre Daten sind sicher
MVZ Gründen

Wo kann man eine Zahnarztpraxis kaufen?

Eine der gängigsten Methoden ist die Nutzung von Praxisbörsen. Diese spezialisierten Plattformen bieten eine umfangreiche Auswahl an Praxen in unterschiedlichen Regionen und mit verschiedenen Spezialisierungen. Diese Börsen bieten nicht nur eine Übersicht über verfügbare Praxen, sondern oft auch detaillierte Informationen zu den jeweiligen Angeboten, wie zum Beispiel Standort, Größe, Umsatz und Ausstattung der Praxis.

Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Suche nach einer Zahnarztpraxis ist die Beratung durch spezialisierte Berater und Makler. Diese Experten verfügen über umfassende Marktkenntnisse und können individuell auf die Bedürfnisse der Käufer eingehen. Sie unterstützen bei der Suche nach passenden Angeboten, führen Verhandlungen und begleiten den gesamten Kaufprozess bis hin zur Vertragsunterzeichnung. Kontaktieren Sie uns, sofern Sie eine Beratung wünschen.

Zusätzlich zu den Praxisbörsen und Maklern gibt es die Möglichkeit, über persönliche Netzwerke und Empfehlungen eine Zahnarztpraxis zu finden. Kollegen, die selbst Praxisinhaber sind, können oft wertvolle Hinweise und Empfehlungen geben. Auch die Teilnahme an Fachveranstaltungen und Kongressen bietet die Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen und Informationen über Praxisübernahmen zu erhalten.

Schließlich lohnt es sich, einen Blick auf regionale und lokale Inserate in Fachzeitschriften und Online-Portalen zu werfen. Hier finden sich häufig Angebote, die nicht in den großen Praxisbörsen gelistet sind. Durch eine gezielte Suche in solchen Publikationen können potenzielle Käufer Praxen entdecken, die genau ihren Vorstellungen entsprechen.

Wie finanziert man die Übernahme einer Zahnarztpraxis?

Die Finanzierung einer Zahnarztpraxis erfordert eine gründliche Planung und diverse Finanzierungsmöglichkeiten, um eine solide finanzielle Basis zu gewährleisten. Hier sind die wesentlichen Schritte und Optionen, die in Betracht gezogen werden sollten:

  • Kostenanalyse und Bewertung
    • Zunächst ist es entscheidend, die genauen Kosten der Übernahme zu ermitteln. Dazu gehören der Kaufpreis der Praxis, Renovierungskosten, Investitionen in neue Geräte, Betriebsmittel sowie eventuelle Beratungskosten. Eine umfassende Bewertung des Praxiswerts durch einen Gutachter ist ratsam, um den fairen Marktwert zu bestimmen.
  • Eigenkapital
    • Ein signifikanter Teil der Finanzierung kann durch Eigenkapital gedeckt werden. Dies zeigt potenziellen Kreditgebern, dass der Käufer bereit ist, ein persönliches Risiko einzugehen, und erhöht die Chancen auf eine positive Kreditentscheidung.
  • Bankkredite
    • Banken bieten verschiedene Kreditformen an, die für die Praxisübernahme genutzt werden können:
      • Investitionskredit: Langfristige Darlehen mit festen oder variablen Zinssätzen, die zur Finanzierung von größeren Investitionen genutzt werden.
      • Betriebsmittelkredit: Kurzfristige Kredite, die zur Deckung von laufenden Betriebskosten dienen.
      • KfW-Förderkredite: Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet spezielle Förderprogramme für Existenzgründer im Gesundheitswesen an. Diese Kredite zeichnen sich durch günstige Zinssätze und lange Laufzeiten aus.
  • Leasing
  • Bürgschaften und Sicherheiten
    • Bei der Aufnahme von Krediten sind Sicherheiten oft erforderlich. Diese können in Form von Immobilien, Lebensversicherungen oder Bürgschaften durch Dritte gestellt werden. Bürgschaftsbanken bieten zusätzliche Unterstützung für Existenzgründer, indem sie Bürgschaften für Kredite übernehmen, die ohne zusätzliche Sicherheiten schwer zu erhalten wären.
  • Private Investoren und Beteiligungsgesellschaften
    • Private Investoren oder Beteiligungsgesellschaften können Kapital zur Verfügung stellen, oft im Austausch gegen Unternehmensanteile oder eine Beteiligung am Gewinn. Diese Finanzierungsmethode erfordert jedoch eine sorgfältige Auswahl und klare vertragliche Regelungen.
  • Businessplan und Finanzplanung
    • Ein detaillierter Businessplan der zukünftigen Zahnarztpraxis ist unerlässlich, um potenziellen Geldgebern die Tragfähigkeit der Praxisübernahme zu demonstrieren. Dieser sollte eine Marktanalyse, Umsatz- und Gewinnprognosen sowie eine Liquiditätsplanung umfassen. Ein fundierter Businessplan erhöht die Erfolgschancen bei Kreditverhandlungen und bei der Gewinnung von Investoren.
  • Staatliche Förderungen und Zuschüsse
    • Neben KfW-Krediten gibt es weitere staatliche Förderprogramme und regionale Zuschüsse, die speziell für den Gesundheitssektor und Existenzgründungen vorgesehen sind. Eine Recherche und Beratung durch Medizinio kann hier wertvolle Unterstützung bieten.
  • Steuerliche Aspekte
    • Eine steuerliche Beratung ist wichtig, um die optimale Finanzierungsstruktur zu finden und steuerliche Vorteile zu nutzen. Abschreibungen, Förderungen und steuerliche Absetzbarkeit von Zinsen und Leasingraten können die finanzielle Belastung erheblich reduzieren.

Checkliste Zahnarztpraxis Übernahme

  1. Vorbereitung und Planung
    1. Zieldefinition: Klärung der persönlichen und beruflichen Ziele.
    2. Informationsbeschaffung: Sammlung von Informationen über den Praxismarkt und potenzielle Übernahmekandidaten.
    3. Beratungsgespräche: Konsultation von Medizinio, Praxisberatern, Steuerberatern und Rechtsanwälten.
    4. Businessplan: Erstellung eines detaillierten Businessplans mit Marktanalyse, Finanzplanung und Marketingstrategie.
  2. Praxisbewertung
    1. Gutachten: Beauftragung eines unabhängigen Gutachters zur Bewertung der Praxis.
    2. Finanzanalyse: Prüfung der letzten 3-5 Jahresabschlüsse der Praxis.
    3. Substanzwertanalyse: Bewertung der materiellen und immateriellen Vermögensgegenstände (Geräte, Patientenstamm, Standort).
  3. Finanzierung
    1. Eigenkapital: Prüfung der Eigenkapitalbasis und möglicher Investitionen.
    2. Bankgespräche: Vorbereitung und Durchführung von Kreditverhandlungen mit verschiedenen Banken.
    3. KfW-Förderkredite: Antragstellung bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) oder anderen Förderbanken.
    4. Leasingoptionen: Prüfung von Leasingmöglichkeiten für Zahnarztgeräte.
    5. Sicherheiten: Klärung der Bereitstellung von Sicherheiten (Immobilien, Bürgschaften).
  4. Vertragsgestaltung
    1. Praxiskaufvertrag: Ausarbeitung und Verhandlung des Kaufvertrags mit dem Verkäufer.
    2. Pachtvertrag: Bei gemieteten Praxisräumen: Überprüfung und Anpassung des Mietvertrags.
    3. Kooperationsverträge: Überprüfung und ggf. Anpassung von bestehenden Kooperationsverträgen (Labore, Zulieferer).
  5. Rechtliche und steuerliche Aspekte
    1. Rechtsformwahl: Entscheidung über die Rechtsform der Praxis (Einzelunternehmen, Gesellschaft bürgerlichen Rechts usw.) und Praxisform (Einzelpraxis, Berufsausübungsgemeinschaft, Praxisgemeinschaft usw.)
    2. Steuerberatung: Beratung zur optimalen steuerlichen Gestaltung der Praxisübernahme.
    3. Vertragsprüfung: Rechtliche Prüfung aller Verträge durch einen Fachanwalt.
  6. Operative Übernahme
    1. Übergangsphase: Planung der Übergangsphase mit dem bisherigen Praxisinhaber.
    2. Personalübernahme: Gespräche mit dem bestehenden Praxispersonal und Übernahmeplanung.
    3. Patientenkommunikation: Information der Patienten über die Praxisübernahme und Vorstellung des neuen Inhabers.
    4. Versicherungen: Überprüfung und ggf. Anpassung der notwendigen Versicherungen (Berufshaftpflicht, Betriebshaftpflicht, Inventarversicherung).
  7. Marketing und Patientenbindung
    1. Marketingstrategie: Entwicklung und Umsetzung einer Praxismarketing-Strategie zur Patientenbindung und Patientengewinnung.
    2. Online-Präsenz: Aktualisierung der Praxis-Website und Einträge in Online-Verzeichnissen.
    3. Eröffnungsveranstaltung: Planung und Durchführung einer Praxis-Eröffnungsveranstaltung.
  8. Technische und organisatorische Integration
    1. IT-Infrastruktur: Überprüfung und ggf. Aktualisierung der IT-Infrastruktur und Praxissoftware.
    2. Praxisorganisation: Anpassung des Praxismanagements an die eigenen Vorstellungen.
    3. Ausstattung: Überprüfung und ggf. Erneuerung der Praxisausstattung und medizinischen Geräte.
  9. Nach der Übernahme
    1. Controlling: Regelmäßige Überprüfung der wirtschaftlichen Entwicklung und Anpassung der Praxisstrategie (z. B. Abrechnungsbüro für Zahnärzte beauftragen, um die Abrechnung in der Zahnarztpraxis zu optimieren).
    2. Fortbildung: Kontinuierliche Weiterbildung und Anpassung an neue Entwicklungen in der Zahnmedizin.
    3. Feedback: Einholen von Feedback von Patienten und Mitarbeitern zur kontinuierlichen Verbesserung der Praxisabläufe.

FAQ

Was ist eine Übergangsgemeinschaft?

Eine Übergangsgemeinschaft (Übergang-Berufsausübungsgemeinschaft) ist eine temporäre Kooperationsform zwischen zwei oder mehreren Zahnärzten. Diese Gemeinschaft wird genutzt, um keinen sofortigen Zahnarztpraxis-Verkauf, sondern einen fließenden Übergang zu gewährleisten. Der Hauptzweck dieser Gemeinschaft liegt darin, dem Praxisabgeber den schrittweisen Ausstieg aus dem Berufsleben zu ermöglichen und der Praxisnachfolge gleichzeitig eine reibungslose Integration in die bestehende Praxis zu erleichtern.

Wie viel verdient man mit einer eigenen Zahnarztpraxis?

Die Einkommensstruktur von Zahnarztpraxen zeigt, dass im Jahr 2021 etwa 52,7% der Einnahmen aus Kassenabrechnungen stammten, während der Rest aus Privatabrechnungen (45,9 %) und anderen Tätigkeiten (1,4 %) generiert wurde. Die durchschnittlichen Einnahmen pro Praxis betrugen 791.000 €, wobei die durchschnittlichen Aufwendungen bei 510.000 € lagen. Der daraus resultierende Reinertrag je Zahnarztpraxis betrug 281.000 €, so das Statistische Bundesamt.

Wie teuer ist die Übernahme einer Zahnarztpraxis?

Im Jahr 2019 betrug das Gesamtfinanzierungsvolumen für die Übernahme einer Einzelzahnarztpraxis durchschnittlich 410.000 €, so der InvestMonitor Zahnarztpraxis. Davon entfielen 28 % (116.000 €) auf den Goodwill und 15 % (60.000 €) auf den Substanzwert. Modernisierungs- und Umbaumaßnahmen machten 6 % (25.000 €) aus, während 24 % (98.000 €) für medizinisch-technische Geräte, Einrichtung und EDV aufgewendet wurden. Weitere 13 % (55.000 €) gingen in sonstige Investitionen, und 14 % (56.000 €) wurden durch einen Betriebsmittelkredit finanziert. Gegenüber dem Vorjahr stieg das Finanzierungsvolumen um 4 %.

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Autor: Nils Buske, zuletzt aktualisiert am